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Ueber die "TRAENEN DER NACHTEULEN"

Diskutiere Ueber die "TRAENEN DER NACHTEULEN" im Treffpunkt Forum im Bereich Thailand Forum; Hi Torsten, ich vermeide es persoenliche Dinge in eine Diskussion einzubringen, das ist sicher nicht immer leicht und ich habe einige Zeit an...
K

KLAUS

Gast
Hi Torsten,
ich vermeide es persoenliche Dinge in eine Diskussion einzubringen, das ist sicher nicht immer leicht und ich habe einige Zeit an Lernen und Verstaendnis benoetigt, sogar ich, der ja nun auch schon mitter der Fuenfzig JUNG ist.
Aber ich moechte hier doch sagen duerfen, Dein letzter Beitrag an Guenter war im hoechsten Masse unangebracht und ich halte es fuer noetig, dass Du darueber nachdenkst und entsprechend handelst!
Du dienst weder der Diskussion noch dem Forum damit....!

Hi Guenter,
ich gebe Dir im grossen und ganzen, zu Deinem letzten Beitrag als Stellungmahme zu Torsten schon meine Zustimmung, unterscheidet er sich doch auch erheblich von Deinen Formulierungen vorher.
Was Deine Dir selbst zugedachte Toleranz betrifft, so denke ich dass Du da allerdings ein kleines Stueck uebertreibst, ich halte mich auch fuer "Tolerant", doch, ich sehe diese Toleranz eher im Rahmen meiner eigenen Erfahrungen, dies solltest Du auch so sehen und ich meine damit, dass Deine Dir selbst zugeschriebene Toleranz,
ebeso subjektiv sein wird , wie die meine...:-)
Eigentlich ist das auch nicht das Thema hier, sondern der Umgang der Regierenden mit dem Volk,
insbesondere in der jetztigen Situation betreffs der Bekaempfung der Drogen und der Keucheitsideale die diese Regierung bei der Jugend erwecken moechte, durch ZWANG< nicht durch vernueftige , den Jugendlichen dienende Massnahmen, wie Bildung Freizeit, und perspektive!!
Und damit werden Bereiche "angegriffen" die wenig mit der Drogenproblematik zu tun haben.
Ich moechte in diesem Zusammenhang darauf verweisen, es geht nicht vordergruendig um die Prostitution in TH, diese also "abzuschaffen" es ging und geht um die Drogen und die bedrohte Jugend auch hinsichtlich der Drogen und "Keuchheit!
Nun frage ich mal in die Runde, ich moechte Dir , lieber Guenter, die Antwort nicht alleine aufbuerden,
was hat die Schliessung (2.00Uhr) der hunderte offenen Bar,s in Pattaya,Phuket und andersweo, mit der Bekaempfung der Drogenkrimminalitaet, und mit den Sexualzustaenden der Thai-Jugend zu tun??
Soweit ich das sehe, findet die Schuelerprostitution
NICHT in den BARS Pattaya statt??
Sondern sie findet an den Schulen in UDON THANI, KHORAT, BKK CHiangmai und so weiter statt und an einschlaegigen Orten, wie z.B. in den Shoppimg-Centern, auch dort ist die Drogenszene eher zu finden, wie z. B. an einer Bar in Pattaya!
Und eines duerfte Jedem klar sein,
durch die thailandweite Schliessung um Mitternacht, 01.ooUhr oder 02.oo Uhr,
findet hoechstens eine Verlagerung, aber nicht Eindaemmung des Drogenkonsums statt,
also sind die Massnahmen, so, wie sie getroffen sind,
wie immer in TH,
im hoechten Masse UNSINNIG und uneffektiv,
besonders , weil undifferenziert, ohne Ueberlegung und ohne Ruecksicht auf die Einkommensverhaeltnisse Tausender Buerger in verschiedenen Berufen, nicht NUR der Prostituierten, da wuerde ich sogar gerne zustimmen, diese sind am Wenigsten betroffen...
Also sehen wir das doch mal moeglichst sachlich was hier passiert;
Nichts, was Thailand mittel oder gar langfristig oekonomisch, oder gesellschaftlich, weiterbringen wird!
So sehe ich das aus meiner persoenlichen Erfahrung hier in TH.
Mit aller mir gegeben Toleranz...:-)
Beste Gruesse,
Klaus
PS:
Hier sind Argumente, Sachberichte , also tatsachen gefragt,
die uns die Situation deutlich machen, auch Auswirkungen in alle Richtungen...
 
