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Taksin schaltet Nation Channel Radio ab!

Diskutiere Taksin schaltet Nation Channel Radio ab! im Treffpunkt Forum im Bereich Thailand Forum; Nachdem vor Jahresfrist 21 regierungskritische Journalisten von Taksin bei ITV entalssen wurden und letzte Woche 2 Auländer der Far Eastern...
Jinjok

Jinjok

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Nachdem vor Jahresfrist 21 regierungskritische Journalisten von Taksin bei ITV entalssen wurden und letzte Woche 2 Auländer der Far Eastern Economic Review des Landes verwiesen wurden, geht die Offensive gegen Kritiker der Regierung in eine neue Phase. Der Aufmacher der Hauptnachrichtensendung von TV5 war die Meldung, daß das des Radioprogramm des Nation Channels abgeschaltet wurden. Vorwand war, der Sender hätte die Miete nicht pünktlich gezahlt.

Tatsache ist allerdings auch, daß die Geldwäsche-Einheit der Regierung seit Tagen die persönlichen Konten von führenden Journalisten wie Chef-Editor Suthichai Yoon, (bekannt durch seinen markanten haarlosen Kopf und in TH die Referenz zur kompetenten Bewertung internationaler Ereignisse, mit Vertrag für einen tägliche Kolumne zum Afghanistan-Krieg bei TV5), deren Ehepartnern und Kindern bei allen Banken in Thailand öffentlich untersuchen läßt. Für die dauer der Untersuchungen sind die Journalisten von ihrer Arbeit suspendiert. Daher auch keine Kolumne mehr von Jutichai bei TV5.

Neben den führenden Journalisten des bis dahin einizigen noch arbeitenden regierungsunabhängigen Fernsehsenders Thailands, sind auch eine ganze Reihe von kritischen Opositionspolitikern auf der Liste der zu verfolgenden Personen. Thaksin sah sich außerstande, Fakten für die Hintergründe der Ermittlung zu bennen. Er sprach vor offener Kamera von Gerüchten.

Der Konzessionsinhaber des Radiokanals FM90.5 behauptete flankiert von 2 Millitäroffizieren, er hätte das Nachrichtenprogramm aus eigenem Antrieb aus dem Betrieb genommen. Ein leitender Angestellter erklärte aber inzwischen, daß er von führenden Mitarbeitern der Energie-Abteilung des Verteidigungsministeriums seit Tagen unter Druck gesetzt wurde, den Sendebtrieb des Nation Channel News Radios einzustellen.

Taksin setzt bei kritischen Stimmen im Lande weiter die Daumenschrauben an. Es wird interessant, was das englische Magazin des Nation Channels dazu zu sagen hat und wie lange es noch On Air sein wird.
 
K

KLAUS

Gast
....nun, der "Kreis" beginnt sich zu schliessen...
Im Moment wird ja ein weitrer Diktator hofiert, der gerade hier zu Besuch weilt...
In D gibt es ein Sprichwort....:-)
Gleich zu gleich ....
Gruss Klaus
 
U

Ulf

Gast
Na Klaus, dann bleibt nur zu hoffen, dass nicht auch mal bei deiner kritischen Stimme die Daumenschrauben angesetzt werden ;-)

Gruss

Ulf
 
K

KLAUS

Gast
Hi Ulf, keine Sorge,
ich bin da anpassungsfaehig, wenns "brennzlig" wird, muss man sich halt zuruecknehmen, ich bin ja schliesslich kein Heros..:-)
Fuer wenn und fuer was auch??:-)
Ich betrachte die Diskussion um das oft vergnugliche Thaipolittheater eher als fuer uns als Aussenstehende, mit genau dem gebotenen Vergnuegen...;-), seltener mit Betroffenheit, aber leider kann auch dies passieren, hier ist alles moeglich und es gibt Presseorgane, die viel deutlicher in der Oeffentlichkeit agieren, allerdings, und das genau gibt zu denken...
Immer mehr werden hier "mundtot" gemacht, und genau da beginnt es...:-)
Gruss Klaus
 
M

MichaelNoi

Gast
Solche Meldungen machen mir ehrlichgesagt ein wenig Angst :ohoh:
Wenn ich von den Unruhen in den 90-ern lese, die noch gar nicht so lange her sind, denke ich, dass der Elefant auf tönernen Füssen steht, die leicht zusammenbrechen , wenn man zuviel an ihm zerrt.
Ich hoffe mich zu irren.
Michael
 
Jinjok

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Aus der Frankfurter Rundschau vom 22.03.2002

Zurück in die Vergangenheit
Südostasiens liberale Staaten schränken die Pressefreiheit ein

Von Moritz Kleine-Brockhoff

Lindsay Murdoch ist frustriert: "Die Zeit, in der sie Journalisten rausschmissen, war doch vorbei", sagt der Journalist. Seit dem Sturz von Suharto vor drei Jahren hatte Murdoch für zwei australische Tageszeitungen aus Indonesien gearbeitet. Die demokratisch gewählte Regierung will jetzt verhindern, dass er weiter über das Land berichtet. Das ist zumindest Murdochs Interpretation der Tatsache, dass sein sein Journalistenvisum nicht verlängert wird. "Als Gast hat man mir die Tür gezeigt, ich werde höflich abreisen", heißt es in Murdochs offizieller Reaktion.

