K
Kali
Gast
Der zweite Weihnachtstag begann wie ein Bombenanschlag am frühen Morgen. Das Ereignis des 17. Oktobers in St.Petersburg erscheint im Vergleich zu diesem Schock wie der berühmte Sack Reis, der irgendwo täglich in Thailand umfällt. Nun ist es raus, heute hat sie sich offenbart, jetzt liegen die Karten auf dem Tisch, nun zeigt sie ihr wahres Gesicht, das, was hinter diesem Lächeln und diesen quasi-laotischen Weisheiten steckt. Einlullen wollte sie mich, als Agent Provocateur hat sie sich von mir Naivling in unser gelobtes Ländle einschleusen lassen, hat meine zart blühende Zuneigung einfach nur benutzt, um es letztendlich zu unterminieren, dieses unser aller geheiligtes System mit seinen Werten, die uns Wohlstand, Sicherheit und Anerkennung in der Welt bescheren. Sie hat ihn angetreten, den Marsch, den langen, durch die Institution Bundesrepublik nämlich, um sie zu stürzen, gemeinsam mit anderen Gesinningsgenossinnen, die - Schläferinnen gleich - auf den berühmten Anruf warten: Kleopatra sagt es gibt Schnee von Westen...
Nun, was ist passiert ?! Nichtsahnend begann ich zaghaft beim Frühstück dieses ach so beliebte Brainstorming, bei dem so markanten Ereignisse aus unserem Leben – natürlich auch aus dem der anderen
- einfließen. Kam die Sprache auf Suays Stiefschwester, die in der Nähe wohnt und früher einmal die schnibbelnde Kunst des Haareschneidens erlernt hatte.
Und sie hat jede Menge Privatkundschaft, so auch gestern, als Suay für zwei Stunden bei ihr weilte, um gemeinsam mit ihr in klassischer Manier auf dem Boden hockend das Weihnachst-Som-Tham einzunehmen. Lediglich unterbrochen von einem Haarschneideeinsatz, der allerdings nicht länger als 5 Minuten gedauert haben soll. „Nong tat pom leo leo khin baht leo mueen khon kamoy“ – frei nach Kali: Also, die Haare schneidet sie sehr schnell, frisst das Geld so wie ein Mensch der klaut !“ Dann meinte sie noch, dass sie die Leute täuscht, indem sie die manchmal nur ein wenig rafft, toupiert, so, dass sie heute schön aussehen, morgen nicht mehr – und so die Leute zwingt oft wiederzukommen.
Ich war geplättet, mir sträubten sich die Nackenhaare. Was waren das für Töne ? Da wagt dieses Mädel aus dem tiefsten Issaan eines unserer heiligsten Werte, des ökonomischen Prinzips: “Mit geringsten Mitteln den größtmöglichen (pekuniären) Erfolg zu erreichen.“ infrage zu stellen, in den Schmutz zu ziehen ? Da hat ihre Stiefschwester sich nicht nur in unser Leben, unsere Gesellschaft integriert, nein, sie hat in erstaunlich kurzer Zeit eine unserer wichtigsten Überlebensstrategien begriffen. Das Geheimnis unseres Wohlstandes hat sich ihr schnell offenbart, sie ist sozusagen eine Auserwählte, ein Integrationsfaktor par excellence. Mit einer Selbstlosigkeit ohnegleichen unterbricht sie ihr Som Tham, um wie selbstverständlich einer bundesrepublikanischen Staatsbürgerin das Haupthaar zu verschönen, damit diese in neuem Glanz ihren Weihnachtsverpflichtungen nachkommen kann. Habt Ihr Vergleichbares schon mal in Thailand erlebt, dass ein Bundesbürger seine Schweinshaxenmahlzeit unterbrochen hätte, um einer älteren Thai über die Straße zu helfen ? Mit Sicherheit nicht, unterstelle ich einmal unverblümt, und auch enttäuscht von meiner Gattin, der holden, die ich nicht nur in Ehren sondern auch politisch immer hochneutral gehalten habe.