Jinjok

Jinjok

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@MichaelNoi
Richtig was Du zu bedenken gibst. Laßt uns die eigene Sichtweise erläutern aber ohne den Anderen für seine persönlich anzugreifen oder zu beleidigen. Wenn man anderer Meinung ist kann man das auch sachlich schreiben.

@Armin
Das war meines Wissens des Jugendschutzgesetz o.s.ä. und wird nach wie vor kontrolliert. Was die Sperrstunde angeht hat jedes Bundesland freie Hand. NRW hat letzten Noevember die Sperrstunde gänzlich abgeschafft und siehe da, nur ganz vereinzelt wird davon Gebrauch gemacht. Die Wirte argumentieren, daß nach Mitternacht der Ausschank extrem zurückgeht, aber das Ärgerpotential dafür steigt. Auch rechnet sich das Einstellen von mehr Personal nicht, zumal das 530DM-Gesetz in der Gastro-Branche für einen Arbeitskräftemangel gesorgt hat.
mfg jinjok
 
G

gruffert

Gast
Klaus,

Toleranz ist eine wuenschenswerte Einstellung fuer jeden zivilisierten Menschen. Wenn ich hier von mehr Toleranz spreche, dann heisst das keineswegs gut heissen, was heute in Thailand faul ist, und erst recht nicht all das was die Regierung Thaksin so vollbringt oder besser nicht vollbringt.

Was ich hier mit Toleranz meine, ist mehr die Erkenntnis, dass man als Farang an den gesellschaftlichen Zustaenden in Thailand nichts, aber auch garnichts aendern kann, und deshalb seine Nerven und Kraefte fuer das bisschen verwenden sollte was man selbst tun kann um das Los der Menschen zu verbessern. Das heisst ferner nicht staendig zu versuchen unsere deutsche Auffassung von Sauberkeit, Ordnung, und planmaessigen Vorgehen bei allen Dingen des taeglichen Lebens durchzusetzen. Die Menschen sind hier zwar nach unseren Begriffen arm, sogar bettelarm, sie sind aber bisher damit zurecht gekommen, und werden auch irgendwie in Zukunft damit zurechtkommen. Und was fuer mich das Erwaehneswerteste ist: sie sind bestimmt nicht ungluecklicher, und gewinnen ihrem Dasein mehr Freude ab, als wir mit Konsumguetern gesegneten Farangs.

Ein letztes Wort noch zu den Massnahmen Purachais. Er ist Thai, und wie alle Thais geneigt Wuenschenswertes schon dann fuer Realitaet zu nehmen, wenn man es nur ausspricht. Das aendert aber nichts an der Tatsache, dass es anerkennenswert ist, dass mal jemand beginnt in den Sumpf hineinzustossen. Es ist ja nicht nur die Sperrstunde, sondern auch andere Massnahmen, wie z.B. die bei Razzien in Nachtklubs durchgefuehrten, oder jetzt fuer alle Studenten vorgesehenen obligatorischen Urintests. Ich habe ferner das Beispiel von den Kathois in Phuket gebracht, weil ich bei meinem letzten Besuch in Phuket gesehen habe, wie die groessten Sauereien von der Strasse verschwunden sind.

Wir Farangs neigen immer dazu, alles was in Thailand gegen unser Selbstverstaendnis von Demokratie, Menschenrechte und Recht verstoesst gross herauszuhaengen, und dabei nicht zu beruecksichtigen , dass hier alles auf einem anderen kulturellen Background gewachsen ist. Auch bei uns in Deutschland wuerden unsere gesellschaftlichen Zustaende anders aussehen, wenn die Amis uns nicht nach dem Zusammenbruch 45 ihre Form von Demokratie verordnet haetten.

