
Jinjok
Senior Member
Themenstarter
Die folgenden 3 Episoden fand ich auf den Webseiten von Brigitte Jankord.
Reise nach Kanada
Im April 1995 hatte die Nonne B. die Gelegenheit, eine Reihe von buddhistischen Zentren in Kanada zu besuchen und an einer buddhistischen Gelehrtenkonferenz an der Universität von Toronto teilzunehmen. Hier wird kurz über ihre Kontakte mit Buddhisten in Kanada berichtet. Dieser und die folgenden Berichte entsprechen den realen Tatsachen, und aus diesem Grund soll der Name der Nonne B. ungenannt bleiben.
In den großen Städten wie Toronto und Montreal gibt es zahlreiche buddhistische Zentren vieler Nationalitäten, von denen die meisten durch asiatische Emigranten gegründet worden sind. Fast nur die tibetischen und die Zen-Zentren werden ähnlich wie in Europa überwiegend von westlichen Anhängern besucht und unterstützt.
Die Nonne B. hatte die Ehre, Gast bei verschiedenen vietnamesischen, chinesischen, burmesischen und Khmer-Zentren zu sein. Leider war die Zeit ihres Aufenthalts zu kurz bemessen, um die anderen indischen, thailändischen, japanischen, laotischen und singhalesischen Zentren zu besuchen. Die Gemeinschaften dienen jeweils hauptsächlich denen, die ihre Sprache sprechen, denn Kultur und Buddhismus haben sich in den verschiedenen Ländern miteinander vermengt. Es gibt kaum Kontakte zwischen den Zentren verschiedener Nationen.
Als die Nonne B. bei lokalen Behörden nach buddhistischen Zentren fragte, erfuhr sie, daß diese Gemeinden in der Öffentlichkeit überhaupt nicht bekannt sind, und daß sie eher den Charakter von privaten Vereinigungen haben. Selbst die nächsten Nachbarn wußten nicht, um welche Art von Gesellschaft es sich da handelte. Intern schienen diese Gemeinden sehr gut zu funktionieren. Es fanden sich dort Menschen zusammen, die aufrichtig versuchten, die Lehre des Buddha in der Neuen Welt in die Praxis umzusetzen. Und vielleicht war und ist es gerade der besondere Reiz vieler Zentren, die sich zur Zeit in einer Aufbauphase befinden, daß vieles improvisiert werden muß. Es ist ein Anfang. Die Unterbringung, die Ausstattung und die Verwaltung brauchen Zeit, um zu wachsen und sich in die neue Umwelt einzupassen. Diese Orte müssen sogar einem mißtrauischen Betrachter als harmlos, wenn nicht bedeutungslos erscheinen. Manchmal sind es Wohnungen, manchmal Häuser, manchmal gewerbliche Gebäude, die ihrem ursprünglichen Zweck entfremdet und in Tempel umfunktioniert werden. Die äußere Erscheinung, die Manifestation des Buddhismus in Kanada - und in Europa sieht es von Ausnahmen abgesehen ähnlich aus - spiegelt in keiner Weise die Vortrefflichkeit des Wissens und der Weisheit wieder, zu deren Erhaltung und Vermittlung sie dienen soll. Doch die Buddhisten in Kanada glänzen nicht durch eindrucksvolle Monumente, sondern durch ihre Praxis.
Es fehlen buddhistische Schulen für die Kinder vor allem in Städten wie Toronto, wo Tausende von Buddhisten leben. In diesen Schulen, die nach buddhistischen Prinzipien zu organisieren wären, sollten Kinder dahin geführt werden, emanzipierte Erwachsene mit buddhistischen Wertvorstellungen zu werden.
Am 20. April 1995 begann eine Konferenz zum Thema "Buddhismus nach dem Patriarchat" an der Universität von Toronto. Dort traf die Nonne B. mit buddhistischen Akademikern zusammen. Das Thema der Frauenemanzipation wurde mit der Hilfe buddhistischer Paradigmen analysiert und diskutiert.
