S
Serge
Gast
Aus der Bangkok Post - dachte es interessiert Euch vielleicht.
Serge
“Viele Leute glauben, dass die Polizei nur Schmiergelder von reichen Leuten verlangt. Aber wir, die wir als Sexworker arbeiten, muessen mehr als die Haelfte dessen, was ein Kunde uns gibt, an die Polizei weitergeben” erzaehlte uns eine Masseuse.
Sie hat gerade eines der bekanntesten Etablissements in der Ratchadaphisek Road verlassen. Es ist kurz nach ein Uhr nachts, sie wartet auf ein Taxi. Sie war nicht bereit, irgendetwas ueber sich selbst zu erzaehlen, oder die Beschwerden von Chuwit Kamolvisit, Besitzer vieler Massagepalaeste, ueber die vielen Handgelder an die Polizei zu unterstuetzen.
Chuwit behauptet gegenueber der Presse, dass die regelmaessigen Zahlungen an Polizeibeamte in Huay Kwang, Suthisarn, Makkasan und Wang Thonglang – die Standorte seiner Lokalitaeten – und hochrangige Mitglieder der Bangkok Metropolitan Police Commission, ihn mehr als 12 Mio. Baht pro Monat kosten.
Die mitte 20 Jahre alte Masseuse sagte weiter, dass sie von den 1,900 Baht, die sie fuer 90 Minuten Massage von ihrem Kunden erhaelt, nur 700 Baht behalten kann. “Ich muss den Haushaelter und den Vermittler, der mir die Kunden bringt, als erstes bezahlen. Ein Satz von 70:30 oder 60:40 von meinen Einnahmen ist hier voellig normal.”
Ihr Etablissement hat fast 200 Masseusen und eine grosse Anzahl von Reinigungspersonal, Haushaeltern, Verwaltungsangestellten, Kassierer, Tuersteher, Parkplatz Service, Security, Elektriker und Haustechniker.
Sie lehnte es ab, ihre monatlichen Einkuenfte zu offenbaren, sagte aber: “Ich kann monatlich eine ganze Menge Geld sparen. Das mache ich jetzt schon seit einigen Jahren. Bald werde ich den Job aufgeben und nach Hause zurueckkehren.”
Sie lehnte es ab, uns ihren Heimatort oder gar die Provinz mitzuteilen, aber ihr noerdlicher Akzent verriet sie ein wenig. Sie sagte: “Ich verstehe, das die Besitzer Handgelder verteilen muessen, sonst waere das Geschaeft hart und gemein. Ich weiss auch, das die Handgelder an die Polizei enorm hoch sind und jeden Monat bezahlt werden muessen. Das ist alles was ich weiss.” Sie fuegte noch hinzu: “Manchmal halten hier Polizeiwagen, aber die machen uns keine Probleme. Ich weiss nur, dass die monatlich lai muen Baht (mehrere zehntausend Baht) von meinem Gehalt einziehen.”, waehrend sie schnell in einem vorbeifahrendem Taxi verschwindet.
Schutzgeld
Aus einer Gruppe von Masseusen in der Naehe eines Massageparlours erklaerte sich nur Tuk bereit, zu uns zu sprechen, und auch nur ein wenig. “Ich verstehe dass das Massagegeschaeft einige Haende von Polizei und Offiziellen schmieren muss, ansonsten waere es mit dem Gaschaeft vorbei. Ich weiss aber nicht, was das Geschaeft falsch macht. Wir machen nichts Verbotenes.” Sagte sie. Tuk erzaehlte weiter, das sie ihr Dorf im Norden nach dem Scheitern ihrer Ehe verliess. “Ich hab einen juengeren Bruder und eine Schwester, die ich zur Schule schicke. Ich schicke auch meinen Eltern monatlich Geld. Ich kam vor ein paar Jahren nach Bangkok. Eine Freundin erzaehlte mir von den Jobs in den Massagepalaesten. Sie sagte mir auch, wieviel ich dort verdienen koennte. Ich schaetze ich arbeite noch weitere 10 Jahre hier, bis mein Bruder und meine Schwester ihre Schule oder Universitaet beendet haben. Und dann werde ich meinen “Badewannen Job” aufgeben.” Sagte Tuk.
