
ffm
Senior Member
Macht der Verfasser es im Rest des Buches auch so, dass er den ganz grossen geschichtlichen Bogen ueber Jahrhunderte hinweg mit Voelkern und Rassen als handelnde Akteuere spannt? Dass es sich bei dem Verfasser um einen islamistischen Judenhasser handelt wuerde mich nicht zwingend vom Kauf des Buches abhalten. Das was ich da lese schon.Das Buch ist ja nicht schlecht. Es steht ja auch in der Rezension, daß man Ahmads Bücher vor dem zeitlichen Hintergrund lesen muß, zu dem sie entstanden sind. Er bringt Dinge, die man sonst nirgends findet. Und solange ein Judenhasser wie der nicht über Israel schreibt, hat er ja vielleicht doch ein paar lichte Momente, wer weiß?
Ich kopiere das mal von der Payer Seite hier rein. Er zitiert die Passage mit Hinweis auf Fair Use. Urheberrechtlich duerfte es aber mehr als 70 Jahre nach dem Verschwinden des Verfassers sowieso unbedenklich sein.
Land der Freien schrieb:Das Geheimnis der Enge[FONT="][/FONT][FONT="]Wir haben das Schicksal der Thai von ihren dunklen Anfängen bis in die unmittelbarste Gegenwart hinein verfolgt. Wir haben gesehen, wie ein Volksstamm dank besonderer Eigenschaften, die wir nur aus seinen Handlungen und aus seiner geschichtlichen Rolle erschließen können, durch die Jahrtausende sein Schicksal selber gestaltet und immer wieder zu sich selbst zurückfindet.[/FONT]
[FONT="]Wir haben erlebt, wie dieser Volksstamm sich im Kampfe gegen eine feindliche und überwältigende Umwelt erhält, indem er die Freiheit als die unabdingbare Grundlage seines Seins erkennt und sich demgemäß als das Volk der Freien bezeichnet. Die Geschichte der Thai zeigt uns weiterhin mit bildhafter Deutlichkeit, dass frei sein gleichzeitig auch Herr sein bedeutet.[/FONT]
[FONT="]Die Thai erscheinen in der Geschichte als ein Herrenvolk. Die Eigenschaften des Herrenvolkes befähigen sie, die Führung anderer, geringerer Völker zu übernehmen und sie zu Staatsvölkern umzuschmelzen. Im volkreichen Süden des chinesischen Raumes bauen sie ihre ersten Staaten, die aus ihnen selbst als Herrenschicht und aus einer vielfältigen Menge von Untertanen bestehen. Als diese Staaten ebensosehr von der frühzeitiger entwickelten Kultur der Chinesen wie auch von der kriegerischen Gewalt der mongolischen Heere zerschlagen werden, denen auch der chinesische Staat nicht widerstehen konnte, suchen sich die Freiesten der Freien eine neue Heimat in Hinterindien.[/FONT]
[FONT="]Selbst die Schwächsten unter ihnen, die den Weg in die neue Freiheit nicht mitgehen, vermögen noch dem entstehenden Südchinesentum ihren eigenen Stempel aufzudrücken, der sich bis heute unverwischbar erhalten hat und den Südchinesen in der gegenwärtigen Erneuerung Chinas eine eigene Rolle zuweist.[/FONT]
[FONT="]Die wahren Verwalter des nationalen Erbes der Thai schaffen im hinterindischen Raum ein neues Volkstum, das bald die beiden Ströme Menam und Mekong beherrscht und von ihren Mündungen aus die riesige Bucht von Siam in seinen Machtbereich einbezieht.[/FONT]
[FONT="]In jahrhundertelangen, wechselvollen Kämpfen behauptet sich das von den Thai geführte und geformte Volkstum immer wieder gegen seine mächtigen Rivalen im Osten und Westen der Halbinsel. Zur gleichen Zeit, in der Japan die höchste Machtentfaltung seines mittelalterlichen Staates auf der Grundlage eines ausgebauten Feudalsystems erlebt, entfaltet sich auch die Kraft des thailändischen Staates am stärksten. Er erreicht seine größte Ausdehnung und überschreitet die Grenzen der beiden Fluss-Systeme, die seine natürliche Grundlage bilden.[/FONT]
