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Glück im Unglück (Unfall 6.6.2004)

Diskutiere Glück im Unglück (Unfall 6.6.2004) im Literarisches Forum im Bereich Thailand Forum; Am Sonntag, den 6. Juni 2004 gegen 19.30 h wollte ich mit einem kleinen Motorrad von unserem Restaurant nach Hause fahren, um den Kindern das...
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Johann43

Gast
Am Sonntag, den 6. Juni 2004 gegen 19.30 h wollte ich mit einem kleinen Motorrad von unserem Restaurant nach Hause fahren, um den Kindern das Essen zu bringen, das meine Frau für sie vorbereitet hatte.

Es fing leicht zu regnen an auf der viel befahrenen Landstraße nach Nong Bua Lamphu - Udon. So mit 60 Stundenkilometern fuhr ich auf einmal in eine Regenwand. Nahm das Gas zurück, wollte stoppen, da meine Brille beschlug und ich nichts mehr sah und da passierte es auch schon. In letzter Sekunde erkannte ich einen unbeleuchteten Anhänger mit Bambusstangen drauf und einen Traktor. Ich versuchte auszuweichen, doch es war zu spät.

Von Unfall selbst habe ich nichts mehr mitbekommen, ich verlor das Bewusstsein. Wie durch einen Nebel nahm ich war, dass mich mehrere Menschen von der Fahrbahn zogen, damit mich andere Fahrzeuge nicht überrollten. Auch hörte ich Stimmen, konnte aber Niemanden sehen.

Eine Person gab mir meine Geldbörse wieder, indem er sie in meine Tasche steckte. Auch mein Handy wurde mir wieder zugesteckt und mehrere Menschen hievten mich auf einen Pick Up. Wie lange das gedauert hatte, weiß ich nicht, denn ich verlor immer wieder das Bewusstsein.

Einer der Menschen sagte noch, dass er mich kenne und ich der Mann von Duan sei. Ein andere sagte dass ich wohl schon bald Tod sein werde, nachdem ich so viel Blut verliere und eine große Wunde am Hals hätte.

Zum Glück stellte sich später heraus, dass es keine Wunde am Hals, sondern nur das Blut von der Kopfwunde war.

Vor Schmerzen verlor ich wieder das Bewusstsein und erwachte erst wieder in der Notaufnahme des kleinen Krankenhauses in Si Chompu, als eine Schwester mir die Kopfwunde nähte.

Auf einer großen Uhr, sah ich das es so gegen 21.00 h war. So langsam kam ich zu mir. Nach dem Nähen der Kopfwunde wurde meine anderen Blesssuren behandelt. Ich bekam einige Spritzen und ich wurde zum Röntgen gebracht.

Eine Schwester begutachtete das Röntgenbild und meinte, es würde genügen, wenn der Arzt am Morgen käme. Auf Wunsch meiner Frau, bekam ich ein Einzelzimmer mit Aircon (600 Baht/Tag).

Man legte mich dort auf das Bett, legte mir noch eine Kochsalzinfusion und man sagte meiner Frau, dass ich nichts essen und trinken dürfe. Schmerzen hatte ich nach den Spritzen keine mehr und schlief auch gleich ein.

Morgens gegen 10.00 h kam dann ein junger Arzt, der mich gründlich untersuchte und nochmals zwei Röntgenaufnahmen von meinem Schlüsselbein machte. Er teilte mir mit, dass er das Schlüsselbein nicht behandeln konnte und er wolle mich sofort mit dem Krankenwagen nach Khon Khaen schicken.

Ich aber bestand darauf, dass ich nach Hause möchte und erst am Mittwoch nach Khon Khaen fahre. Er wollte dies nicht, aber ich blieb stur,
zumal wir erst Geld für die Behandlung besorgen mussten. Das konnte der Arzt aber nicht wissen.

So wurde ich entlassen (Kosten 3.800 Baht) und ging nach Hause. Meine Frau besorgte Geld und wir fuhren am Mittwoch (9.6.2004) in das Khon Khaen Central Hospital (staatliches Krankenhaus). Wir waren schon um 6.00 h dort, doch die Ambulanz begann erst ab 7.00 h zu arbeiten. So mussten wir warten, zusammen mit einer großen Zahl von anderen Menschen, die auch schon gekommen waren. Ich war der einzigste Ausländer.

