K
Kali
Gast
Endlich ist die Zeit des Wartens vorbei, Suay und ich sitzen auf dem Flughafen in Frankfurt , schlürfen an unserem viel zu teuren und bereits erkalteten Kaffee – doch nichts soll die Vorfreude trüben, wieder – das 3.Mal - ins gelobte Land, ins Land of Smile, von seinen FreundInnen auch liebevoll LOS genannt, zu reisen. :-)
Der Flug war wie vermutlich alle Flüge sind, und diesmal empfing uns sogar Schwager mit dem Auto – gegen eine geringe Aufwandsentschädigung – am Airport Udon Thani und lieferte uns wohlbehalten bei Schwiegermutter in Ban Tab Kung ab.
Obwohl, diesmal sind wir mit gemischten Gefühlen geflogen. Wie jedermann weiss, hatte mein Schwager seine Gattin, Suays Schwester, somit folgerichtig meine Schwägerin, in Thailand gelassen, war mit den Kindern, ihrem Pass und Ticket alleine wieder nach Hause gekommen. Zunächst ja nur, damit sie zu sich komme, die Gute, und dem Alkohol und überhaupt ihrem bisherigen Lebenswandel abschwöre. Doch sie schwörte nicht, zumindest nicht ab, und so kam, was kommen musste, Schwager verzichtete auf eine weitere gemeinsame Zukunft mit seiner Holden, wobei es doch so gut anfing vor 11, oder waren´s 12 ? Jahren auf Koh Samui. Zumal auch noch einige Einzelheiten ans Licht des Tages kamen, die ihn zu dieser radikalen Entscheidung führten. Insider auf Koh Samui munkelten, dass Schwägerin bereits Kontakte aufgenommen hatte zu jemandem, der jemand kennt, der wiederum einen kennt, der bereit ist – gegen eine kleine Aufwandsentschädigung – Schwager zu befördern, ins Jenseits nämlich. Nun, Schwager war letztendlich auch nicht ohne, hatte auf der schönen Insel nicht nur seine Augen in die Richtung einer Schönen gelenkt, damit sie ihm die Zeit, die unerträgliche mit seiner Gattin, versüsse. Diese im Verborgenen lauernde vermeintliche Gefahr spürend hatte er schliesslich das Weite gesucht – und auch gefunden. Und Schwägerin fuhr dann mit zwei Begleiterinnen wieder ins Haus der Mutter, wo allerdings kein Grund vorlag, und auch kein Geld da war, um ein Lamm zu schlachten, auch, wenn sie sehr verloren war, die Tochter. :-(
Nun gut, wir kamen also an im Hause der Mutter, und ich sah ihren Blick, den der Schwägerin, Gift und Galle sprühend, als sie meiner ansichtig wurde. Doch gings ganz gut die ersten Tage, wir gingen uns aus dem Weg, sie sprach nicht mit mir und ich nicht mit ihr. Auch im Wortwechsel mit meiner Frau und ihrer Mutter war die Spannung zu spüren, unter der Schwägerin sich befand. Um die Familienehre zu retten, bezahlte ich erst einmal einen Teil von dem, was Schwägerin inzwischen wieder an Zock-Schulden und sonstigen Verpflichtungen eingegangen war. Auch die Telefonrechnung – um die 8000 THB – beglich ich erst einmal, damit er nicht ganz abgebrochen wurde, der Kontakt zur Aussenwelt, dachte auch ein wenig an meine Frau, die nach unserer Rückkehr nach D sicher das ein oder andere Mal die Lieben daheim sprechen wollen würde.
Und so kam´s wie´s kommen musste: ging abends nach Einbruch der Dunkelheit noch einmal Zigaretten holen, und waren da nicht verdächtige Schatten hinter mir? Und blitzte da nicht was auf, etwas Metallenes, im trüben Schein einer typischen Issaan-Dorf-Strassenlaterne ? Meinen Schritt beschleunigend, nahm ich´s wahr, die gleichzeitige Beschleunigung der vermeintlichen Schatten hinter mir, oder waren sie bereits an der Seite, jenseits dieser undefinierbaren Strauchart, die gerade geeignet ist, einen angetrunkenen Dorfhund in der Spur zu halten? Und da war er vor mir, der Schatten, der nach physikalischen Gesetzen eigentlich hinter mir hätte sein müssen, und da blitzte es bereits vor meinen Augen, das, was ich bisher nur im Fernsehen, eine Tüte Salzstangen in der Hand und eine schnurrende Ehefrau neben mir, erlebt hatte...
