
DisainaM
Senior Member
Themenstarter
Oft ließt man in Thailandseiten, das die Thais angeblich nur noch im reinen Materialismus leben, und keinen Bezug mehr zu ihren Ritualen haben.
Das Tuk wan Ritual stellt wohl das Gegenteil davon dar.
Wie ein Eichhörnchen, das die gefundene Nuss nicht gleich vertilgt, sondern sie sammelt, und abliefert, ohne etwas selbst davon zu haben,
wird dieses Ritual praktiziert, ohne das die Person dadurch einen Vorteil in Form von tam buhn, oder in materieller Hinsicht hat.
Der einzige Vorteil liegt im Gewinn von 'Gesicht', das man sich dadurch erarbeitet.
Deshalb ist es auch falsch, wenn man von 'den Thais' spricht, die einen reinen Materialismus leben.
[hr:766fd815ba]
Beispiel einer neuen Thailandseite,
die dieses Vorurteil weiter verbreitet :
http://www.thailandreisen.at./Pages/menu.htm
Thais, Ausländer und das liebe Geld
Ein freundlich geduldetes "Übel"
Thais sind an Ausländern grundsätzlich sehr interessiert. Viele, vor allem Menschen in den ländlichen Regionen, bekommen kaum einmal weiße Haut zu sehen, die für sie zum Inbegriff des Reichtums und der erstrebenswerten Schönheit wurde, da nur weißhäutige Menschen nichts arbeiten müssen (zumindest nicht auf dem Feld). All das, was sie in den Medien sehen, aber nicht in ihrem Dorf zu kaufen ist, muss wohl im Besitz der Ausländer sein, die mit einem Gefühlsgemisch von Misstrauen, Neugier und Achtung empfangen werden. Die Vorstellung vom reichen Westen hält sich beharrlich und dementsprechend verhält es sich auch mit den Erwartungen an die Weißen. Zu Geld haben die Thais ohnehin ein etwas eigenartiges Verhältnis. Der wahre Reichtum liegt meist in Händen der Chinesen, die sich schon sehr früh alles unter den Nagel gerissen haben, was die Thais ob ihrer Trägheit nicht wollten. Thais sind zum einen viel zu ruhebedacht, um viel zu arbeiten, andererseits entspricht es auch nicht ihrer Lebensphilosophie, die der harten Arbeit quasi diametral gegenübersteht. Dennoch lieben sie das Geld. Was bleibt ihnen dann, um diese unüberbrückbare Kluft zu schließen. Sie träumen eben vom großen Reichtum, verschwenden Unsummen, um sich an der staatlichen Lotterie zu beteiligen und ihrem Traum genügend Treibstoff zu geben, damit ihre Hoffnung niemals versiegen möge. Zur Monatsmitte sind die finanziellen Mittel in der Regel erschöpft, die Familienkassen geplündert, das Gold versetzt, was sich unter anderem daran erkennen lässt, dass praktisch nichts mehr in den großen Kaufhäusern gekauft wird. Irgendwie kommt man immer über die Runden. Lieber genieße ich mein Leben heute, als morgen „tot aufzuwachen“ und noch etwas in der Geldtasche zu finden, das so gerne unters Volk gebracht worden wäre. Hochkonjunktur also für Pfandhäuser, die meist von Indern oder Chinesen geführt werden, die wohlwissend um die Sorglosigkeit der Thais enorme Abschläge verlangen. Um Geld tun die Thais praktisch alles, nur harte Arbeit sollte dabei zu vermeiden sein. Wie sonst könnten Eltern ihre Kinder für ein paar Dollars verkaufen, nur um sich einen neue Stereoanlage und einen Fernseher kaufen zu können. Ist die Tochter erst einmal in der Stadt (und wird nicht selten gezwungen, der Prostitution nachzugehen) und schickt brav ein wenig Geld nach Hause, wird dies nicht, wie es vielleicht anzunehmen wäre, angelegt und als Sparschwein für die Zukunft gesichert, sondern in Konsumartikel investiert. Nicht selten folgen der ersten Tochter noch eine weitere und manchmal das halbe Dorf, weil die eifersüchtigen Nachbarn das einfache Geld gerochen haben. Wie ich noch zeigen werde, ist Zukunft höchstens eine Vokabel ohne Inhalt. Thais leben, wie die meisten Asiaten, im unmittelbaren Jetzt, was letztlich einer Vergangenheit nicht bedarf und eine Zukunft nicht einbezieht. Vergangene Erfahrungen werden nicht als Grundlage zukünftiger Handlungen herangezogen (was man im Westen als Lernen bezeichnet), sondern einfach durch neue ersetzt, was in einer sich ständig wandelnden Gesellschaft dementsprechende Probleme mit sich bringt. Dadurch entstand in Thailand ein unübersehbarer Materialismus, der zum Teil bizarre bis krankhafte Formen angenommen hat (das gilt selbstverständlich auch für den
Westen). Mit Geld umzugehen kann mit Sicherheit nicht zu den Stärken der Thais gezählt werden. Hinzu gesellen sich Protzerei zu einer "Zur Schau Stellerei", die nur in einer Gesellschaft aufkommen kann, die sich langsam ihrer inneren Werte entledigt.
