A
abstinent
Gast
Im vergangenen Jahr hatte ich meinen Sohn in Thailand zu Gast, und wir unternahmen in den 6 Wochen seiner Sommerferien recht viel. Für das Susiforum schrieb ich seinerzeit diesen Bericht, und stelle ihn nun auch hier zur Verfügung. Alle Texte & Fotos sind copyrighted, Wiedergabe und/oder Weiterverwendung nur mir schriftlicher Genehmigung gestattet.
Viel Spaß beim Lesen:
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CAMBODIA - Familytrip Teil 1:
Diesmal starten wir (Theptida und ich) in unser zweitliebstes Reiseland in Begleitung meines 17jährigen Sohnes Franky.
Dieser ist während seiner Sommerferien zu uns gestoßen, und verbringt nun wiederholt seine Ferien bei uns und mit uns.
Ein weiterer kräftiger Rucksackschlepper paßt Theptida gut in den Kram, und das Gepäck war (wie befürchtet) etwas umfangreicher als bei unseren vorherigen Trips.
Diese Reise beginnt völlig unspektakulär mit einer ersten Anreise in die verkehrte Richtung. Wir fahren zur Khao Sarn Road nach Downtown Bangkok. Die Abfahrt mit dem Minibus zum Hammertarif von 100 Baht pro Nase bis Siem Reap ist am folgenden Morgen ist für 7:00 angesetzt.
Die letzte Nacht auf Thaiboden wird standesgemäß nach Rucksacktouristenmanier in einem Guesthouse auf besagter Khao Sarn Road zugebracht.
Narai-Guesthouse heißt die Bude, und ist wirklich nicht zu empfehlen! In einer Seitenstraße gelegen, fragen die Besitzer zwar nur 200 Baht für ein Dreibettzimmer ab - aber der Straßenlärm die ganze Nacht durch, der Geruch nach Moder und Muff ist absolut nicht mein Ding. Ein Minimum an Sauberkeit ist gegeben, wenn man den Standard nicht zu hoch ansetzt.
Egal - da müssen wir nun durch. Sohnemann kennt Hyatt's Hotels und Hilton-Resorts seit seinem 2. Lebensjahr, und nun schnuppert er 'mal am anderen Ende der Skala herum....kann nicht schaden
Noch am späten Abend haben hier alle Läden los, und es ist einfach ein Reisebüro zu finden, welches Bustrips nach Siem Reap/Cambodia zu Sonderpreisen anbietet.
150 Baht scheint der Standardtarif zu sein, aber wir wissen, daß es noch billiger geht. Für 100 Baht schlagen wir dann zu. Thais werden nicht gesponsort, der Tarif für Theptida ist 250 Baht. Darauf gehe ich später noch näher ein.
Gesamtpreis bis Siem Reap für 3 Personen also 450 Baht....no Problem! Denn ein Thai-Billigbus würde uns 3 dafür noch nicht einmal bis nach Aranyaprathet an die Grenze karren!
Ein bekannter Gaukler und Markthändler aus meiner alten Heimatstadt Essen ist auch mit Lebensgefährtin zugegen, wir hatten uns per E-Mail verabredet. Gemeinsam essen wir zu Abend. Gegen Mitternacht kommt der erste Hammer....kein Wasser da für die abendliche Duschrunde! Naja, irgendwo hinten auf dem Gelände steht eine Wassertonne hinter einem Holzverschlag, und die Open-Air Eimerdusche findet Franky spaßig.
Pünktlich um 6:00 Uhr klingeln synchron die im Handy eingebauten Wecker, und reissen uns aus einem kümmerlichen und wenig erholsamen Schlaf.
Mit verklebten Augen stolpern wir mit umgebundenem Handtuch die Holztreppe herunter, und sind begeistert vom kärglichen Sprühnebel an Duschwasser aus dem rostigen Duschkopf an der Wand.
Eile ist angesagt, lamentieren hat eh' keinen Zweck, schnell ausgecheckt, bezahlt und ab zum Treffpunkt.
6:50 Uhr, noch keine Seele da. Wir warten.........
7:15 Uhr eine gewisse Nervosität macht sich breit, vereinbart war 7:00 Uhr.
Hier, vor dem Reisebüro, tut sich nichts. Wir checken nochmals die Tickets....und entdecken eine Telefonnummer darauf. Cool!
Ich wecke den Reisebürovogel anscheinend aus wohligen Träumen, die mir selber nicht vergönnt waren - aber beherrsche mich noch in der Wortwahl und im Ton. Er hätte es verdient gehabt, nicht nur verbal zusammengefalten zu werden, denn der Ochse hat uns den falschen Treffpunkt mitgeteilt!
Im Laufschritt sausen wir nun durch enge Häuserschluchten zum neuen Treffpunkt, und da steht er: der silberfarbene Minibus, der uns zur Grenze bringen soll.
Wie mit dem Ticketverkäufer vereinbart, ist der Platz neben dem Fahrer sowie 2 Plätze auf der direkt dahinterliegenden Sitzreihe freigehalten worden, na wenigstens das hat geklappt!
Man wartete schon seit 7:00 Uhr auf uns, aber der Chauffeur hat es nicht eilig. Nun gut, schnell noch ein paar Snacks und Trinkwasser als Frühstück und Wegzehrung im 7Eleven geshoppt, und dann geht's endlich los!
Über die Rama 9 Straße führt der Weg aus Bangkok heraus, ein Stück in Richtung Pattaya über den Motorway bis etwa nach Chachoengsao, dann in nördlicher Richtung auf eine neue Durchgangsstrasse. Trotz aller guten Vorsätze geht es mir so, wie den anderen 9 Mitreisenden....
Entgangener Schlaf wird nachgeholt.
Um 11:15 Uhr nimmt der kollektive Schlaf aller Passagiere ein jähes Ende. Mit lautem Hupkonzert wird unser auf einem Parkplatz auffahrendes Gefährt von anderen Minibussen begrüßt.
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Ich zähle 3 weitere Busse, alle kamen vom Khao Sarn Distrikt. Zusammen 48 Personen plus Driver, da hatten wir zu Elft in unserem Bus ja noch Glück.
Etwas verschlafen, versuche ich mich zu orientieren - und stelle fest, daß die Fahrzeuge auf der Straße allesamt Sa Kaeo Nummernschilder haben - wir sind also schon ganz nah an der Grenze!
Nachfragen sind zwecklos, es gibt keine konkrete Auskunft von den Bediensteten der Busunternehmen. Wir alle werden genötigt, am Imbißstand hier eine Mahlzeit zu uns zu nehmen.
Die meisten Reisenden stehen ratlos herum, wir setzen uns erstmal hin und bestellen uns ein Khao Pad Krapao Moo (Reis mit scharf gebratenem Schweinefleisch). Der vorher erfragte Preis (40 Baht) ist zwar als gesalzen anzusehen, aber Busstop-üblich in Thailand. Getränkepreise sind auch 50 bis 100 % über dem normalem Straßenniveau!
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Aha! So wird einem also der erste Teil der "ersparten" Geldes wieder aus der Tasche gelogen
Doch ein Thai-Touristen-Abkoch-Business wäre kein echtes Thai-Business, wenn es dabei bliebe.
Und dann kommt es wirklich knüppeldicke!