[FONT="]Die größte Machtentfaltung Japans wie Thailands fällt zusammen mit dem Auftreten der europäischen Seemächte in Asien. Die Verwendung der fortgeschritteneren Kampfmittel und Kampfmethoden Europas führt in beiden Ländern zu einer raschen Übersteigerung der zentralen Gewalt, aber auch zu einer wachsenden Zersetzung der volkstümlichen und überlieferten Selbstverwaltung der unteren staatlichen Einheiten. Die Machtpolitik der europäischen Mächte nicht minder als die Ausbreitung europäischer Lebensformen, die im Gewande des Christentums auftreten, zwingen den ostasiatischen Absolutismus zu starrster Abwehr. Beide Staaten sperren sich wieder gegen jeden Einfluss von außen ab und verharren in jahrhundertelanger freiwilliger Isolierung.[/FONT]
[FONT="]Die Anfänge zur Beherrschung des südostasiatischen Raumes sterben wieder ab. Die Beherrschung der südostasiatischen Inselwelt durch die Japaner, die schon unmittelbar erwartet wurde, wird von der weltpolitischen Tagesordnung wieder abgesetzt. Thailands weltgeschichtliche Sendung, zwischen dem ostasiatischen und dem indischen Raum das verbindende Glied zu bilden und das Pivot eines asiatischen Staaten- und Wirtschaftssystems zu werden, wird wieder zu den Akten gelegt. Statt dessen fallen Indien und große Teile Hinterindiens und fast die gesamte südostasiatische Inselwelt in die Hände europäischer Mächte. Der Zusammenhang zwischen den Seeraum beherrschenden Mächten am Süd- und Ostrande Asiens wird empfindlich gestört, der Schwerpunkt wird ihm genommen.[/FONT]
[FONT="]Japan und Thailand werden zu Ausläufern, zu vorgeschobenen Posten des asiatischen Kontinents, während sie doch die natürliche Anlage hatten, eine eigene, sich selbst genügende Welt zu bilden. Die vollständige Kolonisierung Indiens, die halbe Chinas, berauben Japan und Thailand der großen Landmächte, denen sie als Seemächte gegenüberstehen könnten.[/FONT]
[FONT="]Beide Länder müssen sich auf die Kraft der Enge besinnen, die ihre Energien für die Zukunft bewahren kann. Japan hat dabei den Vorteil der insularen Lage, der natürlichen Begrenzung und der Härte des Daseins, die seine Bewohner wach und wehrhaft hält. Thailand hat den Nachteil der bequemen Fruchtbarkeit, der geringeren Absperrbarkeit, der Vereinzelung seiner Teile in den Tälern und Flussebenen.[/FONT]
[FONT="]So muss Thailand seine bequemere Lebenshaltung mit schweren Verlusten an Souveränität und Macht bezahlen. Frankreich setzt sich im Osten Hinterindiens fest, dringt unaufhaltsam auf den Mekong zu, erreicht ihn schließlich allenthalben und überschreitet ihn sogar im Süden auf breiter, im Norden auf schmälerer Front. Im Westen macht sich England zum Herrn Burmas und verewigt dadurch die Zugehörigkeit der Provinz Mergui-Tenasserim zum burmanischen Staatsbereich, was die Ausschaltung Thailands vom Bengalischen Meerbusen bedeutet. Im Süden vergrößert es seinen Besitz auf der Malaiischen Halbinsel immer mehr und schafft sich auf diese Weise das Vorgelände für die Zwingburg Singapur, die das Symbol der Zerreißung, Aufspaltung und Beherrschung eines ganzen Lebensraumes wird.[/FONT]
[FONT="]Während Japan in der Zeit seiner Selbstbeschränkung so stark und kräftig wird, dass es mit einem gewaltigen Ruck den Übergang in die neue Zeit der außenpolitischen Aktivität vollziehen kann, aus der Rolle des gelehrigen Schülers fast unmittelbar in die eines Lehrmeisters der ostasiatischen Völker hinüberwechselnd, erkauft Thailand den viel zögernderen Übergang mit neuen territorialen Verlusten und mit einer würgenden Verschuldung an England, das dem Gläubiger erlaubt, sich immer und immer wieder als besorgter Hausvater um das Schicksal seines Geldes zu kümmern, was mit anderen Worten heißt, sich in die inneren Angelegenheiten Thailands zu mischen.[/FONT]
[FONT="]Mit der Waffe der Einwanderung unterwühlt China das thailändische Volkstum in nationaler und wirtschaftlicher Beziehung. Von unten her beginnt China die Thailänder zu erobern. Ungefähr ein Viertel der Bevölkerung Thailands besteht schließlich aus Chinesen. Dieses Viertel aber beherrscht den Binnenhandel, die Gewerbe und einen Teil des Außenhandels. Wann wird Thailand vollkommen chinesiert sein?[/FONT]
