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Astronautin Chawla in Indien gefeierte Heldin
Neu-Delhi (AP) Noch am Samstagmorgen war das Gesicht der Astronautin Kalpana Chawla auf den Titelseiten aller indischen Zeitungen zu sehen. Das Land und besonders der Heimatort der 41-jährigen Ingenieurin hatten große Feste vorbereitet, um die Rückkehr der ersten in Indien geborenen Frau im All zu feiern. Doch die Raumfähre «Columbia» brach wenige Minuten vor der Landung über Texas auseinander. Keiner der sieben Astronauten an Bord überlebte das Unglück.
Es war bereits Chawlas zweiter Flug ins All. Sie war fasziniert von dem Blick auf die Erde, wie sie nach ihrem ersten Flug 1997 der Zeitung «India Times» sagte. «Der Ganges sah majestätisch aus», beschrieb sie ihre Eindrücke. Auch das Himalaya-Gebirge und den Nil habe sie erkennen können.
Chawla wurde in der Ortschaft Karnal geboren, etwa 120 Kilometer nördlich der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Die Einwohner hatten für Samstag eine Party geplant, um die Rückkehr der «Columbia» zu feiern. Die 300 Kinder der Tagore-Bal-Niketan-Schule, die auch Chawla besucht, wollten Gesänge und Tänze aufführen, wie Schuldirektor Rajan Lamba der Nachrichtenagentur AP sagte. «Ein glückliches Ereignis hat sich in eine Atmosphäre der Trauer verwandelt», erklärte er weiter.
Die indischen Medien hatten in den vorangegangenen Tagen genau ausgerechnet, wann die Raumfähre mit der indisch-stämmigen Astronautin an Bord das Land überfliegen würde. «Wir sind entsetzt angesichts dieser schrecklichen Tragödie», sagte eine Sprecherin der indischen Raumfahrtorganisation. Indien bringt schon seit Jahren Satelliten ins All und will noch in diesem Jahrzehnt eine bemannte Mission auf den Mond schicken.
Chawla machte an der Universität von Punjab ihren Abschluss in Luftfahrttechnik. Nach ihrem Umzug in die Vereinigten Staaten studierte sie an der Universität von Texas und Ende der 80er Jahre an der Universität von Colorado und erwarb weitere Abschlüsse. 1994 wurde sie Astronautin. Während ihres einzigen vorherigen Aufenthalts im Weltraum 1997 unterliefen ihr Fehler, die einen Forschungssatelliten außer Kontrolle geraten ließen. Kollegen mussten ihn in einem Arbeitseinsatz im All wieder einfangen.