Besorgnis um den Tourismus wegen eines Fehlers der WHO
Besorgnis um die sogenannte Asiatische Grippe könnte nachteilige Folgen auf den Tourismus haben, ebenso wie die Angst vor einem Krieg im Mittleren Osten Touristen davon abhält, nach Süd-ostasien zu reisen.
Die Weltgesundheitsorganisation erklärt, Thailand, die Philippinen, Vietnam, Singapur, Hong Kong und Kanada seien besonders von dem Schweren Akuten Respirationssyndrom (SARS), einer ungewöhnlichen Form von Lungenentzündung, bedroht. Die Krankheit soll auf dem chinesischen Festland und in Hong Kong weit verbreitet sein, aber in Thailand ist noch kein einziger Fall gemeldet worden.
Das Gesundheitsministerium forderte deshalb am Montag die WHO auf, Thailand von der Liste zu streichen und sagte, die Organisation habe einen Fehler gemacht und habe dadurch dem Ansehen des Königreichs Schaden zugefügt.
„Wir machen uns Sorgen, daß die Grippe-Meldung den Reiseverkehr in Asien noch weiter reduzieren wird, nachdem einige Länder, einschließlich Thailand, sich solche Mühe gegeben haben, den Sektor zu stärken.", sagte Suraphon Isarangkura na Ayudhaya, der Direktor des Operationszentrums von Thai Air-ways International.
THAI hat sich mit Singapore Airlines, Hong Kong‘s Cathay Pacific und Air Canada in Verbindung gesetzt, um über Möglichkeiten zu diskutieren, wie man Touristen überzeugen kann, daß sie nichts zu befürchten haben.
„Wenn man einreisende Touristen strengeren Kontrollen unterzieht, könnte das negative Auswirkungen haben", sagte er.
In der vergangenen Woche hat THAI von der WHO empfohlene Maßnahmen eingeführt, um der Krankheit auf der Spur zu bleiben.
Der Manager einer örtlichen Tourgesellschaft, die hauptsächlich Reisen nach China und Hong Kong anbietet, sagte, er glaube, daß bereits gebuchte Flüge zu diesen Reisezielen während der nächsten zwei bis drei Monate abgesagt werden. Westliche Touristen seien in Pa-nik geraten, als sie vom Ausbruch der Krankheit Wind bekamen.
Zwei andere namhafte Reiseunternehmen bestätigten diese Vermutung und sagten, die ersten Rückbuchungen seien bereits eingegangen.
Derweilen gab Bjorn Melgaard, der Vertreter der WHO in Thailand, zu, daß die Organisation Thailand zu Unrecht auf die Liste der Länder gesetzt hat, in denen SARS ausgebrochen ist.
Offensichtlich hat die Weltgesundheitsorganisation den Fehler eingesehen, denn bereits ein Tag nachdem Thailand sich beschwert hatte, wurde es aus der benannten Liste gestrichen.
Thailand wurde ‘grippefrei‘ gesprochen, nachdem Funktionäre der WHO am Montag voriger Woche sich von den Vorbeugungsmaßnahmen am Flughafen Don Muang persönlich überzeugt hatten.
Die Gesundheitsministerin Sudarat Keyuraphan sagte, das Hauptquartier der WHO in der Schweiz habe sie informiert, daß alle Länder davon in Kenntnis gesetzt worden seien, daß in Thailand keine Fälle von SARS aufgetreten seien, wie ursprünglich berichtet worden war.
Der mysteriösen Krankheit sind in den letzten Tagen mindestens vier Menschen zum Opfer gefallen: Zwei in Kanada und je einer in Vietnam und Hong Kong.
Ein früherer Ausbruch der ungewöhnlichen Lungenentzündung in China forderte fünf Menschenleben.
Die Krankheit weist grippe-ähnliche Symptome auf und ist vermutlich durch Flugzeugpassagiere verbreitet worden.
Inzwischen ist aber eine andere gefährliche Krankheit in Thailand ausgebrochen, und zwar in Flüchtlingslagern entlang der burmesischen Grenze.
Es handelt sich um Meningitis (in Deutsch Hirnhautentzündung genannt), der in der vergangenen Woche vier Personen im Bezirk Umphang der Provinz Tak zum Opfer fielen. Weitere 15 Fälle sind seit Januar in der Provinz gemeldet worden.
Der Leiter der örtlichen Bezirksverwaltung, Chatchai Soysangwan, sagte, er habe bereits veranlaßt, daß in allen Flüchtlingslagern bessere Krankheitskon-trollen durchgeführt werden, nachdem vier Flüchtlinge im Lager Nu Pho gestorben waren.
Funktionäre des Gesundheitsamtes wurden ausgesandt, um die weitere Verbreitung der Krankheit in den Lagern zu verhindern.
Die Bezirksverwaltung ordnete auch an, daß man die Siedler in der Umgebung des Lagers Nu Pho scharf im Auge behalte.
Der Direktor des Krankenhauses von Mae Sot, Dr. Kanoknart Pisutthakul, sagte, in seinem Bezirk seien noch keine Fälle von Meningitis gemeldet worden, aber man sei auf der Hut.
Der Leiter der Gesundheitsbehörde von Tak, Dr. Chamnarn Harnsuthive-chakul, sagte, nicht alle Personen, die von dem Virus befallen werden, zeigen Erkrankungserscheinungen, aber sie kön-nen andere Menschen anstecken. Es sei daher sehr wichtig, die Träger des Virus zu identifizieren, sagte er.
Körperlich geschwächte Personen zei-gen gewöhnlich die ersten Symptome und können innerhalb von sieben Tagen sterben, wenn sie nicht entsprechend behandelt werden.
aud der SOZ