
Jinjok
Senior Member
Themenstarter
Teil I
Im Vorfeld unserer Thailandreise im Herbst 2003 nahmen wir uns vor, einmal die Provinz Nan ganz im hohen Norden von Thailand zu besuchen. Noch heute gilt sie als eine der am schwersten zugänglichen Region des ganzen Landes, obwohl es mittlerweile sogar eine regelmäßige Flugverbindung von Bangkok gibt. Aber mit 40 Sitzen pro Tag hat diese Verbindung touristisch gesehen kaum Bedeutung. Als Carrier fungiert die Andaman Air, die natürlich im Code Share auch für Thai Airways Intl. fliegt. Die Maschinen sind für den ca. 800 km weiten Flug recht betagte Focker F50. Kleine Turboprops, mit denen ich in den Alpen schon recht unruhige Flugbekanntschaft geschlossen hatte.
Aber schön der Reihe nach.
Zunächst galt es herauszufinden, wo man den besten Preis für so ein Ticket BKK-NAN-BKK bekommt. Die Homepage der Airline will für ein Round Trip Ticket 5200 THB sehen und viele Reseller sogar noch den Einen oder Anderen Hunderter obenauf. Eine Webseite reklamierte aber mit 1750 THB für eine Richtung. Das hörte sich sehr gut an. Leider reagierten die weder auf Mails noch auf ausgefüllte Formulare ihrer Online-Bestell-Seite. Auch der angebene Telefonkontakt erwies sich als Luftnummer.
Selbst die Daten auf der Webseite von Andaman Air sind nicht auf dem neuesten Stand, aber immerhin konnten wir jemanden telefonisch erreichen. Die Auskunft lautete, der Preis von 5200 THB ist nicht verhandelbar. Buchen muß man am Schalter im Domestic Terminal in Bangkok oder eben bei einem der Reseller (Reisebüros) mit dem entsprechenden Zuschlag. Wir reservierten also telefonisch bei Andaman Air und schauten zwei Tage vor Abflug am Flughafern vorbei, weil wir ja sowieso in der Nähe wohnen.
Die Tickets errinnern igrendwie an Mitropa-Butterfahrt, aber unsere Namen standen drauf und so wir freuten uns auf die Reise. Abflug war vormittags kurz vor 11 Uhr. Wir waren pünktlich da und saßen im Erdgeschoß wo die Flugsteige für die Fliegerparkplätze ganz am Ende des Rollfeldes liegen. 5 Minuten vor Abflug tauchten 2 Angestellte in großblumigen Blusen auf, die unseren Flug ausriefen. Vor der Tür fuhr der übliche Airport-Niederflurbus vor. Nach intensiver Kontrolle von Butterfahrt-Tickets und akribischen Vergleich mit unseren Reisepässen/ID-Cards, gings in den Bus.
Nun folgte eine (Flug-)Hafenrundfahrt der besonderen Art. Es ging vom Domestic Terminal vorbei an der geparkten Flotte von Thai Asia und anderen ähnlich abgewrakt wirkenden Seelenverkäufern, anderen Exoten, vorbei an den Hallen von TAGS, zwischen den geparkten Cargo-Jumbos von DHL und TNT hinaus ganz zum Endes des Geländes, wo der kleine Hangar von Bangkok Airways steht. Hier draußen stehen auch ein paar kleine Spiortflieger von Cessna-Größe und zwei F50 der Andaman Air.
Bording
Die Paar Leute die mitflogen (ca. 20 Nasen) waren schnell an Board gegangen und auch ich nahm meinen Platz ein. Klasse dachte ich noch. Genau unter dem Motor welcher von der oberhalb des Rumpfes angebrachten Tragfläche herunterhängt, damit Du gleich siehst wenn das Ding zu brennen anfängt.
Außerdem wurde die Sicht jetzt durch das ausgefahrene Rad gestört, welches vom Motor an einer ca. 3 Meter hohen Stelze bis zum Boden reicht. Der Flieger war nur halbvoll und die Stewardessen verkrochen sich nach hinten wo alle Plätze leer waren.
Nun setzte sich mit brummenden Propellern das Fluggerät langsam in Bewegung und rollte die Taxistraße dem 4 km entfernten anderen Ende des Rollfeldes hinunter. Dabei bekamen wir recht ordentlich Fahrt. Aber bei jeder kleinen Unebenheit schaukelte die Maschine recht ordentlich und die Stoßdämpfer der Stelzen mit den Rädern tauchten jedesmal tief ein. Auch der Zwillingsreifen wurde dabei immer recht weit plattgedrückt (!!). Aufeinmal stieg ein weiße Wolke aus dem Reifen auf und ich dachte noch es wäre Wasser aus einer der vielen Pfützen, welches von den Rädern zerstäubt wurde.
