W
waldi
Gast
Kurzes Vorwort:
Bei der folgenden Geschichte geht’s um:
Einen verschwundenen Reisepass, nämlich meinen.
Ein nicht mehr vorhandenes Visa, nämlich meins...
Ein abgelaufenes Work Permit, auch meins...
Einen längeren Overstay – meiner!
Einen illegalen mehr in Thailand, - na? ...natürlich auch ich!
So fing’s an:
Auch das schönste NON Emigrant B multiple Visa geht nach 15 Monaten zu Ende!
Ich weiß, das jetzt viele hier im Forum aufschreien, so ein Visa gibt’s doch gar nicht! Stimmt, ihr habt recht! Die werden nur auf 12 Monate ausgestellt. Aber wenn man am letzten Tag der Gültigkeit ausreist, und zehn Minuten später wieder ein, bekommt man so noch mal 90 Tage. Also sind es fast 15 Monate. Einverstanden jetzt?
Somit stand ich wieder vor dem Problem, das alle Expats haben, außer die mit Jahresvisa.
Der normale und jahrelange Weg war, ein Visa von einen sehr guten Freund, in München „machen“ zu lassen. Er kam eh jedes Jahr in Urlaub zu uns, er nahm den Pass mit oder er brachte ihn mit, je nach Bedarf. Dies funktionierte auch immer tadellos. Mein Reisepass traute sich auch ohne mich auf Reisen, der ist da nicht so pingelig.
Dieses Mal managte dies aber jemand anders. Das Visa wurde auch wieder problemlos erteilt und der Reisepass wurde von diesen jemand auch wieder per Post auf Reisen geschickt. Nämlich zurück zu mir.
Das der Reiseweg beschwerlich und anstrengend ist, wusste ich, somit rechnete ich auch locker zwei Wochen ein, - können auch drei werden. Der nächste Ausreisetermin war eh erst in fünf Wochen, also was soll’s.
Nun gut, drei Wochen waren vergangen, aber mein Pass war noch nicht da. Na ja, der kommt schon noch, hat ja immer alles so wunderbar geklappt. Nach vier Wochen wurde ich dann so richtig aufmerksam, aber nicht aufgeregt. Man ist ja so einiges gewohnt im Land des Lächelns. Trotzdem wollte dieses kleine Büchlein, das ich jetzt bald benötigte, einfach nicht auftauchen bei mir. Schon blöd!
Die Tage vergingen und ich dachte mir: „Na, das wird doch jetzt kein Problem werden, oder?“
Ich erzählte sogar meiner damaligen, monatlichen Lebensabschnittspartnerin, das ich keinen Passport mehr habe, natürlich unter dem Deckmantel höchster Verschwiegenheit. Sie versprach mir auch, das sie schweigen kann wie ein Grab. Einen Tag später wurde ich dann aber von einer ganz anderen Dame in einen ganz anderen Ort schon gefragt, ob ich denn meinen Passport schon wieder habe. Thais müssen Gedanken lesen können, anders wäre das nicht möglich!
Der Tag der Ausreise kam und ich hatte natürlich keinen Pass!
Immer noch guter Dinge, na ja, das kriegen wir schon hin, problematisch wird’s aber mit dem Workpermit. Das ist nämlich genau auf die gleiche Zeitspanne des 90 Tages Visa an der Grenze ausgestellt.
Nach einer weiteren Woche war ich nun aber überzeugt, das ich jetzt wirklich ein Problem hatte. Die mehrmaligen „Nachfrager“ unter den bekannten Damen waren aber inzwischen durch meine beschwichtigten Worte überzeugt, das ich „ihn“ schon längst wieder hatte.
Bullshit! Gar nix war in Ordnung! Jetzt gab ich sogar die berühmte Hoffnung auf, die angeblich zuletzt stirbt. Welcher Dummkopf hat diesen Spruch erfunden?
Mit Aussitzen konnte ich jetzt auch nix mehr lösen – funktionierte dies doch bei Thais so gut, aber natürlich nicht bei mir.
Also gut, stellen wir uns dem Problem. Ich rief mal bei meiner Botschaft in Bangkok an, was ich denn jetzt so für Möglichkeiten hätte. Ein durchaus freundlicher Herr erklärte mir, wenn ich wieder einen richtigen Reisepass haben möchte, müsste ich nachweisen, das ich auch seines Stammes sei, ansonsten gibt er mir nur einen Notpass, damit ich nach Austria fliegen kann, um dort wieder einen richtigen zu beantragen. Das wollte ich aber nicht, ich legte auf. Inzwischen hatte ich um die 8 bis 9 Tage Overstay.
