K
Kali
Gast
...macht mich nicht heiß. Oder anders, thai-gerecht ausgedrückt: ´khon mai ao hai phua nak djai ´frei nach Kali: Wir wollen´s doch dem Kali nicht so schwer machen....
Wie jedermann weiß, bezahle ich meinem heute 21-jährigen Stiefsohn die weiterführende Schulausbildung im Rajabath-Insitute in Udon Thani. Er soll´s ja mal gut haben, eine solide Schulausbildung bekommen, die ihm evtl. sogar die Tätigkeit in einer Bank ermöglicht – und wie kann man der Entwicklung besser helfen als dadurch ??
Ein fleißiges Kerlchen, der Djaeb, kein Überflieger, macht nun seit über zwei Jahren das Beste draus, hat auch gute Leistungen. Ist überall beliebt, hat ein angenehmes Auftreten, und auch die Mädels sind nicht uninteressiert an ihm Er trinkt nicht, raucht nicht, ist auch sportlich sehr aktiv – halt ein gradliniger Mensch.
Doch auch die ausgebufftesten intellektuellen Kraftakte können die sprießenden Hormone nicht auf Ewigkeit in die Versenkung verdammen. Und so kam´s – es, etwas später auch er – wie´s kommen mußte: ´Eine Jungfrau trat hinaus in die Nacht...´ – nein, das war von Heinz Erhardt, auf jeden Fall trat ein thail. Mädel in sein Leben, nicht zu knapp, so intensiv, daß ihm selbst die guten Ratschläge seiner Mutter nur ein gequältes: "Khrap..." entlocken konnten, was soviel heißt wie: ´Is´ ja schon gut, ich bin alt genug...´. Vor zwei Jahren ungefähr hatte er sie kennen gelernt, Suay erfuhr´s im Dezember 2002, als wir in ihrer Heimat weilten, die anderen wußten´s auch – der Kali hat´s gestern erfahren. Und das auch nur, weil Bekannte, die in Thailand gewesen, meinen Stiefsohn mit seiner Holden photographiert hatten. Suay hat´s noch verhindern wollen – zu spät. Die Klatschsucht der anderen war schneller.
Doch mal objektiv: Läßt sie – Yu - nicht das Herz eines jeden Farang-Stief-Schwiegervaters ein wenig schneller schlagen, das bereits etwas gealterte Auge wohlwollend auf dieser netten Erscheinung ruhen, wobei unter ihren Vorfahren zumindest ein Chinese igrendeinen Finger drin hatte ?
So war meine Gattin doch ein wenig verunsichert, hat schlecht geschlafen, weil sie meine Reaktion nicht abschätzen konnte. Also wurde denn ein wenig gebrainstormt am frühen Morgen in Kali´s Küche – Hermann, On und Paul haben erst mal Pause - , sie wollte mir halt das Leben nicht schwer machen, weil, der Djaeb geht noch zur Schule, und vielleicht – sie sprach´s nicht aus – würde ich die Überweisungen ja einstellen. Auf der Schule hätte er sie kennen gelernt, ein sauberes Madel, ist sich nicht zu schade im Hause meiner Schwiegermutter die Spül- und Putzlumpen zu schwingen. ´Das bedeute ja auch für sie, Suay, eine Entlastung, wenn sie denn wieder mal zuhause weilt. Und auch ihre Mutter hat´s nun nicht mehr so schwer.´ läßt sie ihren praktizierten Realismus durchschwingen.
Natürlich war´s nicht einfach, gab vergangenes Jahr riesige Probleme, als ihre Eltern dahinterkamen. Von Polizei war die Rede und von Gefängnis. Da wurde dann eine Schlichtungskommission ins Elternhaus des Mädchens ( 19 ?) nach Ban Sathi:, Kumphawapi entsandt, bestehend aus meiner Schwiegermutter, einer Lehrerin aus Ban Tab Kung und einer weiteren honorigen Persönlichkeit. Man einigte sich – vielleicht mit Blick auf den Farang-Schwiegerpapa -, billigt diese Beziehung: Die Kinder sollen erst einmal die Schule beenden, und wenn er, Djaeb, dann Arbeit hat (ab Sommer 2005), dann würde man in die Hochzeitsvorbereitungsverhandlungen treten. Sie sind nicht arm, die Eltern des Mädels, aber auch nicht reich, haben etwas Land, das sie bestellen, können ihrer Tochter eine gute Schulausbildung ermöglichen. Auch, daß die Familie des Bräutigams in spe kein Grund, kein Haus oder sonstiges Vermögen scheint sie nicht zu stören.
