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Deutsche Firma stoppt Import von thailändischem Fruchtcocktail
Regierung soll für Gentests mit Papaya verantwortlich sein
Bangkok, aho/löw (AFP) - Eine deutsches Lebensmittelunternehmen hat örtlichen Medien zufolge den Import von angeblich gentechnisch manipuliertem Dosenobst aus Thailand gestoppt. Die Firma befürchte, der Fruchtcocktail könne gentechnisch veränderte Papaya enthalten, sagten Exporteure örtlichen Medien am Freitag. Um welche Firma es sich handelte, wurde zunächst nicht bekannt.
Das Unternehmen reagierte vermutlich auf heftige Proteste gegen die thailändische Regierung, die das Verbot von Freilandversuchen mit genmanipulierten Pflanzen in Thailand aufheben will. "Papaya ist eine der Obstsorten, mit denen die Regierung Gentests gemacht hat", sagte ein thailändischer Gentechnik-Gegner der Nachrichtenagentur AFP.
Das thailändische Landwirtschaftsministerium wies die Vorwürfe zurück. Es kündigte an, Stichproben bei den Exporteuren zu nehmen und nicht-gentechnisch manipulierte Produkte zu zertifizieren. So seien bereits 248 Produkten als naturbelassen eingestuft. Andere Lebensmittel wie Papaya, Ananas, Wassermelone und Getreide sind den Angaben zufolge noch nicht getestet worden."Das Ministerium wird allen Handelspartnern unsere Landes Auskunft geben, um diese geschäftsschädigende Angelegenheit zu bereinigen", sagte ein Sprecher.
Thailändischer Dosen-Fruchtcocktail erzielt Berichten zufolge jährliche Erlöse von rund 20 Millionen Euro.
Freilandversuche mit Gen-Pflanzen sind in Thailand seit drei Jahren verboten. Jedoch werfen Gegner der Regierung vor, gentechnisch veränderte Papayasamen verkauft und damit zahlreiche Felder im Norden des Landes verseucht zu haben. Für diese Woche hatte die Regierung ursprünglich Freilandversuche mit Genpflanzen genehmigt, zog ihre Erlaubnis angesichts anhaltender Proteste zurück. Die Aktivisten werfen dem thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra vor, sich dem Druck von US-Großkonzernen zu beugen, die an Gentests mit Getreide interessiert sind.