Doch was war das, wo kommt auf einmal dieses Rauschen her? Ach ja, Suay war auf der Toilette, und nachts hört man das Rauschen des Wassers nach Erledigung des Geschäftes und der durch das Fehlen sonstiger Nebengeräusche optimierten akustischen Leitfähigkeit der Luft besonders deutlich.
"Pben arai ?", meinte meine Gattin besorgt, die wohl ein paar angstvoll zwischen gepressten Zähnen ausgestossene Laute vernommen hatte. "Mai pben arai." erwiderte ich zaghaft, ein paar klitzekleine Schweissperlen von der Stirn wischend und einen souveränen Eindruck erwecken wollend. Buddha sei´s gedankt, ein Traum, tatsächlich ein Traum – und doch so real, so greifbar nah. Und ich kuschelte mich ganz eng an meine Frau und versuchte an das Lächeln zu denken, dass man diesem Lande nachsagt, in dem ich – zumindest vor 5 Minuten – fast das abgegeben hätte, womit man hier in unserem schönen Lande seine Suppe auslöffelt.
Nun, Schwägerin ist tatsächlich bei Schwiegermutter in Ban Tab Kung und wartet mit verlorenem Gesicht darauf, dass Schwager sie schnell wieder an den heimischen Herd holt. Und sie intrigiert nach wie vor, versucht sich an allen Ecken und Enden Geld zusammen zu leihen, und die Telefonrechnung liegt tatsächlich bei inzwischen fast 5000 THB, da sie alles mögliche in Heinsberg noch regeln will, damit sich keine andere breit mache in ihren Pfründen. Und Schwager hatte sich wohl ganz real in jemand anderen – zumindest zweitweise – verguckt gehabt, und denkt – zumindest jetzt noch nicht – kaum daran, sie, Schwägerin, jemals wieder hier her zu holen. Ihm geht´s gut, und die Kinder haben die erste stressfreie Zeit seit Jahren.
Aber was mache ich mir Gedanken ? Nächstes Jahr werden wir wieder nach Thailand fliegen, auch die Mutter in ihrem Dorf wird besucht. Ob ich Angst hätte, fragte mich Suay, nachdem ich ihr den Traum erzählt hatte. Na ja, druckste ich ein wenig rum, kannst Du Dir vorstellen, dass es möglich ist, dass Schwägerin jemanden engagiert, der mich kalt machen würde ? Klar doch, stiess sie in ihrer unbekümmerten Art, allerdings bei gleichzeitiger Bildung ihrer ach so berühmt berüchtigten Falte auf der Stirn, frei von sich weg, gerade Männer, die überhaupt nichts haben, und das geht alles telefonisch, da ist jemand, der jemanden kennt, der einen weiss, der Geld braucht, und dann wird der einfach bei Nacht, auch wenn kein Nebel ist, ins Jenseits befördert. Und die Polizei ? Na ja, wenn es sich um einen Farang handelt – und das passiert halt schon mal -, na ja, die Polizei, ja, wenn es sich um einen Thai handeln würde, dann würden sie natürlich die Leute fragen und, und, und.
Das alles beruhigt mich ungemein, denn jedermann weiss, dass gerade Frauen nicht nur eine blühende Phantasie entwickeln, sondern all’ solche Gerüchte dem Geschreibsel der von massiven Persönlichkeitsproblemen geplagten Boulevard-Presse- Redakteuren entspringen. Da werde ich beruhigt im kommenden Jahr mit meiner Frau nach Thailand fahren, sehen, was hinter diesem Lächeln sonst noch alles verborgen ist – und meine Schwägerin wird mich überglücklich in die Arme schliessen, froh, dass sie ihren netten, verständnisvollen Schwager einmal wiedersehen darf.
