Habe so ebend eine Interessante Email erhalten die vielleicht ein bisschen aufschlußt gibt über dieses Thema:
"Hallo Zusammen,
habe mit einigem Interesse die fortwaehrende Diskussion zum Thema
Jahresvisum verfolgt, glaube aber zwischenzeitlich geht es ein wenig
durcheinander, da es beim Non-Immigrant-Visum verschiedene Varianten gibt.
Die Erfordernisse fuer Kategorie "O" = Non-Business sind relativ
unkompliziert, aber hier faellt eben auch das Thema Arbeitserlaubnis weg.
Ruehestaendtler: Mindestens 50 Jahre oder sogar 55 Jahre alt und Nachweiss,
dass ein staendiges Einkommen (Rente) aus dem Ausland kommt und zwar in
Hoehe von Baht 60.000 oder alternativ Baht 800.000 auf dem Konto einer
thailaendischen Bank. That's it. Ein Jahr Aufenthalt wird gewaehrt,
Ausreisen sind nicht erforderlich.
Personen mit thailaendischen Familienangehoerigen: Entsprechende Dokumente,
wie Heiratsurkunde, Geburtsurkunde der Kinder, Hausregistrierung der
Familienangehoerigen etc. und es muss sichergestellt sein, dass der
Unterhalt betritten werden kann entweder durch den Farang selbst oder die
thailaendische Familie. Es kann moeglicherweise auf dieser Basis auch eine
Arbeitserlaubnis beantragt werden, aber die Dokumentanforderungen sind die
absolute Hoelle. Qualifikationsnachweis (die Person ist nuetzlich fuer das
Land, da sie Arbeiten ausfuehren kann, die nicht von einem Thai erledigt
werden koennen) plus Einstellungserklaerung des zukuenftigen Arbeitsgebers,
Firmenregistrierung und den steuerlichen Werdegang der Firma der letzen 2
Jahre. Die Firma muss ausserdem ueber eine entspechende Anzahl von
thailaendischen Arbeitnehmer (gewoehnlich 7) verfuegen. Wird auch nur eine
Bedingung nicht voll und ganz erfuellt dann wird es schwierig und
entsprechende Kontakte bzw. Verhandlungsgeschick wird benoetigt, da im
Zweifelsfall weder fuer das Visum und/oder die Arbeitserlaubnis kein volles
Jahr gewaehrt wird.
Non-Immigrant "B" (Gueltigkeit 1 Jahr - zwischenzeitliche Ausreise nicht
erforderlich)
Die Creme de la Creme unter den Visa, wird nur noch von der permanenten
Aufenthaltsgenehmigung uebertroffen. In der Regel kann dieses Jahresvisum
erst nach einem Jahr auf Bais von 3-monatigen Verlaengerungen beantragt
werden. Hat man den gewaltigen Papierkrieg des ersten Jahres hinter sich
gebracht, kann von nun ab jetzt auf 12 Monate umgestellt werden. Schafft man
es drei Mal ein Jahresvisum zu erwirken ist die Qualifikation fuer die
permanente Aufenthaltsgenehmigung gegeben. Hier gibt es Auschreibungen von
der Regierung und Quoten wie maximal 100 Gewaehrungen pro Jahr. Selbstredend
laeuft natuerlich auch alles mit entsprechenden Gebuehren Hand in Hand.
Ein Kapitalnachweis der Firma ist nicht unbedingt erforderlich (im
schlimmsten Fall muss lediglich gezeigt werden dass sich Baht 200.000 auf
dem Firmenkonto befinden). Das Gruendungskapital (mindestens Baht 2.000.000)
muss zu keiner Zeit durch Bankpapiere (Kontoauszug) physisch nachgewiesen
werden, es reicht hier das Gruendungspapier der Firma, das das Kapital und
die Anteilseigner aufzeigt.
Fazit: Ohne entsprechende Kontakt innerhalb der Immigration und der Versuch
des Farangs alles in Eigenarbeit durchzuziehen ist sicherlich zum Scheitern
und entsprechenden Kopfschmerzen verdammt. Die Dokumente gemaess Checkliste
(gibt es nur in Thai) ist unwahrscheinlich lang und sicherlich das
wichtigste ist hierbei das Thema Steuer. Kann nicht nachgewiesen werden,
dass der Arbeitgeber ordnungsgemaess seine Steuern abgefuehrt hat bzw. der
Antragsteller seine Einkommenssteuer, dann hilft auch kein Lamentieren auch
selbst keine "Spendenaktionen". Deutsche Logik zu implementieren ist
zwecklos, der Beamte faengt erst dann an zuzuhoeren, wenn er JEDES
erforderliche Dokument lt. Liste als beigebracht abhaken kann.
Will mit Dirk, dem Initiator des Themas die Sache vor Ort angehen und die
Moeglichkeiten zusammen mit meiner thailaendischen Rechtshilfe eroertern,
die dann "unter Freunden" den Sachverhalt mit der Einwanderungsbehoerde
ausloten wird. Falls Interesse, kann dann zur gegebenen Zeit ueber den
neusten Stand der Dinge gemaess aktueller Gesetzgebung und der
Moeglichkeiten berichtet werden.