Eine Begründung für seinen Rausschmiss gab die indonesische Regierung nicht. "Kein Land hat die Pflicht zu begründen, warum es Visa erteilt oder nicht erteilt", schreibt das Außenministerium in einer Presseerklärung. Der Fall Murdoch sei eine normale, technische Konsular-Angelegenheit, die Pressefreiheit in Indonesien werde nicht einschränkt. "Vielleicht sollte Herr Murdoch sich nicht so wichtig nehmen", so das Außenministerium.

Murdoch wird in der Branche als gewissenhafter Reporter geschätzt, in Australien gewann er zwei renommierte Preise. Korrespondenten in Jakarta vermuten, dass der indonesischen Regierung seine Texte nicht gefielen. Murdoch schrieb über Zivilisten in der Provinz Aceh, die sagten, dass Soldaten kochendes Wasser über ein Baby geschüttet hätten. Das Kind starb. Schon bevor der Artikel erschien, wurde ein Mitarbeiter von Murdoch in Aceh zusammengeschlagen. Der 48-Jährige schrieb auch über Flüchtlingskinder aus Osttimor, die gegen ihren Willen in Indonesien festgehalten würden. Die UN bestätigten das in einem Bericht. "Niemand hat kritisiert, dass der Inhalt meiner Artikel nicht korrekt sei", sagt Murdoch, "mein Rausschmiss ist ein Rückschlag für die Pressefreiheit in Indonesien."

Indonesien gehört gemeinsam mit Thailand und den Philippinen zu den wenigen Staaten Südostasiens, in denen Reporter in den vergangenen Jahren frei arbeiten konnten. In Burma, Laos und Vietnam gibt es keine Pressefreiheit. In Singapur, Malaysia, Kambodscha und Brunei ist sie eingeschränkt, dort kontrollieren die Regierungen die lokalen Medien, internationale Publikationen werden gelegentlich nicht ausgeliefert.

Seit Anfang des Jahres sieht man ähnliche Praktiken auch wieder in den Ländern, die jüngst große Schritte in Richtung Demokratie gemacht haben. So wurde in Indonesien eine Newsweek-Ausgabe nicht ausgeliefert, weil darin ein Bild des Propheten Mohammed gedruckt war. In Thailand zogen die Behörden die Pässe von zwei Reportern der Far Eastern Economic Review ein. Sie hatten geschrieben, dass der König mit dem Stil des Ministerpräsidenten nicht zufrieden sei. Die Journalisten sollten ausgewiesen werden, erst als sie sich entschuldigten, durften sie bleiben. Kurze Zeit später traf es den Economist: Das Magazin hatte die politische und wirtschaftliche Situation in Thailand analysiert, die Ausgabe wurde verboten.

Thailand, das Land mit der liberalsten Verfassung Südostasiens, wird seit einem Jahr von Thaksin Shinawatra regiert, der die absolute Mehrheit gewann. Schon vor der Wahl hatte eine seiner zahlreichen Firmen die einzige private Fernsehstation des Landes gekauft. Seit Thaksin im Amt ist, soll er Einfluss auf den Inhalt der staatlichen Medien nehmen. "Sendungen, in denen Thaksin oder sein Kabinett kritisiert wurde, verschwanden plötzlich aus Fernseh- und Radioprogrammen", sagt Kavi Chongkittavorn, der Chefredakteur der thailändischen Zeitung The Nation. "Zeitungen erhalten Drohbriefe von Spezialeinheiten der Polizei und die Behörde, die gegen Geldwäsche vorgehen soll, interessiert sich plötzlich für die Bankkonten von prominenten Journalisten", sagt Chongkittavorn. Kaum ein Tag vergehe, an dem nicht ein neuer Versuch unternommen werde, die Presse zu beeinflussen.



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Copyright © Frankfurter Rundschau 2002
Dokument erstellt am 21.03.2002 um 21:13:38 Uhr
Erscheinungsdatum 22.03.2002
 
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MadMac

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@Jinjok

Ich hab genau das Gegenteil gelesen in den letzten Tagen. Vielleicht finde ich die Zeitung ja noch im Muell. War jedenfalls ein erstaunlicherweise ganzseitiger Artikel ueber Thaksin, der relativ objektiv rueberkam. Wenn ich es wiederfinde, dann scanne ich es ein.

Gruss,
Mac
 
M

MadMac

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Jaja...verdammte Muellsammler. Hier wird getrennt, wie in Deutschland. Der Gruene Punkt laesst gruessen :-)
Zusammensetzen muesst ihr es selber :-)




Gruss,
Mac
 
DisainaM

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Ein sehr Thaksin freundlicher Artikel.

Ergo, er ist bei der Mehrheit der Thais beliebt, erfüllt die Politik, die man von ihm erwartet, und wird bei der nächsten Wahl wieder gewinnen.

Das der Artikel die andere Seite / Einschränkung der Pressefreiheit u.a./ nicht erwähnt, ist zwar schade, richtig ist aber auch, das dies leider der Mehrheit seiner Wähler egal sein wird,
obs uns gefällt, oder nicht.

Zuviel Kritik erzeugt für die meisten Asiaten Disharmonie.
 
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