Re: Unkostenpauschale für Vermittlung
@Kali
Wieso Mensch als Ware? Ich biete Dienstleistungen an, die von Menschen in Anspruch genommen werden. Und wenn Du Dir mal unsere Homepage angesehen hast, ist die Partnerschaftsvermittlung dabei noch der geringste Teil. Unser Hauptgeschaeft ist und bleibt die Leistung juristischer Dienste. Was meinst denn Du, wie viele thai-deutsche Kulturvereine ich schon gruenden geholfen habe, wie vielen Thaifrauen ich schon Unterhalt verschafft habe oder aehnliches? Alles quer durch die Republik.
Neu auf unserer Homepage sind zum Beispiel Hilfen, Thais, die da in D. als Spezialitaetenkoechinnen gearbeitet haben, ihre eingezahlten Rentenbeitraege erstatten zu lassen. Das sind Tausende von Euro pro Nase, die normalerweise verloren waeren. Wir holen das Geld fuer die Frauen, und ich will Dir mal was verraten: Die koennen das auch noch gut gebrauchen!
Was meinst denn Du, wieviele Thais da in den Restaurants bei Euch abgezockt werden? Ich habe welche vertreten, die ihrem Vertrag nach ueber 3.000,00 DM zu bekommen hatten, aber mal ganze 750,00 DM bekamen. Den Rest steckte sich das Restaurant ein. Und wenn die Damen unbequem wurden, etwa weil sie durch Empfehlung bei mir aufliefen, hiess es, sie haben geklaut. Fristlose Kuendigung, Abflug.
Das ist mein Hauptjob! Und dennoch ist auch die Partnerschaftsvermittlung nichts anruechiges oder gar ein den Menschen als Ware zu betrachten. Meine Ware ist mein Wissen. Das setze ich ein. Und wer dieses Wissen nutzen will, der muss halt dafuer zahlen. Jede Leistung hat ihren Preis. Du hast Deinen Preis, jeder hier hat seinen. Der eine einen hoeheren, der andere einen geringeren. Je nach dem, wie lange er die Schul- oder Unibank gedrueckt hat, je nach dem wie gut er sich verkaufen kann. So ist das nun mal im Kapitalismus.
"Dazu ist mir noch was aufgefallen im Verlaufe meiner Thai-Foren-Zeit: Ich erkenne neidlos an, daß einige über einen riesigen Erfahrungsschatz verfügen, was die Thais, Thailand und die Vermittlungspraktiven und überhaupt alles, was mit dem thai-deutschen (-oesterreichischen, -schweizerischen) Umkreis zusammenhängt, betrifft. Da ist sicher einiges bei, das es wert wäre, erkannt und angenommen zu werden. Leider stelle ich auch fest, daß einige dieser alten ´Thaihasen´ schon eine fast berufliche Distanz zu den ´Newbies´, den Neuen, denjenigen gegenüber, die erst am Anfang eines vielleicht umfangreichen Erfahrungsschatzes stehen, dokumentieren. Wäre wirklich schön, wenn statt dieser mitunter schon mal durchschimmernden Arroganz ein paar hilfreiche Informationen kämen."
Also, Du bist ja wohl hier der aeltere Hase! :bravo: Da bin ich der Newbie. Fuer mich kann ich sagen, dass ich keine berufliche Distanz zu Neuen habe, sondern schlechthin nicht mit meinen Erfahrungen pp. hausieren gehe, denn,
1. wird das oft platt gemacht,
2. gibt es oft unqualifizierte Widerreden.
In einem Thread hat jemand Moeglichkeiten geschildert, Frauen ueber einen anderen Schengen-Staat nach Deutschland zu bringen (haben wir auch schon gemacht). Der Mann hatte auf der Page der Botschaft richtig und gut gelesen, erntete aber dennoch von einigen Besserwissern staendig Widerspruch. Meinst Du das macht Spass?
Ich habe gestern lange mit mir gerungen, mich so zu outen, weil ich die von mir angegriffenen Polemiken schon oft gelesen habe, ueber viele Threads hinweg. Im Nachhinein bereue ich es nicht, die Resonanz ist besser als ich in meinen kuehnsten Traeumen angenommen habe. Ich habe offen gestaden mit dem Gegenteil gerechnet.
Ich moechte nicht wissen, wie viele hier die Hilfe von kommerziellen Heiratsvermittlern angenommen haben, ohne das einzugestehen. Dass viele bei thaifrau.de abgestaubt haben, kann man immer wieder lesen, es bestaetigt im Grunde nur meine Aussagen: Keine Eigeninitiative. Die hat naemlich die Frau gebracht, als sie sich eintrug oder eintragen liess. Was haetten die denn gemacht, wenn da nicht so ein paar Idealisten am Werke waeren?

Na?
Mich erinnert diese ganze Diskussion an die Uni. Da haben wir das Urteil des BVerfG ueber Peep-Shows diskutiert. Keiner meiner Kommilitonen wollte drin gewesen sein. Ich sage Dir, das war Luege. Und nicht anders ist es hier.
Ihr da in D. werdet Euch noch in vielen Dingen voellig umstellen muessen. Ich schwimme auf der Welle der Zeit, Dienstleistungen sind im kommen. Die Dienstleistungswueste Deutschland wird, wie der Bruder unseres Ex-Praesidenten Richard von Weizsaecker sagte, vornehmlich von Dienstleistungen leben, die Produktion pp. wandert ab. Und ich schaeme mich auch nicht, meine Dienste anzubieten oder zu verkaufen. Vielmehr bin ich darauf sogar stolz. Denn mit jedem Fall den ich bearbeite, erwerbe ich mir neues Wissen, mein Fundus vergroessert sich. Und Wissen ist Macht! In meiner Zeit in Hannover habe ich gelegentlich von ausgewachsenen Anwaelten (und nicht mal die schlechtesten) gehabt, die fragten, was sie in einer Auslaendersache machen sollten. Einer hatte sogar eine Thai aus Berlin, die bis zur letzten Instanz abgeblitzt war. Er kam nicht weiter und schickte sie zu mir. Das ist jetzt etwa fuenf Jahre her. Sie lebt heute noch gluecklich in Deutschland. Auf so etwas bin ich stolz und kann nicht erkennen, wo da ein Mensch Ware sein soll.