Tuk weiss, dass ein Teile ihres Gehaltes zur Polizei geht, damit diese das Sex Business ignoriert. Obwohl sie nicht bereit war zu sagen, wieviel sie tatsaechlich monatlich verdient, meinte sie: “Es ist eine grosse Summe, und ich bin zufrieden mit dem was ich sparen kann. Ich baue ein Haus fuer meine Eltern fuer lai saen (mehrere Hunderttausend Baht) Baht, und werde bald auch Land und eine Farm fuer sie erwerben. Es ist mir egal, wohin das Geld geht, solange ich keine Probleme bei der Ausuebung meines Jobs habe. Ich weiss, es ist eine Art Schutzgeld, welches ich einfach bezahlen muss, will ich diesen Job.”
Arbeiten bis zum Tod
“Schmiergelder sind seit langem bekannt, aber nichts wurde unternommen.” Sagte Surang Janyam, Koordinator des Empower Patpong Center, welches sich fuer die Rechte der Sexworker stark macht. “Jetzt, wo die Oeffentlichkeit weiss, dass auch die aermeren Schutzgelder bezahlen muessen, an einflussreiche Gruppen, an Behoerden, die nichts fuer sie tun. Jetzt, da die Wahrheit ueber Schutzgelder und Schmiergelder an das Tageslicht kommt. Jetzt wird die Oeffentlichkeit feststellen, das es schon seit langem ueblich ist, nicht nur in den Grauzonen, sondern auch zwischen ehrenhaften Geschaeftsleuten und den Behoerden. Wie auch immer, diejenigen, die diese Gelder annehemen, tun rein gar nichts, um den Sexworkern zu helfen. Die Gelder helfen eher nur, ihren ohnehin vorhandenen Einfluss weiter zu vergroessern, waehrend die Worker und die Betreiber keine andere Wahl haben als zu zahlen.”
“Es gab schon unzaehlige Enthuellungen ueber Schmiergelder und das Sex Business, aber nichts ist geschehen. Jetzt langsam erfaehrt die Oeffentlichkeit mehr darueber. Auch die kleinen Fische muessen bezahlen, aber zu ihrem Schutz, zu ihrer Hilfe wird seitens der Behoerden nichts unternommen. Die Sexworker sind verzweifelt. Sie haben meisten keinerlei Ausbildung, sie haben keine Wahl, sie haben kein Zuhause. Haetten sie dies, waeren die meisten wohl nicht in diesem Geschaeft. Sie wuerden heute gehen waeren sie stark genug.”
Surang sagt, das die Schmiergelder die Probleme der Prostituierten nicht schmaelern. “Das einzige was passiert, ist das die Behoerden und Beamten reicher werden, mehr Einfluss erhalten, und mehr Macht. Waehrend die Sexworker nichts zurueckbekommen. Die konnen nur arbeiten bis zum Tod. Darum haben wir vor 18 Jahren Empower gegruendet – um die Fuersorge und somit die Situation fuer die weniger gluecklichen in diesem Geschaeft in Patpong und anderen Bordellen im ganzen Land zu verbessern.”
Die Geschichte von Da
Da ist 25, sie ist von Nakhon Ratchasima. Wahrend des Unterrichts in einer inoffiziellen Empower Schule erzaehlt sie uns, dass sie nie daran dachte, als Bargirl zu arbeiten. “Aber ich war fast vier Monate arbeitslos in Bangkok. Ich brauchte Geld, fuer mein Baby, meine Mutter, meine Schwester, und meinen tauben Bruder. Das war kurz nach meiner Scheidung.”
“Da sind soviele Regeln in einer Bar. Brichst du die, wird dein Gehalt gekuerzt. Mein monatliches Gehalt sind 2,500 Baht. Am Ende bekomme ich aber meistens nur 500 oder 1,000. Wenn ich mit einem Mann mitgehe, kann ich ueber 20,000 Baht pro Monat verdienen. Die Regel besagt, ich muss mit diesem Mann mindestens viermal pro Monat ausgehen. Eine andere Regel sagt, das wenn immer ich mit ihm gehe, ich dem Barbesitzer 500 Baht zahlen muss.”
Da arbeite seit knapp einem Jahr in Patpong. “Zur Zeit habe ich keine Idee, wie meine Zukunft aussehen wird. Ich hatte den Traum, Kosmetikerin zu werden, aber zu allererst muss ich meine Familie ernaehren.”
