Einst bin ich von Krabi am Indik entlang tief in den Süden getourt, später am Golf von Siam wieder gen Bangkok.
Die Leute sind angenehm zurückhaltend. Ausser die Prostutuierten (nicht:Bardamen), die schon des Mittags versuchen, sich den europäischen Exoten auf die Matte zu ziehen. Wenn man weiss, wer üblicherweise ihre Kunden sind (Malaysias Fischereihäfen vor der Haustür), trollt man sich lieber unter Abgabe vieler Komplimente davon.
Wenn man nichtsahnend unter einer Palme parkt, kommt jemand und weist einen freundlich darauf hin, daß das nicht ratsam ist, wegen der Duchschlagskraft der bei Wind herabfallenden Nüsse. Dort gibt es eben keine Touristen und Affen, die die Kronen beräumen.
Ein wunderbares Bild ist es, wenn drei junge Frauen mit wehenden weissen Schleiern auf dem Moped daherkommen. Auf die vorsichtige Frage nach den Regeln des Islam bekommt man zur Antwort: "Wir sind doch Thais". Mitunter fielen mir Frauen an der Kasse z.B. von Tankstellen oder in Internetshops auf, die in Bangkok studiert hatten. Das bringt einen Beitrag zum Prestige der Familie, auch wenn es für die Frau im Nachhinein umsonst war.
Vor allem die Schüler der höheren Einrichtungen sind sehr gesprächig und neugierig. Sie kennen freundliche kleine Gesten, z.B. schenken sie einem Gesprächspartner zum Abschied ein kleines Andenken.
Tief im Süden quellen malayische Touristen herein. Sie bevölkern vor allem die Hotels, Kaufhäuser und Märkte.
Eine Katastrophe sind die Shrimpsfarmen an der Küste, die ganze Landstriche veröden lassen. Die Kinder lernen die Shrimpszucht schon in der Schule. Das dürfte sich aber bald erledigt haben, wenn man Wirtschaftsnachrichten aus Vietnam und anderen wirklichen Billiglohnländern liest, kann man erahnen, wohin die Aufkäufer in den nächsten Jahren zihen werden. Der Markt war vor einem Jahr schon zusammengebrochen, viele Züchter arbeiteten nur noch aus Gewohnheit weiter, obwohl der Ertrag negativ war.
Vor einem Dreivierteljahr gab es eine neue Medienikone. Einpaar Moslems fuchtelten mit Schildern vor den Kameras herum: "Bin Ladin our HERROW!". Im Thaifernsehen tänzelte ein Schlagersternchen über die Bühne, im Refrain klatschte das Publikum mit: Bin Ladin Bin Ladin... Sie sang, ihr Freund möge doch zurückkommen und in Thailand Gas verkaufen, nachdem es in Amerika so gefährlich geworden sei. In den Illustrierten vorbehaltlose Bilder von Flugzeugeinschlag - sanuk pur.
Was fällt sonst noch auf? Moscheen, andere Bestattungsriten (Friedhöfe), viel Sonne, Wasserfälle, in jedem Stadtzentrum gibt es einen Uhrturm. Und man kann sich eigentlich ausnahmslos von frischem Fisch ernähren, statt Schweinefleisch. Die Moslems haben sehr leckere Backwaren, nicht so süßsauer mit Fleisch gefüllt, sondern richtig fruchtig süß.
Gruss
Xenu