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Mit dem Rucksack durch das Land des Lächelns

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Jinjok

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Aus den Schaffhauser Nachrichten vom 27.02.2002

Mit dem Rucksack durch das Land des Lächelns

Die Schönheiten Thailands lassen sich am besten per Rucksack entdecken.
 
VON DANIEL THüLER
 
KoH Phuket. Als wir auf Koh (Insel) Phuket aus dem Flieger steigen, erschlägt uns fast die Hitze - kein Wunder, es ist November und in der Schweiz gestern fast dreissig Grad kälter als in Thailand. Zudem mutet sich die tropisch schwüle Luft seltsam beim Atmen an. Im gut klimatisierten Flughafen von Bangkok, wo wir den Flieger wechseln mussten, konnte ich mir noch gar nicht vorstellen, wie sich tropisches Klima anfühlt. Auch die auffällig grosse Freundlichkeit der Einheimischen macht uns darauf aufmerksam, dass wir nicht mehr im grimmigen Europa sind.
 
Schlafen im tropischen Garten
Als wir die Passkontrolle hinter uns gebracht haben, werden wir am Ausgang bereits erwartet - ein sympathischer Angestellter der Bungalowanlage «Garden Cottage» holt uns ab. Meine Freundin - sie war bereits dreimal in Südthailand, was mir den Luxus einer ortskundigen Begleiterin beschert - hat noch von der Schweiz aus für die ersten drei Tage unseres dreiwöchigen Trips per Fax einen Bungalow organisiert. So können wir uns in aller Ruhe anklimatisieren. Der Angestellte fährt uns mit einem Auto zur nur drei Kilometer entfernten Ortschaft Sakhu am Nai Yang Beach. Als wir ankommen, sind wir freudig überrascht - das «Garden Cottage» ist eine grosse, gut gepflegte Gartenanlage mit unzähligen schönen Tropenpflanzen, hübschen Bungalows und den dazugehörigen niedlichen Geckos.

Obwohl die Bungalows einen eher hohen Standard haben, kostet eine Übernachtung nur 800 Baht (40 Franken) für zwei Personen. Die Anlage wird vom Schweizer Chris Jenny, der vor rund zwanzig Jahren dem Charme Thailands erlegen ist, gemeinsam mit seiner thailändischen Frau geleitet. Nur in den Sommermonaten, wenn es in Thailand brütend heiss und in der Schweiz angenehm warm ist, fliege er zurück, erzählt Chris. Er ist auch für die europäische Küche zuständig. So kommen wir sogar zu einem «Schweizer Kaffee». Im Restaurant ist auch ausgezeichnetes thailändisches Essen  - natürlich gekocht von Einheimischen - erhältlich. Die fade Schweizer Kost hat keine Chance dagegen.
 
Das «Garden Cottage» ist nur rund zwei Kilometer vom Strand entfernt. Weisser Sand, Kokospalmen, freundliche Einheimische und ein paar thailändische Restaurants und Bars - nichts fehlt am schönen Nai Yang Beach. Einen Besuch wert ist die Sunset Bar - hier erhalten wir den fruchtigsten Mai-Tai-Cocktail unserer Reise, zudem werden wir bis in den späten Abend vom freundlichen Barkeeper bestens bewirtet. In den Wintermonaten wird es früh dunkel - deshalb empfiehlt es sich, auf Koh Phuket einen Motoroller zu mieten, da eine Menge wilder Hunde herumstreunt, deren Biss Tollwut übertragen kann.
 
Touristenflut auf Koh Phi Phi
Nach drei Tagen machen wir uns auf den Weg nach Koh Phi Phi. Die Insel gilt als eine der zehn schönsten der Welt und ist von Touristen nur so überflutet. Der Chauffeur, der uns schon am Flughafen abholte, bringt uns zum Pier von Phuket Town, wo unser Schiff ablegt. Am Touristenschalter buchen wir neben der Fähre auch gleich im Voraus ein Hotelzimmer, da wir das Risiko nicht eingehen wollen, am Strand von Koh Phi Phi schlafen zu müssen - Moskitos sind nicht gerade die besten Schlafnachbarn. Wir haben Glück und erhalten eines der letzten freien Zimmer. Allerdings ist es nicht ganz billig: 2500 Baht (125 Franken) zu zweit. Wir entscheiden uns, nur eine Nacht zu bleiben und am nächsten Tag nach Koh Lanta weiterzufahren.
 
