U
Udo
Gast
Weihnachten 1987, als ich mit Noi zu Besuch bei den Schwiegereltern war, sprach es sich in Kalasin umher das mal wieder ein Farang zugegen ist (zu der Zeit war es noch etwas besonderes - weil noch nicht jede Familie im Issaan einen eigenen Farang besaß
) und ich bekam Besuch von einem Lehrer. Er (oder sie ?) wollte von mir Informationen über das christliche Weihnachtsfest was er als Thema in seiner Klasse behandelte und mit Informationen aus 1.Hand anreichern wollte. Da die Lehrer in Thailand als Autoritätspersonen sehr respektvoll behandelt werden wunderte es mich schon, daß auch bei diesem Lehrer, obwohl nach Gestik und Benehmen sehr weiblich (will damit ausdrücken das sich für mich der Eindruck ergab das er kein Hetero war) keine Ausnahme gemacht wurde. Meine Nachfrage bei Noi ergab das mein Eindruck nicht falsch war und mit einem leichten Grinsen von Noi wurde ich zur Vorsicht ermahnt. 
Auch bei meinem anschließenden Besuch in der Schule schien dieser Lehrer den gleichen Respekt wie seine Kollegen zu erfahren.
Für mich war das seinerzeit ein beeindruckendes Beispiel der gelebten Toleranz in Thailand.
Ein Text von Carmen Butta zu diesem Thema erschienen in der Geo
Wenn der Tag endet, kommen sie aus ihren Verschlägen hervor. Mit weiß gepuderten Gesichtern, mit baumelnden Täschchen. Auf hohen Hacken, unsicher noch, tasten sie sich durch die Treppenhäuser ins Freie, blinzeln in die Scheinwerfer der Autos. Schmale Silhouetten, die gegen den Strom laufen, zum Zentrum der Stadt, dem gerade alle entfliehen. Wesen des Zwielichts: nicht Mann noch Frau, sondern beides, durch Hormone zu Hermaphroditen gewandelt, Ladyboys.
Kathoey nennen die Thais sie, "Andersartige" - die im buddhistischen Thailand jedoch nicht das Stigma von Verworfenen tragen und seit Jahrhunderten einen eigenen Platz im gesellschaftlichen Geflecht einnehmen: als Possenreißer und einfühlsame Zuhörer, als Lust spendendes drittes Geschlecht. Allein in Bangkok leben über Tausend von ihnen. Kathoey sind häufig Prostituierte, Meisterinnen des Maskenbilds und Schönheitsköniginnen, manche sitzen auch hinter der Supermarktkasse, dem Lehrerpult oder Bankschalter.
Mehr dazu hier.


Auch bei meinem anschließenden Besuch in der Schule schien dieser Lehrer den gleichen Respekt wie seine Kollegen zu erfahren.
Für mich war das seinerzeit ein beeindruckendes Beispiel der gelebten Toleranz in Thailand.
Ein Text von Carmen Butta zu diesem Thema erschienen in der Geo
Wenn der Tag endet, kommen sie aus ihren Verschlägen hervor. Mit weiß gepuderten Gesichtern, mit baumelnden Täschchen. Auf hohen Hacken, unsicher noch, tasten sie sich durch die Treppenhäuser ins Freie, blinzeln in die Scheinwerfer der Autos. Schmale Silhouetten, die gegen den Strom laufen, zum Zentrum der Stadt, dem gerade alle entfliehen. Wesen des Zwielichts: nicht Mann noch Frau, sondern beides, durch Hormone zu Hermaphroditen gewandelt, Ladyboys.
Kathoey nennen die Thais sie, "Andersartige" - die im buddhistischen Thailand jedoch nicht das Stigma von Verworfenen tragen und seit Jahrhunderten einen eigenen Platz im gesellschaftlichen Geflecht einnehmen: als Possenreißer und einfühlsame Zuhörer, als Lust spendendes drittes Geschlecht. Allein in Bangkok leben über Tausend von ihnen. Kathoey sind häufig Prostituierte, Meisterinnen des Maskenbilds und Schönheitsköniginnen, manche sitzen auch hinter der Supermarktkasse, dem Lehrerpult oder Bankschalter.
Mehr dazu hier.