B
Bakwahn
Gast
Re: Frauenueberschuss oder lohnt es sich in Thailand eine Fr
Ich habe mal auf dem Thairing-Message-Board, das im Spätsommer des vergangenen Jahres wegen der dortigen Streitereien vom Webmaster dichtgemacht worden ist, zu diesem Thema mehrere ausführliche Beiträge gepostet. Ich habe diese Beiträge jetzt noch einmal überarbeitet und aktualisiert; dabei ist der Text sehr lang geraten. Dafür bitte ich vorab um Entschuldigung.
Ich werde mich mit der Bevölkerungsstruktur Deutschlands und Thailands befassen.
Ich mache das so kurz wie nur irgend möglich; nur Thesen.
I. Ich beginne mit Deutschland:
Unsere Bevölkerung ist gekennzeichnet durch einen kräftigen Männerüberschuß in den unteren und mittleren Jahrgängen sowie durch einen extrem hohen Frauenüberhang in den Jahrgängen über 60. Dieser Frauenüberhang ist so groß, daß er den Männerüberschuß der jüngeren Jahrgänge nicht nur ausgleicht, sondern ihn sogar in sein Gegenteil verkehrt. Bundesweit existiert ein Frauenüberschuß von ca. zwei Millionen. Aber es sind alte Damen über 60 Jahre, die unsere Altersheime bevölkern, und für die wir letztlich die Pflegeversicherung eingerichtet haben.
Wer das nicht glaubt, der mache mit mir in einer Samstagnacht einen Bummel durch diverse Diskotheken und am Sonntagnachmittag darauf Besuche in Altenwohnheimen. Dann weiß er/sie es. Denn dort wird es offensichtlich.
Es ist zum ersten Mal in der Geschichte, daß unsere Gesellschaft mit einem doch sehr auffälligen Männerüberschuß in den unteren und mittleren Jahrgängen konfrontiert ist.
Nun, wie ist das zu erklären?
Der Frauenüberschuß in den oberen Jahrgängen ist bedingt durch die wesentlich höhere Lebenserwartung der Frauen (z.Zt. liegt die bei ca. 80 zu ca. 74 Jahren) sowie (mit stark abnehmender Wichtigkeit) durch die Ausfälle der gefallenen Männer im 2. Weltkrieg bei den heute über 75jährigen. Die Rede von der Versingelung unserer Gesellschaft, von der zunehmenden Anzahl von Einpersonenhaushalten, ist ein Phänomen, von dem überproportional alte Frauen als Witwen und junge Männer als Singles betroffen sind.
Der Männerüberschuß in den unteren Jahrgängen ist bedingt durch 3 Sachverhalte.
1. Durch die Sexualproportion von ca. 106. Auf 100 Mädchen werden ca. 106 Jungen geboren. Dieser Faktor ist eine Konstante und gilt für alle Völker, Nationen, Ethnien: also auch für Thailand.
2. Durch den sehr direkten Eingriff des Menschen in den quasi-natürlichen Ablauf der Dinge in Form von Hygiene und moderner Medizin. Spürbar ist das etwa seit dem Ende des 2. Weltkrieges. Es gibt bei männlichen Babies, Knaben, jungen Männern kaum nennenswerte Abgänge durch Tod zu verzeichnen. Die, die in vergangenen Jahrhunderten im Baby- oder Jungenalter gestorben sind, überleben heute. Die sogenannte Übersterblichkeit des männlichen Geschlechts tendiert in den ersten Lebensjahrzehnten gegen Null.
3. Durch die Verbesserung der Bedingungen in der Arbeits- und Lebenswelt. Es sterben heute keine Jungen oder jungen Männer mehr durch schwere körperliche Arbeit, durch Arbeitsunfälle oder durch sonstige Überbeanspruchungen.
Ein Blick in Statistiken von Entwicklungsländern, Ländern der 3. Welt, zeigt, wie es auch bei uns jahrhundertelang ausgesehen hat: In den Altersklassen zwischen 18 bis 25 gleicht sich dort das Verhältnis von Männern und Frauen ungefähr wieder an. Dann etwa ist der 5 - 6%ige Jungenüberschuß in der Regel weggestorben. Bei uns dagegen gleicht sich das Verhältnis erst gegen Ende des 6. Lebensjahrzehnts wieder an!