Nach den Anmeldeformalitäten, für die wir fast eine Stunde brauchten, wurden wir dann zum Facharzt für Knochenbrüche gebracht. Auch da war schon eine lange Warteliste. Wir hatten die Nummer 34.

So gegen 9.30 h erschienen zwei Ärtzte und dann ging es zügig voran. Som um 11.00 h kam ich in das Behandlungszimmer, nachdem vorher nochmals eine Röntgenaufnahme gemacht wurde.

Der Arzt verglich alle Röntgenbilder, auch die von uns mitgebrachten und erklärte mir dann genau was er sah. Auch meine Fragen wurden korrekt beantwortet. Er legte mir einen Verband an und sagte, dass eine OP im Moment nicht nötig sei.

Er diagnostizierte einen Anriß der Sehne und des Knochens. Sollte sich mein Zustand in 4 Wochen nicht entscheidend gebessert haben, so müsse ich nochmals kommen. Er verschrieb mir noch eine Salbe und Antibiotika für meine entzündeten Wunden am Bein.

Meine Frau besorgte noch die Medikamente im Krankenhaus und bezahlte die Rechnung (485 Baht incl. Medikamente) und wir machten uns auf den Weg nach Hause, mit dem gemieteten Pick Up.

Alles in allem kann ich sagen, dass ich in beiden Krankenhäusern von den Ärzten gut behandelt und versorgt wurde.

Nach meiner Rückkehr aus Khon Khaen, machte meine Frau die Menschen ausfindig, die mir geholfen hatten. Gestern spendierten wir Ihnen ein Essen und meine Frau überbrachte Ihnen unseren Dank. Es hätte gut sein können, dass ich ohne sie Tod gewesen wäre.

Es sind LKW Fahrer, die jede Nacht, nicht weit von der Unfallstelle, Rast machen, auf ihrem Weg von Korat - Udon. Sie sind jede Nacht da, wie wir inzwischen wissen.

Sobald ich dazu in der Lage bin, werde ich das auch noch persönlich machen.

Gruss Johann
 
M

MichaelNoi

Gast
Hallo Johann, erst mal vielen Dank für die genaue Beschreibung der Vorfälle. Auch so was ist sehr interessant zu lesen. Ich wünsche dir weiter gute Besserung und fahr vorsichtig :wink:
 
J

Johann43

Gast
Als Gegenstück eine kleine Episode von gestern Abend in unserem Restaurant.

Zwei Schweizer, Stammgäste, kamen zum Essen. Sie sprechen Thai. Meine Frau sagte ihnen, auf ihre Frage, wo ich sei, was passiert ist. Die Antwort: da ist er eben zu schnell gefahren. Keine Gute Besserung, nichts.

Kommentar hierzu: überflüssig.

Gruss Johann :wink:
 
A

abstinent

Gast
@ Stuntman Johann

Die gute Besserung wünschen dir dafür aus ganzem Herzen alle Zweiradkollegen und Forenfreunde!
Hoffe bald 'mal bei dir speisen zu können, und dich bei der Gelegenheit dann kennenzulernen.

Ciao :wink:

"abstinent" :cool:
 
H

Holgernator01

Gast
Hallo Johann,

auch von mir gute Bessereung. Gute, daß nicht mehr passiert ist.
Wenn ich nächstes Mal mit Zwei Rädern unterwegs bin, werde ich an dein Erlebnis denken und noch vorsichtiger Fahren.
 
W

waldi

Gast
Ich aber bestand darauf, dass ich nach Hause möchte und erst am Mittwoch nach Khon Khaen fahre. Er wollte dies nicht, aber ich blieb stur,
zumal wir erst Geld für die Behandlung besorgen mussten. Das konnte der Arzt aber nicht wissen.
@johann

biste auch einer von denen, die in LOS ohne krankenversicherung und sogar ohne unfallversicherung für ein paar läppische tausend baht/jahr rumhüpfen???

dann biste ganz schön dämlich...

trotzdem gute besserung und alles gute

waldi
 
P

Peter-Horst

Gast
@Johann

gut zu hören, das es Dir wieder besser geht.

