
Jinjok
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Themenstarter
Aus den Vereinigten Wirtschaftsdiensten vom 01.03.2002
Merrill Lynch sieht Thailands BIP 2002 um zwei Prozent wachsen
Bangkok (vwd) - Die thailändische Wirtschaft wird nach Einschätzung des US-Investmenthauses Merril Lynch im laufenden Jahr um zwei Prozent expandieren, nachdem sie im Vorjahr um 1,5 Prozent gewachsen war. Die Bank bgründete ihre Prognose am Donnerstag mit der erwarteten Erholung der Weltwirtschaft und dem international niedrigen Zinsniveau. Die Prognose liegt damit am unteren Ende der offiziellen Prognose der thailändischen Notenbank, die eine Erhöhung der Wirtschaftsleistung um zwei bis drei Prozent prognostiziert.
Allerdings könne die Wachstumserwartung nach oben revidiert werden, sofern sich die US-Wirtschaft schneller erhole als zurzeit angenommen, sagte Supavud Saicheau von Merrill Lynch Phatra Securities. Blieben die Ölpreise 2002 bei 18 bis 19 USD je Barrel, also niedrieger als die der Prognose zugrunde gelegten 23 USD, könne Thailands Bruttoinlandsprodukt (BIP) um weitere 0,3 bis 0,5 Prozentpunkte steigen.
Supavud geht davon aus, dass im ersten Halbjahr in erster Linie die fiskalischen Impulse der Regierung wachstumsfördernd wirdken werden, während in der zweiten Jahreshälfte vor allem eine Erholung des Exports zur Steigerung des BIP beitragen werde. Die Staatsausgaben werden nach den Erwartungen Supavud um sechs (Vorjahr: 3,4) Prozent steigen, während der private Konsum um lediglich 2,5 (2,7) Prozent anziehen werde. Die Exporte werden nach den Worten Supavuds um drei (minus 6,8) Prozent wachsen, bei den Importen wird ein Zuwachs von vier Prozent (2001: minus 0,7 Prozent) erwartet.
Den thailändischen Baht (THB) sieht Supavud 2002 gegenüber dem US-Dollar schwächer. Der Wechselkurs werde sich von 43,91 THB im Jahresdurchschnitt 2001 auf 46 THB je USD einpendeln und somit die Exporte des Landes begünstigen. Davon werde auch der Leistungsbilanzüberschuss profitieren. Der thailändische Baht könne allerdings durch eine anhaltende Yen-Schwäche unter Druck geraten. Die Leitzinsen in Thailand hätten vermutlich den Boden gesehen, 2003 könne daher mit einer strafferen Geldpolitik gerechnet werden, sobald die Zinssätze der großen Industrieländer zum Jahresende steigen, urteilte Supavud.
Schließlich mahnt Supavud eine Rückführung der Staatsschuld an. "Ein gutes BIP-Wachstum, begrenzte Staatsausgaben und eine Steigerung der Mehrwertsteuer von sieben auf zehn Prozent sind die wichtigsten Zutaten, um die erwartete Spitze der Schuldenquote von 64 Prozent des BIP im Jahr 2003 zu verringern," sagte Supavud. Der thailändische Finanzminister Somkid Jatusripitak hatte dagegen Anfang dieses Monats bekräftigt, eine Senkung der Mehrwertsteuer sei nicht vorgesehen, da die Wirtschaft des Landes zu Beginn der Erholungsphase Spielraum brauche. Die auch vom Internationalen Währungsfonds (IWF) empfohlene Steuererhöhung werde aber 2004 geprüft.
vwd/DJ/28.02.02/§krg/cv
Merrill Lynch sieht Thailands BIP 2002 um zwei Prozent wachsen
Bangkok (vwd) - Die thailändische Wirtschaft wird nach Einschätzung des US-Investmenthauses Merril Lynch im laufenden Jahr um zwei Prozent expandieren, nachdem sie im Vorjahr um 1,5 Prozent gewachsen war. Die Bank bgründete ihre Prognose am Donnerstag mit der erwarteten Erholung der Weltwirtschaft und dem international niedrigen Zinsniveau. Die Prognose liegt damit am unteren Ende der offiziellen Prognose der thailändischen Notenbank, die eine Erhöhung der Wirtschaftsleistung um zwei bis drei Prozent prognostiziert.
Allerdings könne die Wachstumserwartung nach oben revidiert werden, sofern sich die US-Wirtschaft schneller erhole als zurzeit angenommen, sagte Supavud Saicheau von Merrill Lynch Phatra Securities. Blieben die Ölpreise 2002 bei 18 bis 19 USD je Barrel, also niedrieger als die der Prognose zugrunde gelegten 23 USD, könne Thailands Bruttoinlandsprodukt (BIP) um weitere 0,3 bis 0,5 Prozentpunkte steigen.
Supavud geht davon aus, dass im ersten Halbjahr in erster Linie die fiskalischen Impulse der Regierung wachstumsfördernd wirdken werden, während in der zweiten Jahreshälfte vor allem eine Erholung des Exports zur Steigerung des BIP beitragen werde. Die Staatsausgaben werden nach den Erwartungen Supavud um sechs (Vorjahr: 3,4) Prozent steigen, während der private Konsum um lediglich 2,5 (2,7) Prozent anziehen werde. Die Exporte werden nach den Worten Supavuds um drei (minus 6,8) Prozent wachsen, bei den Importen wird ein Zuwachs von vier Prozent (2001: minus 0,7 Prozent) erwartet.
Den thailändischen Baht (THB) sieht Supavud 2002 gegenüber dem US-Dollar schwächer. Der Wechselkurs werde sich von 43,91 THB im Jahresdurchschnitt 2001 auf 46 THB je USD einpendeln und somit die Exporte des Landes begünstigen. Davon werde auch der Leistungsbilanzüberschuss profitieren. Der thailändische Baht könne allerdings durch eine anhaltende Yen-Schwäche unter Druck geraten. Die Leitzinsen in Thailand hätten vermutlich den Boden gesehen, 2003 könne daher mit einer strafferen Geldpolitik gerechnet werden, sobald die Zinssätze der großen Industrieländer zum Jahresende steigen, urteilte Supavud.
Schließlich mahnt Supavud eine Rückführung der Staatsschuld an. "Ein gutes BIP-Wachstum, begrenzte Staatsausgaben und eine Steigerung der Mehrwertsteuer von sieben auf zehn Prozent sind die wichtigsten Zutaten, um die erwartete Spitze der Schuldenquote von 64 Prozent des BIP im Jahr 2003 zu verringern," sagte Supavud. Der thailändische Finanzminister Somkid Jatusripitak hatte dagegen Anfang dieses Monats bekräftigt, eine Senkung der Mehrwertsteuer sei nicht vorgesehen, da die Wirtschaft des Landes zu Beginn der Erholungsphase Spielraum brauche. Die auch vom Internationalen Währungsfonds (IWF) empfohlene Steuererhöhung werde aber 2004 geprüft.
vwd/DJ/28.02.02/§krg/cv