Im Folgenden möchte ich die demographischen Auswirkungen dieser drei Faktoren auf das Geschlechterverhältnis kurz skizzieren. Ich beziehe ich mich dabei auf die Altersklasse zwischen 20 und 49 Jahren, denn das ist der Lebensabschnitt mit der größten sexuellen Aktivität, der entscheidende Zeitraum für Liebe, gelebte Emotionalität und Sexualität, Partnerschaft, Ehe, Elternschaft und Kinderaufzucht.
Bezogen auf das Jahr 2001 haben wir in den Altersstufen 20 - 49 Jahren absolut 17.391.210 Frauen und 18.181.012 Männer; d.h. einen Männerüberschuß von 789.802. Das Verhältnis von Junggesellinnen zu Junggesellen (Unverheiratete, Geschiedene und Verwitwete) beträgt 7.585.249 Frauen zu 9.617.201 Männern; also ein Überschuß von 2.031.952 Männern(!!!), denen in dieser Altersklasse keine weiblichen Partnerinnen gegenüberstehen. Das sind mehr als acht Stalingradarmeen! Oder 20 Großstädte mit jeweils 100.000 ausschließlich männlichen Bewohnern im Alter zwischen 20 und 49 Jahren! Das muß man sich mal vorstellen!!!
Wenn man jetzt noch aus diesem Altersbereich den Personenkreis herausnimmt, der zwar nicht verheiratet ist, aber in festen Beziehungen lebt (eheähnliche Gemeinschaft, Verlöbnis, feste Liebesbeziehung), dann wird das Zahlenverhältnis der freien, nichtgebundenen Frauen zu freien, nichtgebundenen Männern noch einmal drastisch verschlechtert zuungunsten der Männer. Meiner persönlichen Einschätzung nach dürfte das Verhältnis von Single-Männern zu Single-Frauen bei ungefähr 3:1 liegen. Single Frauen sind rar! Verschärft wird die Situation für die Männer noch durch zwei weitere Tatsachen:
1. Deutschland ist de facto ein Einwanderungsland. Wenn wir mal von dem unterschiedlichen Rechtsstatus der verschiedenen Gruppen (deutschstämmige Aussiedler, Arbeitnehmer aus EG-Ländern, Arbeitnehmer aus Nicht-EG-Ländern, Asylbewerber, Bürgerkriegsflüchtlinge etc...) absehen, so läßt sich mit Sicherheit eines konstatieren (alle meine Beobachtungen und Erfahrungen sprechen dafür): es kommen Männer (junge Männer, versteht sich!), so weit das Auge reicht. Leider stehen mir keine genauen Zahlen zur Verfügung. Auch das Buch „Migrationsreport 2000“ von Münz und Bade gibt darüber keine Auskunft; es wird bei den Migrationszahlen nicht zwischen männlich und weiblich unterschieden.
2. Seit Ende der 60er Jahre haben wir es mit fallenden Geburtenraten zu tun (Pillenknick); d.h. der jeweils nachgeborene Jahrgang ist kleiner als der voraufgegangene. Es gibt unbestreitbar bei der Partnerwahl eine Reihe von Parametern, von historisch-gesellschaftlich vorgegebenen Verhaltensmustern, die von fast allen Beteiligten befolgt werden: z.B. ist der Mann größer als die Frau und der Mann älter als die Frau (in der Regel 2 bis 4 Jahre). So werden laut Statistischem Jahrbuch ca. 80% aller Ehen geschlossen, bei denen der Altersabstand der Partner in diesem Bereich liegt.
Die Männergeneration, die heute im Jahre 2004 25 bis 35 Jahre alt ist, orientiert sich bei ihrer Partnerinnenwahl an Frauenjahrgängen von Anfang 20 bis 30. Dort trafen sie aber auf weibliche Jahrgänge, die um den Betrag der Sexualproportion und obendrein auch noch durch die geringere Geburtenstärke gekennzeichnet sind. Diese jungen Männer greifen bei ihrer Suche nach einer Partnerin förmlich ins Leere.
So kommen auf 100 Männer, die 1970 geboren wurden nur knapp 74 Frauen, die drei Jahre später geboren wurden. Und das über viele Jahre bzw. mittlerweile über 3 Jahrzehnte hinweg.
