K
Kali
Gast
Warum hier, in der Familienabteilung ? Nun, ganz einfach, Spiel, gerade Glücksspiel, hat immer was mit Familie zu tun, mit den Auswirkungen auf selbige nämlich...
...Suays Nichtchen war´s, die Tochter von Stiefbruder aus Udon Thani, hier im Nachbarort mit einem Arbeitskollegen von Schwager verheiratet, die vorgestern anrief und meiner Gattin den Vorschlag unterbreitete, sie, Suay, könne doch – so sie denn wolle – sich an der Lotterie beteiligen, organisiert und verwaltet von wiederum einer anderen Thai, mit 50 € monatlich wäre sie dabei. Und sie würden schon winken, die Gewinne aus dieser Lotterie, so sie sich denn nur beteiligen wolle.
Bei Kali klingelten sie, die Alarmglocken, weiß er doch um diese Sparclubs, ins Leben gerufen der Optionen wegen, wo man sich auf die Schnelle auch, wenn´s mal brennt, im Spielcasino oder sonst wo, zu günstigem Zinssatz, so 10 – 12 % mtl.? – bei Beziehungen schon mal 8 % -, aushelfen lassen kann. Die Aktionäre dieser Clubs, also die Teilhaber oder Gesellschafter, die, die monatlich einzahlen, müssen´s auch regelmässig tun, sonst setzt es was, nämlich Strafzinsen. Doch wer tapfer die vereinbarte Zeit durchhält, der kann auch schon mal abschöpfen, je nachdem, wie hoch der Gewinn aus diesen ´Küchen-Hintertür-Verleih-Geschäften´ war. Und zu was braucht man eine Buchführung oder gar ein ´Teilhaberverzeichnis´ ? Die gegenseitige Vertrauensbasis ist´s, die´s macht, die´s bringt. Und die Existenz solcher ´Spiel-Spar-Vereine´ läßt sich auch nur vermuten, ruft nur Verständnislosigkeit beim Gatten, dem holden, hervor, wenn denn irgendwann mal per Zufall eine in zarter Thai-Schrift gehaltene Aufstellung zwischen den Einkaufszetteln auftaucht. Doch auch dann ist man (frau) um Erklärungen nicht verlegen: ist halt irgendeine Aufstellung, ein Thai-Laden-Kassenzettel, ein selbstgezimmerter ´Einkaufszettel´, und überhaupt, was gehe ihn, den Farang, das im Grunde an ? Hat er etwa kein Vertrauen zu seiner Mia, die ihm nicht nur die Wäsche sondern auch noch anderes besorgt ??!! Warum also den Phua belasten mit den eigenen Sitten und Gepflogenheiten, er soll sich den Kopf frei halten für die wichtigen Dinge des Lebens, für die Arbeit, für die Kohle z.B.
Daß ab und an eine dieser Bankhalterinnen das Weite sucht und auch findet, mit dem mühsam Angesparten – nun, das ist kalkuliert, in den humanen Verleih-Zinsen nämlich.
Daß so etwas allerdings nur in diesem meinem schönen Kreise existiert, muß nicht besonders erwähnt werden, gelle !? Und hört es sich nicht viel schöner, gefälliger an ?: ´Lotterie´ – zergeht auf der Zunge, hat so was Gediegenes, klingt nach legal, zumindest ein wenig... Für die Semantiker (also die Kenner der Wort-Bedeutungen): Lotterie hat einen eigenen Wortstamm, hat also nichts mit lotterhaft oder gar mit dem den Loriot-Liebhabern wohlbekannten Herrn Lottemann zu tun. Zur Auffrischung: Herr Lottemann war der, der in einer Lotterie gewonnen hatte und gemeinsam mit seiner Tochter eine Herrenboutique in Wuppertal aufmachen wollte.
Alles Anlaß genug zu etwas Gebrainstormten mit meiner Gattin, mit Blick auf´s Thermometer nicht auf´m Balkon. Ist Spiel Leben, ist das Leben ein Spiel, oder spielt´s etwa mit uns, das Leben ? Spiel an sich hat viele Facetten, nicht nur bei uns, auch in Thailand und bei den hier lebenden femininen Vertretern dieser Volksgruppe.
Da hätten wir erst einmal das sog. Lebensspiel: เล่นคารพระนัน - len gan praann -, könnte auch bei etwas verschleiertem Blick mit diesem verniedlichenden Sanuk gleichgesetzt werden, obwohl, dies ist ja offiziell mehr als Lebensfreude deklariert, bedingt sich vermutlich gegenseitig, symbiothisch oder so. Sei´s drum !! Da wird gespielt auf Teufel komm´ raus – mit Beziehungen, mit Geld, mit Menschen, mit seinen Untergebenen, mit Gefühlen, mit dem eigenen Leben, ohne Rücksicht auf Verluste, Bankrott oder Tod. Vielleicht hat´s was mit diesem Vabanque zu tun, mit diesem ´alles auf eine Karte setzen´, Hauptsache Reiz und Spaß sofort und kompromisslos. Suay meinte, Buddha hätte auch gesagt, daß solche Menschen ihr ganzes Leben nicht aufhören könnten zu spielen. Buddhas Wort in Gottes Ohr, das kennen wir allerdings auch, nich´ !?