Guenther
 
K

KLAUS

Gast
Hi Guenter,
wir sind ja garnicht so weit auseinander...:-)
NUR, Deine Aussage ich zitiere:

"Die Menschen sind hier zwar nach unseren Begriffen arm, sogar bettelarm, sie sind aber bisher damit zurecht gekommen, und werden auch irgendwie in Zukunft damit zurechtkommen. Und was fuer mich das Erwaehneswerteste ist: sie sind bestimmt nicht ungluecklicher, und gewinnen ihrem Dasein mehr Freude ab, als wir mit Konsumguetern gesegneten Farangs."
Entschuldige bitte, aber das nun sehe ich voellig anders!!!
Wenn man das liest, aus der Feder eines wohlhabenden, zumindest sozial gesicherten, eben nicht hungrigen Menschen, dann klingt das sehr zynisch!
Ich weis, wie Du das sicher meinst, jedoch,
meinst Du nicht auch, dass es UNSERE Aufgabe sein sollte, ja muss!!?
Diesen Menschen zu helfen, fuer ihre Zukunft ein besseres Leben zu gestalten!??
Ich meine JA!!
Und ich denke dabei an die Kinder in MAE KHACHAN, die Kinder kommen aus abgelegenen Bergdoerfern, sind verschiedener ethnischer Abstammung und deren Eltern habe KEINE Chance,(wenn noch welche vorhanden sind), diesen Kindern eine Zukunft zu geben, also sie muessten, wie Du das oben so "nett" formuliert hast,
in der "Zufriedenheit" ihrer Armut weiterleben, ohne Hoffnung, ohne Chancen, ohne Zukunft!!
das kann nicht Dein Ernst sein??
Uebrigens, diese Kinder habe eines nicht gelernt, Deine befuerchtete Konsumgeilheit...:-)
Sie haben solchen Luxus, wie Fernsehen nicht, sie waren froh, als unsere Gruppe aus Spendenmitteln, die uebrigens aus D kamen,
wir ihnen also Reis, ein paar Baelle und Sport/Spielgeraete bringen konnten, ein paar Liter Oel zum Kochen und andere einfach noetige Grundversorgungen.
Und es haette Dir sicher auch gefallen, dabei zu sein, als wir mit den Kindern in einer Nudelkueche , Ihnen eine Nudelsuppe spendiert haben und anschliessend ein kleines Eis, das erstemal waren sie ueberhaupt in einem"Restaurant".
Meinst Du nicht, dass dies die Kinder neben der Versorgung, auch ein Stueck Glueck, Zuwendung und Freude gebracht hat?
Und ich denke, wenn wir, die wir hier leben, uns engagieren fuer diese hunderten Kinder der Aermsten hier im Norden, dann tun wir recht damit und wir helfen.
Ich hasbe das Glueck gehabt im Wohlstand zu leben, nun moechte ich davon etwas zurueck geben!
Auch indem ich andere Menschen bitte zu helfen!
Wir, eine Gruppe Thai und internationaler Expats, sind dabei eine Foundation(Stiftung) zu gruenden, heute abend bekomme ich die erste, deutschsprachige Ausgabe unserer Info-Broschuere, damit ich sie in D einsetzen kann, um fuer diese und viele andere Kinder Hilfe zu organisieren.
Ich komme Anfang Juni zurueck aus D,
wer hier in TH, diese Broschuere (Flyer) haben moechte, kann sie gerne per Mail bestellen, auch werde ich sie in meine Homepage einarbeiten .
Unsere Stiftung bekommt den Namen "PURE HERZ" Stiftung i.G.
in Thai wird sie "Djai sa art" heissen.
Meine Mailadresse:

trebs@loxinfo.co.th

Wir freuen uns auf viele Info-Anforferungen und viele Spenden!

Lieber Guenter,
ich wuerde mich freuen, wenn Du Deine Einstellung, wie oben beschrieben nochmal ueberdenkst!
Ich meine wir sollten Veraenderung herbei fuehren durch aktive Hilfe!!
Beste Gruesse,
Klaus
PS:
Ich werde unser Projekt ausfuehrkicher vorstellen, sobald ich aus D zurueck bin.
Morgen geht mein Flug, wer trotzdem schreiben moechte gerne, ich bemuehe mich alles schnell zu bearbeiten,
spaetestens, wenn ich zurueck bin!!!
Vielen Dank!!
 