Eventuell ist dies auch ein ganz natürliches Resultat unnatürlicher gesellschaftlicher Evolution, die ihre Werte einer neuen Epoche anzupassen hat, ebenso, wie sich der Westen hinter seinen dreifachverkabelten internettauglichen Hochleistungscomputern zu verkriechen scheint und das Land ein Gefühl der diffusen Leere und Angst übermannt. Faktum ist, dass sich der Durchschnittsthai so weit vom echten Buddhismus entfernt hat, wie der Westen demütig anerkennen muss, dass hierzulande Tausende Kirchen nur ein Relikt einer vergangenen Zeit sind, die keine neuen Jünger mehr hervorzubringen versteht. Die Thais sind dabei sicher noch intensiver mit ihrer Religion verknüpft, doch scheinen die buddhistischen Rituale mehr und mehr ihrer Wurzeln beraubt zu werden. So neigen viele Thais dazu, die Form vom Inhalt abzutrennen, was dazu führt, dass Rituale leer und letztlich auch nutzlos werden. Eben diese Mischung aus teilweiser lebloser Tradition und verwestlichtem Materialismus scheint Verhaltensweisen hervorzubringen, die unter der Überschrift "Widerspruch" geführt werden müssen. Der korrupte Polizist bedankt sich bei Buddha für den segensreichen Tag, die Bordellvorsteherin betet um einen guten Umsatz und zwingt dann die Mädchen zur Arbeit. Dieser Verfall hat sicher auch politische und soziale Hintergründe. Rainer Krack, schreibt in seinem sehr lesenswerten Buch "Kulturschock": "Bei allen Leistungen, die der König für sein Land vollbrachte, setzte er es einer rapiden Wandlung aus, deren kulturelle Folgen noch nicht abzusehen waren. Die Elite des Landes schickte ihre Söhne nun zum Studium nach Europa und wurde zum Ebenbild britischer Gentlemen. In der Psyche des gemeinen Volkes hingegen wurde eine Art >Kulturschock< ausgelöst: Die alten Werte wurden in kürzester Zeit verdrängt und durch fremde ersetzt. Kultur aber entsteht aus einem langen Entwicklungsprozess und lässt sich nicht wechseln wie ein Hemd. Als Folge dieser Schocktherapie entstand ein Vakuum. Die Thais wurden >kulturelle Waisenkinder<. In die so entstandene Leere trat die Gier nach Materiellem. Dieser Materialismus wurde noch durch eine weitere Tatsache unterstützt: Die in Europa studierende Elite lernte zwar moderne Wissenschaften und Technik kennen, kaum aber die Philosophie, auf denen sie beruhten. Der Lernprozess beschränkte sich rein auf das Technische, unter Außerachtlassung einer eventuell zügelnden oder leitenden Moral oder Ethik. Das Ergebnis war somit Materialismus in Reingestalt."22
So mag es nicht wundern, dass Rotlichtviertel wie in Pattaya (das allerdings auch sonnigere Seiten zu zeigen hat) oder Bangkok einen enormen Zulauf junger Mädchen erleben, die ihren Träumen nach dem einfachen Leben mit den reichen Ausländern auf den Grund gehen wollen. Dass den meisten Mädchen dann wieder nur das Träumen bleibt (allerdings einer großen Illusion beraubt), findet seine Begründung in den überzogenen Vorstellungen der Mädchen und andererseits im nicht gerade auserwählten Besucherkreis. Zudem kommt der kaum einschätzbare kulturelle Unterschied, der im Eifer des Gefechts meist außer Acht gelassen und dementsprechend vernachlässigt behandelt wird. Ohne mir ein Urteil anmaßen zu wollen, nehme ich an, dass in den meisten fällen das energetische Zentrum beider Partner im Bereich des Beckens liegt. Bei den Mädchen allerdings eher auf der rückseitig angebrachten Hosentasche. Ich möchte allerdings nicht weiter auf dem so abgetretenen Parkett "Sex, Prostitution und Thailand" bewegen, weil es neben diesem sicher sehr wichtigen Thema auch noch viele andere Punkte zu beleuchten gilt, die nicht von vornherein durch den Kakao der Massenmedien gezogen derart polarisierend wirken, und damit dem eigentlichen Problem keinen guten Dienst erweisen.
