Hi jak,
Ich hab zwar keine Kids, habe aber 4 Jahre als Kunsterzieher mit der 3ten, 4ten, 5ten und 6ten Klasse meine Nerven verloren:-) Andererseits war ich selber ein ganz ernster Fall!!!
Was hier so angeraten wird ist prinzipiell richtig - die Leute haben ja Erfahrung mit ihren Bengeln und Gören...
Aber "Kinderpsychologie" ist eine heikle Sache!
Wir als Erwachsene können uns nicht leicht in die Kinder hineinversetzen, und wenn wir uns nochsoviel Mühe geben, - besonders dann wenn es um Probleme geht. Eigentlich hast du viel zu wenig Informationen gegeben um daraus Schlüße zu ziehen. Man kann nicht ohne weiteres herauslesen wie groß die Lernprobleme des Kleinen tatsächlich sind und wie klein deine Geduld ist.
Vielleicht baut das Kind bewußt oder unbewußt einen "Widerstand" gegen das Lernen auf. Vielleicht akzeptiert es deine Autorität auch nicht...das kann viele Gründe haben. Vielleicht hat das Kind auch ein Problem mit der/dem Lehrer(in), und wehrt sich deshalb gegen "das Lernen"
Vielleicht ist es ein Problem um das man sich bekümmern sollte, vielleicht handelt es sich lediglich um eine Lapalie, eine Phase oder Laune. Es gibt übrigens typische Phasen in verschiedenen Alterstufen, - es kann nichts schaden sich darüber zu informieren, ohne gleich Kinderpsychologe werden zu wollen.
Das Verhalten von Kids ist sehr schwer einzuschätzen und abzuschätzen. Man darf nicht gleich in Panik geraten weil sovieles "NORMAL" für das Alter ist - andererseits sollte man den Zeitpunkt nicht verpassen wo man sich intensiver um das Kind kümmern sollte um aufkommenden Problemen sofort entgegenzuwirken. Und nicht zu vergessen daß man je nach Temperament und Charakter des Kindes manchmal nur eingeschränkt in seine Entwicklung eingreifen kann.
Manche Kinder sind wahre Engel und Musterkinder, andere wahre Teufel:-) Und keiner weiß so recht wieso....
Falls es andauert, bzw. sich nicht bessert - und du alleine bzw, deine Frau und du keine Lösung finden, dann solltest du dich "FACHMÄNNISCH" beraten lassen.
Wen ich bedenke wieviele Probleme ich beim Lesen und Schreiben hatte! Ich war kronischer Legasteniker, verwechselte g und k,...ich hatte sozusagen meine eigene Auffassung und Logik von Rechtschreibung:-)
Bis zur 2ten Klasse gab es wenig Probleme, aber dann hatte ich einen sadistischen Idioten als Lehrer, und ich kann dir sagen daß ich gelitten habe. Ich hatte enorme Probleme, weil mir der Kerl extrem zuwider war. Ein Holzkopf sondergleichen war ich übrigens auch. Ich baute also zunehmend einen Widerstand gegen ihn auf - und da ich nicht groß die Wahl hatte, verweigerte ich einfach etwas von diesem Asch anzunehmen. So ein Blödmann konnte mir doch unmöglich was beibringen, dachte ich. Das war allerdings eine fatale Entscheidung, denn der Typ hat das persönlich genommen:-)
Einige Traumas sind möglicherweise bis heute nicht gelöst. Ich habe mich bis zum Schluß durchgemogelt und immer nur das Nötigste getan und gelernt:-) Ich kann natürlich nicht exklusiv den Lehrern die Schuld geben, aber von Pedagogik hatten die Meisten null Ahnung. Und nach einer Zeit war es glaube ich zu spät und mein Lernen hatte seine eigene Dynamik angenommen und somit ging´s nur noch um´s aushalten:-)
Und wenn ich bedenke wie ignorant meine Eltern bei all den Problemen waren - aber sie wußten es halt nicht besser und hatten aus beruflichen Gründen gar nicht die Zeit sich um mich zu kümmern. Ich allerdings rückte nicht mit der Sprache heraus da ich glaubte sie würden meine Argumente (damals waren es ja nur Klagen) nicht annehmen oder verstehen. Als Konsequenz, - und konsequent war ich bis auf die Knochen, habe ich alle (letztendlich durch meine eigene Sturheit entstandenen) Defizite nachholen- bzw. mir selber beibringen müßen:-)
Ich habe heute noch manchmal Alpträume von der Schule...
Ich "persönlich" rate dir: laß da nichts anbrennen...
Eines Teils kannst du das Kind ganz schlicht fragen "was es gerne tun möchte" (außer Pokemon rauf und runterspulen) und "was es nicht mag"....
Und andererseits kannst du weiter versuchen "kreative" Alternativen zu Pokemon und Co zu finden. Nur pass auf daß du mit dem Unterhaltungslevel nicht gleich zu hoch ansetzt, denn den mußt du nämlich später halten um das Kind bei der Stange zu halten. Also fang nicht gleich mit einem Wochenende in Disneyland an:-)
Mit anderen Worten, du mußt eines Teils auf das Kind eingehen aber nicht vergessen ihm Anregungen zu geben. Das Kind kann eben noch nicht ganz von alleine entscheiden was es mag, was ihm "guttut" und was es tun muß (um später ein mehr oder weniger problemloses Leben in unserer Gesellschaft führen zu können). Das muß ihm also beigebracht werden.
Auf der anderen Seite will das Kind nicht unter Druck gesetzt werden und wird "erbittert" um die Duchsetzung seines Willens und seiner persönlichen und kindlichen "Lust" und Unlust kämpfen:-) Ein Teil davon wird erhalten bleiben, und ein Teil wird über die Zeit auf der Strecke bleiben. So ist das Leben:-)
Manche Kinder glauben der "Welt" alles und schnell, und manche glauben ihr nie:-)
Kinder sind schon eine Herausforderungen, da sie uns unbewußt mit unseren eigenen Unzulänglichkeiten und Fehlern konfrontieren...und das manchmal erbarmungslos, da sie noch nicht wissen was Erbarmen oder Nachsicht ist:-)
Und so kann man eine Menge von Kindern lernen.