Auch Schwägerin, die, die vergangenes Jahr auf´m Trockenen in Thailand saß, ohne Paß und Ticket, kennt sie – Yu heißt sie – ganz gut. Als sie nach Koh Samui fuhr, wollte sie diese mitnehmen, meinem Stiefsohn schien´s egal. Ihren Eltern war´s allerdings nicht gleichgültig, hatten ihr strikt untersagt, mit meiner Schwägerin dort hin zu fahren. Sie waren ein wenig in Sorge, daß sie unter deren ungünstigen Einfluß geraten könnte. Suay schloß´s nicht mit letzter Sicherheit aus, daß ihre Halbschwester das Mädel dort verkuppeln wollte. So ist der Kelch noch einmal an Yu vorübergezogen.
Nun, mögen sie glücklich werden. Damit´s nicht zu Getratsche im Dorf kommt, hat Suay den beiden die Option in ihrem Häuschen, etwas abseits gelegen, angeboten, wenn sie denn mal unter sich sein und in Ruhe lernen wollen.
Wie dem auch sei, weder verunsichert noch beunruhigt es mich – obwohl, die Gedanken an diverse Vorgänge, die ich nicht so richtig unter Kontrolle habe, lassen sich nicht ganz abstreifen. Suay hat die Verhältnisse im Vorfeld geklärt, auch ihrem Sohn deutlich gemacht, daß von uns keine großartigen Geldzuwendungen zu erwarten sind. Und für mich ist´s klar, daß ich die Schulausbildung bis zum Abschluß unterstützen werde – die Schulausbildung, nicht seine eventuellen Ambitionen, sich auf meine Kosten in das Dilemma einer Ehe zu stürzen.
Ich habe tatsächlich überlegt, ob ich einen bitteren Nachgeschmack zurückbehalten will. Mein Entscheidung lautet: ´Nein...´, ich werde mir selbst kein ´nak djai´ schweres Herz bereiten. Das Leben ist so wie es ist.
Wenn man berücksichtigt, daß Suay mir durch ihre sparsame Informationspolitik zwei sorglose Jahre bereitet hat, ist das doch auch schon was. Letztendlich gilt es ja nur, mit meinen eigenen Erwartungen in bezug auf die Ereignisse in Suays Familie aufzuräumen. Schließlich habe ich auch meine Dinge, mit denen ich Suay nicht unbedingt belasten will.
Außerdem fasziniert mich dieser Ehrenkodex innerhalb der Familien – in Thailand und in Deutschland -, den Farang mit solch´ Allerweltskram zu verschonen. Schließlich hat er ja Wichtigeres zu tun.
Wie jedermann weiß, bezahle ich meinem heute 21-jährigen Stiefsohn die weiterführende Schulausbildung im Rajabath-Insitute in Udon Thani. Er soll´s ja mal gut haben, eine solide Schulausbildung bekommen, die ihm evtl. sogar die Tätigkeit in einer Bank ermöglicht – und wie kann man der Entwicklung besser helfen als dadurch ??
Ein fleißiges Kerlchen, der Djaeb, kein Überflieger, macht nun seit über zwei Jahren das Beste draus, hat auch gute Leistungen. Ist überall beliebt, hat ein angenehmes Auftreten, und auch die Mädels sind nicht uninteressiert an ihm Er trinkt nicht, raucht nicht, ist auch sportlich sehr aktiv – halt ein gradliniger Mensch.
Doch auch die ausgebufftesten intellektuellen Kraftakte können die sprießenden Hormone nicht auf Ewigkeit in die Versenkung verdammen. Und so kam´s – es, etwas später auch er – wie´s kommen mußte: ´Eine Jungfrau trat hinaus in die Nacht...´ – nein, das war von Heinz Erhardt, auf jeden Fall trat ein thail. Mädel in sein Leben, nicht zu knapp, so intensiv, daß ihm selbst die guten Ratschläge seiner Mutter nur ein gequältes: "Khrap..." entlocken konnten, was soviel heißt wie: ´Is´ ja schon gut, ich bin alt genug...´. Vor zwei Jahren ungefähr hatte er sie kennen gelernt, Suay erfuhr´s im Dezember 2002, als wir in ihrer Heimat weilten, die anderen wußten´s auch – der Kali hat´s gestern erfahren. Und das auch nur, weil Bekannte, die in Thailand gewesen, meinen Stiefsohn mit seiner Holden photographiert hatten. Suay hat´s noch verhindern wollen – zu spät. Die Klatschsucht der anderen war schneller.
Doch mal objektiv: Läßt sie – Yu - nicht das Herz eines jeden Farang-Stief-Schwiegervaters ein wenig schneller schlagen, das bereits etwas gealterte Auge wohlwollend auf dieser netten Erscheinung ruhen, wobei unter ihren Vorfahren zumindest ein Chinese igrendeinen Finger drin hatte ?