Im selben Moment hörten wir ein seltsammes Geräusch was auch die anderen aus dem Fenster schauen ließ. Wir waren jetzt etwa die Hälfte des Taxiways hintergefahren. Da dachte ich ich traue meinen Augen nicht. Ich spinne ich hab Halluzinationen. Total unwirklich schlabbert der innere Mantel des Zwillingsreifens locker auf der Felge hin und her und der noch intakte andere Reifen wird auch schon fast platt gedrückt. Wir hatten für mein Gefühl einen Affenzahn drauf, die Maschine schlingerte nach jeder Bodenwelle und ich malte mir aus, wie der andere Reifen platzen müßte wenn wir beim Start mit volle Kanne über die Runway jagen und uns dann auf der Felge bei 200 km/h lustig um die eigene oder fremde Achsen drehen würden, die F50 Purzelbäume vor Freude schlagen würde oder noch besser bei der nächsten landung in Phrae mit der Nase im Asphalt der Landebahn stecken bleiben würden.
Was man halt in Sekunden der Panik alles vor seinem geistigen Auge so mal schnell durchlebt. Ich drehe mich um und eine Airhostess reckt diensteifrig ihren Kopf in meine Richtung. Miss, we´ve got a flat tire. Ungläubig stand sie auf und sah aus dem Fenster hinter mir. Der Reifen tanzte lustig auf der jetzt für ihn viel zu breiten Flege hin und her. Nun eilte sie ins Coockpit, denn wir hattend as Ende des Taxiways schon fast erreicht. Sie kam mit einem der beiden Piloten wieder. Der sah auf den Reifen wie auf eine Beule am Meter-Taxi und ging unerträglich langsam wieder in richtig Cockpit. Jetzt waren hatte die Maschine gebremst und dreht ihre Nase langsam nach rechts und bog auf den Runway ein. Hinter uns sah ich schon 3 Jumbos auf uns zurollen.
Einen Platten am Flugzeug
Wir blieben stehen und die Propeller drehten nur noch im Leerlauf. Mir war entweder ganz heiß oder sehr kalt. Genau konnte ich das irgendwie nicht ermitteln. Aber ich war schweißüberströmt, der sich kalt anfühlte. Nun dröhnten die Propeller wieder auf und wir machten eine Kehrtwendung und begannen auf einer Frontage Road zum Taxiways die 4 Km zur Parkposition zurückzuhumpeln. Die andere Hälfte des Zwillingsreifen schien zu halten. Jetzt fragte ich mich, wo die Wohl das Ersatzrad haben und ob die gleich mit einem Wagenheber anrücken werden. Vielleicht können wir heute auch gar nicht fliegen.
Bangkhen und Pahol Yothin Rd. von oben
Am Startplatz unserer kurzen Reise (nach 8 km) stand ein Trolley mit Hänger auf dem ein fertiger Zwillingsreifen lag. Das sah ja gut aus. Leider stand auch der Bus wieder da und wir mußten ins Empfangsgebäude über den ganzen Flughafen zurückfahren. Der Abflug sollte sich um ca. eine Stunde verschieben. Was er dann auch tat. Meine Frau nutzte eines der in den Warteräumen überall verstreuten Telefone für kostelose Ortsgespräche und erzählte der Familie, die inzwischen auf der anderen Seite des Flughafens wieder daheim angekommen war, von unserer verhinderten Abreise. Aber dann gings los. Die Maschine hob gleich am Anfang der Startbahn ab und leicht schaukelnt steig sie in Richtung Chatuchak empor. Ich erkannte die Häuser entlang der Pahol Yothin Road und versuchte ein Bild vom Elephant Tower zu machen. Aber der Hobel schaukelte wie eine Flußfähre bei Hochwasser. Dann drehten wir in scharfem Bogen nach Westen und dann weiter nach Norden ab.
Maenam Chayo Phrya, Rama VI Brücke, Bang Sue und Nonthaburi
