@MichaelNoi
Ok, hier eine ausgiebige Information über Kobras:
Die Kobra ist in ganz Ostasien beheimatet. Es gibt viele Arten der Kobras. Meines Wissens sind
alle giftig. Da gibt es zum Beispiel:
Die normale Kobra (also das Standardmodell).
In Thailand nennt man sie Ngu hau. Sie kann bis etwa 2,5 Meter (sehr selten) lang werden und kommt in unterschiedlichen Farbvarianten vor. Am häufigsten sind schwarze oder beige-braune Tiere. Es gibt sie jedoch auch mit Flecken auf der Haut. Die Kobra ist dämmerungs- und nachtaktiv, besonders bei Regen.
Sie lebt praktisch überall, besonders gern in Reisfeldern. Dort jagt sie Frösche, Mäuse usw.
Kobras sind hervorragende Schwimmer. Daher findet man sie auch häufig in Tümpeln, wo sie nach Fischen und Fröschen jagen. Die Gefahr, von einer Kobra gebissen zu werden, ist für Menschen sehr gering. Die Kobra ist ein sehr scheues Tier. Wenn sie Menschen in der Nähe spürt, versucht sie zu fliehen. Sie greift nicht an.
Anders sieht es aus, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt. Dann richtet sie sich auf und warnt indem sie den Nacken abflacht (wohl um breiter und gefährlicher zu wirken) und laut zischt. Wenn auch diese Warnung nicht fruchtet wird sie beißen. Eine Kobra in einem kleinen Raum anzutreffen (etwa in einer Toilette), wo sich in die Enge getrieben fühlt, kann also durchaus gefährlich werden.
Wie giftig ihr Biß ist, hängt davon ab, wann sie das letzte Mal gebissen hat. Bei jedem Biß verliert sie etwas von ihrem Gift. Das muß erst wieder neu produziert werden und das dauert eine Zeit. Es ist also falsch, davon auszugehen, daß eine große Kobra giftiger ist, als eine kleine.
Die Königskobra.
In Thailand nennt man sie chong aang. Hiervor haben die Thai und ich auch gewaltigen Respekt. Trotzdem sind mir auch Leute bekannt, die sie mit bloßen Händen fassen. Sie ist tagaktiv, die giftigste der Kobras und ähnlich wie die normale Kobra gefärbt. Ihr Biß ist meist schon nach wenigen Minuten tödlich. Sie ernährt sich von anderen Schlangen. Auch von ihrer giftigen Schwester, der normalen Kobra. Die Königskobra kann mehr als 5 Meter lang werden und ist dann dick, wie ein Männerarm. Durch ihre Länge kann sie sich sehr hoch aufrichten, was sie sehr gefährlich macht. Sie beißt also von oben zu. Das ist schwer abzuwehren.
Die Chong aang flüchtet nicht unbedingt, sie greift auch an. Zum Beispiel wenn sie ihr Gelege bewacht und man ihr zu nahe kommt. Jindi wurde einmal von einer Königskobra geradezu verfolgt. Ihr glaubt gar nicht, wie schnell so ein Tier ist.
Die spuckende Kobra.
Man nennt sie Ngu hau issaan Eine tagaktive, relativ kleine (bis zu 1 Meter) Kobra. Sie ist
sehr schnell und recht aggressiv. Bei Gefahr richtet sie sich auf und spritzt ihr Gift bis zu drei Meter! zielsicher dem Angreifer in die Augen. Das hat schwere Verätzungen und, wenn nicht schnell behandelt, evtl. Blindheit zur Folge. Außerdem ist natürlich auch ihr Biß giftig.
Schwarz/weiße Kobra.
Ebenfalls eine kleine (bis zu 1 Meter) aggressive tagaktive Schlange. Auch sie spritzt ihr Gift dem Angreifer in die Augen.
Außer den Kobras gibt es natürlich weitere äußerst giftige Schlangen. Zum Beispiel die unterschiedlichen Ausführungen des Krait (Ngu sam liam ). Sie sind meist auffällig schwarz / gelb gezeichnet
Weiterhin die Vipern (Ngu mäo suai ) und Bambusottern (Ngu kiu hang mai ). Aber mit diesen Tieren kenne ich mich nicht aus.
Nun soll Dir das Geschriebene aber keine Angst machen, im Issaan in den Reisfeldern spazieren zu gehen. Die Gefahr, auf eine Schlange zu treffen, ist recht gering.
Betrachte das oben Geschriebene also lediglich als Aufzählung der unterschiedlichen Schlangenarten.
Und wenn Du tatsächlich einmal einer Schlange begegnest, dann schau sie Dir recht gut an. Es sind faszinierende Tiere.
Du fragst, wie man eine Schlange fängt. Ich mache es so:
Mit einem (Bambus)Stock drückt man sie auf den Boden. Dann rollt man den Stock, stets unter Druck, langsam in Richtung Kopf des Tieres. Wenn man so den Nacken fixiert hat, kann man mit der anderen Hand sie direkt hinter dem Stock fassen. Aber vorsichtig! Nicht loslassen! Sie windet sich und ist erstaunlich kräftig.
Wenn Du ihren Kopf fixiert hast, kann sie nicht beißen. Sie windet sich mit ihrem Körper um Deine Arme. Das ist anfangs ein etwas eigentümliches Gefühl.
Ich hoffe, Deine Schlangenfragen beantwortet zu haben.
Gruß
Mang-gon Jai
Das versprochene Bild mit der großen Kobra in meiner Hand finde ich nicht wieder. Hier halte ich einen 'kleinen Wurm' in der Hand.
Eine graue Kobra im Busch neben meiner Hütte.
Bekanntlich ernähren sich Mang-gons auch von Giftschlangen (Kobras). Hier also mein morgendliches Frühstück.