So war meine Gattin doch ein wenig verunsichert, hat schlecht geschlafen, weil sie meine Reaktion nicht abschätzen konnte. Also wurde denn ein wenig gebrainstormt am frühen Morgen in Kali´s Küche – Hermann, On und Paul haben erst mal Pause - , sie wollte mir halt das Leben nicht schwer machen, weil, der Djaeb geht noch zur Schule, und vielleicht – sie sprach´s nicht aus – würde ich die Überweisungen ja einstellen. Auf der Schule hätte er sie kennen gelernt, ein sauberes Madel, ist sich nicht zu schade im Hause meiner Schwiegermutter die Spül- und Putzlumpen zu schwingen. ´Das bedeute ja auch für sie, Suay, eine Entlastung, wenn sie denn wieder mal zuhause weilt. Und auch ihre Mutter hat´s nun nicht mehr so schwer.´ läßt sie ihren praktizierten Realismus durchschwingen.
Natürlich war´s nicht einfach, gab vergangenes Jahr riesige Probleme, als ihre Eltern dahinterkamen. Von Polizei war die Rede und von Gefängnis. Da wurde dann eine Schlichtungskommission ins Elternhaus des Mädchens ( 19 ?) nach Ban Sathi:, Kumphawapi entsandt, bestehend aus meiner Schwiegermutter, einer Lehrerin aus Ban Tab Kung und einer weiteren honorigen Persönlichkeit. Man einigte sich – vielleicht mit Blick auf den Farang-Schwiegerpapa -, billigt diese Beziehung: Die Kinder sollen erst einmal die Schule beenden, und wenn er, Djaeb, dann Arbeit hat (ab Sommer 2005), dann würde man in die Hochzeitsvorbereitungsverhandlungen treten. Sie sind nicht arm, die Eltern des Mädels, aber auch nicht reich, haben etwas Land, das sie bestellen, können ihrer Tochter eine gute Schulausbildung ermöglichen. Auch, daß die Familie des Bräutigams in spe kein Grund, kein Haus oder sonstiges Vermögen scheint sie nicht zu stören.
Auch Schwägerin, die, die vergangenes Jahr auf´m Trockenen in Thailand saß, ohne Paß und Ticket, kennt sie – Yu heißt sie – ganz gut. Als sie nach Koh Samui fuhr, wollte sie diese mitnehmen, meinem Stiefsohn schien´s egal. Ihren Eltern war´s allerdings nicht gleichgültig, hatten ihr strikt untersagt, mit meiner Schwägerin dort hin zu fahren. Sie waren ein wenig in Sorge, daß sie unter deren ungünstigen Einfluß geraten könnte. Suay schloß´s nicht mit letzter Sicherheit aus, daß ihre Halbschwester das Mädel dort verkuppeln wollte. So ist der Kelch noch einmal an Yu vorübergezogen.
Nun, mögen sie glücklich werden. Damit´s nicht zu Getratsche im Dorf kommt, hat Suay den beiden die Option in ihrem Häuschen, etwas abseits gelegen, angeboten, wenn sie denn mal unter sich sein und in Ruhe lernen wollen.

Wie dem auch sei, weder verunsichert noch beunruhigt es mich – obwohl, die Gedanken an diverse Vorgänge, die ich nicht so richtig unter Kontrolle habe, lassen sich nicht ganz abstreifen. Suay hat die Verhältnisse im Vorfeld geklärt, auch ihrem Sohn deutlich gemacht, daß von uns keine großartigen Geldzuwendungen zu erwarten sind. Und für mich ist´s klar, daß ich die Schulausbildung bis zum Abschluß unterstützen werde – die Schulausbildung, nicht seine eventuellen Ambitionen, sich auf meine Kosten in das Dilemma einer Ehe zu stürzen.
Ich habe tatsächlich überlegt, ob ich einen bitteren Nachgeschmack zurückbehalten will. Mein Entscheidung lautet: ´Nein...´, ich werde mir selbst kein ´nak djai´ schweres Herz bereiten. Das Leben ist so wie es ist.
Wenn man berücksichtigt, daß Suay mir durch ihre sparsame Informationspolitik zwei sorglose Jahre bereitet hat, ist das doch auch schon was. Letztendlich gilt es ja nur, mit meinen eigenen Erwartungen in bezug auf die Ereignisse in Suays Familie aufzuräumen. Schließlich habe ich auch meine Dinge, mit denen ich Suay nicht unbedingt belasten will.
Außerdem fasziniert mich dieser Ehrenkodex innerhalb der Familien – in Thailand und in Deutschland -, den Farang mit solch´ Allerweltskram zu verschonen. Schließlich hat er ja Wichtigeres zu tun.