[hr:766fd815ba]
Das Tuk wan Ritual stellt wohl das Gegenteil davon dar.
Wie ein Eichhörnchen, das die gefundene Nuss nicht gleich vertilgt, sondern sie sammelt, und abliefert, ohne etwas selbst davon zu haben,
wird dieses Ritual praktiziert, ohne das die Person dadurch einen Vorteil in Form von tam buhn, oder in materieller Hinsicht hat.
Der einzige Vorteil liegt im Gewinn von 'Gesicht', das man sich dadurch erarbeitet.
Deshalb ist es auch falsch, wenn man von 'den Thais' spricht, die einen reinen Materialismus leben.
[hr:766fd815ba]
Beispiel einer neuen Thailandseite,
die dieses Vorurteil weiter verbreitet :
http://www.thailandreisen.at./Pages/menu.htm
Thais, Ausländer und das liebe Geld
Ein freundlich geduldetes "Übel"
Thais sind an Ausländern grundsätzlich sehr interessiert. Viele, vor allem Menschen in den ländlichen Regionen, bekommen kaum einmal weiße Haut zu sehen, die für sie zum Inbegriff des Reichtums und der erstrebenswerten Schönheit wurde, da nur weißhäutige Menschen nichts arbeiten müssen (zumindest nicht auf dem Feld). All das, was sie in den Medien sehen, aber nicht in ihrem Dorf zu kaufen ist, muss wohl im Besitz der Ausländer sein, die mit einem Gefühlsgemisch von Misstrauen, Neugier und Achtung empfangen werden. Die Vorstellung vom reichen Westen hält sich beharrlich und dementsprechend verhält es sich auch mit den Erwartungen an die Weißen. Zu Geld haben die Thais ohnehin ein etwas eigenartiges Verhältnis. Der wahre Reichtum liegt meist in Händen der Chinesen, die sich schon sehr früh alles unter den Nagel gerissen haben, was die Thais ob ihrer Trägheit nicht wollten. Thais sind zum einen viel zu ruhebedacht, um viel zu arbeiten, andererseits entspricht es auch nicht ihrer Lebensphilosophie, die der harten Arbeit quasi diametral gegenübersteht. Dennoch lieben sie das Geld. Was bleibt ihnen dann, um diese unüberbrückbare Kluft zu schließen. Sie träumen eben vom großen Reichtum, verschwenden Unsummen, um sich an der staatlichen Lotterie zu beteiligen und ihrem Traum genügend Treibstoff zu geben, damit ihre Hoffnung niemals versiegen möge. Zur Monatsmitte sind die finanziellen Mittel in der Regel erschöpft, die Familienkassen geplündert, das Gold versetzt, was sich unter anderem daran erkennen lässt, dass praktisch nichts mehr in den großen Kaufhäusern gekauft wird. Irgendwie kommt man immer über die Runden. Lieber genieße ich mein Leben heute, als morgen „tot aufzuwachen“ und noch etwas in der Geldtasche zu finden, das so gerne unters Volk gebracht worden wäre. Hochkonjunktur also für Pfandhäuser, die meist von Indern oder Chinesen geführt werden, die wohlwissend um die Sorglosigkeit der Thais enorme Abschläge verlangen. Um Geld tun die Thais praktisch alles, nur harte Arbeit sollte dabei zu vermeiden sein. Wie sonst könnten Eltern ihre Kinder für ein paar Dollars verkaufen, nur um sich einen neue Stereoanlage und einen Fernseher kaufen zu können. Ist die Tochter erst einmal in der Stadt (und wird nicht selten gezwungen, der Prostitution nachzugehen) und schickt brav ein wenig Geld nach Hause, wird dies nicht, wie es vielleicht anzunehmen wäre, angelegt und als Sparschwein für die Zukunft gesichert, sondern in Konsumartikel investiert. Nicht selten folgen der ersten Tochter noch eine weitere und manchmal das halbe Dorf, weil die eifersüchtigen Nachbarn das einfache Geld gerochen haben. Wie ich noch zeigen werde, ist Zukunft höchstens eine Vokabel ohne Inhalt. Thais leben, wie die meisten Asiaten, im unmittelbaren Jetzt, was letztlich einer Vergangenheit nicht bedarf und eine Zukunft nicht einbezieht. Vergangene Erfahrungen werden nicht als Grundlage zukünftiger Handlungen herangezogen (was man im Westen als Lernen bezeichnet), sondern einfach durch neue ersetzt, was in einer sich ständig wandelnden Gesellschaft dementsprechende Probleme mit sich bringt. Dadurch entstand in Thailand ein unübersehbarer Materialismus, der zum Teil bizarre bis krankhafte Formen angenommen hat (das gilt selbstverständlich auch für den
Westen). Mit Geld umzugehen kann mit Sicherheit nicht zu den Stärken der Thais gezählt werden. Hinzu gesellen sich Protzerei zu einer "Zur Schau Stellerei", die nur in einer Gesellschaft aufkommen kann, die sich langsam ihrer inneren Werte entledigt.