Über schmale Bretter müssen wir auf die Fähre steigen. Die Rucksäcke der Passagiere werden alle auf einen Haufen am Heck geworfen. Wir nehmen auf dem Schiffsdach Platz, da es in der Kabine etwas eng ist. Dann geht die Fahrt los und wir schippern während zweieinhalb Stunden mit der Fähre über offenes Meer nach Koh Phi Phi. Die Wellen sind etwas hoch - dementsprechend nass kommen wir an. So wunderschön Koh Phi Phi ist, so viele Touristen sind auch da. Dafür gibt es ein grosses Freizeitangebot und ein reichhaltiges Nachtleben. Doch der Tourismus lässt die Natur nicht unberührt, insbesondere da die Infrastruktur nicht auf so viele Besucher ausgerichtet ist. Es hat zu wenig Kläranlagen, und der täglich anfallende Müll kann nicht entsorgt werden. Überall - vor allem im Hafenort Ban Laem Trong - werden neue Hotelkomplexe gebaut, welche die ursprünglichen Fischerhütten samt Einheimischen verdrängen. Dennoch ist der Strand sehr schön - am Morgen vor der Weiterfahrt nach Koh Lanta treffen wir gar auf eine Affenfamilie, die sich laust.
 
Am nächsten Tag treffen wir nach einer Stunde Bootsfahrt in Koh Lanta ein. Auf den Schiffen sind freundliche Scouts von den Bungalowanlagen unterwegs, die mit Prospekten bewaffnet auf Kundenfang gehen. Höflich zeigen sie uns preiswerte und auch teurere Übernachtungsmöglichkeiten. Wir entscheiden uns für das «Coral Beach Resort» im Süden der Insel, da wir im Reiseführer auf eine interessante Dschungelwanderung gestossen sind. Der Preisunterschied zu Koh Phi Phi ist frappant, es hat auch weniger Touristen. Eine Nacht zu zweit kostet nur 300 Baht (15 Franken). Mit dem Pick-up werden wir auf den für Koh Lanta typischen, von rotem Staub und Schlamm bedeckten Schlaglöcherstrassen zum Resort gebracht. Unser Bungalow ist hübsch, allerdings haben wir zwei Kakerlaken als Zimmergenossen. Doch die sind schnell gefangen.
 
Durch den Dschungel
Wir bleiben für eine Woche auf Koh Lanta. Mit dem Motoroller lässt sich die Insel bestens erkunden. Allerdings muss man ganz schön wegen der tiefen Schlaglöcher aufpassen. Am zweiten Tag machen wir uns auf unseren Dschungeltrip. Zwei Stunden lang wandern wir einem Trampelpfad entlang. Der Weg führt uns an riesigen, drei Meter hohen Blättern vorbei, und wir müssen durch breite Bäche waten. Einmal treffen wir sogar auf einen rund 40 Zentimeter langen Gecko. Dann kommen wir am Ziel an - einem märchenhaften Wasserfall inmitten des idyllischen Urwalds.
 
Die nächste Etappe unserer Reise ist Krabi beziehungsweise der Ao Nang Beach. Die Region um Krabi ist bekannt durch die typischen steilen Felsen, die man bereits aus dem James-Bond-Film «Der Mann mit dem goldenen Colt» kennt. Spätestens seit Krabi einen eigenen Flughafen hat, haben hier die Touristen Einzug gehalten. Es wird viel gebaut. Meiner Freundin fällt sofort auf, dass an der Strandstrasse eine ganze Fischerhäuserzeile abgebrochen wurde, die vor einem Jahr noch stand. Die Einheimischen sind trotzdem sehr freundlich. Eine Empfehlung wert ist die gut besuchte Bar «Planet Ao Nang» - das Personal und die Stammgäste sind sehr freundlich und erkennen sogar meine Freundin wieder. Wenn wir kommen, wird uns als Freunden des Hauses ein Tisch frei gemacht. An einem Abend haben wir das Glück, gemeinsam mit der Barequippe einen Meteorregen miterleben zu dürfen. Wir wetteifern, wer die meisten Sternschnuppen sieht - ich komme auf vierzig.
 
Sextourismus total
Den Abschluss unserer Reise verbringen wir wieder auf Koh Phuket. Von Krabi sind wir während eines halben Tages mit einem Minibus nach Patong gefahren. Dort finden wir in einem Luxushotel ein äusserst preiswertes Zimmer für 600 Baht (30 Franken) zu zweit - den Haken, dass wir keine direkte Seesicht haben, nehmen wir gerne in Kauf. In Sachen Tourismus ist Patong das Krasseste, was ich je gesehen habe: Sextourismus total! Fast jeder Weisse ist des Sexes wegen hier und sieht auch danach aus: wohlbeleibt und eine Prostituierte im Arm. Dafür lässt es sich an den unzähligen Ständen in Patong gut einkaufen und vor allem handeln. Für die letzte Nacht und den letzten Tag waren wir nochmals im weiter nördlich gelegenen «Garden Cottage» einquartiert, haben noch einmal den Strand besucht und wehmütig vom wunderschönen Land des Lächelns Abschied genommen. Wir kommen bestimmt wieder.
 
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