Wenn ein Land, wie Kambodscha dank Pol Pot seine Elite verliert,
verliert es nicht nur die Spitze der Gesellschaft,
sondern auch die Traeger seiner Kultur.
Diese Elite ersetzt man nicht einfach, denn diejenigen, die nun versuchen, diese Position zu fuellen, sind oft nur Leute mit Beziehungen und Geld.
Das Land selber, ist auch nach 7 Jahren nach dem TV Bericht nicht wesentlich weiter,
in seiner kulturellen Heilung gekommen.
Ein wesentlicher Punkt ist dabei die flaechendenkende TV Verbreitung
und die Schulung der weiblichen Bevoelkerung mittels unterhaltsamer Seifenopern,
welche als versteckte Abendschule, den Zusehern neue Werte in der Volksbildung vermitteln sollen,
was Thailand erfolgreich geschafft hat.
Auch die Entwicklung des Tourismus wird vernachlaessigt, was allerdings auch gut ist.
Es bringt nichts, im Giesskannenprinzip Inseln des Wohlstandes zu schaffen, wenn es nicht zuvor eine Bildung der Bevoelkerung gab;
Beispiel Muell.
Waehrend fuer einen Touristen eine vermuellte Natur nicht besichtigenswert ist,
zeugt in Schwellenlaender eine Vermuellung von Wohlstand,
wer Geld hat, viele Dinge zu kaufen und zu konsumieren,
erzeugt viel Muell.
Wuerde der Muell entsorgt werden, wuerde ja keiner mehr sehen,
dass es einem gut geht, deshalb muss der Muell liegen bleiben,
und vom besseren Leben Zeugnis geben.
Viele Auswanderer durchlaufen in Asien einen Wandlungsprozess.
In ihrer Anfangszeit fotographieren sie gerne die natur, Tiere, Pflanzen, alles, was es in der verlassenden Heimat nicht gibt,
und was man als schoen bezeichnen kann.
Irgendwann wird das Neue zur Gewohnheit und damit wandelt sich die Perspektive,
weil nun das nicht mehr vorhandene, was man in Europa verlassen hat,
ploetzlich an Bedeutung gewinnt.
Damit beginnt die Zeit des Aergerns,
man aergert sich ueber all die Dinge, die einem wichtig sind,
und die man nicht mehr umsich hat.
In dieser Phase treten alle positiven Dinge in den Hintergrund und es wird nur noch negatives wahrgenommen.
Oft wird in dieser Phase die neue negative Sicht zum Selbstlaeufer und zu einer echten Belastung fuer die im Grunde guten Beziehungen zu dem neuen Umfeld.
Wenns Dir nicht gefaellt, geh doch;
diese Reaktion wollen die Auswanderer erneten,
um sich von ihrer Wahlheimat emotional zu trennen,
um wieder weiter ziehen zu koennen.
Oft sind aber zu diesem Zeitpunkt die finanziellen Realitaeten derart gewandelt,
dass ihnen einfach die Mittel fehlen, weiter zu ziehen,
dann treten diese Menschen in die Phase der Verbitterung ein,
weswegen viele ihrer Beziehungen zerbrechen.
Am Ende vereinsamen sie am Internet,
und nehmen von ihrer neuen Wahlheimat weder die Moeglichkeiten noch die sich daraus ergebende Lebensqualitaet bewusst war.
Aus diesem Grunde halten sich Europaeer, die z.B. in Thailand seit Generationen leben,
bewusst von diesen neuen Zugezogenen fern,
denn die sind im Grunde nicht anders als die Touristen nur Durchreisende, mit laengerem Zwischenaufenthalt.
Wer an der Sicht eines Deutschen, in seiner negativ Phase in Kambodscha interessiert ist,
Expat in Phnom Penh: Leben im Dreck - typisch Kambodscha ??? (2)