M
mucki
Gast
Lediglich Viagra & Co fördern Stehvermögen
Fliege und Tropfen ohne Wirkung
Männer wollen immer. Männer können immer. Beim Sex zählt Leistung. Keine Liebe ohne Erektion. Kein Sex ohne Orgasmus. Wer das alles glaubt, ist schon verloren, ein Opfer der fünf „phallischen Mythen”. Sie suggerieren dem Mann die überwertigen Ideen vom Phallus als standfestem Monument seiner Potenz, Macht und Herrlichkeit. Das geht selten gut: Die Lust wird zur Last, was hart war, wird weich. Daran ändern oft auch die chemischen Potenzfördermittel wie Viagra, Cialis und Levitra nichts.
Mittel wie Viagra bringen aufrichtende Ergebnisse
Wenn dem Mann das Stehvermögen abhanden gekommen ist, sollen allerhand Pülverchen oder Tropfen helfen - angeblich. „Öko-Test“ wollte es genauer wissen und hat des Mannes edelstes Stück unter der Wirkung von in Deutschland freiverkäuflichen Potenzmittel unter die Lupe genommen.
In Deutschland leiden offiziell vier bis sechs Millionen Männer unter Errektionsstörungen - Dunkelziffer unbekannt. Hilfe versprechen sich viele von Potenzmitteln. Doch bei einer Untersuchung des Verbrauchermagazins „Öko-Test” erwiesen sich alle getesteten freiverkäuflichen Mittel aus Apotheke, Versand und Sexshops als unwirksam. Mann kann also von Spanischer Fliege, Liebes-Zucker oder Wollust-Tropfen getrost die Finger lassen.
Lediglich in Deutschland rezeptpflichtige Mittel wie Viagra & Co bringen aufrichtende Ergebnisse. Allerdings muss teilweise mit erheblichen Nebenwirkungen gerechnet werden. So kann bei einem Präparat Übelkeit und Erbrechen auftreten. Ein anderes Mittel ruft in zu hoher Dosierung schmerzhafte Dauererrektionen hervor.
Obwohl noch immer der Erlass des Gesundheitsministeriums gilt, nach dem in Thailand die blaue Viagra-Pille nur von Fachärzten (Urologen) verschrieben werden soll, ist das Potenzmittel landesweit und auch in Pattaya freiverkäuflich. Wer Viagra nicht in seiner Apotheke bekommt, dem wird es der Arzt in der nächsten Klinik auch ohne ärztliche Untersuchung verschreiben.
[highlight=yellow:324bf72d0e]Aber Vorsicht: In Pattaya sind dem Verkehr nicht förderliche Imitate im Umlauf. Und das reichlich! Touristen und Residenten, denen an Bars für wenig Geld ein blaues Wundermittel angedient wird, sollten davon eher die Finger lassen. [/highlight:324bf72d0e]
Viagra verbietet sich, wenn gleichzeitig Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingenommen werden, denn die Kombination kann zum Herzstillstand führen.
• • •
Das kosten Viagra und Co.
Chemische Potenzmittel sind in Thailand frei verkäuflich und ausser in Apotheken in Kliniken und Krankenhäuser erhältlich. Ein Päckchen Viagra mit vier Tabletten (100 mg) kostet in einer von der Redaktion aufgesuchten lokalen Apotheke 2.400 Baht. Ein Krankenhaus in Pattaya gibt die Viagra 50-mg-Tablette für 500 Baht und die teilbare 100-mg-Tablette für 650 Baht ab. Cialis und Levitra soll es in Thailand nur in Krankenhäusern und nur als 20-mg-Tablette geben. Sie kosten im Krankenhaus 850 Baht (Cialis) bzw. 775 Baht (Levitra).
• • •
Das Geschäft mit der Potenz boomt
Ende des Wachstums nicht absehbar
Die Markteinführung von Viagra im Jahre 1998 hat nicht nur die Behandlung von Errektionsstörungen spürbar verbessert, sondern auch den Umsatz der Pharmabranche.
Allein in Deutschland gingen im vergangenen Jahr mehr als 6,85 Millionen der „blauen Diamanten“, wie die Viagra-Tabletten aufgrund ihres Aussehens genannt werden, über den Apothekertresen. Auch preislich bietet sich der Vergleich mit Edelsteinen an: Eine Tablette kostet in einer Kleinpackung rund 13 Euro.
