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Thai das soziale Wesen

Diskutiere Thai das soziale Wesen im Treffpunkt Forum im Bereich Thailand Forum; Fühle mich ermutigt wg. einer bestimmten Bemerkung, die kürzlich hier gefallen ist, ein neues Thema anzufangen. In der Bemerkung ging es um einen...
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Iffi

Gast
Fühle mich ermutigt wg. einer bestimmten Bemerkung, die kürzlich hier gefallen ist, ein neues Thema anzufangen.

In der Bemerkung ging es um einen Mangel an Möglichkeiten, im näheren geografischen Umfeld sich mit anderen, als mit der eigenen Thai-Frau, über Thai-Themen und Erfahrungen auszutauschen.

Nun, ich glaube die Thais folgendermassen kennengelernt zu haben.

Äusserst mitteilungsbedürftig, und zwar, ganz wichtig, manchmal(oft)in ihrer eigenen Sprache.

Absolut gesellschaftssüchtig. Es gibt nichts schöneres, als mit Freunden, Bekannten, Verwandten(aber nur nach Laune) zu tratschen, rumzualbern, und dabei zu futtern, seltener zu trinken.

Abwechselungen und gelegentliche Ortswechsel liebend.

Sanuk, Humor, mai pen lai ist äusserst wichtig für ihr Immunsystem.

Soweit zur positiven Lebensfreude.:love:

Frage:
Was tut man einer Thai eigentlich damit an, wenn man ihr das ein oder andere, oder gar mehreres o.g. nicht bieten kann?

Ist das überhaupt eine Frage wert?

P.S. ich gehe mal einfach davon aus, dass hier keiner mit:
"ist doch egal, weil sie mich liebt"
kommt.
 
sunnyboy

sunnyboy

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@Iffi, das ist doch nicht nur bei den Thais so. Ich glaube jeder ist bei längeren Auslandsaufenthalten froh sich mit seinen Landsleuten austauschen zu können. Ist halt bei den einzelnen Nationaltitäten unterschiedlich ausgeprägt.
Gruß Sunnyboy
 
M

MichaelNoi

Gast
Hallo Iffi,

du hast schon recht :

schau´ mal ins Thaiboard hier, der Bedarf an Kommunikation wird hier mit Hilfe des Internets gedeckt :computer:

Aber selbst in so einem entlegenen Winkel Deutschlands wie der Oberpfalz, gibt es genügend Thai-Deutsche Paare mit denen man sich treffen kann :talk:

Und nicht zu vergessen, das wöchentliche Telefonat nach Thailand !

Also ich sehe nur dann ein Problem, wenn der Mann seine Thaifrau auf Dauer von diesen Möglichkeiten fernhalten würde. Das kann auf Dauer problematisch werden, außer natürlich sie spricht schon einigermaßen Deutsch und kann sich am hiesigen Freundeskreis beteiligen.

Viele Grüße

Michael



Letzte Änderung: MichaelNoi am 10.05.02, 08:22
 
I

Iffi

Gast
@Sunnyboy,
ich steh halt nicht so auf Relativierung, ala, das ist ja woanders auch so. Aber das weisst du sicher aus einigen anderen Postings von mir. Im letzten Satz kriegste ja auch die Kurve, indem du sagst, mehr oder weniger ausgeprägt.:)

Mir sind unter anderem diese drei von mir genannten Punkte der Lebensfreude bei Thais gleich schon beim ersten Thailandurlaub ganz besonders aufgefallen. Später lernte ich, wie extrem wichtig sie für Thais wirklich sind.

1) Thai-Sprechen
zumindest in den ersten 5 Jahren in der Fremde so wichtig wie Essen und Trinken. Ohne diese 3 Grundbedürfnisse kann sie wie eine Primel eingehen. :fertig: Bei der einen legt sich das, bei der anderen nie!