Bakwahn
Ich habe mal auf dem Thairing-Message-Board, das im Spätsommer des vergangenen Jahres wegen der dortigen Streitereien vom Webmaster dichtgemacht worden ist, zu diesem Thema mehrere ausführliche Beiträge gepostet. Ich habe diese Beiträge jetzt noch einmal überarbeitet und aktualisiert; dabei ist der Text sehr lang geraten. Dafür bitte ich vorab um Entschuldigung.
Ich werde mich mit der Bevölkerungsstruktur Deutschlands und Thailands befassen.
Ich mache das so kurz wie nur irgend möglich; nur Thesen.
I. Ich beginne mit Deutschland:
Unsere Bevölkerung ist gekennzeichnet durch einen kräftigen Männerüberschuß in den unteren und mittleren Jahrgängen sowie durch einen extrem hohen Frauenüberhang in den Jahrgängen über 60. Dieser Frauenüberhang ist so groß, daß er den Männerüberschuß der jüngeren Jahrgänge nicht nur ausgleicht, sondern ihn sogar in sein Gegenteil verkehrt. Bundesweit existiert ein Frauenüberschuß von ca. zwei Millionen. Aber es sind alte Damen über 60 Jahre, die unsere Altersheime bevölkern, und für die wir letztlich die Pflegeversicherung eingerichtet haben.
Wer das nicht glaubt, der mache mit mir in einer Samstagnacht einen Bummel durch diverse Diskotheken und am Sonntagnachmittag darauf Besuche in Altenwohnheimen. Dann weiß er/sie es. Denn dort wird es offensichtlich.
Es ist zum ersten Mal in der Geschichte, daß unsere Gesellschaft mit einem doch sehr auffälligen Männerüberschuß in den unteren und mittleren Jahrgängen konfrontiert ist.
Nun, wie ist das zu erklären?
Der Frauenüberschuß in den oberen Jahrgängen ist bedingt durch die wesentlich höhere Lebenserwartung der Frauen (z.Zt. liegt die bei ca. 80 zu ca. 74 Jahren) sowie (mit stark abnehmender Wichtigkeit) durch die Ausfälle der gefallenen Männer im 2. Weltkrieg bei den heute über 75jährigen. Die Rede von der Versingelung unserer Gesellschaft, von der zunehmenden Anzahl von Einpersonenhaushalten, ist ein Phänomen, von dem überproportional alte Frauen als Witwen und junge Männer als Singles betroffen sind.
Der Männerüberschuß in den unteren Jahrgängen ist bedingt durch 3 Sachverhalte.
1. Durch die Sexualproportion von ca. 106. Auf 100 Mädchen werden ca. 106 Jungen geboren. Dieser Faktor ist eine Konstante und gilt für alle Völker, Nationen, Ethnien: also auch für Thailand.
2. Durch den sehr direkten Eingriff des Menschen in den quasi-natürlichen Ablauf der Dinge in Form von Hygiene und moderner Medizin. Spürbar ist das etwa seit dem Ende des 2. Weltkrieges. Es gibt bei männlichen Babies, Knaben, jungen Männern kaum nennenswerte Abgänge durch Tod zu verzeichnen. Die, die in vergangenen Jahrhunderten im Baby- oder Jungenalter gestorben sind, überleben heute. Die sogenannte Übersterblichkeit des männlichen Geschlechts tendiert in den ersten Lebensjahrzehnten gegen Null.
3. Durch die Verbesserung der Bedingungen in der Arbeits- und Lebenswelt. Es sterben heute keine Jungen oder jungen Männer mehr durch schwere körperliche Arbeit, durch Arbeitsunfälle oder durch sonstige Überbeanspruchungen.
Ein Blick in Statistiken von Entwicklungsländern, Ländern der 3. Welt, zeigt, wie es auch bei uns jahrhundertelang ausgesehen hat: In den Altersklassen zwischen 18 bis 25 gleicht sich dort das Verhältnis von Männern und Frauen ungefähr wieder an. Dann etwa ist der 5 - 6%ige Jungenüberschuß in der Regel weggestorben. Bei uns dagegen gleicht sich das Verhältnis erst gegen Ende des 6. Lebensjahrzehnts wieder an!
