
Jinjok
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Aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 23.03.2002
Handel mit Elfenbein blüht ungehindert
Hauptabnehmer der Produkte aus Asien und Afrika sind Touristen aus Deutschland, Frankreich und Italien.
Nairobi - Ungeachtet der Verbote durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (Cites) blüht der Handel mit Elfenbein aus Afrika und Asien. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht, den die in London ansässige Organisation Save the Elephants (Rettet die Elefanten) zusammen mit den kenianischen Wildschutzbehörden (KWS) am Freitag in Nairobi bekannt gab. In acht inspizierten asiatischen Städten sind wir auf insgesamt 110 000 zum Verkauf stehende Elfenbeinprodukte gestoßen, sagte Mitverfasser Esmond Martin. 88 000 davon fanden wir allein in Thailand. Käufer der Elefantenprodukte seien in erster Linie Touristen und Geschäftsleute aus Frankreich, Deutschland und Italien.
Thailand hat, wie andere Länder auch, theoretisch Regeln, die diesen Handel verhindern sollten, doch das Land wendet sie einfach nicht an, monierte der Geograph und Schmuggelexperte Martin. Er und der Ko-Autor der Studie, Daniel Stiles, drängen das Land, seine rund zehn Millionen Touristen derart aufzuklären, dass sie auf den Kauf von Elfenbeinprodukten verzichten. Begünstigt durch die verbreitete Armut und korrumpierbare Regierungsvertreter blühe der Handel, der wirtschaftlich sehr einträglich sei. Während ein Kilo Elfenbein auf dem asiatischen Markt für 250 US-Dollar (283 Euro) gehandelt werde, koste es auf dem afrikanischen Markt 45 US-Dollar. Elefantenprodukte aus Afrika seien daher sehr gefragt.
Der Großteil des afrikanischen Elfenbeins geht nach China, sagte Martin. Dort wird es verarbeitet, meist zu Schmuck, und in die asiatischen Nachbarländer verkauft. In Asien gibt es nach Schätzungen der Experten noch bis zu 50 000 Elefanten, gerade mal ein Zehntel der Dickhäuter-Population Afrikas.
Offiziell ist der Handel mit Elfenbein seit 1990 nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen (Cites) verboten. Auf der Cites-Konferenz 1997 in Harare (Simbabwe) hatten Namibia, Botswana und Simbabwe die Genehmigung für einen so genannten kontrollierten Handel erwirkt. Danach durften sie Elfenbein aus Lagerbeständen oder durch kontrollierten Abschuss in Ausnahme-Aktionen verkaufen. Dieser eingeschränkte Handelsschutz war im Jahr 2000 von den Cites-Delegierten noch einmal bestätigt worden. Seitdem hat auch Südafrika die Schutzkategorie heruntergestuft. Im November dieses Jahres steht eine erneute Abstimmung an. (dpa)
Handel mit Elfenbein blüht ungehindert
Hauptabnehmer der Produkte aus Asien und Afrika sind Touristen aus Deutschland, Frankreich und Italien.
Nairobi - Ungeachtet der Verbote durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (Cites) blüht der Handel mit Elfenbein aus Afrika und Asien. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht, den die in London ansässige Organisation Save the Elephants (Rettet die Elefanten) zusammen mit den kenianischen Wildschutzbehörden (KWS) am Freitag in Nairobi bekannt gab. In acht inspizierten asiatischen Städten sind wir auf insgesamt 110 000 zum Verkauf stehende Elfenbeinprodukte gestoßen, sagte Mitverfasser Esmond Martin. 88 000 davon fanden wir allein in Thailand. Käufer der Elefantenprodukte seien in erster Linie Touristen und Geschäftsleute aus Frankreich, Deutschland und Italien.
Thailand hat, wie andere Länder auch, theoretisch Regeln, die diesen Handel verhindern sollten, doch das Land wendet sie einfach nicht an, monierte der Geograph und Schmuggelexperte Martin. Er und der Ko-Autor der Studie, Daniel Stiles, drängen das Land, seine rund zehn Millionen Touristen derart aufzuklären, dass sie auf den Kauf von Elfenbeinprodukten verzichten. Begünstigt durch die verbreitete Armut und korrumpierbare Regierungsvertreter blühe der Handel, der wirtschaftlich sehr einträglich sei. Während ein Kilo Elfenbein auf dem asiatischen Markt für 250 US-Dollar (283 Euro) gehandelt werde, koste es auf dem afrikanischen Markt 45 US-Dollar. Elefantenprodukte aus Afrika seien daher sehr gefragt.
Der Großteil des afrikanischen Elfenbeins geht nach China, sagte Martin. Dort wird es verarbeitet, meist zu Schmuck, und in die asiatischen Nachbarländer verkauft. In Asien gibt es nach Schätzungen der Experten noch bis zu 50 000 Elefanten, gerade mal ein Zehntel der Dickhäuter-Population Afrikas.
Offiziell ist der Handel mit Elfenbein seit 1990 nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen (Cites) verboten. Auf der Cites-Konferenz 1997 in Harare (Simbabwe) hatten Namibia, Botswana und Simbabwe die Genehmigung für einen so genannten kontrollierten Handel erwirkt. Danach durften sie Elfenbein aus Lagerbeständen oder durch kontrollierten Abschuss in Ausnahme-Aktionen verkaufen. Dieser eingeschränkte Handelsschutz war im Jahr 2000 von den Cites-Delegierten noch einmal bestätigt worden. Seitdem hat auch Südafrika die Schutzkategorie heruntergestuft. Im November dieses Jahres steht eine erneute Abstimmung an. (dpa)