2) Beweglichkeit
Bloss nicht immer zu Hause hocken. Tapetenwechsel ist wichtig. Und wenn der Alte mal keine Lust hat, bewegt sie sich selber, früher auf dem Moped, heute mit dem Auto von A nach B (und hoffentlich (nicht) zurück :rofl: )
Als erzwungene Stubenhockerin auf Dauer kann sie äusserst schweigsam(strafend :zorn: ) werden.

3) Sanuk, Humor, etc.
Thais "frotzeln" gerne. Nehmen dich gerne lustig auf den Arm. :lol: Das gleiche erwartet sie eigentlich auch von ihrem Göttergatten. Lass es weg, und sie wird auf Dauer krank.

(Kann ich mir jetzt nicht verkneifen: hab nie verstanden, wieso "frotzeln" in einem Thaiforum nach Meinung einer sehr kleinen radikalen Minderheit was abartiges sein kann. Völlig Un-Thai :rolleyes: )

Wie gesagt, alles extrem ausgeprägt. Ich finde, wir haben da eine grosse Chance, nämlich mitmachen und den Ar..h vom Sofa heben. Da können wir als Farangs, besonders wir kopflastig verstrickte Deutsche, noch was in Bezug auf Lebensfreude und soziale Intelligenz lernen. Sie wird es dir danken. He takes good care of me. Und es dir hunder mal durch ihre (meist) ständig gute Laune zurück geben.:love:

@MichaelNoi,
Ja, es gibt einen Unterschied zwischen verbieten, nicht wollen und nicht können.
Ja, so lange wir uns auch im (für Thais) beschränkten Umfeld Gedanken darüber machen und nach positivem Ausgleich für sie suchen, uns immer wieder neu um sie bemühen, uns arrangieren, ist das schon die halbe Miete. Glück für deine Noi :cool:
 
sunnyboy

sunnyboy

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@Iffi, mit dem Sanuk, Ortswechsel und Zusammengehörigkeitsgefühl hast du schon Recht.
Besonders das Mitteilungsbedürfnis, da wird einem noch gesagt erzähl´s keinem weiter und 5 Minuten wird es selbst in der ganzen Nachbarschaft ausgequascht.
Aber eins möchte ich noch feststellen, dass man gerade im Familienkreis soweit wie möglich viel Zeit miteinander verbringt ist klar, aber vom Spaßfaktor (Lachen, Witze etc.) empfand ich das auch nicht anders als bei uns. War in dieser Hinsicht etwas entäuscht, da
ich es in gew. Touristenhochburgen ein anderes Verhalten kennengelernt hatte (hinter jeder Bartheke herrschte ein Riesensanuk).
Es fragt sich wie sich die zunehmende Urbanisierung/Technisierung auf den thailändischen Charakter auswirkt (bspw. wann sitzt das Thaikind lieber vor dem Gameboy als mit seinen Freunden zu spielen?).
Gruß Sunnyboy
 
I

Iffi

Gast
@Sunnyboy,
du wirst es vielleicht nicht glauben, aber Game Boys und dergleichen waren schon seit dem ersten Erscheinen ein Schlager bei den Kids in Thailand.

Mich hat dann immer fasziniert, wenn sie unschuldig so'n Ding in die Hand nahmen und ohne Erklärungen nach ein paar Minuten voll loslegten.

Aber es ist eine reine Kids Sache. Die späten Teenies stehen auf so was schon nicht mehr so richtig und besinnen sich von ganz alleine auf die soziale Komponente, ohne die für sie als Thai das Leben undenkbar wäre.

Ich bin da optimistisch hoffnungsvoll, dass sich dadurch nichts wesentlich ändert.

Aber du sprichst hier einen interessanten Punkt an, der mich durch Kali's Geständnis nachdenklich gestimmt hat. Technologie und damit auch Internet und seine Begleiterscheinungen der Kommunikation wie Foren und Chats KÖNNEN dem einen zur Ersatzwelt werden, trotz Überangebot gleich vor der Haustüre (das eine Extrem), dem anderen aber ein Trost, wegen Ermangelung des selben (die gute Seite der Medaille).