Aber so sind sie, die Umstürzlerinnen. Alles vorgetäuscht, lullen uns ein, und auch die vorgetäuschte Armut in Thailand ist nichts als ein riesiges Potemkinsches Dorf – im Gegensatz zu selbigen tut sich in Thailand allerdings beim Blick hinter die Kulissen der nackte Wohlstand auf, wie sich jetzt rausgestellt hat. Ein freundlicher Mensch hat mir zu Weihnachten diese Beweismittel zukommen lassen. Sollen bereits im Sommer unter äußerst schwierigen Bedingungen auf dem Landweg über Myanmar, Nepal und den Iran nach hier geschmuggelt worden sein und sind rechtzeitig zum Fest hier eingetroffen. Lagen gestern in meinem Briefkasten – mit einem Zettel: ...von einem, der es ehrlich meint
Von außen:
von innen:
Eine Welt ist wieder mal zusammengebrochen, angefangen vom Aus für Liebeskasper über die fast täglichen Brainstormings, die erwiesenermaßen zur Gehirnwäsche gedient haben, bis hin zur heutigen Offenbarung: ‚Wer sie wirklich ist...’.
Nun ich trag’s mit Fassung, habe schließlich gedient, und als Warnung für all’ die, die auch noch reinfallen wollen: Lasst Euch nicht einlullen von dem vorgetäuschten Zocken, dem vermeintlichen Anschaffen (die Einnahmen gehen sowieso alle in den Untergrund), und lasst Euch nicht von der vermeintlichen Armut blenden – all’ das dient nur der Vorbereitung der Weltrevolution, bei der die ehemalige UDSSR ja nun kläglich versagt hat. Sollte der Wasserbüffel in Thailand erkrankt sein – glaubt es nicht, das Geld ist auch für den Widerstand. Sollte die Schwiegermutter eine Harley-Davidson wünschen – glaubt es nicht, das Geld ist für den Untergrund gedacht. Sollen die Kinder angeblich zur weiterführenden Schule – glaubt es nicht, das Geld.......
Und solltet ihr trotz meiner gut gemeinten Warnungen noch mit jemandem aus Thailand mitgehen, dann achtet darauf, ob sie zuhause eine thail. Ausgabe von „Der lange Marsch“ von Rudi Dutschke im Regal hat. Wenn ja – gebt schleunigst das, was man im Volksmund auch schon mal als Fersengeld bezeichnet, dann habt Ihr wenigstens etwas gegeben.
Schluß is’ mit Thailand. Nein, nicht bei mir mir – bei Suay. Sie will weitermarschieren durch die Institution, sie will auch noch mal verreisen: nach London, um Marx die vielleicht allerletzte Ehre zu erweisen...;-D
ein wieder einmal desillusionierter Kali
Nun, was ist passiert ?! Nichtsahnend begann ich zaghaft beim Frühstück dieses ach so beliebte Brainstorming, bei dem so markanten Ereignisse aus unserem Leben – natürlich auch aus dem der anderen

Und sie hat jede Menge Privatkundschaft, so auch gestern, als Suay für zwei Stunden bei ihr weilte, um gemeinsam mit ihr in klassischer Manier auf dem Boden hockend das Weihnachst-Som-Tham einzunehmen. Lediglich unterbrochen von einem Haarschneideeinsatz, der allerdings nicht länger als 5 Minuten gedauert haben soll. „Nong tat pom leo leo khin baht leo mueen khon kamoy“ – frei nach Kali: Also, die Haare schneidet sie sehr schnell, frisst das Geld so wie ein Mensch der klaut !“ Dann meinte sie noch, dass sie die Leute täuscht, indem sie die manchmal nur ein wenig rafft, toupiert, so, dass sie heute schön aussehen, morgen nicht mehr – und so die Leute zwingt oft wiederzukommen.
