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Tourismus in Thailand am Scheideweg

Diskutiere Tourismus in Thailand am Scheideweg im Thailand News Forum im Bereich Thailand Forum; Fats täglich kann man nun in den Wirtschaftsteilen der zeitungen in Thailand über die Auswirkungen von zwei negativen Größen auf Thailands...
Jinjok

Jinjok

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Fats täglich kann man nun in den Wirtschaftsteilen der zeitungen in Thailand über die Auswirkungen von zwei negativen Größen auf Thailands Tourisindustrie lesen. Der Irak-Krieg und die SARS-Epedemie in Asien führten nicht nur zu spürbaren Buchungsrückgängen, sondern auch zu Stornierungen von 20-30 % aus asiatischen Ländern wie 30-40 % aus Europa und den USA.

Thai Airways Intl. spricht von einem Auslastungsrückgang auf den Europa-Routen von 7-10 %. Die Gäste vor allem in Europa sind sehr zögerlich und überlegen dreimal bevor sie eine Buchuung tätigen. Das bekommen vorallem die Sterne-Hotels von bangkok und anderen Premium-Destinations zu spüren. Die Verunsicherung unter den Gästen war schon wegen des Krieges sehr groß, ist jetzt aber durch die SARS-Epedemie noch verschlimmert worden.

Das TAT hatte sowieso schon Pläne veröffentlicht, das Marketing in Europa auf ein Minimum zu beschränken und die Mittel zugunsten asiatischer Länder wie China, Korea und Japan zu verwenden. Jährlich reisen 30 Mio Chinesen und Japaner ins Ausland, davon aber nur 2 Mio nach Thailand. Hier will man ansetzen. Nächtsen Monat wird in den drei ganannten Ländern eine mit 2,5 Mio THB subenventionierte Reise-Package gestartet, die ca. 100.000 zusätzliche Touristen aus der Region anziehen soll. Das wird die erwarteten 50.000 stornierungen aus Europa und USA mehr als kompensieren.

Während aus Europa und USA mehr und mehr Individual-Touristen kommen, die in unterklassigen (3 Sterne und weniger) übernachten und auch sonst nicht die erwarteten Geldmengen pro Tag ausgeben, will man die Promotion in Europa zugunsten der in Luxusklassehotel übernachtenden asiatischen Touristen verstärken. Die Infrastruktur in Thailand soll aus die Bedürfnisse dieser Qualitätstouristen ausgerichtet werden. Damit können auch in den nächsten Jahren die Wachstumsraten der Tourismus-Industrie in Thailand gesteigert werden.

Schon zu Songkran werden 60 Mio THB für Kampagnen des TAT ausgegeben werden,um asiatische Touristen anzulocken. Spezielle Events werden in Bangkok, Chiang Mai, Khon Kaen, Hat Yai und Ayuttaya geplant. Auf dem nächsten monatlichen Meeting des TAT mit Branchenvertretern soll eine Schliessung der Beachroad in Cha Am beschlossen werden.

Thai Airways hat bereits eine Kampagne zur besseren Auslastung der Business und Royal First Class gestartet, wo man auf bestimmten innerasiatischen Routen aber auch nach Australien beim Kauf eines Tickets ein zweites gratis dazu bekommt.

Weitere Werbeeffekte für Qualitätstouristen erwartet Thailand sich von der AUsrichtung das APEC-Summits im Oktober, wobei in die einzelnen Veranstaltungen touristische Highlights mit einbezogen werden sollen. Ein spezielles Tourismus-Forum wird schon nächsten Monat in Pattaya abgehalten werden, zuden 300 Delegationen aus 21 APEC-Staaten erwartet werden. Der ehemalige TAT-Chef wird dem Forum einen Vortrag über Qualität-Tourismus halten. Das Forum soll dazu genutzt werden, Hindernisse und Vorurteile bei den regionalen Qualitätstouristen über Thailand abzubauen und so mehr dieser asiatischen nachbarn ins land zu locken.

Quelle: Choosak Jirasakunthai in diversen Nation-Ausgaben
 
Jinjok

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Neue Marketing-Startegie und Zielgruppe

Hatten Thailands TAT-Bosse noch vor Wochenfrist erklärt, sie werden das Marketing in Europa auf ein Minimum zurückfahren und dafür in den asiatischen Nachbarstaaten die heißbegehrten Qualitätstouristen intensiv umwerben, beginnt der Tourismus-Industrie in Thailand nun langsam zu dämmern was in Wirklichkeit auf sie zukommt. Dazu später.