Wohl dem, der es nur als "zusätzliche" Möglichkeit zu seinem ansonst ausgefüllten realem Leben nutzt. Und von denen gibt es ja gottseidank noch ne ganze Menge.

So, jetzt geh ich aus und schau den Leuten bei der Kommunikation in's Gesicht. :talk:

Schönen Abend noch.

P.S. was enttäuschte dich am (verbalen) Sanuk in "gewissen Touristen Orten"? Oder hab ich da nicht richtig gelesen?
 
sunnyboy

sunnyboy

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@Iffi, der verbale sanuk in den Touristenorten war ok.
Nur außerhalb dieser wurde ich etwas entäuscht.
Wie du richtig erkannt hast, sollte das mit dem game boy nur eine Herleitung sein. Nimm als Bsp. die Bill Gates Geneartion bei uns, die kids wuchsen mit dem PC auf und ihr Leben wird durch diesen immer stärker beeinflußt.
Kleine Hypothese von mir: Nimm mal an, in Thailand bricht über Nacht der Wohlstand aus und jeder könnte sich Internet etc. leisten, was würde wohl passieren?
Da könnte bestimmt Mad Mac einiges zu schreiben, wie stellt sich die ursprüngliche asiatische Kultur unter IT-Einfluß in Singapore dar bzw. wie hat sie sich verändert?
Gruß Sunnyboy
(der sich gerade eine reale Flasche Portwein gönnt)
 
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Iffi

Gast
@Sunnyboy,
interessant, dass du Singapur erwähnst. Lag mir im obigen Posting auf der Zunge. Wollte aber keine Allgemeinplätze von mir geben, da ich die Löwenstadt nur als mehrmaliger Tourist oder Geschäftsreisender kenne. Der IBM Direktor dort erzählte uns mal vor Jahren, dass jedes Apartment in jedem Wohnsilo mit Glasfaser versehen wird oder schon ist. Die ganze Stadt und alle Einwohner sozusagen by default online.

Vielleicht mischt sich MadMac mal hier ein. Würde mich auch brennend interessieren.

Möchte nur eine Einschränkung kundtun. Löwenstädter sind in der Überzahl konfuzianisch erzogene Chinesen. Bei denen hätten sich die Preussen eine Scheibe abschneiden können. Thais sind...ich weiss es immer noch nicht.

P.S. also mit dem Sanuk haste mich jetzt echt neugierig gemacht.
Wat war denn nu wirklich? Kannst mich ja mal anmailen.
 
sunnyboy

sunnyboy

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@ Iffi, noch ist die Flasche Portwein nicht leer. Zum Thema hoffe echt das Mad Mac mehr Licht in die Geschichte bringen kann.

Zum Thema Sanuk, möchte ich nur feststellen, dass ich es wie die Meisten an der Bar kennengelernt habe. Die Ladies waren immer gut drauf und hatten eine Menge Spaß.

Nach einigen Urlauben wurde man tiefer in die Geschichte involviert, sprich man hatte Familienanschluß. Normal verteilt sich sowas auf ein Dorf, dachte ich. Nicht aber über halb Thailand (leicht übertrieben). So hatte ich damals Gelegenheit festzustellen, dass sich der sanuk nicht so stark von dem unserigem unterscheidet.

Sanuk in einer thailändischen Familie (dir muß ich das vielleicht weniger erklären) sieht etwas anders aus als in gew. Touristenorten.

Was passiert, man ißt, singt Karaoké, trinkt und ist geschlechtsweise getrennt. Resultat bei uns ist auch nicht viel anders.

Jedoch scheint in Thailand mehr Wert auf "Sanuk" bzw. fun gelegt zu werden als in unseren Breitengraden.

Ein kleines Bsp. wäre wenn ein Ehemann einem erzählt, when wife comes home, she never smiles, kein Wunder antwortete ich ihm, nach einem mehrstündigen Arbeitstag noch zum "Lächeln" aufgelegt. Die Frau hat dich eingefangen.

Ich stelle nur eins fest, die kulturellen Unterschiede sind meist nicht so groß. Wir wollen es blos nicht wahrhaben, weil es unsere eigenen persönlichen Schwächen zu sehr überdecken würde.

