So, hier versprochene Bericht einer Feier im Wat Puttabenjaphon bzw. in der Klosterberghalle. Kann eigentlich Airports Aussage über Hektik und Stress nicht bestätigen, sicher ist es aber bestimmt für drei Mönche hektisch sich von ca. 500 Leuten beschenken zu lassen. Ich denke, es ist nicht viel anders als eine Bindabhat in Thailand, es stellt sich nur das logistische Problem die drei Mönche von den vielen Gaben schnellstens zu entlasten. Ich nehme an, Airport meint ganau das.
Die größeren Veranstaltungen wie Songkran, Khao und Ook Pansa werden in der Klosterberghalle abgehalten, da das Wat nicht mehr als 300 Personen fasst, es sind immer mehr als 500 Leute dort, meist Thaifrauen mit ihren Ehemänner und Kindern, aber auch einige Nichtthais und auch zahlreiche Thaimänner. Viele Frauen tragen ihre landestypische Tracht. Auch wird die Halle mit Teppichen ausgelegt, so dass man bequem und sauber sitzen kann. Die Mönche sitzen erhöht auf der Bühne. Auch ist ein Altar mit großen Buddha Statuen aufgebaut. Der obligatorische Spendenbaum darf natürlich auch nicht fehlen. Geldspenden kann man auch in Umschlägen abgeben, man bekommt sogar eine vom Finanzamt anerkannte Spendenquittunga am Jahresende zugeschickt.
Es geht los um 10:00, eine Gebet in Pali wird rezitiert und dabi finden sich unter den ca. 300 Thais auch einige Nicht-Thais (ich hasse das Wort Falang) ein.
Die Ehemänner, die sich nicht so dafür interessieren, finden sich zum Plausch im Eingangsbereich zusammen, wo kleine Wurstbrote und Getränke angereicht werden. Es besteht auch die Möglichkeit eines Frühschoppens in der Gaststätte nebenan.
Danach gibt es eine Predigt in Thai, die immer satzweise in Deutsch übersetzt wird.
Danach werden die Essensspenden, die die Besucher schon in Plastiktüten abgepackt mitbringen, an die Mönche übergeben. Es wird ein großer Kreis in der Halle gebildet und die Mönche lassen sich die Essenspenden in ihre große Trageschüssel legen. Diese werden von Helfern unmittelbar wieder herausgenommen und in Eimern gesammelt. Darunter findet man einen Querschnitt durch die gesammte thailändische Küche, aber auch Obst, Süßigkeiten, Nudelpäckchen, Getränkedose und -tüten, Bedarf des täglichen Lebens wie Zahnpasta, etc. werden gerne gegeben. Das Ganze ist natürlich etwas hektisch, da die Menge der Spenden enorm ist. Nachdem der Rundgang der Mönche abgeschlossen ist und diese ihr Menue zusammengestellt bekommen haben, beginnt das gemeinsame Essen, das bis 12:00 Uhr beendet sein muss. Die Essenspenden, die die Mönche nicht benötigen werden in Eimern an an alle Besucher ausgeteilt, es entsteht eine lange sitzende Eimerkette, wie bei der antiken Feuerwehr.
Nun beginnt der gemütliche Teil des Tages und meine "gute Tat" fürs nächste Leben ist den armen Mönchen beim Vertilgen der doch üppigen Spenden zu helfen.
Nach dem Essen, bevor es mit Meditation und Gebeten weitergeht, hat man die Möglichkeit mit den Mönchen zu sprechen, ggf. ihnen weitere Spenden zu übergeben. Auch trifft man den einen oder anderen Bekannten.
Überwältigend ist immer die Atmosphäre während der Mahlzeit, es wird erzählt und gelacht. Man kennt nicht viele, aber trotzdem ist es wie eine große Gemeinschaft dort, Nicht-Thais eingeschlossen.
Wir haben beide nicht viel mit Religion am Hut, trotzdem versäumen wir keine Feier in diesem Wat. Es ist ein Treffpunkt und kulinarisches Erlebnis zugleich und so manche Thai erwirbt sich Verdienste fürs nächste Leben (gibt es eines ???).
Wir werden am 20.Oktober wieder dort sein und würden uns freuen den einen oder anderen aus dem Forum dort zu treffen.
Gruß,
Wittayu