Die neueren Produkte Cialis von Lilly Icos und Levitra von Bayer brachten es auf 3,3 beziehungsweise 1,5 Millionen Tabletten. Die Kosten liegen zwischen 12 und 13,30 Euro. Insgesamt betrug der Umsatz mit den Potenzmitteln auf dem deutschen Markt 87 Millionen Euro im Jahr 2003. Pfizer, Hersteller von Viagra, hat im vergangenen Jahr weltweit rund 1,5 Milliarden Euro mit dem Potenzmittel verdient. Knapp 25 Prozent mehr als 2001. Nicht ganz so potent, aber für die kurze Zeit seit der Markteinführung recht ordentlich, sind auch die Zahlen der Konkurrenz. Bayer setzte im ersten Jahr 144 Millionen Euro mit Levitra um, Lilly Icos kam mit Cialis auf 166 Millionen Euro.
Damit zählen die Potenzmittel zu den Umsatzstärksten Arzneimitteln nach den medizinisch überlebenswichtigen Medikamenten wie Blutdrucksenkern oder Mitteln bei Diabetes. Ein Ende des Wachstums ist noch nicht absehbar, denn die Akzeptanz der Mittel steigt, seit Viagra und Co. sich im Alltag hunderttausendfach bewährt haben.
• • •
Schwups - schon steht er
Doch nicht jeden Mann macht Viagra fit
Milch macht müde Männer munter, aber nicht jeden Mann macht ein Potenzmittel wieder fit. Ob Viagra wirkt, hängt nach einer wissenschaftlichen Studie von der genetischen Veranlagung der Betroffenen ab. Forscher der Universität Essen fanden heraus, dass die Wirkung der Potenz-Pille je nach Beschaffenheit eines bestimmten Gens unterschiedlich ausfiel. Das sei für die Therapie der „erektilen Dysfunktion“ möglicherweise ein wichtiger Befund, erklärte der Direktor der Urologischen Klinik, Herbert Rübben, das Ergebnis. Nun vermuten die Mediziner, dass auch die Auswirkungen auf den Kreislauf, die nach der Einnahme von Viagra zum Teil zum Tode geführt hätten, genabhängig sein könnten. Deshalb sei es durchaus vorstellbar, dass vor Verschreibung solcher Medikamente künftig ein Gentest bei den Patienten vorgenommen werde, hiess es in der Mitteilung der Universität weiter.
Fliege und Tropfen ohne Wirkung
Männer wollen immer. Männer können immer. Beim Sex zählt Leistung. Keine Liebe ohne Erektion. Kein Sex ohne Orgasmus. Wer das alles glaubt, ist schon verloren, ein Opfer der fünf „phallischen Mythen”. Sie suggerieren dem Mann die überwertigen Ideen vom Phallus als standfestem Monument seiner Potenz, Macht und Herrlichkeit. Das geht selten gut: Die Lust wird zur Last, was hart war, wird weich. Daran ändern oft auch die chemischen Potenzfördermittel wie Viagra, Cialis und Levitra nichts.
Mittel wie Viagra bringen aufrichtende Ergebnisse
Wenn dem Mann das Stehvermögen abhanden gekommen ist, sollen allerhand Pülverchen oder Tropfen helfen - angeblich. „Öko-Test“ wollte es genauer wissen und hat des Mannes edelstes Stück unter der Wirkung von in Deutschland freiverkäuflichen Potenzmittel unter die Lupe genommen.
In Deutschland leiden offiziell vier bis sechs Millionen Männer unter Errektionsstörungen - Dunkelziffer unbekannt. Hilfe versprechen sich viele von Potenzmitteln. Doch bei einer Untersuchung des Verbrauchermagazins „Öko-Test” erwiesen sich alle getesteten freiverkäuflichen Mittel aus Apotheke, Versand und Sexshops als unwirksam. Mann kann also von Spanischer Fliege, Liebes-Zucker oder Wollust-Tropfen getrost die Finger lassen.
Lediglich in Deutschland rezeptpflichtige Mittel wie Viagra & Co bringen aufrichtende Ergebnisse. Allerdings muss teilweise mit erheblichen Nebenwirkungen gerechnet werden. So kann bei einem Präparat Übelkeit und Erbrechen auftreten. Ein anderes Mittel ruft in zu hoher Dosierung schmerzhafte Dauererrektionen hervor.
Obwohl noch immer der Erlass des Gesundheitsministeriums gilt, nach dem in Thailand die blaue Viagra-Pille nur von Fachärzten (Urologen) verschrieben werden soll, ist das Potenzmittel landesweit und auch in Pattaya freiverkäuflich. Wer Viagra nicht in seiner Apotheke bekommt, dem wird es der Arzt in der nächsten Klinik auch ohne ärztliche Untersuchung verschreiben.
