P
papa
Gast
Wie so viele andere auch, mache ich mir Gedanken über den Begriff „Qualitätstouristen“. Was oder wer ist damit gemeint? Meint man den vollen Geldbeutel oder das Auftreten von Personen?
Ich beginne mit dem Geldbeutel.
Leute reisen privat an und steigen zumeist in Nobelherbergen ab. Überwiegend sind es Ehepaare. Dort leben sie wie von Zuhause gewöhnt. Sie besuchen die Stadt recht selten, höchstens zum Einkauf oder um bei Bruno’s zu speisen. Dorthin fahren sie mit dem Hoteltaxi und lassen sich auch wieder abholen. In ihrer eleganten Kleidung fallen sie in Pattaya auf – weshalb sie doch lieber im Hotel bleiben. Ihr Geld fliesst also in die Hotelkassen und Geschäfte/Restaurants, die sie besuchen. Da dort sehr hohe Preise verlangt werden, geben sie eine Menge Geld aus. Ausflüge in die Umgebung machen sie selten oder gar nicht.
Andere gut Betuchte kommen mit Reiseveranstaltern und buchten ebenfalls Nobelherbergen. Ihr Verhalten ähnelt dem oben beschriebenen, jedoch gehen diese Leute öfter aus und nicht nur in teure Restaurants oder Läden. Sie interessieren sich für Land und Leute und nehmen an Ausflügen teil. Sie essen schon mal in Garküchen, bummeln über einheimische Märkte oder setzen sich ins „Alt Heidelberg“. Dort beobachten sie die „normalen“ Leute und machen sich so ihre Gedanken wie es wäre, wenn man weniger Geld hätte. Ihr Geld fliesst in alle Richtungen.
Dann kommt das Gros der Mittelklasse. Ehepaare, Familien oder Alleinreisende, die zum ersten Mal nach Thailand kommen, bevorzugen eine Buchung über einen Reiseveranstalter. Sie bekommen von ihren Reiseleitern Tipps, wie sie den Urlaub verbringen können. Die meisten sind an der Kultur des Landes interessiert und wollen viel auf Ausflügen sehen und kennen lernen.
Sie erkunden auf eigene Faust die Sehenswürdigkeiten der Stadt und haben selten Probleme mit Bahtbussen, da sie aus ihren Unterlagen die Richtpreise für die Fahrten ersehen können. Sie geben Geld in den kleineren Restaurants und Geschäften aus, auch am Strand bei den fliegenden Händlern.
Schliesslich haben wir die Leute, die schon oft in Thailand waren. Sie reisen privat an, haben vorher ihr Hotelzimmer gebucht. Sie kennen sich aus, wie sie meinen. Denn das heisst nichts anderes, als das sie immer die selben Lokale besuchen, in den selben Läden einkaufen wie zuvor, am Strand an der selben Stelle zu finden sind wie in den Vorjahren. Sie bleiben einfach auf den ihnen bekannten Routen. Neues entdecken sie kaum, wollen sie auch nicht. Also fliesst deren Geld immer an die selben Stellen.
Aber geht es beim „Qualitätstouristen“ überhaupt um Geld?
Ich denke, nein. Jeder von den oben genannte Personenkreis bringt Geld nach Thailand. Die einen mehr direkt an das Volk, die anderen über Umwege. Denn wer vornehm speist, zahlt ja den Lohn der Angestellten mit. Und der Reiseveranstalter muss die Hotels bezahlen, in denen seine Gäste wohnen, bezahlt also den Lohn der dort arbeitenden Thais mit. Selbst die Leute, die vor Supermärkten sitzen, dort essen oder trinken, bringen Geld ins Land.
Man kann es drehen wie man will: Sicherlich sind alle seitens der Regierung willkommen.
Bleibt also das Auftreten. Und hier gibt’s grosse Unterschiede. Da ist der Superreiche, der nur im Nobelhotel wohnt. Jedoch hat er in verschiedenen Bars und Restaurants Lokalverbot wegen seines ungebührlichen Auftretens. Da ist der Rentner, der hier seinen Lebensabend verbringen will, sich aber dauernd betrinkt und ausfällig wird gegenüber dem Thai-Personal. Und es gibt in den Bierbars Männer, die sich aufführen, als ob ihnen die Welt gehörte. Da fallen dann tatsächlich Sätze wie: „Die leben doch von uns und sollen gefälligst die Klappe halten und machen, was wir wollen.“
Zur Bekleidung.