Es wird sich alles als das raus stellen, als das es gedacht war:
Als ein Traum, nichts als ein Traum.............
Der Flug war wie vermutlich alle Flüge sind, und diesmal empfing uns sogar Schwager mit dem Auto – gegen eine geringe Aufwandsentschädigung – am Airport Udon Thani und lieferte uns wohlbehalten bei Schwiegermutter in Ban Tab Kung ab.
Obwohl, diesmal sind wir mit gemischten Gefühlen geflogen. Wie jedermann weiss, hatte mein Schwager seine Gattin, Suays Schwester, somit folgerichtig meine Schwägerin, in Thailand gelassen, war mit den Kindern, ihrem Pass und Ticket alleine wieder nach Hause gekommen. Zunächst ja nur, damit sie zu sich komme, die Gute, und dem Alkohol und überhaupt ihrem bisherigen Lebenswandel abschwöre. Doch sie schwörte nicht, zumindest nicht ab, und so kam, was kommen musste, Schwager verzichtete auf eine weitere gemeinsame Zukunft mit seiner Holden, wobei es doch so gut anfing vor 11, oder waren´s 12 ? Jahren auf Koh Samui. Zumal auch noch einige Einzelheiten ans Licht des Tages kamen, die ihn zu dieser radikalen Entscheidung führten. Insider auf Koh Samui munkelten, dass Schwägerin bereits Kontakte aufgenommen hatte zu jemandem, der jemand kennt, der wiederum einen kennt, der bereit ist – gegen eine kleine Aufwandsentschädigung – Schwager zu befördern, ins Jenseits nämlich. Nun, Schwager war letztendlich auch nicht ohne, hatte auf der schönen Insel nicht nur seine Augen in die Richtung einer Schönen gelenkt, damit sie ihm die Zeit, die unerträgliche mit seiner Gattin, versüsse. Diese im Verborgenen lauernde vermeintliche Gefahr spürend hatte er schliesslich das Weite gesucht – und auch gefunden. Und Schwägerin fuhr dann mit zwei Begleiterinnen wieder ins Haus der Mutter, wo allerdings kein Grund vorlag, und auch kein Geld da war, um ein Lamm zu schlachten, auch, wenn sie sehr verloren war, die Tochter. :-(
Nun gut, wir kamen also an im Hause der Mutter, und ich sah ihren Blick, den der Schwägerin, Gift und Galle sprühend, als sie meiner ansichtig wurde. Doch gings ganz gut die ersten Tage, wir gingen uns aus dem Weg, sie sprach nicht mit mir und ich nicht mit ihr. Auch im Wortwechsel mit meiner Frau und ihrer Mutter war die Spannung zu spüren, unter der Schwägerin sich befand. Um die Familienehre zu retten, bezahlte ich erst einmal einen Teil von dem, was Schwägerin inzwischen wieder an Zock-Schulden und sonstigen Verpflichtungen eingegangen war. Auch die Telefonrechnung – um die 8000 THB – beglich ich erst einmal, damit er nicht ganz abgebrochen wurde, der Kontakt zur Aussenwelt, dachte auch ein wenig an meine Frau, die nach unserer Rückkehr nach D sicher das ein oder andere Mal die Lieben daheim sprechen wollen würde.
Und so kam´s wie´s kommen musste: ging abends nach Einbruch der Dunkelheit noch einmal Zigaretten holen, und waren da nicht verdächtige Schatten hinter mir? Und blitzte da nicht was auf, etwas Metallenes, im trüben Schein einer typischen Issaan-Dorf-Strassenlaterne ? Meinen Schritt beschleunigend, nahm ich´s wahr, die gleichzeitige Beschleunigung der vermeintlichen Schatten hinter mir, oder waren sie bereits an der Seite, jenseits dieser undefinierbaren Strauchart, die gerade geeignet ist, einen angetrunkenen Dorfhund in der Spur zu halten? Und da war er vor mir, der Schatten, der nach physikalischen Gesetzen eigentlich hinter mir hätte sein müssen, und da blitzte es bereits vor meinen Augen, das, was ich bisher nur im Fernsehen, eine Tüte Salzstangen in der Hand und eine schnurrende Ehefrau neben mir, erlebt hatte...

