@ Klaus,
ich will mir eine Beschreibung ersparen, da kommt die
Programmbeschreibung schon ziemlich gut hin.
Aber meinen Eindruck, mein Gefühl, will ich Dir nicht vorenthalten. Obwohl - objektiv betrachtet - eine sehr schöne Reisebeschreibung, nach dem Motto: da will ich auch einmal hin.
Habe mich nur dabei ertappt, daß ich dazu neigte, meine Erfahrungen und die Schilderungen meiner Frau vom Leben aus ihrer Heimat immer wieder so als Vergleich zu sehen.
Natürlich sind sie nett anzuschauen, diese malerischen Bergvölker, wenn sie auf folkloristischem Background im TV präsentiert werden. Daß sie allerdings in Thailand sind, läßt sich faktenmäßig schildern; nur, was Unterdrückung und Verfolgung von Menschen eigentlich bedeutet, geht bei solchen Berichten immer ein wenig unter.
Wie gesagt, lag an mir.
Als die Marktfrau ihren Tagesverdienst offenbarte ( 100 THB) bei zwei schulpflichtigen Kindern, wurde ich stark an die Verhältnisse in Tab Gung ernnert. Ich hatte bereits einmal geschrieben, daß es diese 'greifbare' Armut war, die einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen hatte.
Und warum mußte ich beim Anblick dieser martialischen Einsatzgruppe daran denken, daß auch von diesen Herren mit Sicherheit einige sich ihren Teil vom Drogenkuchen in die Tasche stecken.
Und, daß der frühere Drogenkönig 'Khun Sa' im Grunde ein Freiheitskämpfer der Karen war und vielleicht auch noch ist, wußte ich noch nicht. Der Veteran, der das ehemalige Refugium dieses Herrn pflegt, erinnerte mich ein wenig an die frühreren Mitstreiter von Fidel Castro und Che Guevera, die ja auch über ihre Herrn und Meister nichts kommen ließen.
Dann noch der Abt des Klosters, das wohl zu einem Touristenzentrum ausartet. Aber auch dieser lasterhafte Mensch (Mönch), der wohl im Lande ziemlich umstritten ist, kann mir den Buddhismus nicht vergällen.
Und das Flußschiff aus China auf dem Mekhong. Chinesische Waren rein - thailändische Waren raus. Und eine Menge Leute, die jeder jeweils eine Kiste trugen. Auch ein Beweis dafür, wie wenig Arbeit da ist und wie billig die menschliche Arbeitskraft dort ist.
Alles in allem ist er wohl sehenswert. Es ist ein Teil des Landes, das ich schätzen gelernt habe, auch wegen der Liebenswürdigkeit vieler seiner Bewohner. Ich denke, er wird seinen Intentionen gerecht, den Leuten diesen Teil des Landes ein wenig nahe zu bringen, wobei es letztendlich auch nichts bringt, im Rahmen eines solchen Berichtes in die Tiefe zu gehen. Es ist nun einmal meine Art, auf die Dinge zu achten, die
nicht direkt zu sehen sind.
Wobei ich durchaus die teilweise wirklich herrlichen Aufnahmen von Menschen und Landschaft genießen kann.
