Nachdem mich diese ganze Geschichte doch mehr beschäftigte als ich mir zunächst selbst gegenüber zugestehen wollte, nur noch ein paar kurze Anmerkungen (die ursprünglichen 3 DIN-A-4 Seiten habe ich nach einiger Überlegung wieder gecancelt):
Micha-Dom" schrieb:
... oder es sein lassen und sich der Thai Weisheit bedienen: mai bpen rai. Auch „Herz kühl kühl“ kann von Nutzen sein.
...nur haut das bei vielen nicht unbedingt hin, weil auch dieses ´mai pben arai´ und das ´djai yen´ geübt sein wollen. Manches geht eben ´unter die Haut´. Auch, wenn´s meistens nicht publik wird.
Micha-Dom schrieb:
... jedoch das Virtuelle lässt nur ein bestimmtes Verhalten zu (techn. Bedingt) und dass kann einen Frusten.
Das ist in der Tat so, manchmal bedauerlich, aber es ist so.
Micha-Dom schrieb:
Wer mehr erwartet, dann soll dieser eine Selbsthilfegruppe Nittaya gründen.
Nun, dann hier mein Bekenntnis zu einer ursprünglichen
höheren Erwartung.
Doch ich gestatte mir einfach mal von
eigener virtueller Erfahrung zu schreiben: Zu Beginn meiner ´Nittaya-Zeit´ hatte ich
schon die Illusion, dass ein intensiver offener Austausch möglich wäre, auch gerade über´s Eingemachte, über das, was viele beschäftigt, wovon allerdings kaum einer redet bzw. schreibt. Wobei für mich – in der Zeit, in der ich nicht in Thailand bin – der Schwerpunkt auf´m Alltach liegt, eben auf´m Alltach mit meiner Frau hier in Jöremany. Da gäbe es eine Menge zu berichten, nein, nicht spektakuläre Probleme, gerade die netten Kleinigkeiten im Zusammenleben sind´s, die das Leben lebenswert machen. Allerdings auch die Kommunikationsprobleme mit gerade den deutschen Partnern der thail. Frauen hier in meinem Dunstkreis, oder auch die
mentalitätsbedingten Überraschungen, die ab und an – wie aus dem Nichts – in unser Leben huschen...
Und damit es nicht zu Interpretationsschwierigkeiten von Selbsthilfegruppen kommt: Diese sind nicht nur ein Freiraum, in dem man
offen über seine persönlichen und Beziehungsprobleme reden kann, sondern auch über diese von mir angesprochenen Nettigkeiten aus´m Alltach, die allerdings kaum eine sensationshungrige (Foren-)Meute interessieren dürfte.
Das Geheimnis des Erfolges von Selbsthilfegruppen ist nämlich die Tatsache, dass das Sprechen bzw. Schreiben eine befreiende Wirkung hat, haben kann. Und der Erfolg beweist auch die Tatsache, dass das Fehlen einer
therapeutischen Begleitung nicht unbedingt ein Fehler sein muss
Eine virtuelle Selbsthilfegruppe anbieten bzw. gründen ? Die, die eine solche ablehnen bzw. für überflüssig halten, werden sich vehement dagegen aussprechen, z.T. mit mitunter nicht netten Worten; die, die so etwas begrüssen, vielleicht für sich selbst sogar wünschen würden, oder sogar eine Chance für sich selbst sähen, werden sich zurückhalten, diesen Wunsch zu äussern, weil eben die, die damit nichts damit am Hut haben, sich in nicht netten Worte dazu äussern würden.
Es gibt sie allerdings, wenn auch nach meiner Kenntnis noch nicht für Thailand- oder Forengeschädigte ;-D
Es gäbe einen Weg, jedoch lässt sich dieser mit bereits aus der Forenwelt Bekannten kaum realisieren. Ich habe da keine Hoffnung. Doch es gäbe ihn.
Ausserdem, wann ist jemand bereit sich mal richtig darüber aus zu lassen, was ihn selbst bewegt ? Doch nur dann, wenn ihm das Wasser bis zum Hals steht, und dann überlegt er es sich im virtuellen Raum, also in der Matrix, auch noch ein paar mal, ob er es riskieren würde.
Wer
tatsächlich will, der wird auch einen Weg finden...
Womit wir wieder beim Niveau wären, denn
das hat auch was mit Vertrauen zu tun, mit mitmenschlicher Achtung, mit Solidarität, die sich z.B. darin äussert, dass man sich für die Belange der anderen einsetzt, auch, wenn es nicht die eigenen sind...