G

gruffert

Gast
Klaus

Du sagst genau das was ich auch gesagt habe: Helfen vor Ort mit den Möglichkeiten die wir als Farangs haben. Das ändert aber nichts an meiner Überzeugung, daß wir an den gesellschaftlichen Verhältnissen in Thailand nichts ändern können, folglich es auch nicht versuchen sollten, und unsere Energie, Nerven und auch finanziellen Möglichkeiten lieber dafür nutzen, um den Menschen um uns herum direkt zu helfen.

Was die Armut und hoffnungslose Situation der Bergvölker betrifft, so hast du vor Ort sicher andere Einblicke als ich hier im Isaan. Hier jedenfalls wo ich lebe, haben die Leute nicht nur ihr (natürlich spärliches Auskommen), sondern auch eine Lebenslust und Zufriedenheit mit ihrem Leben die uns abgeht.

Wie gesagt, ich kann nicht über die Situation im Grenzgebiet im Norden sagen, ich kann aber jedesmal aus der Haut fahren, wenn ich in Spendenaufrufen lese, daß die Kinder im Isaan barfuß und ohne Hemd am Arsch in die Schule gehen müssen. Ich lebe wie Du weist seit einigen Jahren in einem abgelegenen Dorf an der kambodschanischen Grenze, und habe mich auch im Betrieb der Dorfschule engagiert (Englisch und Computer). Ich kann also beurteilen wieviel materielle Mittel die Regierung in die Schulen steckt. Daß es vor Ort oft uneffektiv eingesetzt wird (z. B. 10 nagelneue Computer an meiner Schule, aber keine CD mit Windows 2000 um abgestürzte Rechner wieder ans Laufen zu bringen) ist eine thaitypische Besonderheit. Die unbestrittene Tatsache, daß die Wissensvermittlung an den Dorfschulen miserabel ist, hat nichts mit dem Mangel an Lehrmitteln zu tun, sondern liegt an dem uneffektiven, eingefahrenem System, an dem leider viele Lehrer auch nichts ändern wollen.

Ich sehe ferner was sich in meiner Gegend in den letzten Jahren an Infrastrukturmaßnahmen getan hat (asphaltierte und gut ausgebaute Strassen, eine gut ausgerüstete Sanitätsstation in jeder Gemeinde, Wasserreservoire, eine zumindest rudimentäre Krankenversorgung für 30 Baht usw.)

Ich bin deshalb nicht bereit in den Chor derer einzustimmen, die nicht aufhören können sich darüber auszulassen wie beschissen alles in Thailand ist. Das einzige Gebiet wo ich dem zustimmen würde, ist das ausufernde Nacht- und Sexbetrieb. Das hat mit Moral predigen nichts zu tun, auch ich hab gerne meinen Spaß, wenn ich mal auf Visa-Run ein paar Tage in Pattaya Station mache. Ich sehe aber auch wie - natürlich durch ihre eigene Schuld - die Kultur und die Traditionen dieses Landes, die uns ja wesentlich hierhergezogen haben, vor die Hunde gehen, und kann deshalb nur jede Maßnahme begrüßen, die versucht hier etwas zu ändern.

Günther
 
T

Torsten

Gast
@Gruffert – Das dachte ich mir...

...aber muss ich mich jetzt eigentlich geschmeichelt fühlen, wenn ich lesen darf, dass der große Günther Ruffert die schmutzigen und angeblich erfundenen Fantasien eines kleinen, miesen Sextouristen auf Punkt und Komma liest?

Egal, die „Landgeschichte“ geht mir viel mehr durch den Kopf.

Wir alle wissen, dass die Menschen im Isaan sich nicht gerade über überschweifenden Reichtum beklagen können. Auch vom Klima her sind sie nicht gerade gesegnet, meist ist nur eine Reisernte möglich. Aber was mir nicht in den Kopf will, dass da einfach mal eben so 150 Rai (oder waren es gar Hektar) Land brachliegen. Da muss dann erst Adjan Gruffert kommen, der mit geschultem Entwicklungshelferblick sofort erkennt, „Aha, hier kann man Zuckerrohr anbauen!“ Die ansässigen Thais stehen mit nach unten gerutschter Kinnlage daneben und können nur noch Bauklötze staunen, bevor sie sich in die Reihe der Tagelöhner einreihen dürfen.