Selten auf der Welt sieht man so viele schlecht gekleidete Leute auf einem Fleck wie z.B. in Pattaya. Ich fuehle mich manchmal beschaemt ueber das Betragen meiner Landsleute im Ausland. Männer behandeln ihre Mädchen wie Sklavinnen. Und so ist es tatsächlich, wenn man mit offenen Augen und Ohren durch Pattaya streift. Da spielen sich manchmal die widerlichsten Szenen ab. „He Olle, bring mir mal noch’n Bier“, schreit ein Mann seine thailändische Begleiterin am Strand an. „Die Thais schmeissen ihren Abfall ja überall hin“, sagt er und wirft die leere Bierflasche hinter sich über den Liegestuhl. „Keine Ahnung von Sauberkeit hat dieses Volk.“ Und dann: „Die müssten mal nach Deutschland kommen und sehen, was Zucht und Ordnung bedeuten.“ Dann zwängt er seinen Bauch in zu enge Shorts und zieht darüber ein zu kurzes T-Shirt. So läuft er, gefolgt von seiner Begleiterin, durch den Ort.
Er setzt sich, nach Schweiss stinkend, in die nächste Bar und bestellt das nächste Bier. Und so vermittelt er den Thais einen total falschen Eindruck vom Benehmen. Denn die Thais denken, so benimmt sich der Farang auch Zuhause. Welches Bild müssen sich die Thais da von unseren Ländern machen?
Benehmen, Anstand, Kleidung, das ist es, was den „Qualitätstouristen“ auszeichnet. Nicht die pralle Brieftasche.
Ich denke, jeder Ausländer sollte aufpassen, wie er sich seiner Umgebung zeigt, wie er spricht und handelt. Man wird in dieser Welt nun mal am Aussehen und Auftreten gemessen. Und die Thais haben sehr wohl eine Vorstellung von uns Farang. Haben sie doch genügend Hollywood-Filme gesehen – und da ist der Farang immer bestens gekleidet und hat ganz andere Umgangsformen gegenüber dem, was sie täglich bei Ausländern sehen.
Das merkt der Urlauber ganz deutlich, wenn er in Bangkok den Grossen Königspalast besucht. Denn dort muss er so gekleidet sein, wie die Thais es aus den Filmen kennen: Lange Hose, Hemd, Socken und festes Schuhwerk. Und die Damen mit Kleid/Rock bis über die Knie, Bluse und ebenfalls keine Sandalen, sondern Schuhe.
So stellen sich Thais die Farangs vor.
So stellt sich die Regierung den Qualitätstouristen vor. Nein, am Strand oder Swimming Pool wird das nicht gefordert – aber eben auch nur dort nicht !
Verlässt man Strand oder Hotel, dann, bitte schön, in anständiger Kleidung. Aber je nach Erziehung wird anständige Kleidung sehr unterschiedlich interpretiert. Dabei braucht der Ausländer nur auf die Thais selbst schauen und wie sie sich kleiden. Da läuft niemand halbnackt durch die Stadt . . .
Selbst in Europa, auf Mallorca, um genau zu sein, räumt man auf mit diesen Halbnackten. Auch dort setzt man auf „Qualitätstouristen“. Der „Ballermann“ heisst wieder Balneario und dort schreitet die Polizei ein, wenn es zu laut wird.
In Thailand wird gegen die 2-Uhr-Polizeistunde gewettert. Man gehe doch mal nüchtern um 1.30 Uhr durch die Bierbars und betrachte die Gestalten, die da rumhängen. Später werden sie sich beschweren, dass sie betrogen worden sind. Manch’ einer lud Mädchen zum Drink ein oder gab eine Bar-Runde. Alkohol macht vergesslich.