Jetzt ging es entlang den Highway 1 vorbei an Saraburi in Richtung Phrae, unserem Zwischenstop. Jetzt gab es einen kalten Snack. Hühnchen mit Reis, Obstsalat und Kaffee. Unterwegs sahen wir zum Teil ausgedehnte Überschwemmungsgebiete die von braunem Wasser überflutet waren. Das Wetter war aber schön, solange wir flogen. Es gab nur wenige Wölkchen, die hübsche Schatten auf die Landschaft warfen. Aber in den Bergen in der Ferne hinge schwere Gewitterwolken.
Schäfchenwolchen von oben
In Phrae mußten alle Passagiere aussteigen, auch die Reisenden nach Nan. Wir gingen in den winzigen Transitraum, der auch gleichzeitig der Warteraum zur Abreise war. Hier saßen schon ein paar wenige Leute. Der Flug hieß von hier ab nach Bangkok über Nan. Das bedeutet, die Route geht im Dreieck von Bangkok über Phrae und Nan zurück nach Bangkok. Wir warteten nur wenige Minuten in denen das Gepäck der neuen Passagiere und ein paar Postsäcke und Pakete eingeladen wurden. Vorher wurde die Post und die Bangkokker Zeitungen ausgeladen. Unsere letzte Etappe nach Nan waren nur 100 km Flugstrecke über die stark zerklüfteten und bewaldeten Berge der Nordprovinzen.
Zwischenstop in Phrae
Wir überflogen nur hohe Berge und dazwischen tiefe Täler aber keine Ebenen. Eine gigantische Aussicht und nach 20 Minuten ging die Maschine schon wieder merklich tiefer, eventell wurden die berge auch nur höher. Als die Gipfel schon gut zu erkennen waren weitete sich die Landschaft plötzlich zu einer Hochebene aus und einzelne Häuser entlang einer Straße wurden sichtbar. Die Straße führte im Zickzack durch recheckige, leuchtend grüne Reisfelder.Die Maschien sank lustig mit den Flügeln schaukelnd immer tiefer bis wir schon die Leute auf der Straße zu erkennen. Immer mehr Hütten und Häuser tauchten auf. Dann huschten wir über die Ausläufer der Stadt hinweg und sahen die Landebahn vor uns liegen. Heute weiß ich, daß wir nicht über die Ausläufer der provinzhauptstadt gefloegn waren, sondern diese komplett überquert hatten. Ein paar Sekunden später setze die kleine Maschine auf der Piste auf und wir rollten hinüber zu dem Flachbau, der das Terminal darstellte.
Lanna- Stube beim Baggage Claim
Im Ankunftsraum gab es kein Gepäckband wie in Krabi oder größeren Flughäfen, nur eine flache Bank und eine rustikal eingerichtete Lanna-Ecke wo man sich die Wartezeit mit einem Foto im Abiente des Rama V -Ära vertreiben konnte. Dann fuhr ein Pickup mit den 6...7 Koffern der Passagiere nach Nan vor und unser Gepäck wurde einzeln vor uns auf die Bank gelegt. Jeder nahm was ihm gehörte und schon waren wir ausgecheckt. Im Warteraum stand ein Page des Djevarat-Hotels der uns und einen weiteren Fluggast mit der sechssitzigen Jeep-Limousine abholte. Die Fahrt vom Flughafen bis zum Hotel im Zentrum dauerte 2 Min. Unser Zimmer hatten wir über das Internet erkundet und telefonisch von Bangkok aus vorbestellt. Der Preis war für das Mitteklassezimmer 600 THB pro Nacht mit Frühstück. Vom unserem Zimmer im 4. Stock hatten wir einen herrlichen freien Blick auf das Bergpanorama in Richtung Nordwesten.
Ein Zimmer mit Aussicht - Sonnenuntergang
Im Vorfeld unserer Thailandreise im Herbst 2003 nahmen wir uns vor, einmal die Provinz Nan ganz im hohen Norden von Thailand zu besuchen. Noch heute gilt sie als eine der am schwersten zugänglichen Region des ganzen Landes, obwohl es mittlerweile sogar eine regelmäßige Flugverbindung von Bangkok gibt. Aber mit 40 Sitzen pro Tag hat diese Verbindung touristisch gesehen kaum Bedeutung. Als Carrier fungiert die Andaman Air, die natürlich im Code Share auch für Thai Airways Intl. fliegt. Die Maschinen sind für den ca. 800 km weiten Flug recht betagte Focker F50. Kleine Turboprops, mit denen ich in den Alpen schon recht unruhige Flugbekanntschaft geschlossen hatte.