Ist es wirklich so? Wenn ja, dann würde das ja die These vom guten Micha2.1 aus dem Rami eindrucksvoll untermauern, für den die Thais weitgehend „dumm und faul“ sind...
 
G

gruffert

Gast
Thorsten,

Wenn Du meine Beitrage so aufmerksam gelesen hättest, wie ich Deine, dann brauchtest Du diese Frage nicht zu stellen.

Aber hier noch mal zum mitschreiben für dich volkwirtschaftlichen Experten.

In unserer Gegend können nur die tieferliegenden Felder, in denen das Wasser lange genug stehen bleibt, für den Reisanbau genutzt werden. Die höher gelegenen Felder sind zu trocken. Teilweise wurde vor Jahren im Rahmen eines Regierungsprogramms schnellwachsende Eukalyptusbäume angepflanzt, die aber 10 – 12 Jahre brauchen bis sie schlagreif sind und Geld bringen. Auch Wassermelonen könnten angebaut werden. Das benötigt aber LKWs, um die reifen Früchte nach Surin oder über 600 km nach Bangkok auf den Markt zu bringen. Und wenn die Früchte, die dummerweise zu gleicher Zeit massenweise reif werden, nicht schnell abtransportiert werden und auf den Markt kommen, ist die Ernte kaputt. Bleibt praktisch noch Manjok als Alternative, aber dafür sind die Preise restlos im Keller.

Die zur Zeit einzige wirtschaftliche Alternative ist Zuckerrohr, weil man sich mit der Ernte Zeit lassen kann, und weil außerdem das Land sehr gut dafür geeignet ist. Das haben auch die wie Du meinst “dummen” Isaan-Bauern erkannt. Aber dar Anbau lohnt sich nur in größeren Feldern und das braucht Kapital, für Pflanzgut, Spezialdünger, Unkraut– und Schädlingsbekämpfungsmittel usw. . Dieses Geld hat aber niemand im Dorf, trotz Deiner selbstlosen Unterstützung der armen Leute im Isaan, via der Vagina ihrer Töchter. Und da trifft es sich eben gut, wenn ein Farang kommt, der seine vorhandenen finanziellen Möglichkeiten nicht nutzt um reihenweise die Bargirls in Pattaya durchzubumsen, sondern um hier im Isaan etwas auf die Beine zu stellen. Dies nicht etwa als Mutter Theresa des Isaan, das hast Du ganz richtig erkannt, sondern um seine Frau und Familie zu versorgen, wenn die Rente mal nicht mehr fließt. Dabei gibt es aber Arbeit und Verdienst fürs ganze Dorf, was dankbar akzeptiert wird. Überall auf der Welt dienen Investitionen dem Zweck Geld damit zu verdienen. Aber soweit dürften Deine volkswirtschaftlichen Kenntnisse reichen, um zu wissen, daß damit auch Arbeit geschaffen wird. Deine Anspielungen darauf, daß Investoren die den Menschen Arbeit geben, diese ausbeuten, gehören in die Mottenkiste des „Realen Sozialismus“.

Günther
 
A

aa-dschai-dam

Gast
1. Wie wird das Zuckerrohr weiterverarbeitet?
2. Warum kann man keinen Mais anbauen.
Mais läßt sich doch sehr gut lagern?
 
G

gruffert

Gast
aa-dschai-dam

1.Das Zuckerrohr wird ueber ca. 100 km in die naechste Fabrik gefahren und dort zu Rohzucker verarbeitet. Dazu braucht man 20 Tonner-LKWs, noch ein Grund warum der Anbau fuer die Bauern hier zu kapitalintensiv ist.

2. Mais laesst sich hier zwar gut anbauen, aber schlecht verkaufen, darum wird Mais hier nur fuer den persoenlichen Bedarf angebaut.

Guenther
 
A

aa-dschai-dam

Gast
1. Wenn man z.B. Mais nur zum Eigenbedarf anbaut ist es dann so, daß man die Felder, die nicht für den Reisanbau geeignet sind, brach liegen läßt?
Man also durchaus mehr produzieren könnte, aber keine Abnehmer findet?

