
Jinjok
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Themenstarter
Aus der Ostsee-Zeitung vom 08.05.2002
Dickhäuter in Not gehen betteln
Um hungernden Elefanten in Thailand zu helfen, werden Paten für die Betreuung der Tiere gesucht.
Bangkok (dpa) Der Bestand der Dickhäuter wird immer dünner. Vor allem Tierschützer in Asien schlagen Alarm. Mit Medienkampagnen und Patenschaften wird zum Beispiel in Thailand versucht, die Existenz der Elefanten in Reservaten, Parks und Wildnis zu sichern.
Das Königreich verehrt die Tiere besonders: Im Elefanten-Park in Nakhon Pathom bei Bangkok wird egelmäßig im ,,Jumbo Queen"-Wettbewerb die Lady gekürt, die ,,am besten Charakter und Eigenschaft des Elefanten verkörpert". Und in Dickhäuter-Schulen wie in Ayutthaya lernen Schulkinder im Mahood-Training traditionelle Riten und die Führung der Tiere.
Phairat Chaiyakham (59), Chef des ,,Pattaya Elephant Village", klagt, dass zu viele Tiere in Asien als Bettelelefanten durch das Verkehrsgewühl von Metropolen stampfen müssen, damit Passanten eine Spende geben. ,,Diese Tiere sind meist unterernährt und für Krankheiten sehr anfällig."
Dries van Veen aus dem friesländischen Surhuisterveen in den Niederlanden ist Elefanten-Pate im Pattaya-Park: ,,Die Dickhäuter sind hier wirklich unter gutem Schutz. Und das ist eine Sache, die Unterstützung verdient." Seine massige Schutzbefohlene hat unlängst ein Baby zur Welt gebracht. ,,Ich liebe diese Tiere. Aber der Unterhalt kostet viel Geld", sagt der ,,Patenonkel", der schon länger in Thailand lebt. Parkchef Chaiyakham hofft, dass auch thailändische und deutsche Geschäftsleute aus Pattaya und Bangkok sowie Langzeiturlauber dem Patenbeispiel folgen.
Schwergewicht macht hungrig: Die Kolosse, die besonders gern Bambus, Zuckerrohr, Bananenstauden und Palmenblätter verschlingen, brauchen zur gesunden Ernährung täglich etwa 200 Kilogramm Futter und 100 Liter Wasser. Allein das kostet das ,,Dorf" bei Pattaya oder einen Paten pro Tag und Tier um die 25 Euro.
Nur noch etwa 35 000 bis 50 000 Dickhäuter - in Afrika sind es zehn Mal so viele - leben nach Schätzungen des World Wildlife Fonds in den 14 Elefanten-Ländern Asiens in freier Wildbahn. Die Tendenz sei weiter rückläufig. In Vietnam zum Beispiel lebten vor zwölf Jahren noch gut 2000 Elefanten in Freiheit, heute sollen es noch knapp 150 sein.
Dickhäuter in Not gehen betteln
Um hungernden Elefanten in Thailand zu helfen, werden Paten für die Betreuung der Tiere gesucht.
Bangkok (dpa) Der Bestand der Dickhäuter wird immer dünner. Vor allem Tierschützer in Asien schlagen Alarm. Mit Medienkampagnen und Patenschaften wird zum Beispiel in Thailand versucht, die Existenz der Elefanten in Reservaten, Parks und Wildnis zu sichern.
Das Königreich verehrt die Tiere besonders: Im Elefanten-Park in Nakhon Pathom bei Bangkok wird egelmäßig im ,,Jumbo Queen"-Wettbewerb die Lady gekürt, die ,,am besten Charakter und Eigenschaft des Elefanten verkörpert". Und in Dickhäuter-Schulen wie in Ayutthaya lernen Schulkinder im Mahood-Training traditionelle Riten und die Führung der Tiere.
Phairat Chaiyakham (59), Chef des ,,Pattaya Elephant Village", klagt, dass zu viele Tiere in Asien als Bettelelefanten durch das Verkehrsgewühl von Metropolen stampfen müssen, damit Passanten eine Spende geben. ,,Diese Tiere sind meist unterernährt und für Krankheiten sehr anfällig."
Dries van Veen aus dem friesländischen Surhuisterveen in den Niederlanden ist Elefanten-Pate im Pattaya-Park: ,,Die Dickhäuter sind hier wirklich unter gutem Schutz. Und das ist eine Sache, die Unterstützung verdient." Seine massige Schutzbefohlene hat unlängst ein Baby zur Welt gebracht. ,,Ich liebe diese Tiere. Aber der Unterhalt kostet viel Geld", sagt der ,,Patenonkel", der schon länger in Thailand lebt. Parkchef Chaiyakham hofft, dass auch thailändische und deutsche Geschäftsleute aus Pattaya und Bangkok sowie Langzeiturlauber dem Patenbeispiel folgen.
Schwergewicht macht hungrig: Die Kolosse, die besonders gern Bambus, Zuckerrohr, Bananenstauden und Palmenblätter verschlingen, brauchen zur gesunden Ernährung täglich etwa 200 Kilogramm Futter und 100 Liter Wasser. Allein das kostet das ,,Dorf" bei Pattaya oder einen Paten pro Tag und Tier um die 25 Euro.
Nur noch etwa 35 000 bis 50 000 Dickhäuter - in Afrika sind es zehn Mal so viele - leben nach Schätzungen des World Wildlife Fonds in den 14 Elefanten-Ländern Asiens in freier Wildbahn. Die Tendenz sei weiter rückläufig. In Vietnam zum Beispiel lebten vor zwölf Jahren noch gut 2000 Elefanten in Freiheit, heute sollen es noch knapp 150 sein.