Das Leben ist kurz, und die Zeit das Dhamma zu praktizieren entsprechend knapp. Wenn wir anderen helfen möchten, müssen wir uns erst selber von Illusionen und falschen Vorstellungen befreien. Wenn uns dies gelungen ist, hindert uns die Ignoranz nicht mehr, das zu tun, was wirklich Not tut. Nicht nur Worte sondern vor allem unser gelebtes Beispiel kann große Wirkung auf andere haben.
Der Veranstalter der Konferenz Dr. Sugunasiri ist in einem buddhistischen Land aufgewachsen und kennt den Buddhismus und den Mönchs- und Nonnenorden nicht nur aus Büchern und durch einige Ferienreisen nach Asien. Der Beitrag von Dr. Sugunasiri brachte das zum Ausdruck, was bei dieser Konferenz kritisch zu sehen war. Der Titel seines Vortrags lautete: "Nicht-monastischer Laienbuddhismus, ein schlüpfriger Weg zur Verminderung des Begehrens". Die westlichen Gelehrten zeigten keinerlei Achtung, auch nicht rein äußerlich, vor dem was ein Mönch oder eine Nonne in Roben repräsentiert. Es scheint für sie keine Bedeutung zu haben.
Der schweigende Beitrag einer Gruppe chinesischer Frauen zu dieser Konferenz war ein von ihnen zubereitetes Abendessen für die Teilnehmer.
Die Reise hatte in Montreal begonnen und sie endete dort. Die Nonne B. hat Tempel in Montreal, Toronto, Windsor, Ottawa und auf dem Lande besucht, und wurde überall offen und gastfreundlich empfangen. (Besonders zwei Nonnen haben zu dem Erfolg dieser Reise beigetragen, die Nonne Chân-Dao aus Montreal und die Nonne Chân-Quy aus Toronto. Die Mutter der Nonne B. hat die Reise finanziert.)
Reise nach Kanada
Im April 1995 hatte die Nonne B. die Gelegenheit, eine Reihe von buddhistischen Zentren in Kanada zu besuchen und an einer buddhistischen Gelehrtenkonferenz an der Universität von Toronto teilzunehmen. Hier wird kurz über ihre Kontakte mit Buddhisten in Kanada berichtet. Dieser und die folgenden Berichte entsprechen den realen Tatsachen, und aus diesem Grund soll der Name der Nonne B. ungenannt bleiben.
In den großen Städten wie Toronto und Montreal gibt es zahlreiche buddhistische Zentren vieler Nationalitäten, von denen die meisten durch asiatische Emigranten gegründet worden sind. Fast nur die tibetischen und die Zen-Zentren werden ähnlich wie in Europa überwiegend von westlichen Anhängern besucht und unterstützt.
Die Nonne B. hatte die Ehre, Gast bei verschiedenen vietnamesischen, chinesischen, burmesischen und Khmer-Zentren zu sein. Leider war die Zeit ihres Aufenthalts zu kurz bemessen, um die anderen indischen, thailändischen, japanischen, laotischen und singhalesischen Zentren zu besuchen. Die Gemeinschaften dienen jeweils hauptsächlich denen, die ihre Sprache sprechen, denn Kultur und Buddhismus haben sich in den verschiedenen Ländern miteinander vermengt. Es gibt kaum Kontakte zwischen den Zentren verschiedener Nationen.