Gruß Sunnyboy
 
I

Iffi

Gast
@Sunnyboy,
trink nich soooo schnell. Du hast da ein paar gute Punkte gebracht. Brauch nur etwas Zeit für meine Antwort, da ich diese Diskussion aus dem echten Leben geniesse.

Hol mir nur schnell einen Black naam.

Aber möchte dich nicht aufhalten. Heute ist auch noch ein Tag.
 
I

Iffi

Gast
@Sunnyboy,
möchte zu dieser späten Stunde "nur" auf deine Einleitung eingehen, die du mit einer fast verborgenen Key Message einfach so dahingeworfen hast.

Nämlich, erst Sanuk an der Bier Bar kennen gelernt und später auch im Nicht-Milieu. Wird dir wahrscheinlich nicht entfallen sein, dass mir diese Reihenfolge kein Unbehagen bereitet.

Vom entfernten Hörensagen soll es ja Leute geben, die sowas einem Sanuk-Touristen gar nicht zutrauen, wenn nicht sogar für unmöglich halten. Das hab ich als "Grenzgänger" gelernt. Vorurteile gibt es auf beiden Seiten. Der Beweis ist die vielfältige Foren-Landschaft.

Die Sache mit dem nach Geschlechtern getrennten Sanuk-sozial-Verhalten ist eine ausführlichere Antwort wert. Und lach dich nicht kaputt. Meine Erlebnisse mit Thais in Saudi, wo es ja traditionell von den Moslems so gehandhabt wird, haben mich fast vom Hocker gehauen.

Vielleicht sehe ich diese Angelegenheit deswegen etwas gelassener. Aber dazu mehr später.

Bleibt mir im Augenblick nur zu sagen: vielen Dank für deine Anregungen und ich hoffe, dass sich hieraus noch mehr fruchtvolles entspinnt.

Thanks mate.
 
I

Iffi

Gast
Männlein und Weiblein getrennt während sozialer Events in der Thai-Gesellschaft.

Hier darf mal die Frage gestellt werden, in welcher Schicht und welcher Geografie in diesem schönen Lande? Und natürlich, wie ausgeprägt?

Ich habe da ein ganz gewisses Gefälle erfahren. Vereinfacht. Je ländlicher um so getrennter die Geschlechter. Beim Essen, nach dem Karaoke oder nach dem gemeinsam geschauten absolut gewaltträchtigen Action Movie. Punkt. Die Weiber schnacken über die Länge der Geschlechtsteile ihrer Verflossenen und des anwesenden Farangs und knabbern ununterbrochen, die Männer saufen und schnacken auch über alles mögliche. Ja, auch in "guten" ländlichen Familien sind die sexuellen Vorlieben der Verflossenen und besonders der Farangs ein vorübergehendes Thema. Aber das ist kein Dauerthema und schnell erledigt. Am meisten wird nämlich über die Nachbarn und nicht anwesenden Verwandten hergezogen. Da wird gelästert, auf Teufel komm heraus. Das absolute Dauerthema.

In Deutschland würden wir sowas verachten, aber Dank der weitverbreiteten Farang-Unfähigkeit, die Thaisprache zu verstehen, wird die country side romantisch verklärt. Bei uns zu Hause nennen wir solche Leute Abschaum. Unseren eigenen Landsmänninen würden wir solch ein Verhalten nicht so leicht verzeihen.

In Bangkok sieht es in gewissen Kreisen etwas anders aus. Da ist die Dame des Hauses Gastgeberin in unserem westlichen Sinne, zusätzlich zu ihrem umwerfenden asiatischen Charm, der jeden von uns vom Hocker haut. Dort würde es als unhöflich empfunden, falls die Damen ihr eigenes Süppchen kochen und sich absondern würden. Mit einer Einschränkung. Falls der Thai-Alte nach ein paar "Black Nam",wie oft, verwegen wird, dürfen sich auch die Thai-Damen in ausser Hörweite begeben. Ich könnte da Geschichten erzählen....

