Als völlig durchschnittlicher Poker-Spieler konnte man vor zehn Jahren mit Online-Poker noch Geld verdienen, weil zu viele .
Fyp.
Ich kannte Hold em aus den USA und hatte gelegentlich in Indianer Casinos gespielt. Gelesen hatte ich - bevor auch nur irgend jemand dieses Spiel in D. kannte - Sklansky, Doyle Brunson, u.ä. Damals die Bibeln, heute kann man sich mit dieser 08/15 tight/aggressive Strategie gerade mal auf den Cent Limits halten.
2004 habe ich dann angefangen auf Stars und Party. Wer mit der Materie vertraut ist, der weiss - das war eine reine Gelddruckmaschine. Es war tatsächlich möglich mit einem Blatt Papier und einem Starting Hand Chart auf dem Tisch Gewinne einzufahren.
Gespielt habe ich Fixed bis 5-10, was heutzutage nur noch die besten Spieler schlagen, falls es überhaupt Traffic gibt. No Limit bis NL200 - auch hier würde ich heute kein Land mehr sehen. Ich würde noch nicht mal auf NL25 einen Floh gewinnen.
Man bekam die Boni nur so um die Ohren gehauen. Bei Absolute Poker bekam ich praktisch wöchentlich einen reload zwischen 500 und 1000 $ - die auf den etwas höheren Limit relativ zeitnah zu clearen waren.
Dann das Ongame Netzwerk - ebenfalls um die 500$ wöchentlich, bei etlichen Seiten.
Auf 5/10 FL hatte ich zwar keine positive Winrate mehr - aber alleine mit dem Rakeback kamen die Dollars nur so geflogen.
Ich kannte und kenne junge Typen, u. A. 3 Amis in Phuket, die zwischen 20k und 50K$ verdient haben. Monatlich und über Jahre. Nicht schlecht für einen 19 Jährigen. Wer jetzt meint, die können ja viel erzählen......Es gab damals einige Seiten, die sowohl Cashgames als auch Turniere getracked haben - somit wusste man, wer wieviel verdient, wenn man den Screennnamen kannte.
Ich wusste natürlich immer, dass die Party irgendwann vorbei ist. Erstaunt hatte es mich, dass es so lange dauerte und dass man jemandem mit so begrenztem Fleiss und begrenztem Talent wie mich so lange gewähren liess.
Etwa um 2010 habe ich dann meine letzte Hand gespielt. Zu viele Osteuropäer, die auch ein bisschen rechnen können zu wenige Freizeitspieler. Es wurde einfach zu zeitaufwendig und zu unrentabel, ausserdem habe ich ja noch ein bisschen was anderes zu tun.
Für einen Russen, war das natürlich ein Traumjob jeden Tag 8 Stunden dieses öde und nervtötende Spiel zu machen und dann im Monat 800$ zu verdienen. Leider für mich als Hobby zu zeitaufwendig. Ausserdem habe ich Holdem nie wirklich gerne gespielt - 99% der Zeit sind Standardmoves.
Alles was mich ein bisschen ärgert ist, dass ich in den Anfängen nicht deutlich mehr Gas und Ehrgeiz in die Sache gesteckt habe - da war noch einiges mehr drin, aber ich bin zufrieden.
Heute sind solche Summen auf keinen Fall mehr drin - und auch meine Pokerjungs aus Phuket sind nach Mexico gegangen und spielen heute Limits, über die sie noch vor ein paar Jahren schallend gelacht hätten.
Aber schee wars trotzdem......
