@knarfi
Wie alt bist Du?
Mit zunehmenden Alter kommen im Durchschnitt Krankheiten in kürzeren Abständen.
Ja, ist schon klar. Kann aber auch umgekehrt sein - hängt halt von vielen Faktoren ab.
Ich bin z.B. Mitte 40. Als ich Kind und Jugendlicher in Deutschland war und bis Mitte 30 war ich sehr häufig krank. Seitdem ich in Thailand lebe, selbstständig bin und Familie habe, bin ich zwar älter, aber viel weniger krank. Ich denke also, dass man seinen Krankheitszustand auch selbst mit beeinflussen kann, indem man die besseren Rahmenbedingungen schafft.
Natürlich kann man nicht gegen alles gewappnet sein, z.B. Unfälle.
Man muss aber immer bedenken, dass Versicherungen ja zu den bestverdienensten Branchen zählen. Wenn man Gewinn, deren Immobilien und den Verwaltungsapparat abzieht, wird vermutlich nur die Hälfte der Einzahlungen nötig sein, um die Krankheitskosten zu zahlen. Und die liegen dann im Durchschnitt eines Menschen.
D.h. wenn man selbst immer alles zahlen müsste, würde man im Schnitt nur die Hälfte der Kosten haben, die man im Leben für einen KV hinblättern muss. So mal ganz pauschal ausgedrückt.
Das bedeutet, dass ein Leben ohne Versicherung im Durchschnitt immer günstiger ist.
Es geht also nur um die Risikoabschätzung. Und das hängt dann eben von einem selber ab. Menschen, die bergsteigen, Autorennen bestreiten, rauchen oder sonstige Dinge machen, die einen besonderen Kick bringen, um sich am Ende gerade doch noch vom Tod zu bewahren, die werden wohl auch gut ohne Versicherung auskommen können - von der Logik her.
Sicherheitsfanatiker (zu denen ich früher auch zählte) nehmen natürlich gerne so viele Versicherungen mit, wie nur geht.
Ganz nüchtern betrachtet muss jeder halt für sich selbst abwägen, wie groß das Risiko ist. Und ob es hoch genug ist, um dafür auch Geld auszugeben. Allgemein kann man diese Frage nicht beantworten. Das muss jeder für sich entscheiden, anhand verschiedener Faktoren.
Ich persönlich nutze manchmal Versicherungen (die ich dann häufig auch nutzen musste), manchmal aber auch nicht. Mit manchen Versicherungen war ich sehr zufrieden, von manchen schwer enttäuscht.
Ich hatte auch mal eine KV-Anwartschaft (aus anderen Gründen), die ich aber nach einigen Jahren aufgegeben hatte, als ich merkte, dass sie nichts bringt. Aber wenn man sie schon mehr als 10 Jahre hat, wäre es natürlich schon blöde, sie aufzugeben. Würde ich auch nicht machen.
Ähnliches gilt ja z.B. auch für Rentenversicherung etc. Würde sie mir im Alter etwas nutzen, würde ich freiwillig einzahlen. Da ich mir mit meiner Rente aber eh nur ein paar Eier leisten kann, zahle ich auch nichts weiter ein und spare mir das Geld andersweitig zusammen. Aber das geht halt in meinem Fall - aber würde ich auch nicht verallgemeinern.
Die Abwägung, was für einen selbst richtig ist (gerade in die Zukunft blickend) ist nicht einfach.... aber es lässt sich durchaus einiges optimieren.