Aber eines habe ich bemerkt. Wenn du nicht einfach darauf wartest, Sanuk-mässig von den Damen angemacht zu werden, sondern dich einfach selber in die Damenwelt lustig einmischst und ein paar Spässchen von dir gibst, sozusagen als Tischnachbar, der links und rechts ins Gespräch bringen will, kann es natürlich langweilig werden, was den Kontakt mit der anwesenden holden Weiblichkeit betrifft.

So. Das war wie immer eine rein westliche Interpretation. Vielleicht hat Lästern einen ganz anderen Stellenwert, wie bei uns und wir sehen das zu eng.
Vielleicht ist es eine Frage der Kultur und der weiblichen Thaiweisheit, die Männer nach ein paar Bier alleine zu lassen. Vielleicht sind wir Farangs nur so lange für die Thai-Damen-Welt interessant, wie wir den Sanuk-Clown raushängen und ihre Vorurteile gegenüber Ausländern freiwillig heraushängen, anstatt uns langweilig "politisch korrekt" zu benehmen. Vielleicht...

Ich weiss es nicht.

Aber eines weiss ich bestimmt. Und das wirkt Wunder. Begegne einer(m) Thai mit Respekt, und das hat viel mit Körpersprache zu tun, ganz wenig mit dem, was du sagst, und du wirst eventuell die angenehmste Überraschung deines Lebens erfahren.

Sanuk for ever...
 
G

gruffert

Gast
Iffi

Ich weiss nicht in welcher geographischen und sozialen Umgebung Du Deine Erfahrungen gesammelt hast, aber wenn Du schon erzaehlst, welchen Schwachsinn die Thais auf dem Lande bei geselligen Beisammensein von sich geben (Laenge der Geschlechtsteile der anwesenden Farangs und der verstorbebeb Ehemaenner) dann solltest Du doch vielleicht mal kritisch pruefen, als was das zu bezeichnen ist was Du hier in diesem Posting bringst. Und wenn Du der Meinung bist, dass Menschen die sich ueber andere Dinge unterhalten als ueber Fussball und den neuen Wagen den man sich zugelegt hat, als ABSCHAUM zu bezeichnen sind, dann verbietet mir meine gute Erziehung und auch das Bemuehen Verbalinjurien in Postings zu vermeiden, hier zu sagen was ich von intelligenten? Farangs halte die solchen Bloedsinn von sich geben.

Guenther
 
M

MrLuk

Gast
Iffi und Günther,

Alles Quatsch!:-)
Ihr hört wohl nicht richtig hin was überall auf der Welt so erzählt wird? Es stimmt daß auf dem Lande mehr über Schwanzlänge und ähnliche Themen geredet wird - aber eben nur aus Spaß und als Einleitung - und danach wird beschißen und gelästert über Nachbarn, unbeliebte Famielienmitglieder (und Ohneglieder), etc, etc...
In der Stadt ist das lediglich umgekehrt: erst wird gelästert, und dann wenn das Terrain ausgelotet ist und ein halber Liter Whiskey vernichtet ist, wir über Sex, Präferenzen, und ähnliches gequatscht. Ja, Adel verpflichtet - aber nur zur Reihenfolge:-)

Iffi,

Falls du glaubst daß man Leute die über ihr Umfeld herfallen und lästern, in unseren Breitengraden als Abschaum bezeichnet....naja. Ich glaube dann bist du ein Snob:-)
Alle sozialen Schichten (in Europa) leben und ernähren sich doch von diesem Scheiß. Die Medien sind voll von den Sachen "die eigentlich niemanden etwas angehen". Es gibt bei den privaten Sendern doch mindestens je 3 Sendungen die sich lediglich mit Schwanzlänge, Oberweite und Sexpraktiken und der Frage: was ist pervers und was nicht? auseinandersetzen.

Ich selber genieße es meine Leute mit leichten "sexuellen Andeutungen" zu ködern - die beste Manier jemanden kennenzulernen und aus der Reserve zu locken, aber....