Als die Nonne B. bei lokalen Behörden nach buddhistischen Zentren fragte, erfuhr sie, daß diese Gemeinden in der Öffentlichkeit überhaupt nicht bekannt sind, und daß sie eher den Charakter von privaten Vereinigungen haben. Selbst die nächsten Nachbarn wußten nicht, um welche Art von Gesellschaft es sich da handelte. Intern schienen diese Gemeinden sehr gut zu funktionieren. Es fanden sich dort Menschen zusammen, die aufrichtig versuchten, die Lehre des Buddha in der Neuen Welt in die Praxis umzusetzen. Und vielleicht war und ist es gerade der besondere Reiz vieler Zentren, die sich zur Zeit in einer Aufbauphase befinden, daß vieles improvisiert werden muß. Es ist ein Anfang. Die Unterbringung, die Ausstattung und die Verwaltung brauchen Zeit, um zu wachsen und sich in die neue Umwelt einzupassen. Diese Orte müssen sogar einem mißtrauischen Betrachter als harmlos, wenn nicht bedeutungslos erscheinen. Manchmal sind es Wohnungen, manchmal Häuser, manchmal gewerbliche Gebäude, die ihrem ursprünglichen Zweck entfremdet und in Tempel umfunktioniert werden. Die äußere Erscheinung, die Manifestation des Buddhismus in Kanada - und in Europa sieht es von Ausnahmen abgesehen ähnlich aus - spiegelt in keiner Weise die Vortrefflichkeit des Wissens und der Weisheit wieder, zu deren Erhaltung und Vermittlung sie dienen soll. Doch die Buddhisten in Kanada glänzen nicht durch eindrucksvolle Monumente, sondern durch ihre Praxis.
Es fehlen buddhistische Schulen für die Kinder vor allem in Städten wie Toronto, wo Tausende von Buddhisten leben. In diesen Schulen, die nach buddhistischen Prinzipien zu organisieren wären, sollten Kinder dahin geführt werden, emanzipierte Erwachsene mit buddhistischen Wertvorstellungen zu werden.
Am 20. April 1995 begann eine Konferenz zum Thema "Buddhismus nach dem Patriarchat" an der Universität von Toronto. Dort traf die Nonne B. mit buddhistischen Akademikern zusammen. Das Thema der Frauenemanzipation wurde mit der Hilfe buddhistischer Paradigmen analysiert und diskutiert.
Das Leben ist kurz, und die Zeit das Dhamma zu praktizieren entsprechend knapp. Wenn wir anderen helfen möchten, müssen wir uns erst selber von Illusionen und falschen Vorstellungen befreien. Wenn uns dies gelungen ist, hindert uns die Ignoranz nicht mehr, das zu tun, was wirklich Not tut. Nicht nur Worte sondern vor allem unser gelebtes Beispiel kann große Wirkung auf andere haben.
Der Veranstalter der Konferenz Dr. Sugunasiri ist in einem buddhistischen Land aufgewachsen und kennt den Buddhismus und den Mönchs- und Nonnenorden nicht nur aus Büchern und durch einige Ferienreisen nach Asien. Der Beitrag von Dr. Sugunasiri brachte das zum Ausdruck, was bei dieser Konferenz kritisch zu sehen war. Der Titel seines Vortrags lautete: "Nicht-monastischer Laienbuddhismus, ein schlüpfriger Weg zur Verminderung des Begehrens". Die westlichen Gelehrten zeigten keinerlei Achtung, auch nicht rein äußerlich, vor dem was ein Mönch oder eine Nonne in Roben repräsentiert. Es scheint für sie keine Bedeutung zu haben.
Der schweigende Beitrag einer Gruppe chinesischer Frauen zu dieser Konferenz war ein von ihnen zubereitetes Abendessen für die Teilnehmer.
Die Reise hatte in Montreal begonnen und sie endete dort. Die Nonne B. hat Tempel in Montreal, Toronto, Windsor, Ottawa und auf dem Lande besucht, und wurde überall offen und gastfreundlich empfangen. (Besonders zwei Nonnen haben zu dem Erfolg dieser Reise beigetragen, die Nonne Chân-Dao aus Montreal und die Nonne Chân-Quy aus Toronto. Die Mutter der Nonne B. hat die Reise finanziert.)