@Chak,
gut, dass du mal Ordnung in die Gedankengänge bringst.
Die Idee, als Taxigast möglichst schnell zu verschwinden, hängt wohl damit zusammen, dass Thais äusserst erfinderisch beim Eröffnen einer Geldquelle sind. Sie verschwenden dabei nämlich nicht ihre Energie auf vermeintlich "Arme", sondern sind äusserst kreativ was aus einem vermeintlich "reichen" Farang herauszuholen. Da sind sie nu mal unschlagbar. Die männliche Thaigesellschaft genauso, wie die weibliche.
Ich selber habe es allerdings mal in den 80zigern Jahren anders erlebt. Ich hielt mit meinem wie üblich geliehenen Jeep an einer roten Ampel, als es plötzlich hinten krachte, ein Bub und ein Mädel an meiner rechten Fahrerseite vorbeiflogen und am Strassenrand ziemlich verrenkt hinkrachten. Schock!
In null-koma-nichts haben sie ein paar Thais aufgehoben und weggetragen, denn es gab dort ein Krankenhaus gleich um die Ecke. Das Motorrad, auf dem die beiden sassen, verschwand auch auf der Stelle.
Die Baht Taxis vor mir bildeten eine freie Gasse und zwei Fahrer sagten mir, dass es besser wäre zu verschwinden. Inzwischen wurde es grün, und sie liessen mich als ersten durchfahren.
Später stellte sich heraus, dass der Bub unter Vollrausch war und sich beim Abbremsen verschätzt hatte.
Beide waren gottseidank nicht schwer verletzt, wie mir eine bekannte Krankenschwester aus diesem Hospital später sagte.
Trotzdem kam ich mir lange Zeit als "Fahrerflüchtiger" vor. Es hat mich eine zeitlang echt verfolgt.
Auf der anderen Seite machte ein Baht-Taxifahrer fast Anstallten, mich vom Fahrersitz zu verdrängen um meinen Jeep wegzufahren, wenn ich es nicht täte.
Damals habe ich es als Solidarität gegenüber der zu jeder Zeit bereiten Abzocke der Staatsgewalt betrachtet. Eine Solidarität, die Thais durchaus auch mit Farangs teilen können, wenn es das eigene Karma erlaubt.
Und heute? Nur eine kleine Episode in meinem Leben, ohne nachhaltige Energie, sie eventuell zu verallgemeinern. Ist halt so passiert und Punkt.