Doch was war das, wo kommt auf einmal dieses Rauschen her? Ach ja, Suay war auf der Toilette, und nachts hört man das Rauschen des Wassers nach Erledigung des Geschäftes und der durch das Fehlen sonstiger Nebengeräusche optimierten akustischen Leitfähigkeit der Luft besonders deutlich.
"Pben arai ?", meinte meine Gattin besorgt, die wohl ein paar angstvoll zwischen gepressten Zähnen ausgestossene Laute vernommen hatte. "Mai pben arai." erwiderte ich zaghaft, ein paar klitzekleine Schweissperlen von der Stirn wischend und einen souveränen Eindruck erwecken wollend. Buddha sei´s gedankt, ein Traum, tatsächlich ein Traum – und doch so real, so greifbar nah. Und ich kuschelte mich ganz eng an meine Frau und versuchte an das Lächeln zu denken, dass man diesem Lande nachsagt, in dem ich – zumindest vor 5 Minuten – fast das abgegeben hätte, womit man hier in unserem schönen Lande seine Suppe auslöffelt.
Nun, Schwägerin ist tatsächlich bei Schwiegermutter in Ban Tab Kung und wartet mit verlorenem Gesicht darauf, dass Schwager sie schnell wieder an den heimischen Herd holt. Und sie intrigiert nach wie vor, versucht sich an allen Ecken und Enden Geld zusammen zu leihen, und die Telefonrechnung liegt tatsächlich bei inzwischen fast 5000 THB, da sie alles mögliche in Heinsberg noch regeln will, damit sich keine andere breit mache in ihren Pfründen. Und Schwager hatte sich wohl ganz real in jemand anderen – zumindest zweitweise – verguckt gehabt, und denkt – zumindest jetzt noch nicht – kaum daran, sie, Schwägerin, jemals wieder hier her zu holen. Ihm geht´s gut, und die Kinder haben die erste stressfreie Zeit seit Jahren.
Aber was mache ich mir Gedanken ? Nächstes Jahr werden wir wieder nach Thailand fliegen, auch die Mutter in ihrem Dorf wird besucht. Ob ich Angst hätte, fragte mich Suay, nachdem ich ihr den Traum erzählt hatte. Na ja, druckste ich ein wenig rum, kannst Du Dir vorstellen, dass es möglich ist, dass Schwägerin jemanden engagiert, der mich kalt machen würde ? Klar doch, stiess sie in ihrer unbekümmerten Art, allerdings bei gleichzeitiger Bildung ihrer ach so berühmt berüchtigten Falte auf der Stirn, frei von sich weg, gerade Männer, die überhaupt nichts haben, und das geht alles telefonisch, da ist jemand, der jemanden kennt, der einen weiss, der Geld braucht, und dann wird der einfach bei Nacht, auch wenn kein Nebel ist, ins Jenseits befördert. Und die Polizei ? Na ja, wenn es sich um einen Farang handelt – und das passiert halt schon mal -, na ja, die Polizei, ja, wenn es sich um einen Thai handeln würde, dann würden sie natürlich die Leute fragen und, und, und.
Das alles beruhigt mich ungemein, denn jedermann weiss, dass gerade Frauen nicht nur eine blühende Phantasie entwickeln, sondern all’ solche Gerüchte dem Geschreibsel der von massiven Persönlichkeitsproblemen geplagten Boulevard-Presse- Redakteuren entspringen. Da werde ich beruhigt im kommenden Jahr mit meiner Frau nach Thailand fahren, sehen, was hinter diesem Lächeln sonst noch alles verborgen ist – und meine Schwägerin wird mich überglücklich in die Arme schliessen, froh, dass sie ihren netten, verständnisvollen Schwager einmal wiedersehen darf.

Es wird sich alles als das raus stellen, als das es gedacht war:
Als ein Traum, nichts als ein Traum.............