2. Wie sind die Bauern organisiert? Arbeitet da jeder Bauer (Familie) für sich oder sind sie zu Kooperativen zusammengeschlossen?

3. Habe ich das richtig erkannt, daß das Hauptproblem die Transportkosten sind? Das die auf dem Markt zu erzielenden Einnahmen nach Abzug der Transport und Produktionskosten also gleich Null sind?
 
G

gruffert

Gast
aa-dschai- dam

Du willst es aber genau wissen.

Also die Felder, auf denen nicht wirtschaftlich produziert werden kann, bleiben brach liegen. In diesem Jahr,in dem die Reispreise z. Teil nur 50 % der Vorjahrespreise betragen, hoere ich immer wieder "wir bauen in diesem Jaht nur soviel an, wie wir selber brauchen".

Eine Kooperative oder aehnliches gibt es in meiner Gegend nicht. Jeder wurschtelt sich durch so gut er kann. Die 1 Million Baht pro Dorf der Thaksinregierung, die eigentlich fuer solche gemeinsamen Unternehmen gedacht war, ist unter den Dorfbewohnern aufgeteilt worden und im Konsum versickert.

Guenther
 
Mang-gon-Jai R.I.P.

Mang-gon-Jai R.I.P.

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Eine Kooperative gibt es bei uns. Alle Bauern arbeiten gemeinsam auf dem Feld des Bauern A. Danach wird gemeinsam das Feld des Bauern B bestellt. So geht es weiter, bis das letzte Feld bestellt ist. Die Reihenfolge wird durch Los bestimmt.
Zusätzlich werden Tagelöhner beschäftigt (120 Baht pro Tag).
Hört sich alles gut an, führt jedoch immer wieder zu kleineren Reibereien. Die Leute verlieren sehr schnell den Spaß an der Arbeit. Besonders dann, wenn ihr eigenes Feld bereits bestellt worden ist. Beim Letzten wird also oft nur noch recht oberflächlich gearbeitet.
Richtig problematisch wird es, wenn ein Bauer zwei Jahre in Folge das Los für das ‚letzte Feld’ gezogen hat. Dann kann es evtl. Ärger geben, denn das Ziehen der Lose, kurz nach Songkran, ist ein kleines Dorffest und es fließt recht viel Mekong-Whisky.

Gruß

Mang-gon-Jai
 
K

Kali

Gast
...das bisher Gelesene ist für mich insofern aufschlussreich, als dass es einen Einblick in die 'Mentalität' gibt, die ja dem Grunde nach nicht verwerflich - eben thai-like - ist.
Zeigt aber sehr deutlich, daß die Bildung einer - schaffe, schaffe, Häusle baue - Einstellung gar nicht möglich ist, weil es sich tatsächlich auf die Beschaffung der täglichen Nahrung reduziert.
Ich weiss nicht, wie es in Tap Kung konkret ist, wird auf jeden Fall Reis (eine Ernte) und Zuckerrohr angebaut. Einblick in das Leben der 'Tagelöhner' ( 100 ฿ nueng wan ) habe ich allerdings reichlich genossen. Und das Phänomen des Armutsalkoholismus findet man überall auf der Welt.
 
T

Torsten

Gast
*

@Günther - Leider bin ich dir in verschiedener Weise hier zu Nahe getreten und habe dir wohl in einigen Fällen auch Unrecht anheften wollen.

Dafür entschuldige ich mich hier. Sorry!

*

@Klaus - Danke für den dezenten Hinweis. Als wir zwei uns letztes Jahr im Rami "lieb" hatten, musste mich Armin auf den Boden zurück holen. Irgendwie ärgert es mich selbst meist am meisten, aber dann ist es immer schon zu spät. Ich sollte wohl mal eine schöpferische Pause einlegen...
 
A

aa-dschai-dam

Gast
1. Wenn nur jeder so viel produziert wie er verbraucht, mit was treiben die Leute dann noch Handel?

2. An wen verkaufen die Bauern ihren Reis bzw. würde mich interessien, kommt der Einkäufer zu den verschiedenen Gehhöften oder müssen die Bauern den Reis irgendwo hinbringen.
Wer legt die Preise fest? Sind die Preise "gerecht" oder werden da schon die Produzenten um ihren Lohn gebracht, weil zu viel beim Zwischenhandel hängen bleibt?

