S
seven
Gast
Wie gewuenscht und versprochen ein wenig von meinem Trip nach Kambodscha. Nur ein kleiner Auschnitt, wenn es irgendjemanden interessiert gibt es auch mehr. :-)
Es ist 5.30 Uhr morgens. Draussen daemmert es langsam und wir muessen aufstehen. Die einzigen Verrueckten, die um diese Zeit schon munter sind, sind nur ein paar Touristen die den Sonnenaufgang in Angkor sehen wollen. Selbst die Leute in unserem Guesthouse muessen wir erst wecken.
06.00 Uhr, die Sonne geht ueber den Haeusern von Siem Reap auf. Noch vor etwas mehr als 10 Jahren mitten im Kriegsgebiet gelegen ist Siem Reap eine richtige Boomtown geworden. Der Tourismus bringt Geld und damit noch mehr Menschen kommen werden ueberall grosse Hotels gebaut.
Eigentlich sollte unser Minibus schon laengst da sein, um uns zum Hafen zu fahren, in dem das Speedboot nach Phnom Penh wartet. Stolze USD 25,00 kosten die Tickets einfach. In einem so armen Land wie Kambodscha eine Menge Geld.
Irgendwann taucht usner Fahrer auf, und nach laengeren Versuchen das Gepaeck und alle Fahrgaeste in den ueberladenen Bus zu packen geht es los. Deutsche scheint es kaum nach Kambodscha zu ziehen. Wir treffen fast nur Briten, Amis, Japaner und natuerlich Franzosen.
Die Fahrt fuehrt eine typische Strasse in Kambodscha entlang: Eine von Bulldozern platt gewalzte Staubpiste, die von Regenschauer zu Regenschauer immer mehr ausgespuelt wird. So dauert es auch nicht lange, bis der erste austeigen muss, weil ihm schlecht wird.
Trotzdem hat die Fahrt ihre Reize. Links uns recht gruene Reisefelder, die abgeloest werden von grossen Tuempeln, in denen anscheinend Lotus angebaut wird, deren Blueten den Grundstoff fuer eine beliebte Suesspeise in Kambodscha liefern. Alles ist noch in einen morgendlichen Schleiher gehuellt ueber dem die Sonne aufgeht. Vereinzelt sehen wir ein paar Huetten, die auf langen Stelzen stehen. Im Monusn wird das gesamte Land rings um den riesigen See Tonle Sap ueberschwemmt, Grundlage fuer reiche Reisernten.
Aber bisher sehen wir noch nichts von diesem See, der zudem noch aeusserts fischreich sein soll. Letzteres spiegelt sich zumindest auf den Speisekarten der Restaurants nicht wieder. Fisch, wenn es ihn ueberhaupt gibt, ist recht teuer.
Nach einer halben Stunde kommen wir an. Von einem See oder Hafen ist immer noch nichts zu sehen, dafuer zahlreiche aermliche Huetten aus Wellblech und Holz. Ueberall liegt Muell herum und als die Tuer des Busses geoeffnet wird, wabbert eine Wolke aus altem Fisch und den ungeklaerten Abwaessern der Dorfbewohner in unser Gefaehrt. Noch bevor der Bus zum stehe kam, wurden zwei Tische direkt vor der Tuer aufgebaut, auf denen zwei Frauen lautstark Baguette mit Streichkaese feilboten. Der abfaengliche Hunger vergeht aber recht schnell, als wir aussteigen und der Gestank noch intensiver wird.
Die letzten 50 Meter mussten wir laufen bis wir am "Hafen" ankamen. Eine kleine Bucht voller in sich verkeilter Schiffe, die in einer Bruehe schwammen, die offensichtlich die Quelle des Gestankes sein musste. Beladen mit unseren Rucksaecken balancierten wir von einem Boot zum anderen, um endlich zum richtigen zu gelangen, dass uns weiter raus auf den See fahren sollte, wo das Speedboot ankert. Jeder gab sich wirklich groesste Muehe nicht ins Wasser zu fallen.
Wir waren an Bord und es ging in einem schmalen Longtail raus auf den See. Hier und da begegnen uns andere Boote beladen mit Obst und Gemuese, Fischer, die auf den See hinaus oder beladen mit kleinen Fischen zurueck kommen. Der Gestank laesst zu unserer aller Freude auch nach.
