
Jinjok
Senior Member
Themenstarter
Aus dem Kölner Express vom 11.03.2002
Vom Helden der Tiere zum Zuhälter in Thailand
Der Pate von Pattaya
München - Er galt als Held der Tiere, als Robin Hood der gequälten Kreatur: Wolfgang Ullrich (57), Ex-Boss des Deutschen Tierhilfswerks und ehemaliger Chef des Europäischen Tierhilfswerks.
Emsig hamsterte er Spenden - öffnete Herzen und Geldbeutel der Tierfreunde mit Bildern geschundener Vierbeiner. Zwischen 1994 und 1999 nahmen beide Organisationen rund 100 Mio Euro ein - und garantierten Ullrich ein Leben in Luxus.
Denn der gelernte Werkzeugmacher aus Ziemetshausen (Bayern) soll mindestens 35 Mio e Spendengelder über Schweizer Konten in seine Wahlheimat Pattaya geschafft haben. Die milden Gaben von rund 1,2 Mio Tierfreunden steckte er in Immobilien, Rotlichtlokale - und seine Yacht. Ihr Name: Last Money (Letztes Geld). Er selbst sagte höhnisch, er habe die Viechernarren kräftig abzocken wollen.
Jetzt wird ihm vor dem Landgericht München II der Prozess gemacht. Es ist eines der größten Verfahren wegen mutmaßlichen Spendenbetrugs, das es je in Deutschland gegeben hat.
Der Weg eines geltungssüchtigen Bayern zum Paten von Pattaya: Morgen um 22.30 Uhr zeichnet ihn der WDR (die story) nach. Zeigt, wie Ullrich Anfang der 70er Jahre als Buchclub-Werber begann.
Schnell wurde er Chef einer Drückerkolonne, warb u. a. Abos für die CSU-Zeitung Bayernkurier. 1984 wurde seine Mutter Vorsitzende des Münchner Vereins Garten Eden, der ein Jahr später zum DTHW wurde.
Seit Ende 1985 soll Ullrich laut Staatsanwaltschaft den Verein intern geführt haben, 1994 wurde er offiziell Vorsitzender. Die Mitgliederzahlen verdoppelten sich durch die aggressive Werbung, der Rubel rollte. Und Ullrich? Der füllte seinen Fuhrpark in Ziemetshausen mit Ferraris, Porsches und Rolls-Royce-Limousinen, verduftete nach Thailand.
Dort, unter der Sonne Pattayas, schwelgte er mit seiner zweiten Frau Rosarin in Luxus. Während sein Statthalter Eduard Baumann in Deutschland gemeinsam mit Helfershelfer Udo-Bernhard Lischka die Geldmaschine am Laufen hielt, steckte Ullrich seine ergaunerten Spenden-Millionen in immer neue Projekte:
Er soll u. a. an einem Lokal mit Spielsalon und an diversen Go-Go-Bars beteiligt gewesen sein. Stets umgeben von einem Schwarm verkrachter Existenzen, die sich ein Stück vom Ruhm des König von Pattaya (Ullrich über sich) erhofften.
Doch das süße Leben des Betrügers fand 1998 ein jähes Ende. Wegen Drogen- und Frauenhandel sowie wegen Geldwäsche wurde Ullrich von den thailändischen Behörden verdächtigt. Die kontaktierten das BKA und nahmen den in Deutschland wegen Steuerhinterziehung vorbestraften Ullrich schließlich fest.
Sechs Wochen später - im Oktober 1998 wurde er nach Deutschland abgeschoben. Jetzt nehmen ihn die Richter in die Zange - das Urteil wird für April/Mai erwartet.
Vom Helden der Tiere zum Zuhälter in Thailand
Der Pate von Pattaya
München - Er galt als Held der Tiere, als Robin Hood der gequälten Kreatur: Wolfgang Ullrich (57), Ex-Boss des Deutschen Tierhilfswerks und ehemaliger Chef des Europäischen Tierhilfswerks.
Emsig hamsterte er Spenden - öffnete Herzen und Geldbeutel der Tierfreunde mit Bildern geschundener Vierbeiner. Zwischen 1994 und 1999 nahmen beide Organisationen rund 100 Mio Euro ein - und garantierten Ullrich ein Leben in Luxus.
Denn der gelernte Werkzeugmacher aus Ziemetshausen (Bayern) soll mindestens 35 Mio e Spendengelder über Schweizer Konten in seine Wahlheimat Pattaya geschafft haben. Die milden Gaben von rund 1,2 Mio Tierfreunden steckte er in Immobilien, Rotlichtlokale - und seine Yacht. Ihr Name: Last Money (Letztes Geld). Er selbst sagte höhnisch, er habe die Viechernarren kräftig abzocken wollen.
Jetzt wird ihm vor dem Landgericht München II der Prozess gemacht. Es ist eines der größten Verfahren wegen mutmaßlichen Spendenbetrugs, das es je in Deutschland gegeben hat.
Der Weg eines geltungssüchtigen Bayern zum Paten von Pattaya: Morgen um 22.30 Uhr zeichnet ihn der WDR (die story) nach. Zeigt, wie Ullrich Anfang der 70er Jahre als Buchclub-Werber begann.
Schnell wurde er Chef einer Drückerkolonne, warb u. a. Abos für die CSU-Zeitung Bayernkurier. 1984 wurde seine Mutter Vorsitzende des Münchner Vereins Garten Eden, der ein Jahr später zum DTHW wurde.
Seit Ende 1985 soll Ullrich laut Staatsanwaltschaft den Verein intern geführt haben, 1994 wurde er offiziell Vorsitzender. Die Mitgliederzahlen verdoppelten sich durch die aggressive Werbung, der Rubel rollte. Und Ullrich? Der füllte seinen Fuhrpark in Ziemetshausen mit Ferraris, Porsches und Rolls-Royce-Limousinen, verduftete nach Thailand.
Dort, unter der Sonne Pattayas, schwelgte er mit seiner zweiten Frau Rosarin in Luxus. Während sein Statthalter Eduard Baumann in Deutschland gemeinsam mit Helfershelfer Udo-Bernhard Lischka die Geldmaschine am Laufen hielt, steckte Ullrich seine ergaunerten Spenden-Millionen in immer neue Projekte:
Er soll u. a. an einem Lokal mit Spielsalon und an diversen Go-Go-Bars beteiligt gewesen sein. Stets umgeben von einem Schwarm verkrachter Existenzen, die sich ein Stück vom Ruhm des König von Pattaya (Ullrich über sich) erhofften.
Doch das süße Leben des Betrügers fand 1998 ein jähes Ende. Wegen Drogen- und Frauenhandel sowie wegen Geldwäsche wurde Ullrich von den thailändischen Behörden verdächtigt. Die kontaktierten das BKA und nahmen den in Deutschland wegen Steuerhinterziehung vorbestraften Ullrich schließlich fest.
Sechs Wochen später - im Oktober 1998 wurde er nach Deutschland abgeschoben. Jetzt nehmen ihn die Richter in die Zange - das Urteil wird für April/Mai erwartet.