Der Barbesitzer von Da’s Bar hat den Girls erzaehlt, das eine Bar zu unterhalten es vieler Ausgaben bedarf und nicht einfach ist. “Ich habe Maenner kommen sehen, immer wieder die Gleichen, die kommen regelmaessig. Die pruefen irgendetwas mit dem Kassierer, und dann verschwinden sie wieder. Ich hab gehoert, dass ohne diese Maenner die Bar geschlossen wuerde und ich waere wieder arbeitslos. Ich weiss, die kriegen Geld, aber ich weiss nicht wieviel. Ich weiss nicht mal wer die sind oder wo die herkommen.”
Die Maedchen bestaetigten was uns die Taxifahrer von Patpong bereits berichteten – die Taxifahrer muessen auch bezahlen. Wenn nicht duerfen sie keine Farhgaeste in der zweiten Reihe parkend aufnehmen, was dem Ende des Geschaeftes gleichkaeme. Ueberall in Silom, am Eingang zu Patpong, jede Nacht verletzen Taxifahrer diese Verkehrsregel unter den Augen von Polizei und Touristenpolizei. Aber, sagte ein Fahrer, der nicht bereit ist zu zahlen: “Es gibt keinerlei Erklaerungen, siehe selbst. Ich kann nicht dort parken und auch keine Farhgaeste aufnehmen, weil ich nicht bezahle!”
Alles von Vorn
Tik ist eine Tuersteherin. Sie ist 26 und stammt aus Surin. Sie sagt das sie auch die Maenner gesehen hat, die regelmaessig die Bar besuchen.
“Meine Kollegen sagten mir, dies seien Polizisten. Die Bar muss die bezahlen, oder der Besitzder bekaeme rechtliche Probleme. Meine Freunde sagten mir weiter, das diese Leute die Bar aufgrund eines Verstosses gegen die Lizenzauflagen sofort schliessen koennten, wie zum Beispiel Sex Shows.” Sagte Tik.
Sie wuenscht sich, das ihre 8 jaehrige Tochter einmal Rechtsanwaeltin wird. “dann kann sie mir in Familien und Rechtsfragen helfen! Da gibt es soviele Regeln denen Du folgen musst.”
Tik verliess Surin vor zwei Jahren. “Ich musste. Wir sind neun Kinder, und da war einfach nicht genug fuer uns alle.” Seitedem sie in der Bar arbeitet, hat sich ihr Schicksal gedreht. “Ich konnte vier Rinder fuer meinen Vater kaufen! Und 1 Rai Land! Ich hab auch schon 100,000 Baht gespart. Ich werde sehr bald hier aufhoeren, und mit meinem englischen Freund zusammen gehen. Weisst Du, eingentlich wuenscht sich jedes Maedchen so schnell als moeglich aus diesem Job wieder auszusteigen. Ich moechte irgendwo ein kleines Restaurant aufmachen. Mein Freund sagte mir, die Vergangenheit ist Vergangenheit, und heute ist unsere Zukunft, lass uns von vorne beginnen.”
“Dies ist ein guter Job, er hilft uns dabei, unsere Traeume zu verwirklichen. Auch wenn es einige Schattenseiten gibt. Zum Beispiel weiss keiner, warum die Polizisten, die hierher kommen, uns mit auf die Wache nehmen, und uns Bussgeld abnehmen. Wir wissen einfach nicht, was wir verbrochen haben.” Sagte Tik.
Wa, 34 von Nakhon Sawan, sagte das sie seit gut zwei Jahren in Patpong arbeitet. Sie hat ebenfalls Maenner gesehen, die regelmaessig kommen und Umschlaege einstecken. “Ich hab Mama San gefragt, wer diese Maenner seien, und wieviel die bekommen. Mama San sagte mir, ich solle besser den Manager fragen, aber natuerlich habe ich das nicht gewagt. Aber spaeter hat mir jemand gesagt, das die Umschlaege zwischen 3,000 und 5,000 Baht enthielten.”
Das ist in der a-go-go Bar, dort wo sie arbeitet. “Aber in den Bars mit den Sex shows, das weiss ich, zahlen die enormes Geld. Weisst Du, ich werde langsam zu alt fuer den Job. Ich muss bald aufhoeren. Ich glaube ich gehe auf eine traditionelle Massageschule oder mache irgendetwas mit Spa.”
Serge
Willst Du dabei sein musst Du zahlen!