Und so denke ich, den „Qualitätstouristen“ zeichnet sein Benehmen aus, seine Kleidung und seine Sprache. Auf gar keinen Fall sein Status.
Papa
Ich beginne mit dem Geldbeutel.
Leute reisen privat an und steigen zumeist in Nobelherbergen ab. Überwiegend sind es Ehepaare. Dort leben sie wie von Zuhause gewöhnt. Sie besuchen die Stadt recht selten, höchstens zum Einkauf oder um bei Bruno’s zu speisen. Dorthin fahren sie mit dem Hoteltaxi und lassen sich auch wieder abholen. In ihrer eleganten Kleidung fallen sie in Pattaya auf – weshalb sie doch lieber im Hotel bleiben. Ihr Geld fliesst also in die Hotelkassen und Geschäfte/Restaurants, die sie besuchen. Da dort sehr hohe Preise verlangt werden, geben sie eine Menge Geld aus. Ausflüge in die Umgebung machen sie selten oder gar nicht.
Andere gut Betuchte kommen mit Reiseveranstaltern und buchten ebenfalls Nobelherbergen. Ihr Verhalten ähnelt dem oben beschriebenen, jedoch gehen diese Leute öfter aus und nicht nur in teure Restaurants oder Läden. Sie interessieren sich für Land und Leute und nehmen an Ausflügen teil. Sie essen schon mal in Garküchen, bummeln über einheimische Märkte oder setzen sich ins „Alt Heidelberg“. Dort beobachten sie die „normalen“ Leute und machen sich so ihre Gedanken wie es wäre, wenn man weniger Geld hätte. Ihr Geld fliesst in alle Richtungen.
Dann kommt das Gros der Mittelklasse. Ehepaare, Familien oder Alleinreisende, die zum ersten Mal nach Thailand kommen, bevorzugen eine Buchung über einen Reiseveranstalter. Sie bekommen von ihren Reiseleitern Tipps, wie sie den Urlaub verbringen können. Die meisten sind an der Kultur des Landes interessiert und wollen viel auf Ausflügen sehen und kennen lernen.
Sie erkunden auf eigene Faust die Sehenswürdigkeiten der Stadt und haben selten Probleme mit Bahtbussen, da sie aus ihren Unterlagen die Richtpreise für die Fahrten ersehen können. Sie geben Geld in den kleineren Restaurants und Geschäften aus, auch am Strand bei den fliegenden Händlern.
Schliesslich haben wir die Leute, die schon oft in Thailand waren. Sie reisen privat an, haben vorher ihr Hotelzimmer gebucht. Sie kennen sich aus, wie sie meinen. Denn das heisst nichts anderes, als das sie immer die selben Lokale besuchen, in den selben Läden einkaufen wie zuvor, am Strand an der selben Stelle zu finden sind wie in den Vorjahren. Sie bleiben einfach auf den ihnen bekannten Routen. Neues entdecken sie kaum, wollen sie auch nicht. Also fliesst deren Geld immer an die selben Stellen.
Aber geht es beim „Qualitätstouristen“ überhaupt um Geld?
Ich denke, nein. Jeder von den oben genannte Personenkreis bringt Geld nach Thailand. Die einen mehr direkt an das Volk, die anderen über Umwege. Denn wer vornehm speist, zahlt ja den Lohn der Angestellten mit. Und der Reiseveranstalter muss die Hotels bezahlen, in denen seine Gäste wohnen, bezahlt also den Lohn der dort arbeitenden Thais mit. Selbst die Leute, die vor Supermärkten sitzen, dort essen oder trinken, bringen Geld ins Land.
Man kann es drehen wie man will: Sicherlich sind alle seitens der Regierung willkommen.
Bleibt also das Auftreten. Und hier gibt’s grosse Unterschiede. Da ist der Superreiche, der nur im Nobelhotel wohnt. Jedoch hat er in verschiedenen Bars und Restaurants Lokalverbot wegen seines ungebührlichen Auftretens. Da ist der Rentner, der hier seinen Lebensabend verbringen will, sich aber dauernd betrinkt und ausfällig wird gegenüber dem Thai-Personal. Und es gibt in den Bierbars Männer, die sich aufführen, als ob ihnen die Welt gehörte. Da fallen dann tatsächlich Sätze wie: „Die leben doch von uns und sollen gefälligst die Klappe halten und machen, was wir wollen.“
Zur Bekleidung.