Da gibt´s dann auch noch ein paar Abstufungen, sozusagen partielle Spiele(leidenschaft), wobei die Aufzählung sicher nicht vollständig ist, nicht sein kann. Zunächst einmal เล่นไภ้ - len pai –, meint Spielen an sich, wobei dann noch nicht differenziert wird, Hauptsache Glücksgefühl und Baht wech´...
Und weiter im besonderen das gemeine จา่ยไภ้ - djai pai -, das Kartenspiel, wobei es dort auch verschiedene Variationen gibt, hinter deren Geheimnisse ich noch nicht gekommen bin. Doch Suay hat keine Ahnung von solchen Glücksspielen, oder nicht mehr oder so...
Dann gibt´s, wie jedermann weiß, wohl ein paar Fischsorten, die, werden sie aufeinander losgelassen, sich ganz schön kloppen tun: ปากัด- pla gad -, der gemeine Kampffisch, der auch, so man denn im Wettstreit vorher auf den richtigen setzt, auf den, der gewinnen tut, also letztendlich überlebt, ein paar müde Baht einbringen kann. Ob wir das hier auch hätten, meinte meine Gattin. Ich verneinte entrüstet, was sie denn glaube, unsere Fische wären zivilisiert, die knutschen höchstens, aber aufeinander los gehen !!?? Übrigens hatten die Stiefsöhne meinige in ihrer Jugend diese in Mengen in eigens dafür vorgesehenen Gläsern ´großgezogen´, ohne allerdings besondere Zuchtvorschriften einzuhalten. Wie´s allerdings mit den Trainingsmöglichkeiten ausgesehen hatte, entzieht sich meiner Kenntnis.
Und für die Sados unter den Geflügelfeinden hätten wir da noch als besonderes Schmankerl: ไค่ตี - gai dti: -, den gemeinen Kampfhahn. Diese beflügelte Kampfmaschine wird ja gehalten, ja, fast wie die Bereitschaftspolizei vor Großdemonstrationen. Eingepfercht auf engem Raum, von den Oberhähnen heiß gemacht, tagelang ohne Frauen, na, da läßt es sich doch beschwingt auf die Demo..., nein, auf den Hahnengegner eindreschen.
So, mein Wissensstand über die Suchtabteilung ´Spiel´ ist so langsam erschöpft. Kommen wir, last but not the least, zum ไฮโล - hai lo - , dem gemeinen Würfelspiel. Auch in Thailand, und auch nach dem Transfer der dortigen Sitten und Gebräuche in die bundesrepublikanischen Hinterzimmer, sind´s wohl drei von diesen kleinen recht- und gleichschenkeligen Klötzchen, deren glatte Seitenflächen mit Punkten unterschiedlicher Anzahl (1 – 6) versehen sind, die gebraucht werden, wenn´s denn gelüstet. Eine Spielart, die – wie Kartenspiel - nicht unbedingt von räumlichen Gegebenheiten abhängig ist, kann selbst auf der Toilette auf heruntergeklapptem Deckel gespielt werden, und wenn einer runterfällt, ein Würfel nämlich, nun, dann hat er eben verloren, nicht der Würfel, nein, der, der ihn geworfen.
Nun hat man bei Ausgrabungen den sog. sisyphosschen Würfel gefunden, der symbolisch die Fragwürdigkeit eines jeden Spiels, von Vabanque bis Murmeln an die Wand Werfen, verdeutelt: er zwingt zumindest auf einer waagerechten Ebene zu spielen, was die Expansionsfreiheit dieses Spiels ganz schön eingrenzen tut. Auf schiefer Ebene gespielt, würde man unter Umständen nie erfahren, ob überhaupt gewonnen wurde...
violá:
Apropos: Der Mythos von Sisyphos ist inzwischen entschleiert. Das war doch dieser Mensch in der Antike, der einen großen Stein, eigentlich viel zu groß und schwer für ihn, versucht hatte einen Berg hinaufzurollen. Angeblich sei er ihm immer wieder zurückgerollt.
Stimmt nicht, er hatte ihn bereits oben gehabt, einen Moment einer Frau nachgeguckt – ist ihm der riesige Stein, der eigentlich zu groß und zu schwer für ihn war, daß er ihn nicht mehr halten konnte, weil justoment was anderes im Kopp und sonst wo...
