Koi - Juwelen im Gartenteich
Koi nennt man die verschiedenen Zuchtformen farbiger Zierkarpfen von unvergleichlicher Schönheit und Anmut. Wenn die großen, prachtvollen Fische im Teich souverän ihre Bahnen ziehen oder sich zutraulich dem Besucher nähern, um sich füttern oder sogar streicheln zu lassen, werden sie wie selbstverständlich zum Mittelpunkt eines jeden Gartens. Kaum ein Betrachter kann sich ihrer Faszination entziehen. Die Beschaulichkeit von friedfertig schwimmenden Koi wirkt beruhigend und lässt den Stress des Alltags schnell vergessen. Überrascht stellt man fest, dass Koi interessiert das Geschehen um ihren Teich verfolgen und häufig zu handzahmen 'Haustieren' werden.
Zur Geschichte der Koi
Erste Berichte über farbige Karpfen sind aus der Zeit um 1000 n. Chr. überliefert. Gegen Ende des 19. Jh. wurden aus diesen farbigen Urkarpfen in Japan die ersten Farbvarianten (namentlich der Kohaku = rote Muster auf weißem Grund) herausgezüchtet. Im Verlauf des 20. Jh. kamen viele weitere Zuchtvarianten der Koi hinzu. Doch erst seit den 60er Jahren hat der Koi seinen Siegeszug um die Welt angetreten.
Über die Qualität der Koi
Obwohl Japan immer noch führend in der Zucht hochwertiger Koi ist, sind inzwischen auch aus Israel und Südafrika schon gute Qualitäten verfügbar. Das Angebot reicht von quirligen ca. 10-20 cm großen 1-jährigen Koi mit durchschnittlicher oder guter Färbung zu durchaus erschwinglichen Preisen, bis zu mehrjährigen majestätischen Tieren von besonders ausgesuchter Qualität, die natürlich ihren Preis haben und meist nur im spezialisierten Fachgeschäft erhältlich sind. Daneben bietet der Handel aber z.T. auch preiswerte einfache Koi an, deren Farben nicht den japanischen Zuchtvarianten entsprechen. Diese sind oft nur etwas teurer als Goldfische und für viele Teichbesitzer ein günstiger Einstieg. Meist regt sich dann nach einigen Jahren erfolgreicher Pflege der Wunsch, sich einige besser gefärbte Koi zuzulegen.
Am meisten verbreitet sind 1-, 2- und 3-farbige Koi. Die Farbskala reicht von Weiß über Rot und Schwarz sowie Gelb, Orange, Blau bis zu metallisch glänzendem Silber und Gold. Neben vollbeschuppten Karpfen gibt es durch Einkreuzung deutscher Spiegelkarpfen auch sogenannte "doitsu"-Varianten, die auf dem Rücken eine Zeile großer Schuppen bei einem ansonsten fast schuppenlosen Körper aufweisen. Innerhalb von 13 Klassen gibt es inzwischen über 130 Zuchtformen. Die bekanntesten der Zuchtformen und ihre japanischen Bezeichnungen stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten vor. Beurteilt werden die Körperform, die Farben und Zeichnung der Koi immer in der Draufsicht von oben. Die Farben von Jungfischen können sich im Verlauf des Wachstums noch verändern, d.h. intensiver werden oder bei ungünstigen Wasserbedingungen verblassen. Die Fische passen sich in ihrer Entwicklung weitgehend den Bedingungen des Teichs an, d.h. in kleinen Teichen und bei ungünstigen Wasserbedingungen stagniert ihr Wachstum bei weniger als der Hälfte ihrer normalen Größe. Das Ziel eines jeden Koi Freundes ist es jedoch, die Fische bei optimalen Wasserbedingungen zu der beeindruckenden Größe von wenigstens 50 cm oder gar bis zur Jumbogröße von 80 cm und mehr zu bringen. Bei guter Pflege können Koi 50 Jahre und älter werden.