Da aus Europa und USA massenhaft Stornierungen zuerst wegen des Irak-Krieges und letzte Woche zunehmend wegen der Meldungen über SARS einen durchschnittlichen Rückgang der Belegung der Hotels und Touristenankünfte in Thailand zur Folge hatte, wollte man die geplante Strategie von der Abkehr von preisgünstigen Angeboten für Individualreisende aus Europa noch schneller in die Tat umsetzen.

Eiligst wurden neue Angebote für die Qualitätstouristen und Primus-Zielgruppe Business-, Gruppen- und Familienreisende aus den asiatischen Ländern Japan, China, Hong Kong, Taiwan, Malaysia, Singapore und Südkorea geschnürt. In der Praxis wird das bedeuten, daß man in Europa kaum noch Schnäppchen für Thailandreisen finden wird.

Sowohl Thai Airways als auch die Reiseveranstalter werden die Pauschalangebote für Europa auf ein normales Preisniveau ohne ohne TAT-Stützungen (z.Zt. ca. 20% des Preises) und die Marketing-Subventioenen massiv auf den asiatischen Raum verlagern.
 
Jinjok

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Einbruch der Einnahmen wird befürchtet

Je mehr aber tagtäglich über die Ausbreitung von SARS bekannt wird (vor allem aus China), desto mehr realisieren die Tourismus-Bosse in Thailand, daß die Umstellung des Tourismus-Marketing nicht nur nicht den Ausfall der europäischen Touristen wettmachen kann, sondern daß der weitaus größere Verlust für die Industrie dieses Jahr durch den Wegfall von Touristen aus Asien eingefahren werden könnte.

Wegen fallender Nachfrage die Fluggesellschaft Thai für die nächsten Tage bereits 28 Flüge von und nach China, Hong Kong, Taiwan, Südkorea und Griechenland gestrichen. Die Ministerien beraten augenblicklich darüber, ob nicht sogar ein Einreisestop für Reisende aus den Ausbruchsländern von SARS verhängt werden muß, um Thailands Ruf als sicherer Tourismus-Standort zu schützen oder ob Quarantäne-Maßnahmen welcher Art auch immer ausreichend sein könnten. Das wird vor allem in der weltweiten Entwicklung und Verbreitung der Krankheit abhängen.

Leider kommen 60% aller Touristen Thailands und der größte Anteil der sogenannten Qualitätstouristen aus den Ausbruchsländern von SARS. Thailand steht jetzt vor der Qual der Wahl Reisende aus diesen Ländern in eine Quaratäne zu schicken bzw. eine Einreise vorübergehend ganz zu unterbinden oder zu riskieren, daß noch mehr Touristen aus anderen Ländern aus Angst wegbleiben.

Ersteres würde nachhaltig Thailands Ruf bei den Qualitätstouristen schädigen. Kein Tourist fährt in ein Land, wo er ersteinmal mehrere Tage in Quarantäne verbringen muß. Ein Einreiseverbot würde einen noch größeren Imageverlust bedeuten. Letzteres würde die Angst von Touristen aus sicheren Ländern schüren, eventuell am Flughafen oder im Hotel mit SARS-Erkrankten in Kontakt zu kommen.

Egal welche Entscheidung Thailand treffen wird, sie wird nur ein kleineres Übel sein können. Viel schlimmer aber werden die Auswirkungen sein, die Thailand nicht beeinflussen kann, nämlich die Verbreitung der Krankheit in den Ländern, die jetzt schon 60% aller Touristen in Thailand ausmachen. Sollte in den nächsten Wochen nicht ein deutliches Abklingen der Neuerkrankungen gemeldet werden können, wird es zu einem Einbruch der Einnahmen aus dem Tourismus-Geschäft in bisher ungeahntem Ausmaß kommen.
Jinjok

Diese beiden Beiträge sind Analysen aus der Fülle der Meldungen zum Thema der letzten Tage.
 
M

MichaelNoi

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Hallo Jinjok,
ich lese diese Beiträge mit großem Interesse.
Bist du noch in Thailand ?
Auch das deutsche Fernsehen ist voll von Berichten über SARS.
Es hieß da gestern, dass man mit Schutzmaßnahmen wie Mundschutz, Brille und gegebenenfalls Handschuhen recht sicher vor einer Ansteckung sei, außerdem könne der Virus nur bis zu 6 Stunden außerhalb des Körpers überleben. Aber was hilft es, wenn die Schutzmaßnahmen nicht konsequent angewendet werden...ist ja auch nicht gerade lustig ständig mit Mundschutz ´rumzulaufen.
Deutsche Virologen sahen aber keinen Grund zur Panik.
 
