I
Iffi
Gast
Mir fiel auf, dass hier und dort immer wieder das Thema "Rauchen" auftaucht, und die Schwierigkeiten, es zu überwinden.
Vielleicht gibt mein kleiner Beitrag dem ein oder anderen einen Anstoss, oder gar den Mut, das aktive Rauchen einzustellen.
Meine erste Zigarette habe ich mit Kumpels als 14jähriger hinterm Busch versteckt geraucht. "Auf Lunge" kam nach den anfänglichen Erstickungsanfällen sehr schnell.
Mit 54 begegnete ich meiner Holden und habe ihr was vorgeraucht. Die ersten paar Tage hat sie nie was gesagt, aber dann lenkte sie das Thema auf meine Gesundheit. Die ist zwar laut letztem Rundum-Check in Bangkok (3600 Baht im Viphavadi Tower mit allem pipapo) gut, aber das muss ja nicht so bleiben, wie sie meinte.
Nach zwei Wochen gestand sie mir, dass sie allergisch gegen Zigarettenrauch ist und sie sah wirklich schlecht und ein bischen blass dabei aus.
Das hat mich tagelang verfolgt. Warum hat sie vorher nichts gesagt? Warum macht sie das überhaupt mit? Zur Info, wir waren damals nur Kumpels, und auch das ist schon zu viel gesagt.
So warf ich am Silvester-Abend 2002/2003 meine nur angerauchte Zigarette aus dem Fenster mit der stolzen Bemerkung, dass diese die letzte war.
Aber nicht ohne Hinweis, dass die nächsten paar Tage turbulent werden könnten. Launen, Schweiss-Ausbrüche, Schlaflosigkeit, Nervosität, etc., etc.
Am nächsten Tag rief sie von Trang aus die Bangkok Hotline für "anonyme Raucher" an. Ja, die gibt es wirklich. Die haben ihr erzählt, dass die antizipierten körperlichen Symptome nur eine Illusion wären, da Rauchen eine reine Kopf-Sache sei.
Desweiteren gaben sie den Hinweis, viel Wasser und Säfte zu trinken. Aber deren spirituelle Hinweise haben mich am meisten beeindruckt. Sie sagten nämlich, dass es gut wäre, sich dem Drang zur Zigarette bewusst zu werden. Ganz bewusst diesen Wunsch nach der Kippe zu registrieren und diesen dann einfach zu verwerfen als das, was er wirklich ist, nämlich nur eine Stimmung im Kopf.
Das mag sich für Nicht-Kenner des Buddhismus etwas unverständlich anhören, aber leider habe ich noch keine besseren Worte dafür.
Auf dieser Basis habe ich dann geübt. Habe jedesmal, wenn der Drang aufkam diesen ganz bewusst registriert, in Gedanken eine Zigarette in die Hand genommen, ein paar Züge genommen und sie imaginär entsorgt.
Negativ ausgedrückt, ich habe nicht mit mir gehadert, weil der Drang aufkam, so in dem Sinne, du wolltest doch aufhören, Mensch, lass diese bekloppten Gedanken. Was für ein Weichei biste eigentlich.
Nein, ich habe den Drang willkomen geheissen und ihn einfach, fast wie ein Aussenstehender, beobachte, was der denn noch so anstellen wird.
Der Drang kam zwar alle 20 Minuten wieder, aber diese Übung funktionierte. So hatte ich doch im 20Minuten-Rythmus Ruhe und die Anfälle dauerten nur ein paar Sekunden, anstatt sich über den ganzen Tag hinwegzuziehen.
Aus dem 20Minuten-Rythmus wurde ein einstündiger, dann ein zweistündiger, etc., bis er sich fast gänzlich einstellte.
Hatte ich als 40-Jahre-lang-Raucher irgend eines dieser körperlichen Symptome? Nein ! Noch nicht mal einen Anflug davon.
Ich habe weiterhin geschlafen wie ein Bär, selbst meine Launen wurden weniger, da ich bewusster auf meine Stimmungen im Hirn lauschte und sie besser kontrollieren konnte, ehe sie ausbrachen.
Zum Schluss noch ein ganz wichtiger Gedanke.
Nicht gegen den Drang zum Rauchen wehren! Sondern ihn voll und ganz annehmen und dann verwerfen. Das ist so gut, wie ein paar Züge an der Fluppe und das Gehirn gibt leichter Ruhe.
Manchmal habe ich gelächelt, wenn mein Hirn signalisierte: "Rauchen!!!" und mir dabei gedacht:
"Interessant, jetzt hätte ich mir also normalerweise eine Zigarette geraucht. Gönne dir einfach ein paar gedankliche Züge."
Bin ich nach einem Jahr darüber hinweg? Nein. Ich nehme immer noch ab und zu ein paar gedankliche Züge und mein Hirn freut sich. Ist aber gar nicht beleidigt, weil ganz ohne Feuerzeug und echter Kippe.
Im ersten halben Jahr als Nicht-Raucher habe ich das "Zigaretten-Geld" zur Seite gelegt und es kam eine einträgliche Summe zusammen, die einer kleinen süssen Lütten im Herz-Spezialisten-Krankenhaus für Kinder in Bangkok wieder ein unbeschwertes Leben ermöglichte.
Ich hoffe, dass der ein oder andere vielleicht durch dieses Posting ermutigt wird, das Rauchen aufzugeben.
Ich versichere hier eidesstattlich, dass ich als Zwei-Packungen-Raucher und insgesamt über 40 Jahre verqualmt, kein einziges körperliches Symptom verspürte, ausser dass ich mich jetzt freier fühle.