.....zum Abschluß: sexuelle Andeutungen und das algemeine Lästern über Andre sind zwei paar Schuhe aus der gleichen Kollektion! Abgesehen davon, daß es überall auf der Welt paraktiziert wird dient dieses Manöver nur folgendem:

1. Von den eigenen Problemen und Konflikten abzulenken.
2. Nichts über die eigene Sexualität und metrische Details
preiszugeben, in dem man über Andere redet, bzw. provoziert.
3. Nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung erst mal eine gewiße Sicherheit und einen Vorteil für den weiteren Verlauf der Ereignisse und Gespräche herauszuarbeiten.
4. Das Lästern über- und das "bescheißen" Anderer ist eigentlich ein kollektiver Verteidigungsmechanismus der von den Mitgliedern der temporären "solidarischen" Gruppe ablenken soll.
4a. Je nachdem wie groß und homogen die "Gruppe der Lästerer" ist - wird auch einmal ein Gruppenmitglied angegriffen falls es sich nicht an die Spielregeln hält. (Nestbeschmutzer bzw. "Nichtumfeldbeschmutzer" werden angegriffen bzw. vertrieben).
5. Das Phenomen selbst hat nichts mit der jeweiligen sozialen Schicht zu tun - nur die Art und Weise (und eventuell die Reihenfolge) wie diese Dinge zur Sprache kommen hängt vom sozialen Umfeld ab in dem man sich (gerade) bewegt.
 
DisainaM

DisainaM

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Muß zugeben, das ich die Postings nur kurz diagonal angelesen habe,
zum Thema - Bedeutung von sexuellen Anspielungen bei Thais auf dem Lande - möchte ich kurz ein engl. Posting aus SCT einfügen, das den Kern der Sache gut trifft :

The Thai have an interesting, yet polite sense of humor. Many words
and phrases can have a double meaning or a sexual connotation. And
some words will generate a smile. But it takes a farang to interpet
the meaning as dirty or impure. Sex is a common thing to the Thai and
much of the world. But farang, especially in the English speaking
countries, have elevated the common, erotic beauty of sex to an
insidious crime. And that vile attitude ultimately permeates most
things that we farang say, doesn't it?

ËÍÂ , pronounced hoy in the rising tone, is the Thai word for
shellfish. When used by itself, it is most often taken to be a clam.
Even the uninitiated should be capable at guessing the sexual
connotations there? There are compound Thai words, incorporating Hoy,
for different specific clams and different shellfish.

The Thai word for hard is á¢ê§ pronounced kang in the rising tone with
an ultra short vowel. Note that there is no R in this Thai word.
Thus ËÍÂá¢ê§ is a hard clam or perhaps the common clam. One needs to
be a bit careful of translating "kang"; we English speakers ascribe
idiomatic uses to the English word hard that the Thai reserve for
other words. Ah, but there are those Thai and farang "sexual"
interpretations....

Xena has an interesting point, but there are multiple words at work
(or is it at play), here. Contrary to common and vociferous farang
complaints, here in SCT, the Thai do pronounce the letter "ror rua",
sufficient for their Thai ears.

ËÍÂá¤Ã§ pronounced "hoy-krang", or simply á¤Ã§ pronounced krang, is
the Thai word for the specific variety of shellfish that is correctly
called the cockle in English. Now if you have seen and eaten the
cockle, perhaps you are better equipped to understand? Or not to not
understand?

How are we doing with those Thai double entendres and insidious
farang sexual interpretations? And which word was it that John or
Xena really meant? And do either of them know? Or is this a plot to
learn?

And did I leave that "correct one" out to conform to my concept of
Thai manners, as any Thai might do in explaining "it" to a sexually
obsessed English-speaking farang?


Quelle : SCT

Um für anderer Diagonalleser die Sache kurz auf den Punkt zu bringen,

es geht um Wortspiele, wobei in diesen Wortspielen es auch eine Möglichkeit der sexuellen Interpretation gibt.
Wer jetzt aber ausschließlich die sexuelle Interpretation versteht, und sich dann selber diesen Schuh noch anzieht,
der wird auch in anderen Situationen im Thaialltag noch viel Spass haben.

