K
Kali
Gast
...nicht, daß vielleicht alles in Ordnung wäre – im Gegenteil. Aber die Front ist wirklich beruhigt, wenn auch nicht begradigt.
So will ich euch doch kurz informieren, wie’s aussieht im Westen, an meiner Thaifront: Zunächst einmal hat mein neuer Schwager, also der jetzige Mann der Frau, die bereits vor der Heirat unsere Schwägerin war, weil eben vorher mit dem verstorbenen Bruder von Suay verheiratet gewesen, immer noch keine Arbeit. Es nimmt langsam tragische Züge an, weil wohl momentan noch nicht einmal etwas Sprit besorgt werden kann, um wohin zu fahren.
Na, und unser Hauptvermittler hier im Kreis ? Nun, dem geht’s wohl bald an den Kragen, er schwitzt schon, der Gute, hat mittlerweile alle verfänglichen Unterlagen im Hause vernichtet. Es sind auch schon welche vernommen worden, die auf seiner Einladungsliste in den vergangenen zwei Jahren gestanden. Man will eben wissen, ob tatsächlich gezahlt wurde, die ihm zur Last gelegte Vermittlungsprämie, um den Vorwurf zu untermauern, sozusagen sattelfest zu machen, daß er sie gewerbsmäßig hier eingeschleust hat, menschenhandelsmäßig, wie’s so neckisch in der Anzeige ausgedrückt wird. Mutet wie ein abstruses Wortspiel an, daß jetzt nicht mehr ver-, sondern ermittelt wird.
Die Frau meines besten Bekannten hier im Kreis ist abgängig, seit gestern nämlich. Mutter und Vater waren im vergangenen Monat kurz hintereinander gestorben. Keine Kohle, um nachhause zu fliegen, woher auch, Falkenburg (Spielcasino in Holland) läßt grüßen. Nun ist sie mit einer Freundin nach Hamburg, anschließend nach Berlin. Man würde dort noch Cousinen haben, die eventuell was vorstrecken – vielleicht gibt’s ja auch Arbeit, man wird sehen. Das Spiel war schon einmal, sie haben drei Kinder, 2001 war’s, als sie nach dreitägiger Abwesenheit vor der Tür stand und mal eben 50.000 DM von ihm haben wollte. Anschließend Aufenthalt in Frankfurt, kurze Zeit im Frauenhaus, Vormundschaftsverhandlung vor’m Gericht. Dann waren sie wieder zusammen, wollten einen Neuanfang wagen.
An den Prozesskosten zahlt er heute noch ab.
Böse Zungen behaupten, der Vater lebe noch, sei nur nominell gestorben, sozusagen als Motivationsschub für den Phua die Kohle für das Ticket – und noch ein bißchen mehr, 1.500 € sollen’s schon sein – auf irgendeinem Wege zu beschaffen, damit die Holde nach Thailand fahren kann
Na, und Schwägerin, die holde, versoffene, die im vergangenen Jahr beinahe nicht wieder ins gelobte Land zurückgekommen wäre, weil Schwager ihr Pass und Ticket sichergestellt hatte ? Wie soll’s sein, sie ist auf Wein umgestiegen, ist ja auch nicht so schlimm, hat was gehobenes, die Promillezahlen ändern sich zwar nicht, erscheinen aber bei Wein in einem aristrokratischen Licht.
Und die andere Schwägerin, die, die ihren 14-jährigen Sohn seit einiger Zeit hier hat ? Nun, hat sich gut akklimatisiert, der Junge. Hat bereits bei Feten ein paar Flaschen Schnaps mitgehen lassen, bis heute drei Fahrräder zu Schrott gefahren, und auch bei einem nagelneuen Benz mit dem Radel eine Schramme reingefahren. Nicht viel, nur ca. 500 € kostet die Reparatur, Peanuts im Vergleich zum Neupreis des Wagens. Kann locker vom Arbeitslosengeld ausgelegt werden, weil, an die Haftpflicht hatte man vor lauter Freude über die Einreise des Jungen nicht gedacht. Doch schlecht ist er nicht, der Junge, integrationswillig, Geschmack hat er auch, trägt jedenfalls nur Markenklamotten, die Stiefväterchen ihm absolut nicht gönnt.
Und bei uns ? Tja, vorgestern gab’s Zoff, Suay hatte einen Kinken * gebaut, hatte es auch eingesehen. Ich habe den Fehler gemacht und wollte das gestern ausdiskutieren, wie’s so meine sozialpädagogische Art ist. Macht sicher Sinn bei professioneller Problemlösung, bei Thais ist es etwas schwierig. Dank noch mal an den Freund aus’m Forum, der mich wieder auf den Boden der Realität geholt hat. Ich hab‘ sie fest in den Arm genommen und ihn gelassen, diesen sozialpädagogisch verbrämten Klamauk. Nun sind wir beide es wieder zufrieden. Mein Problem, daß ich manche Dinge nicht mit der nötigen Gelassenheit sehe.
Im Westen also nichts Neues...