Eine weitere halbe Stunde dauert es bis wir den engen Arm des Sees verlassen und vor uns nur noch die Weite des Sees sehen. Mitten im See ein einsamen Haus und davor das Speedboot. Wie nicht anders zu erwarten, sind wir die letzten, die auf dem Speedboot ankommen. Noch eh wir so richtig anlegen, springen schon Kinder auf das Boot und greifen nach unseren Taschen. Ohne auch nur zu fragen schleppen sie schweren Rucksaecke auf das Boot und warten auf den jeweiligen Besitzer der Tasche um ihren Lohn entgegenzunehmen. Meinem Traeger, wohl kaum aelter als 8 Jahre, druecke ich 500 Riel, was wohl soviel wie 5 Baht entspricht in die Hand und er springt schon wieder auf das kleine Boot um sich die naechste Tasche zu schnappen. Andere Traeger sind da schon ganz anders. Wenn man ihnen fuer die 3 Meter zum Speedboot nicht einen Dollar gibt, werden sie unfreundlich. So etwas kannte ich sonst nur aus Indien, wo man als Tourist oefters so etwas erlebt.
Wie ich mir schon fast gedacht hatte, wurden ungefaehr dreimal soviel Tickets verkauft , als das Boot Sitzplaetze hat. Bereits als wir ankommen, ist der Innenraum, der eigentlich fuer die Befoerderung von Fahrgaesten gedacht ist, bis auf den letzten Platz besetzt und auf dem Metalldach sitzen Touristen eng beieinander. Wir sind die Gluecklichen, die noch einen Platz direkt ueber dem Motorblock bekommen sollten.
Die Motoren werrden angeworfen und es geht los. Ein ohrenbetaeubender Laerm erfuellt das ganze Boot, der jeden Thai-DJ vor Neid erblassen lassen wuerde. Es ist noch frueh am Morgen und deshalb nicht so heiss. So koennen wir die ersten Stunden auf dem Boot noch geniesen.
Anfaenglich gibt es nicht viel zu sehen, als einen schwachen grauen Schimmer am Horizont, der auf das Ufer des Sees hindeutet. Immer wieder treffen wir Fischer die uns zuwinken.
Am suedlichen Ende verengt sich der See zu einem Fluss. Aermliche Huetten stehen an den Ufern, hier und da Reisfelder. Immer wieder laufen Kinder ans Ufer um uns zuzuwinken.
5 Stunden sind wir schon auf dem Boot. Inzwischen weiss ich nicht mehr wie ich sitzen soll, da das Dach des Schiffes immer heisser wird. Von oben brennt die Sonne und von unten glueht mir der Motorblock entgegen.
Ein Brite hat es sich nahe am Wasser bequem gemacht und scheint beim Sonnen eingeschlafen zu sein. Schon jetzt ist er rot wie ein Hummer. Aber auch den anderen geht es nicht beser. Die meissten Leute auf dem Dach haben nur kurze Hosen und T-Shirts an und scheinen die intensive Sonne zu unterschaetzen. Manche ziehen sch sogar aus uns sonnen sich.
Es geht auf 13.00 Uhr zu und aus dem Ansammlungen von Huetten am Ufer wird so etwas wie eine Stadt. Wir scheinen anzukommen. Die Hautfarbe der blonden Daenin neben mir ist von nordisch weiss zu knallrot mutiert. Selbst ich merke die Sonne schon, obwohl ich nach 4 Wochen Thailand braun bin und extra eine lange Hose anhabe. Der Brite ist auch aufgewacht und hat sich die letzte Stunde noch versucht mit Sonnencreme zu schuetzen, was aber wenig Erfolg zu scheinen hat.
Wir sind am Peer. Die Motoren verstummen und ... ich hoere erstmal gar nichts. Jemand sagt etwas zu mir und ich verstehe nichts. Als waeren meine Ohren in dicke Wattebaelle gehuellt, hoere ich alles gedaempft. Die Nachwirkungen des ohrenbetaeubenden Laerms. Am Peer schreien uns schon die verschiedenen Schlepper der Guesthouses entgegen. Wie in Indien decke ich mir noch und schnappe mir meinen Rucksack. Nur erstmal runter vom Boot und ins Hotel und eine kuehle Dusche nehmen.