...Suays Nichtchen war´s, die Tochter von Stiefbruder aus Udon Thani, hier im Nachbarort mit einem Arbeitskollegen von Schwager verheiratet, die vorgestern anrief und meiner Gattin den Vorschlag unterbreitete, sie, Suay, könne doch – so sie denn wolle – sich an der Lotterie beteiligen, organisiert und verwaltet von wiederum einer anderen Thai, mit 50 € monatlich wäre sie dabei. Und sie würden schon winken, die Gewinne aus dieser Lotterie, so sie sich denn nur beteiligen wolle.
Bei Kali klingelten sie, die Alarmglocken, weiß er doch um diese Sparclubs, ins Leben gerufen der Optionen wegen, wo man sich auf die Schnelle auch, wenn´s mal brennt, im Spielcasino oder sonst wo, zu günstigem Zinssatz, so 10 – 12 % mtl.? – bei Beziehungen schon mal 8 % -, aushelfen lassen kann. Die Aktionäre dieser Clubs, also die Teilhaber oder Gesellschafter, die, die monatlich einzahlen, müssen´s auch regelmässig tun, sonst setzt es was, nämlich Strafzinsen. Doch wer tapfer die vereinbarte Zeit durchhält, der kann auch schon mal abschöpfen, je nachdem, wie hoch der Gewinn aus diesen ´Küchen-Hintertür-Verleih-Geschäften´ war. Und zu was braucht man eine Buchführung oder gar ein ´Teilhaberverzeichnis´ ? Die gegenseitige Vertrauensbasis ist´s, die´s macht, die´s bringt. Und die Existenz solcher ´Spiel-Spar-Vereine´ läßt sich auch nur vermuten, ruft nur Verständnislosigkeit beim Gatten, dem holden, hervor, wenn denn irgendwann mal per Zufall eine in zarter Thai-Schrift gehaltene Aufstellung zwischen den Einkaufszetteln auftaucht. Doch auch dann ist man (frau) um Erklärungen nicht verlegen: ist halt irgendeine Aufstellung, ein Thai-Laden-Kassenzettel, ein selbstgezimmerter ´Einkaufszettel´, und überhaupt, was gehe ihn, den Farang, das im Grunde an ? Hat er etwa kein Vertrauen zu seiner Mia, die ihm nicht nur die Wäsche sondern auch noch anderes besorgt ??!! Warum also den Phua belasten mit den eigenen Sitten und Gepflogenheiten, er soll sich den Kopf frei halten für die wichtigen Dinge des Lebens, für die Arbeit, für die Kohle z.B.
Daß ab und an eine dieser Bankhalterinnen das Weite sucht und auch findet, mit dem mühsam Angesparten – nun, das ist kalkuliert, in den humanen Verleih-Zinsen nämlich.
Daß so etwas allerdings nur in diesem meinem schönen Kreise existiert, muß nicht besonders erwähnt werden, gelle !? Und hört es sich nicht viel schöner, gefälliger an ?: ´Lotterie´ – zergeht auf der Zunge, hat so was Gediegenes, klingt nach legal, zumindest ein wenig... Für die Semantiker (also die Kenner der Wort-Bedeutungen): Lotterie hat einen eigenen Wortstamm, hat also nichts mit lotterhaft oder gar mit dem den Loriot-Liebhabern wohlbekannten Herrn Lottemann zu tun. Zur Auffrischung: Herr Lottemann war der, der in einer Lotterie gewonnen hatte und gemeinsam mit seiner Tochter eine Herrenboutique in Wuppertal aufmachen wollte.
Alles Anlaß genug zu etwas Gebrainstormten mit meiner Gattin, mit Blick auf´s Thermometer nicht auf´m Balkon. Ist Spiel Leben, ist das Leben ein Spiel, oder spielt´s etwa mit uns, das Leben ? Spiel an sich hat viele Facetten, nicht nur bei uns, auch in Thailand und bei den hier lebenden femininen Vertretern dieser Volksgruppe.
Da hätten wir erst einmal das sog. Lebensspiel: เล่นคารพระนัน - len gan praann -, könnte auch bei etwas verschleiertem Blick mit diesem verniedlichenden Sanuk gleichgesetzt werden, obwohl, dies ist ja offiziell mehr als Lebensfreude deklariert, bedingt sich vermutlich gegenseitig, symbiothisch oder so. Sei´s drum !! Da wird gespielt auf Teufel komm´ raus – mit Beziehungen, mit Geld, mit Menschen, mit seinen Untergebenen, mit Gefühlen, mit dem eigenen Leben, ohne Rücksicht auf Verluste, Bankrott oder Tod. Vielleicht hat´s was mit diesem Vabanque zu tun, mit diesem ´alles auf eine Karte setzen´, Hauptsache Reiz und Spaß sofort und kompromisslos. Suay meinte, Buddha hätte auch gesagt, daß solche Menschen ihr ganzes Leben nicht aufhören könnten zu spielen. Buddhas Wort in Gottes Ohr, das kennen wir allerdings auch, nich´ !?
