G
gerhardveer
Gast
Ich stelle diese Thematik mit dem "Aufhänger" von Kollege wasa hier in einen separaten Thread - eine eventuell daran anschließende Diskussion würde den Fotothread vielleicht "überfüllen"...
Aber wenn das Thema "Natürlichkeit" und "Bearbeitung" schon angesprochen wird - ein paar Bemerkungen dazu für wirklich Interessierte (die im Gegensatz zu dir auch eine Ahnung von dem haben, was sie schreiben oder lesen )
Sehr oft hört man das "Argument", die aus der Kamera kommenden Fotos seien "natürlich" und die anschließende Beabeitung sei "unnatürlich". Das ist grundfalsch: Jede noch so gute und teure Kamera ist eine klägliche Dilletantin im Vergleich zu dem, was die Kombination "menschliches Auge + Verarbeitung im Gehirn" leistet. Was aus der Kamera kommt, ist ein kläglich schlechtes Abbild der Realität, wie sie unser Auge wahr nehmen kann! Ganz abgesehen davon, dass Automatikprogramme in der Kamera selbst schon die übelsten Fehler ausgleichen - die Bildbearbeitung findet also schon in der Kamera statt ( außer bei RAW-Format - das muss man dann selbst bearbeiten ), nur dass die Kamera keine Ahnung davon hat, was ich aussagen will oder als wesentlich wahr nehme.
So zum Beispiel die Dynamik, also die Bandbreite von Helligkeitsunterschieden, in denen noch Details wahrnehmbar sind - im Vergleich zu unserer Wahrnehmung "fressen" bei der Kamera die Lichter sehr schnell aus und die Tiefen "saufen ab" in tiefem Schwarz. Wenn ich das im Photoshop bei Fotos mit großen Dynamikumfang durch "Tiefen/Lichter" etwas ausgleiche, tu' ich nichts anderes, als das Bild an unsere natürliche Dynamikwahrnehmung anzugleichen!
Oder die Tiefenschärfe: Wenn ein Großteil der in einer Aufnahme abgebildeten Details in etwa derselben Ebene liegen, wird praktisch Alles scharf (auch bei Offenblende). Das kann manchmal erwünscht sein (vor allem in der Makrofotografie) - aber wenn ich nur ein bestimmtes Detail im Bild für wichtig halte und mein Gehirn das dann auch so selektioniert, dass ich zwar das ganze Drumrum "sehe", aber nur dieses Detail "wahr nehme", weiß der Betrachter des Fotos nicht, was in "all dem Kruscht" der Fotograf eigentlich gemeint hat. Da genügt es dann in der Bearbeitung, Alles außer dem Hauptobjekt leicht weich zu zeichnen und schon wird das Auge des Betrachters auf das eigentliche Motiv gelenkt...
Oder der Farbstich: Wenn ich ein süßes Madl im Schatten eines Baumes aufnehme, dann habe ich ein wunderbares weiches Licht ohne Schlagschatten. Den Grünstich unter dem Blätterdach filtert mein Gehirn raus - der Betrachter des Fotos aber gewinnt den Eindruck, dass dem hübschen Geschöpf gleich das Frühstück aus dem Gesicht fällt, so grün vor Übelkeit wie sie ist.
Oder der Dunst bei Landschaftsaufnahmen: wenn man auf dem Original nur "grauen Matsch" in der Ferne sieht, dann tauchen plötzlich ganze Gebirge klar aus dem Nebel auf, wenn man mit Gradationskurven arbeitet...
Ich könnte endlos weiter machen - für mich ist Bildbearbeitung in erster Linie :
- Verbessern von rein technischen Mängeln (z.B. Belichtung, Kontrast, Farbstich)
- Verstärken der Bildaussage ( d.h. dem Betrachter durch entsprechende Bearbeitung die "Aussage" verständlich zu machen, die ich selbst im Moment der Aufnahme wahr nahm).
Diese Bildaussage ist das, was ein gutes Foto ausmacht, das geht natürlich schon bei der Aufnahme los: viele sehen nur ihr Hauptmotiv und lassen von ihrem Gehirn alles für sie Unwichtige verdrängen - hinterher wächst dann der Holden der dahinter stehende Fahnenmast direkt aus dem hübschen Köpfchen und alle lachen über diesen Gag, aber keiner schaut sich die hübsche Frau an ! Wenn's gar nicht anders geht, dann hilft Photoshop hinterher beim Wegretuschieren des Fahnenmastes - ich verfälsche dadurch nichts, sondern lenke nur die Aufmerksamkeit auf meine Bildaussage (das Gehirn eines Nichtfotografierenden nähme die Stange gar nicht wahr, sie wäre für ihn schlicht nicht existent !) ....