Im Folgenden möchte ich die demographischen Auswirkungen dieser drei Faktoren auf das Geschlechterverhältnis kurz skizzieren. Ich beziehe ich mich dabei auf die Altersklasse zwischen 20 und 49 Jahren, denn das ist der Lebensabschnitt mit der größten sexuellen Aktivität, der entscheidende Zeitraum für Liebe, gelebte Emotionalität und Sexualität, Partnerschaft, Ehe, Elternschaft und Kinderaufzucht.
Bezogen auf das Jahr 2001 haben wir in den Altersstufen 20 - 49 Jahren absolut 17.391.210 Frauen und 18.181.012 Männer; d.h. einen Männerüberschuß von 789.802. Das Verhältnis von Junggesellinnen zu Junggesellen (Unverheiratete, Geschiedene und Verwitwete) beträgt 7.585.249 Frauen zu 9.617.201 Männern; also ein Überschuß von 2.031.952 Männern(!!!), denen in dieser Altersklasse keine weiblichen Partnerinnen gegenüberstehen. Das sind mehr als acht Stalingradarmeen! Oder 20 Großstädte mit jeweils 100.000 ausschließlich männlichen Bewohnern im Alter zwischen 20 und 49 Jahren! Das muß man sich mal vorstellen!!!
Wenn man jetzt noch aus diesem Altersbereich den Personenkreis herausnimmt, der zwar nicht verheiratet ist, aber in festen Beziehungen lebt (eheähnliche Gemeinschaft, Verlöbnis, feste Liebesbeziehung), dann wird das Zahlenverhältnis der freien, nichtgebundenen Frauen zu freien, nichtgebundenen Männern noch einmal drastisch verschlechtert zuungunsten der Männer. Meiner persönlichen Einschätzung nach dürfte das Verhältnis von Single-Männern zu Single-Frauen bei ungefähr 3:1 liegen. Single Frauen sind rar! Verschärft wird die Situation für die Männer noch durch zwei weitere Tatsachen:
1. Deutschland ist de facto ein Einwanderungsland. Wenn wir mal von dem unterschiedlichen Rechtsstatus der verschiedenen Gruppen (deutschstämmige Aussiedler, Arbeitnehmer aus EG-Ländern, Arbeitnehmer aus Nicht-EG-Ländern, Asylbewerber, Bürgerkriegsflüchtlinge etc...) absehen, so läßt sich mit Sicherheit eines konstatieren (alle meine Beobachtungen und Erfahrungen sprechen dafür): es kommen Männer (junge Männer, versteht sich!), so weit das Auge reicht. Leider stehen mir keine genauen Zahlen zur Verfügung. Auch das Buch „Migrationsreport 2000“ von Münz und Bade gibt darüber keine Auskunft; es wird bei den Migrationszahlen nicht zwischen männlich und weiblich unterschieden.
2. Seit Ende der 60er Jahre haben wir es mit fallenden Geburtenraten zu tun (Pillenknick); d.h. der jeweils nachgeborene Jahrgang ist kleiner als der voraufgegangene. Es gibt unbestreitbar bei der Partnerwahl eine Reihe von Parametern, von historisch-gesellschaftlich vorgegebenen Verhaltensmustern, die von fast allen Beteiligten befolgt werden: z.B. ist der Mann größer als die Frau und der Mann älter als die Frau (in der Regel 2 bis 4 Jahre). So werden laut Statistischem Jahrbuch ca. 80% aller Ehen geschlossen, bei denen der Altersabstand der Partner in diesem Bereich liegt.
Die Männergeneration, die heute im Jahre 2004 25 bis 35 Jahre alt ist, orientiert sich bei ihrer Partnerinnenwahl an Frauenjahrgängen von Anfang 20 bis 30. Dort trafen sie aber auf weibliche Jahrgänge, die um den Betrag der Sexualproportion und obendrein auch noch durch die geringere Geburtenstärke gekennzeichnet sind. Diese jungen Männer greifen bei ihrer Suche nach einer Partnerin förmlich ins Leere.
So kommen auf 100 Männer, die 1970 geboren wurden nur knapp 74 Frauen, die drei Jahre später geboren wurden. Und das über viele Jahre bzw. mittlerweile über 3 Jahrzehnte hinweg.
Bakwahn