Weiterhin gute Genesung.

Gruß peter
 
C

Chak

Gast
Gut zu hören, dass du offensichtlich auf dem Weg der Besserung bist und auch wieder tippen kannst.

Ich glaube in dem Krankenhaus war meine Schwiegermutter auch mal gewesen.

So viel aber zu dem Thema Hilfe bei Unfällen, der du ja eventuell dein Leben zu verdanken hast. Und da liest man dennoch immer wieder, man solle in Thailand bloß nicht bei Unfällen helfen. :zorn:
 
E.Phinarak

E.Phinarak

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Hallo Johann,

alles Gute nach Si Champo uns lass dich noch ein wenig pflegen, bevor du wieder auf´s Krad steigst. Und Helm nicht vergessen!

Gute Besserung

Eddy
 
Jinjok

Jinjok

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Hallo Johann

Ich habe auch schon Erfahrungen mit Mopedfahren in Thailand gesammelt. Bin aber nur bei trockener Witterung gefahren. Auf jeden Fall kann ich mir den Unfallhergang gut vorstellen. Sowas kann in Thailand ständig passieren. Mir lief es eiskalt den Rücken hoch und runter als ich Deinen Bericht las. Ich hoffe es wird mir eine Warnung sein.

Weiterhin gute Besserung
Jinjok
 
N

nokopie

Gast
Hallo Johann

Auch ich wünsche dir alles Gute, vorallem gute Genessung. Ich hoffe, dass du wieder komplett fitt bist wenn ich dich gegen Ende August besuchen will.

Gruss, Nokopie
 
C

conny

Gast
@ Johann

Gute Besserung auch von mir. Hast echt Glück gehabt.
Ob die Geschichte genauso verlaufen wäre, wenn sie in einer dieser Touristengebiete wie z.B. PTY passiert wäre, wo die Hilfsbereitschaft nicht immer so gross geschrieben wird :nixweiss: - wer weiß.

Gruß
Conny
 
P

PETSCH

Gast
Alles Gute+schnelle Genesung, Johann
Otto,Klaus+ich werden heute abend ein
Gläschen auf Dich trinken und ein Stäbchen für Dich zündeln :wink:
good luck
 
U

UweFFM

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Hallo Johann,
gute Besserung auch von mir.
Kopfverletzung? Lass dir mal vom Absti beschreiben, wo es gute Helme in LOS gibt, ist glaube ich bei Bangkok. Meinen bringe ich im Urlaub immer mit, weils in LOS meist nur Einheitsgrößenschüsseln gibt. Gruß Uwe
 
D

dawarwas

Gast
Hatte sowas auch schon x. Bin mit dem Moped von BKK nach Patty, da fing es auch schon an zu regnen. Waere ich auch fast auf einen langsam fahrenden LKW geprescht.

Da haste aber wirklich noch x richtig Schwein gehabt, das dich keiner anderer Ueberfahren hat.

Gute Besserung auch von mir.
 
franki

franki

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Wünsche auch gute Besserung!

Gruß von Franki. :wink:
 
DisainaM

DisainaM

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Auf keinen Fall die Kopfverletzung auf die leichte Schulter nehmen,
johann, wenn Du dass Bewußtsein verloren hast, mußt Du von einer Gehirnerschütterung ausgehen, wo Du sicherstellen mußt, dass Fachleute den weiteren Verlauf überwachen.

Bis zu 3 Wochen nach einer schweren Gehirnerschütterung kann noch eine Gehirnblutung auftreten, die im ungünstigsten Falle zum Tod führen kann.

Also spare nicht am falschen Ende, und läß einen neurologen den weiteren Heilungsprozess überwachen.

Gute Besserung und Grüsse,

DisainaM
 
K

Kali

Gast
Ich denke auch, daß das gut im Auge behalten werden sollte.

Doch Du wirst wissen, was Du tust.

Auf jeden Fall gute Besserung, und dass Du bald wieder ganz auf dem Damm bist. :wink:
 
C

Chak

Gast
Gehirnerschütterung heißt doch wohl vor allem erstmal Ruhe, und zwar im Bett. Also, wir wollen dich in nächster zeit hier nicht so viel posten sehen. ;-)
 
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