Das kommt meistens, wenn nur zum Teil verstanden wird, aber trotzdem die gesamte Situation noch nicht verstanden wird.
Thai ist oft nicht eine Sprache zum übersetzen, sondern zum interpretieren.

Letzte Änderung: DisainaM am 12.05.02, 11:56
 
sunnyboy

sunnyboy

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Zu der Lästerei fällt mir folgendes ein:
Angriffspunkte waren immer das nächste Umfeld (Nachbarn, Freunde, Familie). Sie wurden verteufelt und oft wurde beschlossen den Kontakt abzubrechen. Nach ein einiger Zeit sah die Sache dann wieder ganz anders aus. Wer bricht schon den Kontakt zu seinem sozialen Umfeld ab, man könnte sie ja irgendwann noch brauchen. Das Lästern dient wohl in erster Linie dazu sich selbst in einem besseren Licht darzustellen. Ich habe für mich daraus folgenden Lehren gezogen dauert die Lästerei länger als üblich, ist was im Busch und früher oder später ist es ratsam Deckung zu suchen.

Die Geschlechtertrennung basiert wohl eher auf der Themenorientierung
(ist bei uns auch nicht anders), was mir auffiel in Damenrunden gab es nie Alkohol.
Geschlechtertrennung und Lästerei hängen auch stark vom Umfeld ab, ist die Gruppe größer sitzt man auf dem Boden findet die Geschlechtertrennung statt und der sanuk ist größer.
Bei einer kleineren Gruppe sitzt man am Tisch trinkt Kaffee und die Themen können gerade zu wissenschaftlich werden und man wird nach dem Konsum der zweiten Flasche Bier gefragt ob man ein Alkoholproblem hat.

Irgendwie dachte ich hätte in einem Buch von einem Thailandexperten gelesen, dass man nicht schlecht über den anderen reden sollte. Das war wie ich feststellen mußte ein gewaltiger Trugschluß.

Gruß Sunnyboy
 
T

ThomasH

Gast
Was mir immer wieder auffällt, ist, wie extrem viele Thais sich der Gruppendynamik, bzw. Gruppenzwängen unterwerfen...
Bei den Thais, die ich näher kenne, ist es zumeist eine Art der Problemverdrängung - oder ist es vielleicht doch eine Art Problembewältigung?
Ich bin für ein paar Thais ein, sagen wir mal, Therapeutenersatz geworden, dem sie ihr Herz ausschütten - natürlich nur unter vier Augen. Und es verblüffte mich immer wieder, wie jemand so viele Probleme mit sich herumschleppen kann, lange mit mir redet, immer und immer wieder mit den Tränen kämpfend und dann, ein, zwei Stunden später in einer Karaoke-Bar total aufgedreht und lustig sein kann. Ich fragte mich dann oft, ob das nur ein vorspiegeln nach außen ist, oder ob sie sich wirklich so total hingeben können und sie, zumindest für Stunden, alles Belastende abschütteln können.
Mittlerweile glaube ich zu wissen, daß es tatsächlich totale Hingabe ist. Früher dachte ich, daß das Schwachsinn ist und nicht hilft, die vorhandenen Probleme zu lösen. Heute denke ich anders darüber, auch aus eigener Erfahrung... Die Probleme bleiben wohl bestehen, aber man kann neue Energie tanken und fühlt sich dem Leben wieder mehr gewachsen...
Andererseits sehe ich bei einigen auch die Gefahr, sich in dieser Sanukwelt total zu verlieren und permanent da rein zu flüchten, wenn sie die Realität wieder eingeholt hat.
Euer heute sehr nachdenlicher ThomasH
 
I

Iffi

Gast
Um hier mal ein bisschen die Wogen zu glätten, damit wir wieder Segeln gehen können.

Den "Abschaum" nehm ich zurück. Wurde viel zu überbewertet. Ist aber verständlich und den zwickenden, snobistischen Schuh zieh ich mir zerknirscht an.