Da gibt´s dann auch noch ein paar Abstufungen, sozusagen partielle Spiele(leidenschaft), wobei die Aufzählung sicher nicht vollständig ist, nicht sein kann. Zunächst einmal เล่นไภ้ - len pai –, meint Spielen an sich, wobei dann noch nicht differenziert wird, Hauptsache Glücksgefühl und Baht wech´...
Und weiter im besonderen das gemeine จา่ยไภ้ - djai pai -, das Kartenspiel, wobei es dort auch verschiedene Variationen gibt, hinter deren Geheimnisse ich noch nicht gekommen bin. Doch Suay hat keine Ahnung von solchen Glücksspielen, oder nicht mehr oder so...
Dann gibt´s, wie jedermann weiß, wohl ein paar Fischsorten, die, werden sie aufeinander losgelassen, sich ganz schön kloppen tun: ปากัด- pla gad -, der gemeine Kampffisch, der auch, so man denn im Wettstreit vorher auf den richtigen setzt, auf den, der gewinnen tut, also letztendlich überlebt, ein paar müde Baht einbringen kann. Ob wir das hier auch hätten, meinte meine Gattin. Ich verneinte entrüstet, was sie denn glaube, unsere Fische wären zivilisiert, die knutschen höchstens, aber aufeinander los gehen !!?? Übrigens hatten die Stiefsöhne meinige in ihrer Jugend diese in Mengen in eigens dafür vorgesehenen Gläsern ´großgezogen´, ohne allerdings besondere Zuchtvorschriften einzuhalten. Wie´s allerdings mit den Trainingsmöglichkeiten ausgesehen hatte, entzieht sich meiner Kenntnis.
Und für die Sados unter den Geflügelfeinden hätten wir da noch als besonderes Schmankerl: ไค่ตี - gai dti: -, den gemeinen Kampfhahn. Diese beflügelte Kampfmaschine wird ja gehalten, ja, fast wie die Bereitschaftspolizei vor Großdemonstrationen. Eingepfercht auf engem Raum, von den Oberhähnen heiß gemacht, tagelang ohne Frauen, na, da läßt es sich doch beschwingt auf die Demo..., nein, auf den Hahnengegner eindreschen.
So, mein Wissensstand über die Suchtabteilung ´Spiel´ ist so langsam erschöpft. Kommen wir, last but not the least, zum ไฮโล - hai lo - , dem gemeinen Würfelspiel. Auch in Thailand, und auch nach dem Transfer der dortigen Sitten und Gebräuche in die bundesrepublikanischen Hinterzimmer, sind´s wohl drei von diesen kleinen recht- und gleichschenkeligen Klötzchen, deren glatte Seitenflächen mit Punkten unterschiedlicher Anzahl (1 – 6) versehen sind, die gebraucht werden, wenn´s denn gelüstet. Eine Spielart, die – wie Kartenspiel - nicht unbedingt von räumlichen Gegebenheiten abhängig ist, kann selbst auf der Toilette auf heruntergeklapptem Deckel gespielt werden, und wenn einer runterfällt, ein Würfel nämlich, nun, dann hat er eben verloren, nicht der Würfel, nein, der, der ihn geworfen.
Nun hat man bei Ausgrabungen den sog. sisyphosschen Würfel gefunden, der symbolisch die Fragwürdigkeit eines jeden Spiels, von Vabanque bis Murmeln an die Wand Werfen, verdeutelt: er zwingt zumindest auf einer waagerechten Ebene zu spielen, was die Expansionsfreiheit dieses Spiels ganz schön eingrenzen tut. Auf schiefer Ebene gespielt, würde man unter Umständen nie erfahren, ob überhaupt gewonnen wurde...
violá:

Apropos: Der Mythos von Sisyphos ist inzwischen entschleiert. Das war doch dieser Mensch in der Antike, der einen großen Stein, eigentlich viel zu groß und schwer für ihn, versucht hatte einen Berg hinaufzurollen. Angeblich sei er ihm immer wieder zurückgerollt.
Stimmt nicht, er hatte ihn bereits oben gehabt, einen Moment einer Frau nachgeguckt – ist ihm der riesige Stein, der eigentlich zu groß und zu schwer für ihn war, daß er ihn nicht mehr halten konnte, weil justoment was anderes im Kopp und sonst wo...
...auf der anderen Seite wieder runtergerollt