Ich wusste, das mein lieber, kleiner Bruder mit zwei weiteren Kultur Touristen, die er vom Bundesheer (Bundeswehr in D) bei wichtigen Kriegseinsätzen im österreichischen Wald bei einer Kiste Bier kennen gelernt hatte , nächste Woche hier auf der Insel aufschlagen werden. Clever wie ich nun mal bin, schickte ich ihm eine E-Mail, er würde doch bitte meine Geburtsurkunde und meinen Staatsbürgerschaftsnachweis, welche in Mutters Keller fein säuberlich abgeheftet sei, mitbringen. Er bestätigte, fragte aber nicht nach, warum? Er wusste, das ich manchmal etwas seltsame Ideen habe.
Bei Eintreffen der Jungs hatte ich 15 Tage Overstay. Workpermit konnte ich wegen des fehlenden Büchlein auch nicht verlängern, auch blöd.
Nachdem ich bei einer Kiste Bier mit den Kriegsveteranen (die haben die hingestellt) meines Bruders endlich die erforderlichen Papiere hatte, buchte ich für kommenden Tag, ein Donnerstag, den ersten Flug in die Stadt der Engel.
Um 10.30 Uhr lief ich in der österreichischen Botschaft ein. Übrigens ein feines, schickes Häuschen im Grünen, nicht weit weg von der deutschen Botschaft. Da Österreicher nun mal etwas eigen sind, haben die auch einen eigenen Schalter für ihre Landsleute. Da ist nix mit warten, bis die ganzen Damen fertig sind, die wegen Opernbesuch und der schönen Landschaft nach Österreich in Urlaub fahren wollen. Ja ja, da sind wir eigen, wir schauen zuerst auf uns und erst dann, na ja, lassen wir das.
Da an diesen Tag wenig Ösis mit Reisepassproblemen vor Ort waren, kam ich natürlich sofort dran. Mein Landsmann hinter der Scheibe, na ja er war Wiener, fragte mich meines Begehr. Ich sagte ihm gerade aus ins Gesicht, was Sache ist und wie es gelaufen ist. Keine Lügen, nein, sondern die ganze Story mit Visa in München, Postweg, nix mehr angekommen, usw....
Er sagte dann wortwörtlich: „Jo, des is bled.“ Er war so in meinen Alter, um die Dreißig. „Und Ham fliegen wollen’s a net, oder?“ „Na!“ war meine kurze Antwort. „Ich wohne doch in Phuket, da ist doch schön!“ Am Nebenschalter wurde jetzt eine der zukünftigen Austria Touristinnen auf mich aufmerksam. „Mei, lächelte die mich an!“ Ich denke fast, die wäre lieber mit mir auf den Wiener Opernball gegangen, als mit dem etwas reiferen Herrn hinter ihr.
„Haben’s die Papiere dabei?“ „Logisch“ verfiel ich in meinen bayrischen Slang, korrigierte mich aber gleich und antwortete „Eh klor!“ „Guat, dann füllen’s des do aus und i schick des dann nach Wien zum überprüfen, ob sie kaner sucht in Österreich“. „Eh klar“, nun war ich wieder voll artikulierender Ösi geworden. Dahinter war ein kleines Tischchen, sogar der TIP vom Roy lag da, ich füllte den Antrag fein säuberlich aus und gab ihn wieder dem Beamten. „So, ok, aber de Story mit da Post schreib ma do net eine, do brauch i schon a Diebstahlanzeige oder Verlustanzeige von da hiesigen Polizei. De bringans morgen, weil so lang dauerd eh de Überprüfung im Ministerium in Wien.“
„Eh klor, brauch i sonst a noch was?“ „Jo, 4 Büldl“. „Aha, und wos mach i mit de Thais? Hab ja ka Visa mehr in dem neien Pass?“ „Des is ihr Problem, Habedere, bis morgen!“ Ich warf noch schnell ein: „Wie long dauert des denn, bis i an neien hab? Bei de Deitschen dauert des 6 Wochen!“ „San mir de Deitschen? Net, oder? Bei uns eine Woche nach Antragstellung isser do!“ „Aha!“
Ich dackelte wieder von dannen.
Hang on, Guys...
Ich schreibe heute noch weiter, die Story wird noch richtig lustig!