3. Glaubst du, daß die thailändischen Reisbauern im Isaan selbst Schuld an ihrer Lage auf Grund Ihrer Arbeitseinstellung bzw. Mentalität (lieber konsumieren als investieren oder sparen) sind oder ist es nicht eher die Tatsache, daß sie die Erfahrung gemacht haben, daß sich die ganze Plackerei nicht lohnt, weil einfach zu wenig dabei rüber kommt?
 
A

Armin

Gast
Hallo Torsten!

Deine Entschuldigung an Günther finde ich spitze!

Ich mag „real live Menschen“ – Menschen, die im Leben stehen.

Die Anmache an Günther zeigte mir jedoch eine miese Seite, die ich nicht erst heute entdeckt habe.

Es ist heute auch für jeden Einzelnen möglich alle Daten über bestimmte Personen zu speichern und auch dementsprechend auszuschlachten. Damit kann viel Schindluder getrieben werden, weil man die Fakten nicht genau kennt, oder weil es nur um demagogische Aussagen geht. Ein langes Thema!

Mir geht es nur um den Aspekt Freundschaft, den es in der virtuellen Welt wohl nicht gibt.
Einen Freund kann ich mir zur Brust nehmen, einem Feind kann ich auch eins auf die Schnauze hauen – im Internet ist dies alles etwas anders. Ich habe damit meine Probleme.

Armin
 
Mang-gon-Jai R.I.P.

Mang-gon-Jai R.I.P.

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@Torsten
Mit Deinen Postings hast Du erreicht, daß ich Dich in einer nicht positiven Sicht gesehen habe.
Mit Deiner Entschuldigung an gruffert hast Du das alles wieder gutgemacht.
Prima so, meine Hochachtung. Zu einer Entschuldigung gehört schon eine Menge Mut.

Mang-gon-Jai
 
sunnyboy

sunnyboy

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@Thorsten, Entschuldigung war angebracht. Ich hoffe du machst du machst daraus keinen Joke im Nachbarforum. Differenzierte Meinungen sind angebracht ("besonders im Nittaya", sah in der letzten Zeit sehr nach Lobhuddelei aus und Kritik an best. Themen wurde nicht mehr geübt). Mir kam es so vor, dass nach dem Abschied von Bruno hier "Eitel Sonnenschein, einkehren sollte" bar jeder Realität.
Man muß die Dinge so sehen wie sind.

In diesem Sinne.
Sunnyboy
 
G

gruffert

Gast
sunnyboy

Sonnenschein ist genau so Realitaet wie Regen, nur geht es meiner Meinung nach an der Realitaet vorbei, bei Regen nicht im Hause zu bleiben, sondern ohne Schirm draussen herumzuspazieren und sich dann darueber zu beklagen, dass man nass geworden ist.

Guenther
 
Jinjok

Jinjok

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@Sunnyboy
Wird Kritik nur wahrgenommen, wenn sie laut und grob ist? Gerade dieser Thread in dem Du hier geantwortest hast, ist reich an Kritik jeglicher Art (an Zuständen in TH, an Personen im Forum etc.). Da sind noch eine ganze Reihe weitere kritischer Threads z.B. Kinderprostitution, Bürokratie, TV-Kritiken, Polizeistunde in Vergnügungsvierteln, unterdrückte Bergvölker ... die Liste leisse sich noch erweitern. Vielleicht ist Kritik in letzter Zeit sachlicher und differenzierter geworden. Ich kann leider Deine Meinung nicht nachvollziehen.

Denn Kritik gab es im Nittaya-Forum schon so lange ich es kenne und daran hat sich auch heute nichts geändert. Nur böse Tastaturen behaupten eventuell hartnäckig das Gegenteil. Vielleicht ist auch in letzter Zeit der Spaßfaktor wieder etwas aus dem Schatten all der düsteren Meldungen hervorgetreten, in dem er zeitweilig abgetaucht war, aber ohne Kritik zu verdrängen. Also nicht böse sein, für mich bietet sich wie geschrieben ein ganz anderes Bild.
mfg jinjok
 
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