Ich war geplättet, mir sträubten sich die Nackenhaare. Was waren das für Töne ? Da wagt dieses Mädel aus dem tiefsten Issaan eines unserer heiligsten Werte, des ökonomischen Prinzips: “Mit geringsten Mitteln den größtmöglichen (pekuniären) Erfolg zu erreichen.“ infrage zu stellen, in den Schmutz zu ziehen ? Da hat ihre Stiefschwester sich nicht nur in unser Leben, unsere Gesellschaft integriert, nein, sie hat in erstaunlich kurzer Zeit eine unserer wichtigsten Überlebensstrategien begriffen. Das Geheimnis unseres Wohlstandes hat sich ihr schnell offenbart, sie ist sozusagen eine Auserwählte, ein Integrationsfaktor par excellence. Mit einer Selbstlosigkeit ohnegleichen unterbricht sie ihr Som Tham, um wie selbstverständlich einer bundesrepublikanischen Staatsbürgerin das Haupthaar zu verschönen, damit diese in neuem Glanz ihren Weihnachtsverpflichtungen nachkommen kann. Habt Ihr Vergleichbares schon mal in Thailand erlebt, dass ein Bundesbürger seine Schweinshaxenmahlzeit unterbrochen hätte, um einer älteren Thai über die Straße zu helfen ? Mit Sicherheit nicht, unterstelle ich einmal unverblümt, und auch enttäuscht von meiner Gattin, der holden, die ich nicht nur in Ehren sondern auch politisch immer hochneutral gehalten habe.
Aber so sind sie, die Umstürzlerinnen. Alles vorgetäuscht, lullen uns ein, und auch die vorgetäuschte Armut in Thailand ist nichts als ein riesiges Potemkinsches Dorf – im Gegensatz zu selbigen tut sich in Thailand allerdings beim Blick hinter die Kulissen der nackte Wohlstand auf, wie sich jetzt rausgestellt hat. Ein freundlicher Mensch hat mir zu Weihnachten diese Beweismittel zukommen lassen. Sollen bereits im Sommer unter äußerst schwierigen Bedingungen auf dem Landweg über Myanmar, Nepal und den Iran nach hier geschmuggelt worden sein und sind rechtzeitig zum Fest hier eingetroffen. Lagen gestern in meinem Briefkasten – mit einem Zettel: ...von einem, der es ehrlich meint
Von außen:

von innen:

Eine Welt ist wieder mal zusammengebrochen, angefangen vom Aus für Liebeskasper über die fast täglichen Brainstormings, die erwiesenermaßen zur Gehirnwäsche gedient haben, bis hin zur heutigen Offenbarung: ‚Wer sie wirklich ist...’.
Nun ich trag’s mit Fassung, habe schließlich gedient, und als Warnung für all’ die, die auch noch reinfallen wollen: Lasst Euch nicht einlullen von dem vorgetäuschten Zocken, dem vermeintlichen Anschaffen (die Einnahmen gehen sowieso alle in den Untergrund), und lasst Euch nicht von der vermeintlichen Armut blenden – all’ das dient nur der Vorbereitung der Weltrevolution, bei der die ehemalige UDSSR ja nun kläglich versagt hat. Sollte der Wasserbüffel in Thailand erkrankt sein – glaubt es nicht, das Geld ist auch für den Widerstand. Sollte die Schwiegermutter eine Harley-Davidson wünschen – glaubt es nicht, das Geld ist für den Untergrund gedacht. Sollen die Kinder angeblich zur weiterführenden Schule – glaubt es nicht, das Geld.......
Und solltet ihr trotz meiner gut gemeinten Warnungen noch mit jemandem aus Thailand mitgehen, dann achtet darauf, ob sie zuhause eine thail. Ausgabe von „Der lange Marsch“ von Rudi Dutschke im Regal hat. Wenn ja – gebt schleunigst das, was man im Volksmund auch schon mal als Fersengeld bezeichnet, dann habt Ihr wenigstens etwas gegeben.

Schluß is’ mit Thailand. Nein, nicht bei mir mir – bei Suay. Sie will weitermarschieren durch die Institution, sie will auch noch mal verreisen: nach London, um Marx die vielleicht allerletzte Ehre zu erweisen...;-D
ein wieder einmal desillusionierter Kali