Bei der folgenden Geschichte geht’s um:
Einen verschwundenen Reisepass, nämlich meinen.
Ein nicht mehr vorhandenes Visa, nämlich meins...
Ein abgelaufenes Work Permit, auch meins...
Einen längeren Overstay – meiner!
Einen illegalen mehr in Thailand, - na? ...natürlich auch ich!
So fing’s an:
Auch das schönste NON Emigrant B multiple Visa geht nach 15 Monaten zu Ende!
Ich weiß, das jetzt viele hier im Forum aufschreien, so ein Visa gibt’s doch gar nicht! Stimmt, ihr habt recht! Die werden nur auf 12 Monate ausgestellt. Aber wenn man am letzten Tag der Gültigkeit ausreist, und zehn Minuten später wieder ein, bekommt man so noch mal 90 Tage. Also sind es fast 15 Monate. Einverstanden jetzt?
Somit stand ich wieder vor dem Problem, das alle Expats haben, außer die mit Jahresvisa.
Der normale und jahrelange Weg war, ein Visa von einen sehr guten Freund, in München „machen“ zu lassen. Er kam eh jedes Jahr in Urlaub zu uns, er nahm den Pass mit oder er brachte ihn mit, je nach Bedarf. Dies funktionierte auch immer tadellos. Mein Reisepass traute sich auch ohne mich auf Reisen, der ist da nicht so pingelig.
Dieses Mal managte dies aber jemand anders. Das Visa wurde auch wieder problemlos erteilt und der Reisepass wurde von diesen jemand auch wieder per Post auf Reisen geschickt. Nämlich zurück zu mir.
Das der Reiseweg beschwerlich und anstrengend ist, wusste ich, somit rechnete ich auch locker zwei Wochen ein, - können auch drei werden. Der nächste Ausreisetermin war eh erst in fünf Wochen, also was soll’s.
Nun gut, drei Wochen waren vergangen, aber mein Pass war noch nicht da. Na ja, der kommt schon noch, hat ja immer alles so wunderbar geklappt. Nach vier Wochen wurde ich dann so richtig aufmerksam, aber nicht aufgeregt. Man ist ja so einiges gewohnt im Land des Lächelns. Trotzdem wollte dieses kleine Büchlein, das ich jetzt bald benötigte, einfach nicht auftauchen bei mir. Schon blöd!
Die Tage vergingen und ich dachte mir: „Na, das wird doch jetzt kein Problem werden, oder?“
Ich erzählte sogar meiner damaligen, monatlichen Lebensabschnittspartnerin, das ich keinen Passport mehr habe, natürlich unter dem Deckmantel höchster Verschwiegenheit. Sie versprach mir auch, das sie schweigen kann wie ein Grab. Einen Tag später wurde ich dann aber von einer ganz anderen Dame in einen ganz anderen Ort schon gefragt, ob ich denn meinen Passport schon wieder habe. Thais müssen Gedanken lesen können, anders wäre das nicht möglich!
Der Tag der Ausreise kam und ich hatte natürlich keinen Pass!
Immer noch guter Dinge, na ja, das kriegen wir schon hin, problematisch wird’s aber mit dem Workpermit. Das ist nämlich genau auf die gleiche Zeitspanne des 90 Tages Visa an der Grenze ausgestellt.
Nach einer weiteren Woche war ich nun aber überzeugt, das ich jetzt wirklich ein Problem hatte. Die mehrmaligen „Nachfrager“ unter den bekannten Damen waren aber inzwischen durch meine beschwichtigten Worte überzeugt, das ich „ihn“ schon längst wieder hatte.
Bullshit! Gar nix war in Ordnung! Jetzt gab ich sogar die berühmte Hoffnung auf, die angeblich zuletzt stirbt. Welcher Dummkopf hat diesen Spruch erfunden?
Mit Aussitzen konnte ich jetzt auch nix mehr lösen – funktionierte dies doch bei Thais so gut, aber natürlich nicht bei mir.
Also gut, stellen wir uns dem Problem. Ich rief mal bei meiner Botschaft in Bangkok an, was ich denn jetzt so für Möglichkeiten hätte. Ein durchaus freundlicher Herr erklärte mir, wenn ich wieder einen richtigen Reisepass haben möchte, müsste ich nachweisen, das ich auch seines Stammes sei, ansonsten gibt er mir nur einen Notpass, damit ich nach Austria fliegen kann, um dort wieder einen richtigen zu beantragen. Das wollte ich aber nicht, ich legte auf. Inzwischen hatte ich um die 8 bis 9 Tage Overstay.