Zunächst galt es herauszufinden, wo man den besten Preis für so ein Ticket BKK-NAN-BKK bekommt. Die Homepage der Airline will für ein Round Trip Ticket 5200 THB sehen und viele Reseller sogar noch den Einen oder Anderen Hunderter obenauf. Eine Webseite reklamierte aber mit 1750 THB für eine Richtung. Das hörte sich sehr gut an. Leider reagierten die weder auf Mails noch auf ausgefüllte Formulare ihrer Online-Bestell-Seite. Auch der angebene Telefonkontakt erwies sich als Luftnummer.

Selbst die Daten auf der Webseite von Andaman Air sind nicht auf dem neuesten Stand, aber immerhin konnten wir jemanden telefonisch erreichen. Die Auskunft lautete, der Preis von 5200 THB ist nicht verhandelbar. Buchen muß man am Schalter im Domestic Terminal in Bangkok oder eben bei einem der Reseller (Reisebüros) mit dem entsprechenden Zuschlag. Wir reservierten also telefonisch bei Andaman Air und schauten zwei Tage vor Abflug am Flughafern vorbei, weil wir ja sowieso in der Nähe wohnen.
Die Tickets errinnern igrendwie an Mitropa-Butterfahrt, aber unsere Namen standen drauf und so wir freuten uns auf die Reise. Abflug war vormittags kurz vor 11 Uhr. Wir waren pünktlich da und saßen im Erdgeschoß wo die Flugsteige für die Fliegerparkplätze ganz am Ende des Rollfeldes liegen. 5 Minuten vor Abflug tauchten 2 Angestellte in großblumigen Blusen auf, die unseren Flug ausriefen. Vor der Tür fuhr der übliche Airport-Niederflurbus vor. Nach intensiver Kontrolle von Butterfahrt-Tickets und akribischen Vergleich mit unseren Reisepässen/ID-Cards, gings in den Bus.
Nun folgte eine (Flug-)Hafenrundfahrt der besonderen Art. Es ging vom Domestic Terminal vorbei an der geparkten Flotte von Thai Asia und anderen ähnlich abgewrakt wirkenden Seelenverkäufern, anderen Exoten, vorbei an den Hallen von TAGS, zwischen den geparkten Cargo-Jumbos von DHL und TNT hinaus ganz zum Endes des Geländes, wo der kleine Hangar von Bangkok Airways steht. Hier draußen stehen auch ein paar kleine Spiortflieger von Cessna-Größe und zwei F50 der Andaman Air.