Es ist 5.30 Uhr morgens. Draussen daemmert es langsam und wir muessen aufstehen. Die einzigen Verrueckten, die um diese Zeit schon munter sind, sind nur ein paar Touristen die den Sonnenaufgang in Angkor sehen wollen. Selbst die Leute in unserem Guesthouse muessen wir erst wecken.
06.00 Uhr, die Sonne geht ueber den Haeusern von Siem Reap auf. Noch vor etwas mehr als 10 Jahren mitten im Kriegsgebiet gelegen ist Siem Reap eine richtige Boomtown geworden. Der Tourismus bringt Geld und damit noch mehr Menschen kommen werden ueberall grosse Hotels gebaut.
Eigentlich sollte unser Minibus schon laengst da sein, um uns zum Hafen zu fahren, in dem das Speedboot nach Phnom Penh wartet. Stolze USD 25,00 kosten die Tickets einfach. In einem so armen Land wie Kambodscha eine Menge Geld.
Irgendwann taucht usner Fahrer auf, und nach laengeren Versuchen das Gepaeck und alle Fahrgaeste in den ueberladenen Bus zu packen geht es los. Deutsche scheint es kaum nach Kambodscha zu ziehen. Wir treffen fast nur Briten, Amis, Japaner und natuerlich Franzosen.
Die Fahrt fuehrt eine typische Strasse in Kambodscha entlang: Eine von Bulldozern platt gewalzte Staubpiste, die von Regenschauer zu Regenschauer immer mehr ausgespuelt wird. So dauert es auch nicht lange, bis der erste austeigen muss, weil ihm schlecht wird.
Trotzdem hat die Fahrt ihre Reize. Links uns recht gruene Reisefelder, die abgeloest werden von grossen Tuempeln, in denen anscheinend Lotus angebaut wird, deren Blueten den Grundstoff fuer eine beliebte Suesspeise in Kambodscha liefern. Alles ist noch in einen morgendlichen Schleiher gehuellt ueber dem die Sonne aufgeht. Vereinzelt sehen wir ein paar Huetten, die auf langen Stelzen stehen. Im Monusn wird das gesamte Land rings um den riesigen See Tonle Sap ueberschwemmt, Grundlage fuer reiche Reisernten.
Aber bisher sehen wir noch nichts von diesem See, der zudem noch aeusserts fischreich sein soll. Letzteres spiegelt sich zumindest auf den Speisekarten der Restaurants nicht wieder. Fisch, wenn es ihn ueberhaupt gibt, ist recht teuer.
Nach einer halben Stunde kommen wir an. Von einem See oder Hafen ist immer noch nichts zu sehen, dafuer zahlreiche aermliche Huetten aus Wellblech und Holz. Ueberall liegt Muell herum und als die Tuer des Busses geoeffnet wird, wabbert eine Wolke aus altem Fisch und den ungeklaerten Abwaessern der Dorfbewohner in unser Gefaehrt. Noch bevor der Bus zum stehe kam, wurden zwei Tische direkt vor der Tuer aufgebaut, auf denen zwei Frauen lautstark Baguette mit Streichkaese feilboten. Der abfaengliche Hunger vergeht aber recht schnell, als wir aussteigen und der Gestank noch intensiver wird.
Die letzten 50 Meter mussten wir laufen bis wir am "Hafen" ankamen. Eine kleine Bucht voller in sich verkeilter Schiffe, die in einer Bruehe schwammen, die offensichtlich die Quelle des Gestankes sein musste. Beladen mit unseren Rucksaecken balancierten wir von einem Boot zum anderen, um endlich zum richtigen zu gelangen, dass uns weiter raus auf den See fahren sollte, wo das Speedboot ankert. Jeder gab sich wirklich groesste Muehe nicht ins Wasser zu fallen.
Wir waren an Bord und es ging in einem schmalen Longtail raus auf den See. Hier und da begegnen uns andere Boote beladen mit Obst und Gemuese, Fischer, die auf den See hinaus oder beladen mit kleinen Fischen zurueck kommen. Der Gestank laesst zu unserer aller Freude auch nach.