Von
Supradit Kanawanich, Bangkok Post August 17th
Supradit Kanawanich, Bangkok Post August 17th
“Viele Leute glauben, dass die Polizei nur Schmiergelder von reichen Leuten verlangt. Aber wir, die wir als Sexworker arbeiten, muessen mehr als die Haelfte dessen, was ein Kunde uns gibt, an die Polizei weitergeben” erzaehlte uns eine Masseuse.
Sie hat gerade eines der bekanntesten Etablissements in der Ratchadaphisek Road verlassen. Es ist kurz nach ein Uhr nachts, sie wartet auf ein Taxi. Sie war nicht bereit, irgendetwas ueber sich selbst zu erzaehlen, oder die Beschwerden von Chuwit Kamolvisit, Besitzer vieler Massagepalaeste, ueber die vielen Handgelder an die Polizei zu unterstuetzen.
Chuwit behauptet gegenueber der Presse, dass die regelmaessigen Zahlungen an Polizeibeamte in Huay Kwang, Suthisarn, Makkasan und Wang Thonglang – die Standorte seiner Lokalitaeten – und hochrangige Mitglieder der Bangkok Metropolitan Police Commission, ihn mehr als 12 Mio. Baht pro Monat kosten.
Die mitte 20 Jahre alte Masseuse sagte weiter, dass sie von den 1,900 Baht, die sie fuer 90 Minuten Massage von ihrem Kunden erhaelt, nur 700 Baht behalten kann. “Ich muss den Haushaelter und den Vermittler, der mir die Kunden bringt, als erstes bezahlen. Ein Satz von 70:30 oder 60:40 von meinen Einnahmen ist hier voellig normal.”
Ihr Etablissement hat fast 200 Masseusen und eine grosse Anzahl von Reinigungspersonal, Haushaeltern, Verwaltungsangestellten, Kassierer, Tuersteher, Parkplatz Service, Security, Elektriker und Haustechniker.
Sie lehnte es ab, ihre monatlichen Einkuenfte zu offenbaren, sagte aber: “Ich kann monatlich eine ganze Menge Geld sparen. Das mache ich jetzt schon seit einigen Jahren. Bald werde ich den Job aufgeben und nach Hause zurueckkehren.”
Sie lehnte es ab, uns ihren Heimatort oder gar die Provinz mitzuteilen, aber ihr noerdlicher Akzent verriet sie ein wenig. Sie sagte: “Ich verstehe, das die Besitzer Handgelder verteilen muessen, sonst waere das Geschaeft hart und gemein. Ich weiss auch, das die Handgelder an die Polizei enorm hoch sind und jeden Monat bezahlt werden muessen. Das ist alles was ich weiss.” Sie fuegte noch hinzu: “Manchmal halten hier Polizeiwagen, aber die machen uns keine Probleme. Ich weiss nur, dass die monatlich lai muen Baht (mehrere zehntausend Baht) von meinem Gehalt einziehen.”, waehrend sie schnell in einem vorbeifahrendem Taxi verschwindet.
Schutzgeld
Aus einer Gruppe von Masseusen in der Naehe eines Massageparlours erklaerte sich nur Tuk bereit, zu uns zu sprechen, und auch nur ein wenig. “Ich verstehe dass das Massagegeschaeft einige Haende von Polizei und Offiziellen schmieren muss, ansonsten waere es mit dem Gaschaeft vorbei. Ich weiss aber nicht, was das Geschaeft falsch macht. Wir machen nichts Verbotenes.” Sagte sie. Tuk erzaehlte weiter, das sie ihr Dorf im Norden nach dem Scheitern ihrer Ehe verliess. “Ich hab einen juengeren Bruder und eine Schwester, die ich zur Schule schicke. Ich schicke auch meinen Eltern monatlich Geld. Ich kam vor ein paar Jahren nach Bangkok. Eine Freundin erzaehlte mir von den Jobs in den Massagepalaesten. Sie sagte mir auch, wieviel ich dort verdienen koennte. Ich schaetze ich arbeite noch weitere 10 Jahre hier, bis mein Bruder und meine Schwester ihre Schule oder Universitaet beendet haben. Und dann werde ich meinen “Badewannen Job” aufgeben.” Sagte Tuk.
