H
HPollmeier
Gast
Hallo,
wer über die Feiertage noch Lesestoff über Thailand sucht, dem empfehle ich:
Georges Hausemer
Der lächelnde Elefant in der Rushhour
Thailändische Szenerien
Picus Lesereisen
132 Seiten, 11 x 20,5 cm
Leinen mit Schutzumschlag
ISBN 3-85452-761-6
¤ 13,90 /sfr 24,30
http://www.picus.at/lesereisen/lesereisen.html
Dort steht u. a.:
Von den paradiesischen Inselwelten ins Bangkoker Verkehrschaos, von den körperlichen Strapazen eines Ausflugs mit dem »slow boat« zu den Freuden der Thailändischen Küche verführt Georges Hausemer seine Leser zu einem Bildertrip durch Thailand - ein Land, das im Zwiespalt zwischen Tourismusboom und Bewahrung von fernöstlicher Ursprünglichkeit ebenso spannend wie bezaubernd ist.
Vor einer Kulisse aus Wolkenkratzern zeichnet sich die unverkennbare Silhouette eines Elefanten ab. Er steht als Relikt aus vergangenen Zeiten, als er noch ein heiliges Tier mit glücksverheißenden Eigenschaften war, im dichten Feierabendverkehr und entlockt einer Mundharmonika ein paar schrille Töne, um die Vorbeihastenden dazu zu verleiten, ihm einen Zuschuss zur Finanzierung seines täglichen Bedarfs an Grünzeug zu spendieren.
Solche poetischen wie melancholischen Bilder sind es, die Georges Hausemers Erkundungszüge durch Thailand von der ersten Seite an so plastisch machen, dass man beim Lesen den Duft der Garküchen mit ihren Teigtaschen und frittierten Bananen sinnlich wahrzunehmen glaubt. Vor dem inneren Auge erscheint das Licht des Morgens, bei dem die Mönche sich aufmachen, um ihre Tagesration an Essen zu erbetteln. Man lässt sich im Bilderfluss mittreiben, zum Bergvolk der Karen im »Tal, in dem der Bambus wächst« oder auf eine Überfahrt mit dem »slow boat« nach Laos. Und immer wieder führt uns der Autor durch die Viertel Bangkoks, der Millionenmetropole, in der es bis vor hundertfünfzig Jahren noch keine Straßen, sondern nur Kanäle gab und in deren heutigem Verkehrschaos ein Elefant zu einer verlorenen Gestalt geworden ist.
Georges Hausemer, 1957 in Differdingen geboren, lebt in Esch/Alzette (Luxemburg). Studium der Publizistik und Romanistik in Salzburg und Mainz. Schriftsteller und Übersetzer. Beiträge in Zeitungen, Zeitschriften und im Hörfunk. Seine Reisereportagen erscheinen in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, der »Süddeutschen Zeitung« und der »Neuen Zürcher Zeitung«. Im Picus Verlag erschien von ihm »Im Land der Mauren und Olivenhaine. Andalusische Streifzüge« (2000) in der Reihe Picus Lesereisen. «.
Und nun eine Leseprobe aus „Chaos in Khao San“
Vom Backpacker-Ghetto zur Lifestyle-Meile
„... Gemeinsam wollen die städtischen Behörden und das thailandische Fremdenverkehrsamt das Erscheinungsbild der Khao San Road aufpäppeln und für den Durchschnittstouristen attraktiver gestalten: mit einem riesigen Metallbogen am Eingang sowie Theater- und Tanzaufführungen und einem regelmäßigen autofreien Tag.
Solche Pläne wird man, je nach Standpunkt, begrüßen oder bedauern. Zu befürchten steht indes, dass der radikale Wandel des ehemaligen Low-Budget-Mekkas bloß einen Vorgeschmack auf das bietet, was in nicht allzu ferner Zukunft auch zahlreichen anderen Orten in Thailand blühen wird. Nämlich ein brutaler Identitätsverlust und eine durch Anbiederung an westliche Erwartungen und westlichen Geschmack herbeigeführte Gesichtslosigkeit, die den Besucherstatistiken des Landes zwar fabelhafte Zuwachsraten und vielen Einheimischen kurzfristig Gewinne sowie einen höheren Lebensstandard bescheren wird. Auf Dauer jedoch wird das neue Siam dann genau die Gäste vergraulen, derentwegen all die Anstrengungen unternommen werden.