[FONT="]Da geschieht das Wunder, das auf dieser Erde wirklich einmalig ist. Die Chinesen, die überall auf Gottes Erdboden Chinesen bleiben, wandeln sich hier allmählich in Thai. In drei, vier Generationen sind sie kaum noch als Chinesen erkennbar. Sie geben ihre Sprache auf, legen ihre chinesischen Namen ab. Sie heiraten Thaifrauen, und ihre Kinder schon sind keine reinen Chinesen mehr. Ihre Enkel sind die ersten, die sich gegen die fortdauernde Vermischung zwischen Thai und Chinesen wenden und für die Reinhaltung der Thairasse plädieren. Noch zwischen den Rassen stehend, hat sich ihr Gefühl für Rassefragen geschärft, und sie entscheiden sich dafür, Thai zu sein und die chinesische Vergangenheit zu vergessen.[/FONT]
[FONT="]Die Thai haben trotz aller Gefahren und Bedrohungen die letzte Probe bestanden. Sie retteten aus ihrer langen, großen und bewegten Vergangenheit das Selbstbewusstsein der Herrenrassen und treten erneut in die Kampfbahn der Weltpolitik.[/FONT]
[FONT="]Ihr Neubeginn ist höchst bescheiden. Ihr Land — annähernd die Ausdehnung Frankreichs besitzend — ist ein Zwerg unter Asiens Riesenländern. Die Bevölkerung erreicht kaum x 5 Millionen, knapp 5 Millionen können als eigentliche Thai gelten.[/FONT]
[FONT="]In einer soldatischen Revolution liquidieren die Thai die überalterte Form der absoluten Monarchie, suchen sich die ihnen gemäße politische Form und rüsten zur Selbstbehauptung und zur Wiederherstellung ihres alten Machtbereichs. Indem sie erst ein Viertel, später fast die Hälfte ihrer Staatseinnahmen für Rüstungszwecke verwenden und im Juni 1937 die allgemeine Wehrpflicht verkünden, verfügen sie schließlich über ein stehendes Heer von 1500 Offizieren und 10000 Mann, zwar modern ausgerüstet, aber der Zahl nach eine Polizeitruppe unter den Millionenheeren Asiens, wenn sie es auch im Kriegsfall auf 100000 Mann erweitern können. Ihre Flotte, der Ausgangspunkt einer künftigen Geltung auch auf See, umfasst etwa sechzig Einheiten, davon zwei Drittel zwischen 100 und 500 t Wasserverdrängung, die größeren immer noch nicht gewaltiger als größere Zerstörer. Die Marine zählt 5000 Mann, die Hälfte des Landheeres. In dieser Lage erlebt Thailand den Ausbruch des zweiten, größeren Weltkrieges.[/FONT]
[FONT="]Argwöhnisch hatten die Engländer und Amerikaner alle Bemühungen verfolgt, die von Japanern auf der Malaiischen Halbinsel anscheinend in der Absicht unternommen wurden, das Bollwerk von Singapur durch einen Kanal zu umgehen. Die »Kra« oder Enge, die schmälste Stelle der Malaiischen Halbinsel, schien die Möglichkeit für solche Pläne zu bieten. Trotz großer natürlicher Schwierigkeiten, trotz der westlichen vorgelagerten Nikobaren- und Andamaneninseln, die wie natürliche Sperrforts wirken, schien das Projekt nicht unmöglich. England kannte nur eine Abwehr gegen diese nie verstummten, wenn auch immer wieder dementierten Gerüchte von einem geplanten Kanalbau. Ein Durchstich durch die Malaiische Halbinsel besaß nur für den einen praktischen Wert, der die See beherrschte. Der Ausbau Singapurs machte jeden Kanal wertlos.[/FONT]
[FONT="]In diesem Kriege hat Japan den Durchstich vollzogen. Es hat keinen Kanal gebaut und wird wahrscheinlich niemals einen Kanal bauen, aber seine Landtruppen haben die Halbinsel überschritten, bevor sie Singapur auch nur angegriffen hatten.[/FONT]
[FONT="]Der Durchbruch nach Westen war vollzogen. Japanische Soldaten standen an den Ufern des Bengalischen Meerbusens.[/FONT]
[FONT="]Entwicklungen, die im 17. Jahrhundert angebahnt wurden, setzen sich heute mit überraschender Schnelligkeit durch. Noch ist Thailand ein Objekt dieser Entwicklungen, aber alle Voraussetzungen liegen vor, dass es aus seiner Enge wieder hervortritt und die Aufgaben übernimmt, die Japan auf die Dauer in diesem Teile Asiens nicht übernehmen kann.[/FONT]
[FONT="]Die Revolution der Thai mündet in eine größere Revolution, die eben erst begonnen hat, das Gefüge der alten Welt zu erschüttern.
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