*Dieser Ausdruck stammt aus der Seefahrt: Einen Kinken baut man, wenn eine Leine nicht ordnungsgemäß aufgeschossen wird, sich also vertörnt – Quatsch: Wenn’se den Strick nich richtich aufroll’s, kri’sse Probleme
So will ich euch doch kurz informieren, wie’s aussieht im Westen, an meiner Thaifront: Zunächst einmal hat mein neuer Schwager, also der jetzige Mann der Frau, die bereits vor der Heirat unsere Schwägerin war, weil eben vorher mit dem verstorbenen Bruder von Suay verheiratet gewesen, immer noch keine Arbeit. Es nimmt langsam tragische Züge an, weil wohl momentan noch nicht einmal etwas Sprit besorgt werden kann, um wohin zu fahren.
Na, und unser Hauptvermittler hier im Kreis ? Nun, dem geht’s wohl bald an den Kragen, er schwitzt schon, der Gute, hat mittlerweile alle verfänglichen Unterlagen im Hause vernichtet. Es sind auch schon welche vernommen worden, die auf seiner Einladungsliste in den vergangenen zwei Jahren gestanden. Man will eben wissen, ob tatsächlich gezahlt wurde, die ihm zur Last gelegte Vermittlungsprämie, um den Vorwurf zu untermauern, sozusagen sattelfest zu machen, daß er sie gewerbsmäßig hier eingeschleust hat, menschenhandelsmäßig, wie’s so neckisch in der Anzeige ausgedrückt wird. Mutet wie ein abstruses Wortspiel an, daß jetzt nicht mehr ver-, sondern ermittelt wird.
Die Frau meines besten Bekannten hier im Kreis ist abgängig, seit gestern nämlich. Mutter und Vater waren im vergangenen Monat kurz hintereinander gestorben. Keine Kohle, um nachhause zu fliegen, woher auch, Falkenburg (Spielcasino in Holland) läßt grüßen. Nun ist sie mit einer Freundin nach Hamburg, anschließend nach Berlin. Man würde dort noch Cousinen haben, die eventuell was vorstrecken – vielleicht gibt’s ja auch Arbeit, man wird sehen. Das Spiel war schon einmal, sie haben drei Kinder, 2001 war’s, als sie nach dreitägiger Abwesenheit vor der Tür stand und mal eben 50.000 DM von ihm haben wollte. Anschließend Aufenthalt in Frankfurt, kurze Zeit im Frauenhaus, Vormundschaftsverhandlung vor’m Gericht. Dann waren sie wieder zusammen, wollten einen Neuanfang wagen.
An den Prozesskosten zahlt er heute noch ab.
Böse Zungen behaupten, der Vater lebe noch, sei nur nominell gestorben, sozusagen als Motivationsschub für den Phua die Kohle für das Ticket – und noch ein bißchen mehr, 1.500 € sollen’s schon sein – auf irgendeinem Wege zu beschaffen, damit die Holde nach Thailand fahren kann
Na, und Schwägerin, die holde, versoffene, die im vergangenen Jahr beinahe nicht wieder ins gelobte Land zurückgekommen wäre, weil Schwager ihr Pass und Ticket sichergestellt hatte ? Wie soll’s sein, sie ist auf Wein umgestiegen, ist ja auch nicht so schlimm, hat was gehobenes, die Promillezahlen ändern sich zwar nicht, erscheinen aber bei Wein in einem aristrokratischen Licht.
Und die andere Schwägerin, die, die ihren 14-jährigen Sohn seit einiger Zeit hier hat ? Nun, hat sich gut akklimatisiert, der Junge. Hat bereits bei Feten ein paar Flaschen Schnaps mitgehen lassen, bis heute drei Fahrräder zu Schrott gefahren, und auch bei einem nagelneuen Benz mit dem Radel eine Schramme reingefahren. Nicht viel, nur ca. 500 € kostet die Reparatur, Peanuts im Vergleich zum Neupreis des Wagens. Kann locker vom Arbeitslosengeld ausgelegt werden, weil, an die Haftpflicht hatte man vor lauter Freude über die Einreise des Jungen nicht gedacht. Doch schlecht ist er nicht, der Junge, integrationswillig, Geschmack hat er auch, trägt jedenfalls nur Markenklamotten, die Stiefväterchen ihm absolut nicht gönnt.
Und bei uns ? Tja, vorgestern gab’s Zoff, Suay hatte einen Kinken * gebaut, hatte es auch eingesehen. Ich habe den Fehler gemacht und wollte das gestern ausdiskutieren, wie’s so meine sozialpädagogische Art ist. Macht sicher Sinn bei professioneller Problemlösung, bei Thais ist es etwas schwierig. Dank noch mal an den Freund aus’m Forum, der mich wieder auf den Boden der Realität geholt hat. Ich hab‘ sie fest in den Arm genommen und ihn gelassen, diesen sozialpädagogisch verbrämten Klamauk. Nun sind wir beide es wieder zufrieden. Mein Problem, daß ich manche Dinge nicht mit der nötigen Gelassenheit sehe.
Im Westen also nichts Neues...

*Dieser Ausdruck stammt aus der Seefahrt: Einen Kinken baut man, wenn eine Leine nicht ordnungsgemäß aufgeschossen wird, sich also vertörnt – Quatsch: Wenn’se den Strick nich richtich aufroll’s, kri’sse Probleme