Übrigens, G.R. meine "Verflossenen" leben alle noch. Interessante Assoziation hattest du da. Tja, wo und in welchem Lande habe ich wohl diese Erfahrungen gemacht? Sooo schwer kann die Antwort ja nicht sein, wie auch die Folge-Postings zeigen.

Der verbale Umgang mit Sex-Themen ist in Thailand ganz niedlich und meist sehr lustig. Keine Frage. Und die Doppelbedeutung vieler Thai-Worte erhöht dabei noch den Fun. Ich traue mir schon zu, aus dem Zusammenhang und der Körpersprache der Damengesellschaft zu erkennen, ob die über Muscheln oder den männlichen Zufluchtsort reden. Dein Beitrag war schon interessant, DisainaM. Habe ja selber oft genug an anderer Stelle meine Bewunderung für Thai-Wort-Spiele kundgetan.

Von der weitverbreiteten Liebe zum Lästern unter den Thai-Damen lasse ich mich wg. selbsterlebter Erfahrung nicht abbringen. Sie können es sogar(besonders) nicht im Ausland lassen. Da wird kein gutes Haar an einer vermeintlichen Widersacherin oder gerade nicht anwesenden Karten-Club-Dame gelassen.

Was die soziale Schicht betrifft, wollte ich nur einen überspitzten Punkt machen. Auf dem Lande läuft sowas von Anfang an oft völlig ungehemmt ab, während der "Gute Ton" in der High Society da nur subtilere Methoden zulässt, aber auch nur, bis man sich besser kennt, das Terrain sondiert hat. Dann gehts auch bei denen voll ab. Gell, MrLuk?

Aber ist schon interessant, welch Bogen sich hier entspannt. Vom sozialen Wesen über Sanuk zum Lästern.

Besteht da etwa ein Zusammenhang? :nixweiss:
 
M

MadMac

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Moin Leute, hab meinen Namen paarmal in den Postings gefunden, also muss ich wohl auch was dazu schreiben :-) Zumindest zum Thema Internet. Die anderen Postings sind mir zu lang und vielleicht les ich es spaeter mal.

Ich glaube ihr habt da irgendwas aufgeschnappt und pauschalisiert nun. In Singapore hat nur ein Bruchteil der Leute Internet daheim und die wenigsten auch noch einen schnellen Zugang. Ganz einfach zu teuer. Und die Glasfaser zuhause haben die meisten wohl in Form von kitschigen Lampen oder so :). Es gibt hier mehrere Abieter, der Groesste ist SCV und bietet Kabelfernsehen und Internet (auch uebers Kabel) an. SCV hat glaub ich 80000 (!) Kunden. Kabelfernsehen (Basispaket) zusammen mit Broadbandanschluss kostet monatlich 66 S$.

Das wichtigste Komunikationsmittel/-ort sind hier die Foodcourts und Hawkercenter. Also auch hier dreht und trifft sich alles ums Essen. Kein Abgleiten und verstecken im Cyberspace... Koennte ich mir auch nur sehr schwer vorstellen. Ist einfach zu Multikulti und wenigstens zum Essen muss man raus :) ...

Gruss,
Mac
 
M

MrLuk

Gast
@ MadMac,

Bist du ganz sicher daß du vor Ort den richtigen und objektiven Überblick über alle Nichen hast?
Ich kann mich erinnern daß ich bereits vor einigen Jahren die hisigen (wie soll ich sie nennen) internationalen Verkupplungsseiten im Internet durchgescrollt habe. Da gab es schon ein riesiges Angebot an sonst (im Zivilleben) so prüden Damen aus Sing. Also ich war echt erstaunt wie sexuell freizügig sich diese Damen en Masse in diesen Kontaktanzeigen im Netz dargeboten haben. Ich betone daß man klar zwischen privaten und gewerblichen Anzeigen unterscheiden konnte.

Nur ein Abstecher....
 
Thema:

Thai das soziale Wesen

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