Tuk weiss, dass ein Teile ihres Gehaltes zur Polizei geht, damit diese das Sex Business ignoriert. Obwohl sie nicht bereit war zu sagen, wieviel sie tatsaechlich monatlich verdient, meinte sie: “Es ist eine grosse Summe, und ich bin zufrieden mit dem was ich sparen kann. Ich baue ein Haus fuer meine Eltern fuer lai saen (mehrere Hunderttausend Baht) Baht, und werde bald auch Land und eine Farm fuer sie erwerben. Es ist mir egal, wohin das Geld geht, solange ich keine Probleme bei der Ausuebung meines Jobs habe. Ich weiss, es ist eine Art Schutzgeld, welches ich einfach bezahlen muss, will ich diesen Job.”
Arbeiten bis zum Tod
“Schmiergelder sind seit langem bekannt, aber nichts wurde unternommen.” Sagte Surang Janyam, Koordinator des Empower Patpong Center, welches sich fuer die Rechte der Sexworker stark macht. “Jetzt, wo die Oeffentlichkeit weiss, dass auch die aermeren Schutzgelder bezahlen muessen, an einflussreiche Gruppen, an Behoerden, die nichts fuer sie tun. Jetzt, da die Wahrheit ueber Schutzgelder und Schmiergelder an das Tageslicht kommt. Jetzt wird die Oeffentlichkeit feststellen, das es schon seit langem ueblich ist, nicht nur in den Grauzonen, sondern auch zwischen ehrenhaften Geschaeftsleuten und den Behoerden. Wie auch immer, diejenigen, die diese Gelder annehemen, tun rein gar nichts, um den Sexworkern zu helfen. Die Gelder helfen eher nur, ihren ohnehin vorhandenen Einfluss weiter zu vergroessern, waehrend die Worker und die Betreiber keine andere Wahl haben als zu zahlen.”
“Es gab schon unzaehlige Enthuellungen ueber Schmiergelder und das Sex Business, aber nichts ist geschehen. Jetzt langsam erfaehrt die Oeffentlichkeit mehr darueber. Auch die kleinen Fische muessen bezahlen, aber zu ihrem Schutz, zu ihrer Hilfe wird seitens der Behoerden nichts unternommen. Die Sexworker sind verzweifelt. Sie haben meisten keinerlei Ausbildung, sie haben keine Wahl, sie haben kein Zuhause. Haetten sie dies, waeren die meisten wohl nicht in diesem Geschaeft. Sie wuerden heute gehen waeren sie stark genug.”
Surang sagt, das die Schmiergelder die Probleme der Prostituierten nicht schmaelern. “Das einzige was passiert, ist das die Behoerden und Beamten reicher werden, mehr Einfluss erhalten, und mehr Macht. Waehrend die Sexworker nichts zurueckbekommen. Die konnen nur arbeiten bis zum Tod. Darum haben wir vor 18 Jahren Empower gegruendet – um die Fuersorge und somit die Situation fuer die weniger gluecklichen in diesem Geschaeft in Patpong und anderen Bordellen im ganzen Land zu verbessern.”
Die Geschichte von Da
Da ist 25, sie ist von Nakhon Ratchasima. Wahrend des Unterrichts in einer inoffiziellen Empower Schule erzaehlt sie uns, dass sie nie daran dachte, als Bargirl zu arbeiten. “Aber ich war fast vier Monate arbeitslos in Bangkok. Ich brauchte Geld, fuer mein Baby, meine Mutter, meine Schwester, und meinen tauben Bruder. Das war kurz nach meiner Scheidung.”
“Da sind soviele Regeln in einer Bar. Brichst du die, wird dein Gehalt gekuerzt. Mein monatliches Gehalt sind 2,500 Baht. Am Ende bekomme ich aber meistens nur 500 oder 1,000. Wenn ich mit einem Mann mitgehe, kann ich ueber 20,000 Baht pro Monat verdienen. Die Regel besagt, ich muss mit diesem Mann mindestens viermal pro Monat ausgehen. Eine andere Regel sagt, das wenn immer ich mit ihm gehe, ich dem Barbesitzer 500 Baht zahlen muss.”
Da arbeite seit knapp einem Jahr in Patpong. “Zur Zeit habe ich keine Idee, wie meine Zukunft aussehen wird. Ich hatte den Traum, Kosmetikerin zu werden, aber zu allererst muss ich meine Familie ernaehren.”