Vielleicht gibt mein kleiner Beitrag dem ein oder anderen einen Anstoss, oder gar den Mut, das aktive Rauchen einzustellen.
Meine erste Zigarette habe ich mit Kumpels als 14jähriger hinterm Busch versteckt geraucht. "Auf Lunge" kam nach den anfänglichen Erstickungsanfällen sehr schnell.
Mit 54 begegnete ich meiner Holden und habe ihr was vorgeraucht. Die ersten paar Tage hat sie nie was gesagt, aber dann lenkte sie das Thema auf meine Gesundheit. Die ist zwar laut letztem Rundum-Check in Bangkok (3600 Baht im Viphavadi Tower mit allem pipapo) gut, aber das muss ja nicht so bleiben, wie sie meinte.
Nach zwei Wochen gestand sie mir, dass sie allergisch gegen Zigarettenrauch ist und sie sah wirklich schlecht und ein bischen blass dabei aus.
Das hat mich tagelang verfolgt. Warum hat sie vorher nichts gesagt? Warum macht sie das überhaupt mit? Zur Info, wir waren damals nur Kumpels, und auch das ist schon zu viel gesagt.
So warf ich am Silvester-Abend 2002/2003 meine nur angerauchte Zigarette aus dem Fenster mit der stolzen Bemerkung, dass diese die letzte war.
Aber nicht ohne Hinweis, dass die nächsten paar Tage turbulent werden könnten. Launen, Schweiss-Ausbrüche, Schlaflosigkeit, Nervosität, etc., etc.
Am nächsten Tag rief sie von Trang aus die Bangkok Hotline für "anonyme Raucher" an. Ja, die gibt es wirklich. Die haben ihr erzählt, dass die antizipierten körperlichen Symptome nur eine Illusion wären, da Rauchen eine reine Kopf-Sache sei.
Desweiteren gaben sie den Hinweis, viel Wasser und Säfte zu trinken. Aber deren spirituelle Hinweise haben mich am meisten beeindruckt. Sie sagten nämlich, dass es gut wäre, sich dem Drang zur Zigarette bewusst zu werden. Ganz bewusst diesen Wunsch nach der Kippe zu registrieren und diesen dann einfach zu verwerfen als das, was er wirklich ist, nämlich nur eine Stimmung im Kopf.
Das mag sich für Nicht-Kenner des Buddhismus etwas unverständlich anhören, aber leider habe ich noch keine besseren Worte dafür.
Auf dieser Basis habe ich dann geübt. Habe jedesmal, wenn der Drang aufkam diesen ganz bewusst registriert, in Gedanken eine Zigarette in die Hand genommen, ein paar Züge genommen und sie imaginär entsorgt.
Negativ ausgedrückt, ich habe nicht mit mir gehadert, weil der Drang aufkam, so in dem Sinne, du wolltest doch aufhören, Mensch, lass diese bekloppten Gedanken. Was für ein Weichei biste eigentlich.
Nein, ich habe den Drang willkomen geheissen und ihn einfach, fast wie ein Aussenstehender, beobachte, was der denn noch so anstellen wird.
Der Drang kam zwar alle 20 Minuten wieder, aber diese Übung funktionierte. So hatte ich doch im 20Minuten-Rythmus Ruhe und die Anfälle dauerten nur ein paar Sekunden, anstatt sich über den ganzen Tag hinwegzuziehen.
Aus dem 20Minuten-Rythmus wurde ein einstündiger, dann ein zweistündiger, etc., bis er sich fast gänzlich einstellte.
Hatte ich als 40-Jahre-lang-Raucher irgend eines dieser körperlichen Symptome? Nein ! Noch nicht mal einen Anflug davon.
Ich habe weiterhin geschlafen wie ein Bär, selbst meine Launen wurden weniger, da ich bewusster auf meine Stimmungen im Hirn lauschte und sie besser kontrollieren konnte, ehe sie ausbrachen.
Zum Schluss noch ein ganz wichtiger Gedanke.
Nicht gegen den Drang zum Rauchen wehren! Sondern ihn voll und ganz annehmen und dann verwerfen. Das ist so gut, wie ein paar Züge an der Fluppe und das Gehirn gibt leichter Ruhe.
Manchmal habe ich gelächelt, wenn mein Hirn signalisierte: "Rauchen!!!" und mir dabei gedacht:
"Interessant, jetzt hätte ich mir also normalerweise eine Zigarette geraucht. Gönne dir einfach ein paar gedankliche Züge."
Bin ich nach einem Jahr darüber hinweg? Nein. Ich nehme immer noch ab und zu ein paar gedankliche Züge und mein Hirn freut sich. Ist aber gar nicht beleidigt, weil ganz ohne Feuerzeug und echter Kippe.
Im ersten halben Jahr als Nicht-Raucher habe ich das "Zigaretten-Geld" zur Seite gelegt und es kam eine einträgliche Summe zusammen, die einer kleinen süssen Lütten im Herz-Spezialisten-Krankenhaus für Kinder in Bangkok wieder ein unbeschwertes Leben ermöglichte.
Ich hoffe, dass der ein oder andere vielleicht durch dieses Posting ermutigt wird, das Rauchen aufzugeben.
Ich versichere hier eidesstattlich, dass ich als Zwei-Packungen-Raucher und insgesamt über 40 Jahre verqualmt, kein einziges körperliches Symptom verspürte, ausser dass ich mich jetzt freier fühle.