Ich wusste, das mein lieber, kleiner Bruder mit zwei weiteren Kultur Touristen, die er vom Bundesheer (Bundeswehr in D) bei wichtigen Kriegseinsätzen im österreichischen Wald bei einer Kiste Bier kennen gelernt hatte , nächste Woche hier auf der Insel aufschlagen werden. Clever wie ich nun mal bin, schickte ich ihm eine E-Mail, er würde doch bitte meine Geburtsurkunde und meinen Staatsbürgerschaftsnachweis, welche in Mutters Keller fein säuberlich abgeheftet sei, mitbringen. Er bestätigte, fragte aber nicht nach, warum? Er wusste, das ich manchmal etwas seltsame Ideen habe.
Bei Eintreffen der Jungs hatte ich 15 Tage Overstay. Workpermit konnte ich wegen des fehlenden Büchlein auch nicht verlängern, auch blöd.
Nachdem ich bei einer Kiste Bier mit den Kriegsveteranen (die haben die hingestellt) meines Bruders endlich die erforderlichen Papiere hatte, buchte ich für kommenden Tag, ein Donnerstag, den ersten Flug in die Stadt der Engel.
Um 10.30 Uhr lief ich in der österreichischen Botschaft ein. Übrigens ein feines, schickes Häuschen im Grünen, nicht weit weg von der deutschen Botschaft. Da Österreicher nun mal etwas eigen sind, haben die auch einen eigenen Schalter für ihre Landsleute. Da ist nix mit warten, bis die ganzen Damen fertig sind, die wegen Opernbesuch und der schönen Landschaft nach Österreich in Urlaub fahren wollen. Ja ja, da sind wir eigen, wir schauen zuerst auf uns und erst dann, na ja, lassen wir das.
Da an diesen Tag wenig Ösis mit Reisepassproblemen vor Ort waren, kam ich natürlich sofort dran. Mein Landsmann hinter der Scheibe, na ja er war Wiener, fragte mich meines Begehr. Ich sagte ihm gerade aus ins Gesicht, was Sache ist und wie es gelaufen ist. Keine Lügen, nein, sondern die ganze Story mit Visa in München, Postweg, nix mehr angekommen, usw....
Er sagte dann wortwörtlich: „Jo, des is bled.“ Er war so in meinen Alter, um die Dreißig. „Und Ham fliegen wollen’s a net, oder?“ „Na!“ war meine kurze Antwort. „Ich wohne doch in Phuket, da ist doch schön!“ Am Nebenschalter wurde jetzt eine der zukünftigen Austria Touristinnen auf mich aufmerksam. „Mei, lächelte die mich an!“ Ich denke fast, die wäre lieber mit mir auf den Wiener Opernball gegangen, als mit dem etwas reiferen Herrn hinter ihr.
„Haben’s die Papiere dabei?“ „Logisch“ verfiel ich in meinen bayrischen Slang, korrigierte mich aber gleich und antwortete „Eh klor!“ „Guat, dann füllen’s des do aus und i schick des dann nach Wien zum überprüfen, ob sie kaner sucht in Österreich“. „Eh klar“, nun war ich wieder voll artikulierender Ösi geworden. Dahinter war ein kleines Tischchen, sogar der TIP vom Roy lag da, ich füllte den Antrag fein säuberlich aus und gab ihn wieder dem Beamten. „So, ok, aber de Story mit da Post schreib ma do net eine, do brauch i schon a Diebstahlanzeige oder Verlustanzeige von da hiesigen Polizei. De bringans morgen, weil so lang dauerd eh de Überprüfung im Ministerium in Wien.“
„Eh klor, brauch i sonst a noch was?“ „Jo, 4 Büldl“. „Aha, und wos mach i mit de Thais? Hab ja ka Visa mehr in dem neien Pass?“ „Des is ihr Problem, Habedere, bis morgen!“ Ich warf noch schnell ein: „Wie long dauert des denn, bis i an neien hab? Bei de Deitschen dauert des 6 Wochen!“ „San mir de Deitschen? Net, oder? Bei uns eine Woche nach Antragstellung isser do!“ „Aha!“
Ich dackelte wieder von dannen.
Hang on, Guys...
Ich schreibe heute noch weiter, die Story wird noch richtig lustig!