Der Barbesitzer von Da’s Bar hat den Girls erzaehlt, das eine Bar zu unterhalten es vieler Ausgaben bedarf und nicht einfach ist. “Ich habe Maenner kommen sehen, immer wieder die Gleichen, die kommen regelmaessig. Die pruefen irgendetwas mit dem Kassierer, und dann verschwinden sie wieder. Ich hab gehoert, dass ohne diese Maenner die Bar geschlossen wuerde und ich waere wieder arbeitslos. Ich weiss, die kriegen Geld, aber ich weiss nicht wieviel. Ich weiss nicht mal wer die sind oder wo die herkommen.”
Die Maedchen bestaetigten was uns die Taxifahrer von Patpong bereits berichteten – die Taxifahrer muessen auch bezahlen. Wenn nicht duerfen sie keine Farhgaeste in der zweiten Reihe parkend aufnehmen, was dem Ende des Geschaeftes gleichkaeme. Ueberall in Silom, am Eingang zu Patpong, jede Nacht verletzen Taxifahrer diese Verkehrsregel unter den Augen von Polizei und Touristenpolizei. Aber, sagte ein Fahrer, der nicht bereit ist zu zahlen: “Es gibt keinerlei Erklaerungen, siehe selbst. Ich kann nicht dort parken und auch keine Farhgaeste aufnehmen, weil ich nicht bezahle!”
Alles von Vorn
Tik ist eine Tuersteherin. Sie ist 26 und stammt aus Surin. Sie sagt das sie auch die Maenner gesehen hat, die regelmaessig die Bar besuchen.
“Meine Kollegen sagten mir, dies seien Polizisten. Die Bar muss die bezahlen, oder der Besitzder bekaeme rechtliche Probleme. Meine Freunde sagten mir weiter, das diese Leute die Bar aufgrund eines Verstosses gegen die Lizenzauflagen sofort schliessen koennten, wie zum Beispiel Sex Shows.” Sagte Tik.
Sie wuenscht sich, das ihre 8 jaehrige Tochter einmal Rechtsanwaeltin wird. “dann kann sie mir in Familien und Rechtsfragen helfen! Da gibt es soviele Regeln denen Du folgen musst.”
Tik verliess Surin vor zwei Jahren. “Ich musste. Wir sind neun Kinder, und da war einfach nicht genug fuer uns alle.” Seitedem sie in der Bar arbeitet, hat sich ihr Schicksal gedreht. “Ich konnte vier Rinder fuer meinen Vater kaufen! Und 1 Rai Land! Ich hab auch schon 100,000 Baht gespart. Ich werde sehr bald hier aufhoeren, und mit meinem englischen Freund zusammen gehen. Weisst Du, eingentlich wuenscht sich jedes Maedchen so schnell als moeglich aus diesem Job wieder auszusteigen. Ich moechte irgendwo ein kleines Restaurant aufmachen. Mein Freund sagte mir, die Vergangenheit ist Vergangenheit, und heute ist unsere Zukunft, lass uns von vorne beginnen.”
“Dies ist ein guter Job, er hilft uns dabei, unsere Traeume zu verwirklichen. Auch wenn es einige Schattenseiten gibt. Zum Beispiel weiss keiner, warum die Polizisten, die hierher kommen, uns mit auf die Wache nehmen, und uns Bussgeld abnehmen. Wir wissen einfach nicht, was wir verbrochen haben.” Sagte Tik.
Wa, 34 von Nakhon Sawan, sagte das sie seit gut zwei Jahren in Patpong arbeitet. Sie hat ebenfalls Maenner gesehen, die regelmaessig kommen und Umschlaege einstecken. “Ich hab Mama San gefragt, wer diese Maenner seien, und wieviel die bekommen. Mama San sagte mir, ich solle besser den Manager fragen, aber natuerlich habe ich das nicht gewagt. Aber spaeter hat mir jemand gesagt, das die Umschlaege zwischen 3,000 und 5,000 Baht enthielten.”
Das ist in der a-go-go Bar, dort wo sie arbeitet. “Aber in den Bars mit den Sex shows, das weiss ich, zahlen die enormes Geld. Weisst Du, ich werde langsam zu alt fuer den Job. Ich muss bald aufhoeren. Ich glaube ich gehe auf eine traditionelle Massageschule oder mache irgendetwas mit Spa.”