Selten auf der Welt sieht man so viele schlecht gekleidete Leute auf einem Fleck wie z.B. in Pattaya. Ich fuehle mich manchmal beschaemt ueber das Betragen meiner Landsleute im Ausland. Männer behandeln ihre Mädchen wie Sklavinnen. Und so ist es tatsächlich, wenn man mit offenen Augen und Ohren durch Pattaya streift. Da spielen sich manchmal die widerlichsten Szenen ab. „He Olle, bring mir mal noch’n Bier“, schreit ein Mann seine thailändische Begleiterin am Strand an. „Die Thais schmeissen ihren Abfall ja überall hin“, sagt er und wirft die leere Bierflasche hinter sich über den Liegestuhl. „Keine Ahnung von Sauberkeit hat dieses Volk.“ Und dann: „Die müssten mal nach Deutschland kommen und sehen, was Zucht und Ordnung bedeuten.“ Dann zwängt er seinen Bauch in zu enge Shorts und zieht darüber ein zu kurzes T-Shirt. So läuft er, gefolgt von seiner Begleiterin, durch den Ort.
Er setzt sich, nach Schweiss stinkend, in die nächste Bar und bestellt das nächste Bier. Und so vermittelt er den Thais einen total falschen Eindruck vom Benehmen. Denn die Thais denken, so benimmt sich der Farang auch Zuhause. Welches Bild müssen sich die Thais da von unseren Ländern machen?
Benehmen, Anstand, Kleidung, das ist es, was den „Qualitätstouristen“ auszeichnet. Nicht die pralle Brieftasche.
Ich denke, jeder Ausländer sollte aufpassen, wie er sich seiner Umgebung zeigt, wie er spricht und handelt. Man wird in dieser Welt nun mal am Aussehen und Auftreten gemessen. Und die Thais haben sehr wohl eine Vorstellung von uns Farang. Haben sie doch genügend Hollywood-Filme gesehen – und da ist der Farang immer bestens gekleidet und hat ganz andere Umgangsformen gegenüber dem, was sie täglich bei Ausländern sehen.
Das merkt der Urlauber ganz deutlich, wenn er in Bangkok den Grossen Königspalast besucht. Denn dort muss er so gekleidet sein, wie die Thais es aus den Filmen kennen: Lange Hose, Hemd, Socken und festes Schuhwerk. Und die Damen mit Kleid/Rock bis über die Knie, Bluse und ebenfalls keine Sandalen, sondern Schuhe.
So stellen sich Thais die Farangs vor.
So stellt sich die Regierung den Qualitätstouristen vor. Nein, am Strand oder Swimming Pool wird das nicht gefordert – aber eben auch nur dort nicht !
Verlässt man Strand oder Hotel, dann, bitte schön, in anständiger Kleidung. Aber je nach Erziehung wird anständige Kleidung sehr unterschiedlich interpretiert. Dabei braucht der Ausländer nur auf die Thais selbst schauen und wie sie sich kleiden. Da läuft niemand halbnackt durch die Stadt . . .
Selbst in Europa, auf Mallorca, um genau zu sein, räumt man auf mit diesen Halbnackten. Auch dort setzt man auf „Qualitätstouristen“. Der „Ballermann“ heisst wieder Balneario und dort schreitet die Polizei ein, wenn es zu laut wird.
In Thailand wird gegen die 2-Uhr-Polizeistunde gewettert. Man gehe doch mal nüchtern um 1.30 Uhr durch die Bierbars und betrachte die Gestalten, die da rumhängen. Später werden sie sich beschweren, dass sie betrogen worden sind. Manch’ einer lud Mädchen zum Drink ein oder gab eine Bar-Runde. Alkohol macht vergesslich.
Und so denke ich, den „Qualitätstouristen“ zeichnet sein Benehmen aus, seine Kleidung und seine Sprache. Auf gar keinen Fall sein Status.
Papa