Bording
Die Paar Leute die mitflogen (ca. 20 Nasen) waren schnell an Board gegangen und auch ich nahm meinen Platz ein. Klasse dachte ich noch. Genau unter dem Motor welcher von der oberhalb des Rumpfes angebrachten Tragfläche herunterhängt, damit Du gleich siehst wenn das Ding zu brennen anfängt.

Nun setzte sich mit brummenden Propellern das Fluggerät langsam in Bewegung und rollte die Taxistraße dem 4 km entfernten anderen Ende des Rollfeldes hinunter. Dabei bekamen wir recht ordentlich Fahrt. Aber bei jeder kleinen Unebenheit schaukelte die Maschine recht ordentlich und die Stoßdämpfer der Stelzen mit den Rädern tauchten jedesmal tief ein. Auch der Zwillingsreifen wurde dabei immer recht weit plattgedrückt (!!). Aufeinmal stieg ein weiße Wolke aus dem Reifen auf und ich dachte noch es wäre Wasser aus einer der vielen Pfützen, welches von den Rädern zerstäubt wurde.
Im selben Moment hörten wir ein seltsammes Geräusch was auch die anderen aus dem Fenster schauen ließ. Wir waren jetzt etwa die Hälfte des Taxiways hintergefahren. Da dachte ich ich traue meinen Augen nicht. Ich spinne ich hab Halluzinationen. Total unwirklich schlabbert der innere Mantel des Zwillingsreifens locker auf der Felge hin und her und der noch intakte andere Reifen wird auch schon fast platt gedrückt. Wir hatten für mein Gefühl einen Affenzahn drauf, die Maschine schlingerte nach jeder Bodenwelle und ich malte mir aus, wie der andere Reifen platzen müßte wenn wir beim Start mit volle Kanne über die Runway jagen und uns dann auf der Felge bei 200 km/h lustig um die eigene oder fremde Achsen drehen würden, die F50 Purzelbäume vor Freude schlagen würde oder noch besser bei der nächsten landung in Phrae mit der Nase im Asphalt der Landebahn stecken bleiben würden.
Was man halt in Sekunden der Panik alles vor seinem geistigen Auge so mal schnell durchlebt. Ich drehe mich um und eine Airhostess reckt diensteifrig ihren Kopf in meine Richtung. Miss, we´ve got a flat tire. Ungläubig stand sie auf und sah aus dem Fenster hinter mir. Der Reifen tanzte lustig auf der jetzt für ihn viel zu breiten Flege hin und her. Nun eilte sie ins Coockpit, denn wir hattend as Ende des Taxiways schon fast erreicht. Sie kam mit einem der beiden Piloten wieder. Der sah auf den Reifen wie auf eine Beule am Meter-Taxi und ging unerträglich langsam wieder in richtig Cockpit. Jetzt waren hatte die Maschine gebremst und dreht ihre Nase langsam nach rechts und bog auf den Runway ein. Hinter uns sah ich schon 3 Jumbos auf uns zurollen.

Einen Platten am Flugzeug
Wir blieben stehen und die Propeller drehten nur noch im Leerlauf. Mir war entweder ganz heiß oder sehr kalt. Genau konnte ich das irgendwie nicht ermitteln. Aber ich war schweißüberströmt, der sich kalt anfühlte. Nun dröhnten die Propeller wieder auf und wir machten eine Kehrtwendung und begannen auf einer Frontage Road zum Taxiways die 4 Km zur Parkposition zurückzuhumpeln. Die andere Hälfte des Zwillingsreifen schien zu halten. Jetzt fragte ich mich, wo die Wohl das Ersatzrad haben und ob die gleich mit einem Wagenheber anrücken werden. Vielleicht können wir heute auch gar nicht fliegen.

Bangkhen und Pahol Yothin Rd. von oben
Am Startplatz unserer kurzen Reise (nach 8 km) stand ein Trolley mit Hänger auf dem ein fertiger Zwillingsreifen lag. Das sah ja gut aus. Leider stand auch der Bus wieder da und wir mußten ins Empfangsgebäude über den ganzen Flughafen zurückfahren. Der Abflug sollte sich um ca. eine Stunde verschieben. Was er dann auch tat. Meine Frau nutzte eines der in den Warteräumen überall verstreuten Telefone für kostelose Ortsgespräche und erzählte der Familie, die inzwischen auf der anderen Seite des Flughafens wieder daheim angekommen war, von unserer verhinderten Abreise. Aber dann gings los. Die Maschine hob gleich am Anfang der Startbahn ab und leicht schaukelnt steig sie in Richtung Chatuchak empor. Ich erkannte die Häuser entlang der Pahol Yothin Road und versuchte ein Bild vom Elephant Tower zu machen. Aber der Hobel schaukelte wie eine Flußfähre bei Hochwasser. Dann drehten wir in scharfem Bogen nach Westen und dann weiter nach Norden ab.