Falls du, lieber wasa, dem folgen kannst - ziehe doch den Schluss daraus, dass es besser wäre, nicht über Dinge zu schreiben, von denen man keine Ahnung hat
Kritik ist was Gutes, wenn sie sachlich ist - die pauschalen Aussagen ( "sind"... )und der "Auslacher" lassen mich bei dir allerdings eher darauf schließen, dass es dir um das übliche Genöhle geht. Du pinkelst dir durch diese Art von "Outing" allerdings selbst ans Bein...ich kann mich nicht mal mehr ärgern über dich, du bist lediglich lästig !...sind die aus der Hand geschossenen Fotos ....viel natuerlicher, aussagekraeftiger und bedeutend besser.![]()
Aber wenn das Thema "Natürlichkeit" und "Bearbeitung" schon angesprochen wird - ein paar Bemerkungen dazu für wirklich Interessierte (die im Gegensatz zu dir auch eine Ahnung von dem haben, was sie schreiben oder lesen )
Sehr oft hört man das "Argument", die aus der Kamera kommenden Fotos seien "natürlich" und die anschließende Beabeitung sei "unnatürlich". Das ist grundfalsch: Jede noch so gute und teure Kamera ist eine klägliche Dilletantin im Vergleich zu dem, was die Kombination "menschliches Auge + Verarbeitung im Gehirn" leistet. Was aus der Kamera kommt, ist ein kläglich schlechtes Abbild der Realität, wie sie unser Auge wahr nehmen kann! Ganz abgesehen davon, dass Automatikprogramme in der Kamera selbst schon die übelsten Fehler ausgleichen - die Bildbearbeitung findet also schon in der Kamera statt ( außer bei RAW-Format - das muss man dann selbst bearbeiten ), nur dass die Kamera keine Ahnung davon hat, was ich aussagen will oder als wesentlich wahr nehme.
So zum Beispiel die Dynamik, also die Bandbreite von Helligkeitsunterschieden, in denen noch Details wahrnehmbar sind - im Vergleich zu unserer Wahrnehmung "fressen" bei der Kamera die Lichter sehr schnell aus und die Tiefen "saufen ab" in tiefem Schwarz. Wenn ich das im Photoshop bei Fotos mit großen Dynamikumfang durch "Tiefen/Lichter" etwas ausgleiche, tu' ich nichts anderes, als das Bild an unsere natürliche Dynamikwahrnehmung anzugleichen!
Oder die Tiefenschärfe: Wenn ein Großteil der in einer Aufnahme abgebildeten Details in etwa derselben Ebene liegen, wird praktisch Alles scharf (auch bei Offenblende). Das kann manchmal erwünscht sein (vor allem in der Makrofotografie) - aber wenn ich nur ein bestimmtes Detail im Bild für wichtig halte und mein Gehirn das dann auch so selektioniert, dass ich zwar das ganze Drumrum "sehe", aber nur dieses Detail "wahr nehme", weiß der Betrachter des Fotos nicht, was in "all dem Kruscht" der Fotograf eigentlich gemeint hat. Da genügt es dann in der Bearbeitung, Alles außer dem Hauptobjekt leicht weich zu zeichnen und schon wird das Auge des Betrachters auf das eigentliche Motiv gelenkt...
Oder der Farbstich: Wenn ich ein süßes Madl im Schatten eines Baumes aufnehme, dann habe ich ein wunderbares weiches Licht ohne Schlagschatten. Den Grünstich unter dem Blätterdach filtert mein Gehirn raus - der Betrachter des Fotos aber gewinnt den Eindruck, dass dem hübschen Geschöpf gleich das Frühstück aus dem Gesicht fällt, so grün vor Übelkeit wie sie ist.
Oder der Dunst bei Landschaftsaufnahmen: wenn man auf dem Original nur "grauen Matsch" in der Ferne sieht, dann tauchen plötzlich ganze Gebirge klar aus dem Nebel auf, wenn man mit Gradationskurven arbeitet...
Ich könnte endlos weiter machen - für mich ist Bildbearbeitung in erster Linie :
- Verbessern von rein technischen Mängeln (z.B. Belichtung, Kontrast, Farbstich)
- Verstärken der Bildaussage ( d.h. dem Betrachter durch entsprechende Bearbeitung die "Aussage" verständlich zu machen, die ich selbst im Moment der Aufnahme wahr nahm).
Diese Bildaussage ist das, was ein gutes Foto ausmacht, das geht natürlich schon bei der Aufnahme los: viele sehen nur ihr Hauptmotiv und lassen von ihrem Gehirn alles für sie Unwichtige verdrängen - hinterher wächst dann der Holden der dahinter stehende Fahnenmast direkt aus dem hübschen Köpfchen und alle lachen über diesen Gag, aber keiner schaut sich die hübsche Frau an ! Wenn's gar nicht anders geht, dann hilft Photoshop hinterher beim Wegretuschieren des Fahnenmastes - ich verfälsche dadurch nichts, sondern lenke nur die Aufmerksamkeit auf meine Bildaussage (das Gehirn eines Nichtfotografierenden nähme die Stange gar nicht wahr, sie wäre für ihn schlicht nicht existent !) ....
Falls du, lieber wasa, dem folgen kannst - ziehe doch den Schluss daraus, dass es besser wäre, nicht über Dinge zu schreiben, von denen man keine Ahnung hat