Eine weitere halbe Stunde dauert es bis wir den engen Arm des Sees verlassen und vor uns nur noch die Weite des Sees sehen. Mitten im See ein einsamen Haus und davor das Speedboot. Wie nicht anders zu erwarten, sind wir die letzten, die auf dem Speedboot ankommen. Noch eh wir so richtig anlegen, springen schon Kinder auf das Boot und greifen nach unseren Taschen. Ohne auch nur zu fragen schleppen sie schweren Rucksaecke auf das Boot und warten auf den jeweiligen Besitzer der Tasche um ihren Lohn entgegenzunehmen. Meinem Traeger, wohl kaum aelter als 8 Jahre, druecke ich 500 Riel, was wohl soviel wie 5 Baht entspricht in die Hand und er springt schon wieder auf das kleine Boot um sich die naechste Tasche zu schnappen. Andere Traeger sind da schon ganz anders. Wenn man ihnen fuer die 3 Meter zum Speedboot nicht einen Dollar gibt, werden sie unfreundlich. So etwas kannte ich sonst nur aus Indien, wo man als Tourist oefters so etwas erlebt.
Wie ich mir schon fast gedacht hatte, wurden ungefaehr dreimal soviel Tickets verkauft , als das Boot Sitzplaetze hat. Bereits als wir ankommen, ist der Innenraum, der eigentlich fuer die Befoerderung von Fahrgaesten gedacht ist, bis auf den letzten Platz besetzt und auf dem Metalldach sitzen Touristen eng beieinander. Wir sind die Gluecklichen, die noch einen Platz direkt ueber dem Motorblock bekommen sollten.
Die Motoren werrden angeworfen und es geht los. Ein ohrenbetaeubender Laerm erfuellt das ganze Boot, der jeden Thai-DJ vor Neid erblassen lassen wuerde. Es ist noch frueh am Morgen und deshalb nicht so heiss. So koennen wir die ersten Stunden auf dem Boot noch geniesen.
Anfaenglich gibt es nicht viel zu sehen, als einen schwachen grauen Schimmer am Horizont, der auf das Ufer des Sees hindeutet. Immer wieder treffen wir Fischer die uns zuwinken.
Am suedlichen Ende verengt sich der See zu einem Fluss. Aermliche Huetten stehen an den Ufern, hier und da Reisfelder. Immer wieder laufen Kinder ans Ufer um uns zuzuwinken.
5 Stunden sind wir schon auf dem Boot. Inzwischen weiss ich nicht mehr wie ich sitzen soll, da das Dach des Schiffes immer heisser wird. Von oben brennt die Sonne und von unten glueht mir der Motorblock entgegen.
Ein Brite hat es sich nahe am Wasser bequem gemacht und scheint beim Sonnen eingeschlafen zu sein. Schon jetzt ist er rot wie ein Hummer. Aber auch den anderen geht es nicht beser. Die meissten Leute auf dem Dach haben nur kurze Hosen und T-Shirts an und scheinen die intensive Sonne zu unterschaetzen. Manche ziehen sch sogar aus uns sonnen sich.
Es geht auf 13.00 Uhr zu und aus dem Ansammlungen von Huetten am Ufer wird so etwas wie eine Stadt. Wir scheinen anzukommen. Die Hautfarbe der blonden Daenin neben mir ist von nordisch weiss zu knallrot mutiert. Selbst ich merke die Sonne schon, obwohl ich nach 4 Wochen Thailand braun bin und extra eine lange Hose anhabe. Der Brite ist auch aufgewacht und hat sich die letzte Stunde noch versucht mit Sonnencreme zu schuetzen, was aber wenig Erfolg zu scheinen hat.
Wir sind am Peer. Die Motoren verstummen und ... ich hoere erstmal gar nichts. Jemand sagt etwas zu mir und ich verstehe nichts. Als waeren meine Ohren in dicke Wattebaelle gehuellt, hoere ich alles gedaempft. Die Nachwirkungen des ohrenbetaeubenden Laerms. Am Peer schreien uns schon die verschiedenen Schlepper der Guesthouses entgegen. Wie in Indien decke ich mir noch und schnappe mir meinen Rucksack. Nur erstmal runter vom Boot und ins Hotel und eine kuehle Dusche nehmen.