Noch liegt Bangkoks berühmteste Straße ziemlich außerhalb Thailands. Doch es ist abzusehen, dass weite Teile des Landes demnächst dem sterilen Vorbild der Khao San Road mit furchbarer Entschlossenheit nacheifern werden. Und dann gewinnt mehr als ein Besucher die gleicche ernüchternde Erkenntnis wie E’tienne, der junge Franzose in dem Bestseller von Alex Garland: ‚Ich wollte mal was anderes machen, und alle anderen wollen das auch. Aber wir machen alle das Gleiche.’“
Gruss
Heinz
wer über die Feiertage noch Lesestoff über Thailand sucht, dem empfehle ich:
Georges Hausemer
Der lächelnde Elefant in der Rushhour
Thailändische Szenerien
Picus Lesereisen
132 Seiten, 11 x 20,5 cm
Leinen mit Schutzumschlag
ISBN 3-85452-761-6
¤ 13,90 /sfr 24,30

http://www.picus.at/lesereisen/lesereisen.html
Dort steht u. a.:
Von den paradiesischen Inselwelten ins Bangkoker Verkehrschaos, von den körperlichen Strapazen eines Ausflugs mit dem »slow boat« zu den Freuden der Thailändischen Küche verführt Georges Hausemer seine Leser zu einem Bildertrip durch Thailand - ein Land, das im Zwiespalt zwischen Tourismusboom und Bewahrung von fernöstlicher Ursprünglichkeit ebenso spannend wie bezaubernd ist.
Vor einer Kulisse aus Wolkenkratzern zeichnet sich die unverkennbare Silhouette eines Elefanten ab. Er steht als Relikt aus vergangenen Zeiten, als er noch ein heiliges Tier mit glücksverheißenden Eigenschaften war, im dichten Feierabendverkehr und entlockt einer Mundharmonika ein paar schrille Töne, um die Vorbeihastenden dazu zu verleiten, ihm einen Zuschuss zur Finanzierung seines täglichen Bedarfs an Grünzeug zu spendieren.
Solche poetischen wie melancholischen Bilder sind es, die Georges Hausemers Erkundungszüge durch Thailand von der ersten Seite an so plastisch machen, dass man beim Lesen den Duft der Garküchen mit ihren Teigtaschen und frittierten Bananen sinnlich wahrzunehmen glaubt. Vor dem inneren Auge erscheint das Licht des Morgens, bei dem die Mönche sich aufmachen, um ihre Tagesration an Essen zu erbetteln. Man lässt sich im Bilderfluss mittreiben, zum Bergvolk der Karen im »Tal, in dem der Bambus wächst« oder auf eine Überfahrt mit dem »slow boat« nach Laos. Und immer wieder führt uns der Autor durch die Viertel Bangkoks, der Millionenmetropole, in der es bis vor hundertfünfzig Jahren noch keine Straßen, sondern nur Kanäle gab und in deren heutigem Verkehrschaos ein Elefant zu einer verlorenen Gestalt geworden ist.
Georges Hausemer, 1957 in Differdingen geboren, lebt in Esch/Alzette (Luxemburg). Studium der Publizistik und Romanistik in Salzburg und Mainz. Schriftsteller und Übersetzer. Beiträge in Zeitungen, Zeitschriften und im Hörfunk. Seine Reisereportagen erscheinen in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, der »Süddeutschen Zeitung« und der »Neuen Zürcher Zeitung«. Im Picus Verlag erschien von ihm »Im Land der Mauren und Olivenhaine. Andalusische Streifzüge« (2000) in der Reihe Picus Lesereisen. «.
Und nun eine Leseprobe aus „Chaos in Khao San“
Vom Backpacker-Ghetto zur Lifestyle-Meile
„... Gemeinsam wollen die städtischen Behörden und das thailandische Fremdenverkehrsamt das Erscheinungsbild der Khao San Road aufpäppeln und für den Durchschnittstouristen attraktiver gestalten: mit einem riesigen Metallbogen am Eingang sowie Theater- und Tanzaufführungen und einem regelmäßigen autofreien Tag.
Solche Pläne wird man, je nach Standpunkt, begrüßen oder bedauern. Zu befürchten steht indes, dass der radikale Wandel des ehemaligen Low-Budget-Mekkas bloß einen Vorgeschmack auf das bietet, was in nicht allzu ferner Zukunft auch zahlreichen anderen Orten in Thailand blühen wird. Nämlich ein brutaler Identitätsverlust und eine durch Anbiederung an westliche Erwartungen und westlichen Geschmack herbeigeführte Gesichtslosigkeit, die den Besucherstatistiken des Landes zwar fabelhafte Zuwachsraten und vielen Einheimischen kurzfristig Gewinne sowie einen höheren Lebensstandard bescheren wird. Auf Dauer jedoch wird das neue Siam dann genau die Gäste vergraulen, derentwegen all die Anstrengungen unternommen werden.
Noch liegt Bangkoks berühmteste Straße ziemlich außerhalb Thailands. Doch es ist abzusehen, dass weite Teile des Landes demnächst dem sterilen Vorbild der Khao San Road mit furchbarer Entschlossenheit nacheifern werden. Und dann gewinnt mehr als ein Besucher die gleicche ernüchternde Erkenntnis wie E’tienne, der junge Franzose in dem Bestseller von Alex Garland: ‚Ich wollte mal was anderes machen, und alle anderen wollen das auch. Aber wir machen alle das Gleiche.’“
Gruss
Heinz