Jinjok

Jinjok

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Hallo Michael
Ich finde das Thema Tourismus in Thailand auch sehr interessant. Selbst ohne SARS und Krieg hätte sich in diesem Jahr etwas geändert. Nun können wir Europäer Glück haben und die Thais erkennen, daß sie sich nicht ganz auf Qualitätstouristen verlassen können. Wer auf nur einem Bein steht ist schnell umgefallen, wenn das Bein krank wird. So werden vielleicht auch wir Europäer, Individualtouristen und sogar die ungeliebten Backpacker weiter freundlich empfangen werden.

Alles was Du über SARS schreibst ist auch hier in Thailand verbreitet worden. Nur weiß ich nicht ob die Leute in Bangkok auf der Straße wegen SARS mit Mundschutz rumrennen. Hatte ich früher auch schon gesehen unhd ist nicht mehr geworden. Heute Abend werde ich sehen wie es am Internationalen Terminal aussieht. Ich hoffe die Maschine ist nur zur Hälfte besetzt und in meinem Umfeld fängt niemand an rumzurotzen. ;-)
Viele Grüße
Jinjok
 
D

Dr. Locker

Gast
In BKK laufen die Leute eher wegen der schlechten Luft und der Abgase mit Mundschutz. Habe das auch schon immer beobachten koennen.
 
S

seven

Gast
Zwar kann man hier und da sehen, dass Thailand sehr auf die sogenannten Qualitaetstouristen setzt, insbesondere auf Koh Chang traute ich meinen Augen nicht, wie schnell sich dort alles veraendert und immer mehr teure Anlagen am Strand entstehen.
Was ich aber in diesem Jahr nirgends mitbekommen habe, ist, dass die anderen Touristen, also Backpacker und Individualtouristen, nicht willkommen sind. Bisher gab es auch noch keinen Ort, an dem ich nicht immer eine billige Unterkunft gefunden habe oder ein guenstiges Restaurant.
Bisher sehe ich diese Entwicklung also noch recht gelassen, da Thailand wohl erstmal nur das Standbein "Touristen mit viel Geld" ausbauen wollen, was ja nicht schlecht ist. Das die Individualtouristen dabei zu kurz kommen, wird wohl nicht passieren. Dafuer sind diese einfach noch zu wichtig.
 
Jinjok

Jinjok

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Bisher gab es auch noch keinen Ort, an dem ich nicht immer eine billige Unterkunft gefunden habe oder ein guenstiges Restaurant.

Hallo Seven
Am Stand eines Som Tam Verkäufers oder beim Tuk Tuk Fahrer wirst Du in Thailand immer willkommen sein, solange Du etwas bezahlen kannst. Dem ist es egal wer bei ihm etwas kauft, Backpacker oder Qualitätstourist. So war das nicht gemeint. Bei den Bossen der Tourismus-Industrie (Thai Airways Intl., TAT, Vereinigung der Hoteleigner, Vereinigung der Tourveranstalter) werden die Prioritäten anders gesetzt.

Das heißt günstige Flüge oder Pauschalangebote, die bisher durch TAT-Etats als Promotionkampagnen gestützt waren, werden für Europa nicht mehr angeboten werden. Den meisten von uns wird es nicht groß kratzen, weil wir sowieso durch unsere Frauen ganz anderen Zugang zum Markt und Know How haben als andere ausländische Touristen. Was uns aber auch angehen wird ist das Umfeld was um die Prunkbauten entsteht.

Ich war jetzt wieder ein paar Tage in der Provinz Suphan Buri unterwegs. Hier kommt nur einmal im Jahr ein Bus mit Qualitätstouristen verbei. Entsprechend ursprünglich geht es dort zu. Hier war ich auch zum ersten Mal richtig auf dem platten Land 50 km von jeder Stadt entfernt. Reisfelder Obst/Gemüsefarmen, Reisfelder. Hier habe ich einige Kleinodien des Alltags beobachten können, die man in der Stadt nicht mehr geboten bekommt. Ist eine andere Geschichte und hat noch Zeit.
Viele Grüße
Jinjok
 
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