Heute eignen sich Flashfestplatten besonders für den Mobileinsatz, leistungsorientierte Desktops und wenige Server. Für letztere bieten einige Hersteller Serien mit SLC-Speicher an, um der viel höheren Schreibbelastung gerecht zu werden.
MLC-Chips haben mit 10.000 Zyklen je Zelle eine zehnmal geringere Wiederbeschreibbarkeit.
Verschleiß und Ausfallvorhersage (S.M.A.R.T.)
Konventionelle und Flashfestplatten verschleißen mit der Zeit. Während sich das bei ersteren aus der Abnutzung der Mechanik ergibt, wirkt bei der Flashtechnik ein elektrischer Effekt begrenzend. Lesevorgänge sind hier zwar unbegrenzt möglich, je nach Qualität kann eine Flashzelle aber nur zwischen 3.000 (MLC 25nm) und 100.000 (SLC) Schreibvorgänge absolvieren. Danach „vergisst“ sie, was neu geschrieben wird und kann nur noch gelesen werden. Flashspeicher wären so mitunter schon nach wenigen Tagen defekt. Dem wirken seit einigen Jahren „Wear-Leveling“-Verfahren entgegen. Der Controller im Flashlaufwerk verteilt Schreibvorgänge auf alle Speicherzellen so, dass jede möglichst gleich häufig beschrieben wird. Die dafür verwendeten Algorithmen sind herstellerspezifisch, in jedem Fall aber vom Rest des Computers aus weder sichtbar noch beeinflussbar. Dieses Verteilungsverfahren gibt es in verschiedenen Ausbaustufen. So verwendet eine Flashfestplatte häufig komplexere Controller als ein USB-Stick und sehr wenige Wechseldatenträger auch gar keinen. Hier können dann Software-Lösungen wie in Windows Vista oder das Dateisystem JFFS2 unter Linux aushelfen.
Je nach Ausbaustufe führt das Verfahren zu einer Haltbarkeit, die konventionellen Festplatten nahe kommt oder sie übertrifft. Ein Nebeneffekt aller Verteilungsverfahren ist, dass kein sicheres Löschen mehr möglich ist. Der Hintergrund wird in den Abschnitten Sicheres Löschen und Defragmentierung beschrieben.
Eine Ausfallvorhersage wie bei konventionellen Festplatten durch
S.M.A.R.T. ist auch bei nahezu allen Flash-SSDs enthalten, wie im verlinkten Absatz beschrieben, allerdings noch nicht mit allen Programmen möglich. Die derzeitige Situation ist durch den Standard selbst begründet. Er umfasst alleinig die Kommunikation zum Laufwerk, um die S.M.A.R.T.-Werte auszulesen. Ihre Bedeutung und Skalierung sind nicht festgeschrieben. Für konventionelle Festplatten ist über die Jahre allerdings ein De-facto-Standard entstanden, der für Flash-SSDs derzeit schlicht fehlt.
Die Prüfung konzentriert sich auf die Anzahl der vorgenommenen Löschzyklen und das Vorhandensein genügender Reserveblöcke. Wurden hier die vorgesehenen Grenzen übertreten, geht das Laufwerk sicherheitshalber in einen Nur-Lese-Modus über. Da bei guten „Wear-Levelling“-Verfahren alle normalen Sektoren zu ähnlicher Zeit abgenutzt sind, ist ein Ausfall nach der Verwendung erster Reservesektoren vermutlich nahe.
Solid-State-Drive