Maenam Chayo Phrya, Rama VI Brücke, Bang Sue und Nonthaburi
Jetzt ging es entlang den Highway 1 vorbei an Saraburi in Richtung Phrae, unserem Zwischenstop. Jetzt gab es einen kalten Snack. Hühnchen mit Reis, Obstsalat und Kaffee. Unterwegs sahen wir zum Teil ausgedehnte Überschwemmungsgebiete die von braunem Wasser überflutet waren. Das Wetter war aber schön, solange wir flogen. Es gab nur wenige Wölkchen, die hübsche Schatten auf die Landschaft warfen. Aber in den Bergen in der Ferne hinge schwere Gewitterwolken.

Schäfchenwolchen von oben
In Phrae mußten alle Passagiere aussteigen, auch die Reisenden nach Nan. Wir gingen in den winzigen Transitraum, der auch gleichzeitig der Warteraum zur Abreise war. Hier saßen schon ein paar wenige Leute. Der Flug hieß von hier ab nach Bangkok über Nan. Das bedeutet, die Route geht im Dreieck von Bangkok über Phrae und Nan zurück nach Bangkok. Wir warteten nur wenige Minuten in denen das Gepäck der neuen Passagiere und ein paar Postsäcke und Pakete eingeladen wurden. Vorher wurde die Post und die Bangkokker Zeitungen ausgeladen. Unsere letzte Etappe nach Nan waren nur 100 km Flugstrecke über die stark zerklüfteten und bewaldeten Berge der Nordprovinzen.

Zwischenstop in Phrae
Wir überflogen nur hohe Berge und dazwischen tiefe Täler aber keine Ebenen. Eine gigantische Aussicht und nach 20 Minuten ging die Maschine schon wieder merklich tiefer, eventell wurden die berge auch nur höher. Als die Gipfel schon gut zu erkennen waren weitete sich die Landschaft plötzlich zu einer Hochebene aus und einzelne Häuser entlang einer Straße wurden sichtbar. Die Straße führte im Zickzack durch recheckige, leuchtend grüne Reisfelder.Die Maschien sank lustig mit den Flügeln schaukelnd immer tiefer bis wir schon die Leute auf der Straße zu erkennen. Immer mehr Hütten und Häuser tauchten auf. Dann huschten wir über die Ausläufer der Stadt hinweg und sahen die Landebahn vor uns liegen. Heute weiß ich, daß wir nicht über die Ausläufer der provinzhauptstadt gefloegn waren, sondern diese komplett überquert hatten. Ein paar Sekunden später setze die kleine Maschine auf der Piste auf und wir rollten hinüber zu dem Flachbau, der das Terminal darstellte.

Lanna- Stube beim Baggage Claim
Im Ankunftsraum gab es kein Gepäckband wie in Krabi oder größeren Flughäfen, nur eine flache Bank und eine rustikal eingerichtete Lanna-Ecke wo man sich die Wartezeit mit einem Foto im Abiente des Rama V -Ära vertreiben konnte. Dann fuhr ein Pickup mit den 6...7 Koffern der Passagiere nach Nan vor und unser Gepäck wurde einzeln vor uns auf die Bank gelegt. Jeder nahm was ihm gehörte und schon waren wir ausgecheckt. Im Warteraum stand ein Page des Djevarat-Hotels der uns und einen weiteren Fluggast mit der sechssitzigen Jeep-Limousine abholte. Die Fahrt vom Flughafen bis zum Hotel im Zentrum dauerte 2 Min. Unser Zimmer hatten wir über das Internet erkundet und telefonisch von Bangkok aus vorbestellt. Der Preis war für das Mitteklassezimmer 600 THB pro Nacht mit Frühstück. Vom unserem Zimmer im 4. Stock hatten wir einen herrlichen freien Blick auf das Bergpanorama in Richtung Nordwesten.

Ein Zimmer mit Aussicht - Sonnenuntergang