Mein eigener Werdegang:
- Am 16.02.2000 mit 60 Tage Touristenvisum eingereist, nachdem Vorarbeiten
bezueglich Gruendung einer eigenen Firma ab Deutschland eingeleitet wurden.
- Vor Ort Firmengruendung abgeschlossen und als Hauptanteilseigner (49%) der
Firma eingetragen
- Touristenvisum in Non-Immigrant B (3 Monate umgewandelt). Es gibt bei der
Einwanderungsbehoerde in Bangkok (Soi Suan Plu) eine spezielle Stelle, die
sich ausschliesslich mit Umwandlung von Visa befasst.
- Beantragung einer Arbeitserlaubnis (3 Monate Gueltikeit im Einklang mit
dem Visa)
- Verlaengerung von Visa und Arbeitserlaubnis um weitere 3 Monate
- Verlaengerung von Visa und Arbeitserlaubnis bis zum 15.02.2001
- Verlaengerung von Visa und Arbeitserlaubnis bis zum 15.02.2002
- Verlaengerung des Visas bis zum 15.02.2003 - Arbeitserlaubnis wurde jedoch
nur bis zum 15.05. gewaehrt, da der derzeitige Erfolg meiner Exportfirma als
nicht ausreichend erachtet wurde. Grundkapitalerhoehung auf Baht 2.500.000.
Zur Zeit Frist bis zum 29.05. gewaehrt, um saemtliche Dokumente, die zur
Beantragung der Arbeitserlaubnis erforderlich sind, erneut beizubringen.
Ich halte mich seit dem 15.02.2000 kontinuierlich und legal in Thailand auf,
eine Ausreise war nie erforderlich. Bei JEDER Verlaengerung war ein Wust von
Dokumenten erforderlich. Seit Februar diesen Jahres habe ich ca. 200
Unterschriften geleistet. Am 15.05. habe ich persoenlich beim Department of
Labour (Arbeitsministerium) vorgesprochen, ohne erneut die Papiere vom
15.02. beizulegen. Obwohl die Verhandlungen in Thai verliefen, ich Beweis
fuer die Aktivitaeten meiner Firma vorlegte, sowie ein Erklaerungschreiben
in Thai zur Thematik der Langwirigkeit eines Geschaeftserfolges einer
neugegruendeten Firma stiess ich auch absolut taube Ohren, da ich nicht alle
Papiere gemaess Checkliste dabeihatte. Mein Hinweis, dass alle diese Papiere
bereits am 15.02. an dieser Stelle abgeben wurden resultierte in die Frage
der Beamtin "Wo sind sie jetzt?". Dies geht absolut parallel mit der
Situation hier - es zaehlt nur der Augenblick und das Rad wird immer wieder
neu erfunden, ein Umstand der sicherlich mit Schuld am Abholzen der Waelder
in Thailand traegt. Moeglicherweise arbeiten die hiesigen Behoerden mit der
Papierindustrie zusammen, dies wuerde einiges erklaeren.
Durch die fehlenden Dokumente kam ich keinen Schritt weiter. Selbst das
Opfer, dass ich mich bei 35 Grad Celsius in Anzug und Kravatte gezwaengt
hatte resultierte lediglich in respektvolleres Laecheln von saemtlichen
Thais, die meinen Weg kreuzten, doch den begehrten Stempel in mein kleines
blaues Buch (Arbeitserlaubnis) habe ich nicht bekommen.
Am 29.05.2002 erneuter Versuch. Eine neuer Erlass der Regierung hilft den
Farangs, die hier legal leben und arbeiten moechten jedoch weiter: "Jede
Ablehnung einer Arbeitserlaubnis muss offiziell begruendet werden".
Hierdurch versucht man die Korruption einzudaemmen, denn es hat sich
teilweise eine Art Wettbewerb entwickelt. Derjenige der am meisten zahlt
kommt immer an den Anfang der Warteschlange und wird ein wenig wohlwollender
behandelt (obwohl der Papierkrieg nach 08/15 bleibt trotzdem nicht erspart).
Fuer diejenigen, die hier in Bangkok Hilfe benoetigen der kleine Tip: Khun
Anna, Managing Director von Professional Tanslation Service Ltd., Part. in
Ploenchit. Telefon: 02-650-8972 - 4, Fax: 02-650-8975. Ich erlaube mir ein
wenig Reklame fuer sie zu machen und sie zu empfehlen, denn ohne ihr Zutun
waeren meine Plaene in Sache Thailand vermutlich bereits im April 2000 zu
Ende gewesen.
In Bezug auf ein kommendes Leben werde ich vermutlich lieber eine
Sahara-Durchquerung (zu Fuss und ohne Wasser) oder eine Mount Everest
Besteigung ins Auge fassen, als eine Existenzgruendung im Land des
Laecheln - strengt weniger an und haelt den Frustpegel niedriger.
Just in diesem Moment kommt ein amtlicher Brief ins Haus. Steuererstattung
fuer das vergangene Jahr!!!??? Ein Scheck augestellt von der thailaendischen
Steuerbehoerde an einen Farang!!!!!!!!! Suche natuerlich nach Spuren von
getrockneten Traenen auf dem Papier - vergebens. Gibt es vielleicht doch
noch Hoffnung fuer unsere Spezies in diesem Land???
Mit herzlichem Gruss "von der Front",
Richard"