Eventuell ist dies auch ein ganz natürliches Resultat unnatürlicher gesellschaftlicher Evolution, die ihre Werte einer neuen Epoche anzupassen hat, ebenso, wie sich der Westen hinter seinen dreifachverkabelten internettauglichen Hochleistungscomputern zu verkriechen scheint und das Land ein Gefühl der diffusen Leere und Angst übermannt. Faktum ist, dass sich der Durchschnittsthai so weit vom echten Buddhismus entfernt hat, wie der Westen demütig anerkennen muss, dass hierzulande Tausende Kirchen nur ein Relikt einer vergangenen Zeit sind, die keine neuen Jünger mehr hervorzubringen versteht. Die Thais sind dabei sicher noch intensiver mit ihrer Religion verknüpft, doch scheinen die buddhistischen Rituale mehr und mehr ihrer Wurzeln beraubt zu werden. So neigen viele Thais dazu, die Form vom Inhalt abzutrennen, was dazu führt, dass Rituale leer und letztlich auch nutzlos werden. Eben diese Mischung aus teilweiser lebloser Tradition und verwestlichtem Materialismus scheint Verhaltensweisen hervorzubringen, die unter der Überschrift "Widerspruch" geführt werden müssen. Der korrupte Polizist bedankt sich bei Buddha für den segensreichen Tag, die Bordellvorsteherin betet um einen guten Umsatz und zwingt dann die Mädchen zur Arbeit. Dieser Verfall hat sicher auch politische und soziale Hintergründe. Rainer Krack, schreibt in seinem sehr lesenswerten Buch "Kulturschock": "Bei allen Leistungen, die der König für sein Land vollbrachte, setzte er es einer rapiden Wandlung aus, deren kulturelle Folgen noch nicht abzusehen waren. Die Elite des Landes schickte ihre Söhne nun zum Studium nach Europa und wurde zum Ebenbild britischer Gentlemen. In der Psyche des gemeinen Volkes hingegen wurde eine Art >Kulturschock< ausgelöst: Die alten Werte wurden in kürzester Zeit verdrängt und durch fremde ersetzt. Kultur aber entsteht aus einem langen Entwicklungsprozess und lässt sich nicht wechseln wie ein Hemd. Als Folge dieser Schocktherapie entstand ein Vakuum. Die Thais wurden >kulturelle Waisenkinder<. In die so entstandene Leere trat die Gier nach Materiellem. Dieser Materialismus wurde noch durch eine weitere Tatsache unterstützt: Die in Europa studierende Elite lernte zwar moderne Wissenschaften und Technik kennen, kaum aber die Philosophie, auf denen sie beruhten. Der Lernprozess beschränkte sich rein auf das Technische, unter Außerachtlassung einer eventuell zügelnden oder leitenden Moral oder Ethik. Das Ergebnis war somit Materialismus in Reingestalt."22
So mag es nicht wundern, dass Rotlichtviertel wie in Pattaya (das allerdings auch sonnigere Seiten zu zeigen hat) oder Bangkok einen enormen Zulauf junger Mädchen erleben, die ihren Träumen nach dem einfachen Leben mit den reichen Ausländern auf den Grund gehen wollen. Dass den meisten Mädchen dann wieder nur das Träumen bleibt (allerdings einer großen Illusion beraubt), findet seine Begründung in den überzogenen Vorstellungen der Mädchen und andererseits im nicht gerade auserwählten Besucherkreis. Zudem kommt der kaum einschätzbare kulturelle Unterschied, der im Eifer des Gefechts meist außer Acht gelassen und dementsprechend vernachlässigt behandelt wird. Ohne mir ein Urteil anmaßen zu wollen, nehme ich an, dass in den meisten fällen das energetische Zentrum beider Partner im Bereich des Beckens liegt. Bei den Mädchen allerdings eher auf der rückseitig angebrachten Hosentasche. Ich möchte allerdings nicht weiter auf dem so abgetretenen Parkett "Sex, Prostitution und Thailand" bewegen, weil es neben diesem sicher sehr wichtigen Thema auch noch viele andere Punkte zu beleuchten gilt, die nicht von vornherein durch den Kakao der Massenmedien gezogen derart polarisierend wirken, und damit dem eigentlichen Problem keinen guten Dienst erweisen.
[hr:766fd815ba]