[highlight=yellow:324bf72d0e]Aber Vorsicht: In Pattaya sind dem Verkehr nicht förderliche Imitate im Umlauf. Und das reichlich! Touristen und Residenten, denen an Bars für wenig Geld ein blaues Wundermittel angedient wird, sollten davon eher die Finger lassen. [/highlight:324bf72d0e]
Viagra verbietet sich, wenn gleichzeitig Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingenommen werden, denn die Kombination kann zum Herzstillstand führen.
• • •
Das kosten Viagra und Co.
Chemische Potenzmittel sind in Thailand frei verkäuflich und ausser in Apotheken in Kliniken und Krankenhäuser erhältlich. Ein Päckchen Viagra mit vier Tabletten (100 mg) kostet in einer von der Redaktion aufgesuchten lokalen Apotheke 2.400 Baht. Ein Krankenhaus in Pattaya gibt die Viagra 50-mg-Tablette für 500 Baht und die teilbare 100-mg-Tablette für 650 Baht ab. Cialis und Levitra soll es in Thailand nur in Krankenhäusern und nur als 20-mg-Tablette geben. Sie kosten im Krankenhaus 850 Baht (Cialis) bzw. 775 Baht (Levitra).
• • •
Das Geschäft mit der Potenz boomt
Ende des Wachstums nicht absehbar
Die Markteinführung von Viagra im Jahre 1998 hat nicht nur die Behandlung von Errektionsstörungen spürbar verbessert, sondern auch den Umsatz der Pharmabranche.
Allein in Deutschland gingen im vergangenen Jahr mehr als 6,85 Millionen der „blauen Diamanten“, wie die Viagra-Tabletten aufgrund ihres Aussehens genannt werden, über den Apothekertresen. Auch preislich bietet sich der Vergleich mit Edelsteinen an: Eine Tablette kostet in einer Kleinpackung rund 13 Euro.
Die neueren Produkte Cialis von Lilly Icos und Levitra von Bayer brachten es auf 3,3 beziehungsweise 1,5 Millionen Tabletten. Die Kosten liegen zwischen 12 und 13,30 Euro. Insgesamt betrug der Umsatz mit den Potenzmitteln auf dem deutschen Markt 87 Millionen Euro im Jahr 2003. Pfizer, Hersteller von Viagra, hat im vergangenen Jahr weltweit rund 1,5 Milliarden Euro mit dem Potenzmittel verdient. Knapp 25 Prozent mehr als 2001. Nicht ganz so potent, aber für die kurze Zeit seit der Markteinführung recht ordentlich, sind auch die Zahlen der Konkurrenz. Bayer setzte im ersten Jahr 144 Millionen Euro mit Levitra um, Lilly Icos kam mit Cialis auf 166 Millionen Euro.
Damit zählen die Potenzmittel zu den Umsatzstärksten Arzneimitteln nach den medizinisch überlebenswichtigen Medikamenten wie Blutdrucksenkern oder Mitteln bei Diabetes. Ein Ende des Wachstums ist noch nicht absehbar, denn die Akzeptanz der Mittel steigt, seit Viagra und Co. sich im Alltag hunderttausendfach bewährt haben.
• • •
Schwups - schon steht er
Doch nicht jeden Mann macht Viagra fit
Milch macht müde Männer munter, aber nicht jeden Mann macht ein Potenzmittel wieder fit. Ob Viagra wirkt, hängt nach einer wissenschaftlichen Studie von der genetischen Veranlagung der Betroffenen ab. Forscher der Universität Essen fanden heraus, dass die Wirkung der Potenz-Pille je nach Beschaffenheit eines bestimmten Gens unterschiedlich ausfiel. Das sei für die Therapie der „erektilen Dysfunktion“ möglicherweise ein wichtiger Befund, erklärte der Direktor der Urologischen Klinik, Herbert Rübben, das Ergebnis. Nun vermuten die Mediziner, dass auch die Auswirkungen auf den Kreislauf, die nach der Einnahme von Viagra zum Teil zum Tode geführt hätten, genabhängig sein könnten. Deshalb sei es durchaus vorstellbar, dass vor Verschreibung solcher Medikamente künftig ein Gentest bei den Patienten vorgenommen werde, hiess es in der Mitteilung der Universität weiter.