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Buddha kontra Gartenzwerg

Diskutiere Buddha kontra Gartenzwerg im Thailand News Forum im Bereich Thailand Forum; Aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 09.04.2002 Buddha und der Sinn des Lebens VON SUSANNE HENGESBACH, 08.04.02, 17:29h, aktualisiert 20:28h...
Jinjok

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Aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 09.04.2002

Buddha und der Sinn des Lebens

VON SUSANNE HENGESBACH, 08.04.02, 17:29h, aktualisiert 20:28h

Asiatisches Kunsthandwerk findet neuerdings in Köln fruchtbaren Boden. Sogar im Garten.

Tja, liebe Gartenzwerge. Das war's denn wohl. Vorerst. Jahrzehntelang habt ihr Terrassen
umsäumt und Gärten bevölkert. Nun dürft ihr anderen Gottheiten weichen. Venus, Amor
und Apoll geht es kaum besser. Helden der Antike sind momentan auch weniger gefragt.
Dafür liegen Exoten extrem gut im Rennen, und Buddha hat die Pole-Position. Kaum ein
anderes Wesen ist derzeit auf der Breite Straße öfter repräsentiert: Allein zwischen
Nord-Süd-Fahrt und Ring existiert inzwischen ein gutes halbes Dutzend Verkaufsflächen
für asiatisches Kunsthandwerk.

Preiswerte Alternative

Bei der Größe, dem Gewicht und dem Preis sind nach oben (fast) keine Grenzen gesetzt. In
einem Geschäft in der Ladenstadt wartet ein besonders imposanter Erleuchteter auf
Abnehmer: Mannshoch, eine halbe Tonne schwer und 20 000 Euro teuer. Das erscheint viel.
Aber: der Buddha ist aus Bronze und somit nicht so frostanfällig wie handelsübliche
Gartenzwerge. Eine Anschaffung fürs Leben.

Eine preiswertere Alternative wäre - allerdings auch weniger wetterfest - die Nachbildung
eines ägyptischen Pharao aus vergoldetem Holz für knappe 1000 Euro. Darüberhinaus gibt es
thailändische Tempeltänzerinnen; balinesische Figuren, Fruchtbarkeitsgöttinnen, die
afrikanisch anmuten, aber ebenfalls aus Thailand stammen oder andere hölzerne Wesen in
vom Ausmaß eines liegenden Schäferhundes, die entfernt an eine Sphinx erinnern. Was es
damit auf sich hat, mag der Verkäufer nicht sagen, weil sein ,,Essen kalt wird". Und so bleibt
die Interessentin hilfesuchend zwischen all den ,,Happy Buddhas" zurück, die mit listigem
Lächeln über ihr gewölbtes Bäuchlein hinwegblicken.

Während der Mann in der Ladenstadt noch überlegt, wie man Buddha schreibt, (,,am Ende
ah?"), erfährt der Kunde ein paar Schritte weiter bei ,,Oh Calcutta!" ein wenig Erhellendes:
Das, was der Laie für eine Art Elefantenmenschen hält, stellt die indische Gottheit Ganesh
dar - ein Symbol für Wissen und Weisheit, Glück und Erfolg.

Glücksbringer sind offenbar gefragter denn je. Bei ,,Artlantis" zum Beispiel gibt es für jeden
Mangel ein Korrektiv: heilende Amulette, kraftspendende Skulpturen und
Wohnzimmer-Springbrunnen - in Asien ein Symbol für Geld - scheinen angesichts knapper
Kassen immer unentbehrlicher zu werden.

,,Die Menschen sind zunehmend auf Sinnsuche", sagt Rüdiger Loos, der mehrere Geschäfte
wie auch ,,Bam Buddha World" auf der Aachener Straße betreibt. Der Mann, der seit etwa
zehn Jahren den Kölnern ,,buddhistisch trancemäßige Lebensausstattung" liefert, beobachtet
diesen Trend ,,im Moment ganz extrem". Da kommt es seinem kommerziellen Interesse
nicht ungelegen, dass sich nach Indien, Bali und Thailand nun auch China für den Westen
öffnet. In riesigen Lagern warteten dort noch ungeahnte Massen an Mobiliar auf Abnehmer.

Wer die deutsche Eiche exotisch aufpeppen und gleichzeitig Glück und Zufriedenheit in den
eigenen vier Wänden verankern möchte, kann demnach aus dem Vollen schöpfen. Das war
im Übrigen bereits möglich, bevor gigantische burmesische Buddhas Fuß gefasst haben. Bei
,,Heubel" auf der Breite Straße gehören antike Kunst sowie asiatisches Mobiliar seit ehedem
zum Geschäft . ,,Weil die Leute verstärkt reisen, möchten sie sich auch hier mit Dingen
umgeben, die ihnen in anderen Ländern begegnet sind", erklärt Geschäftsführerin Heidi
Günther den gestiegenen Bedarf an ,,Meditationsgegenständen".

,,East meets west" oder umgekehrt. Egal. Was soll es den güldenen Pharao schon kratzen,
wenn neben ihm im Wohnzimmer auch ein Karnevalsorden glänzt.
 
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xenusion

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Das hatten wir seinerzeit auch alles schon mal:

Hinter den sieben Bergen meiner Kindheit wimmelte es in den Vorgärten von apfelbäckigen rotbezipfelten Gnömchen, sodass sie von Jungmännern mit Luftdruckgewehren abgeschossen wurden. Für Nachschub war stets gesorgt, denn nächtens wurden in einem riesigen Ofen stets neue geboren.

Den Todesstoss bekam die Kommune versetzt, als vor einem Dutzend Jahren plötzlich gipserne liederlich eingefärbte Gesellen aus Osteuropa und fernerher an den Strassenrändern sich feilboten. Da weigerten sie sich einfach, weiterhin für Nachwuchs zu sorgen. Und ihr Haupt-Emigrationsziel Skandinavien war auch nicht mehr aufnahmefähig, da man inzwischen den unzerbrechlichen Plastik-Troll unter den Jul-Baum stellte, der statt glücksspendend in der Neujahrsnacht zertöpfert zu werden umweltschonend recycled werden konnte.

Als die thailändische Prinzessin bei ihrem EXPO-Besuch ihren sanften Blick gnädig auf ein paar letzten Überlebenden weilen liess, keimte neue Hoffnung auf. Damals kam mir der irrwitzige Gedanke, der asiatischen Kulturexpansion eines entgegenzusetzen. Im Gegenzug zu schnurlosen Mobiltelephonen mit Karaoke-Attachmant-SMS wollte ich die Hoheit über die thailändischen Geisterhäusschen gewinnen mit Heerscharen angelnder und Radeberre schiebender Deutscher Terrakotta-Michel und flügelschlagender posaunenaufblasender Porcellan-Engel. Statt Frostimmunität wollte ich durch Einfügung von Regenwurm-DNS-Sequenzen Regenzeitresistenz erzielen. Meine Marktanalysen verliefen erfolgverheissend.
Der erste Feldtest brachte die Ernüchterung: Statt wie ein Kuckuck-Kücken die bewussten Geisterwohnungen von Celluloidpüppchen und Littlebuddhas beräumen zu können, fristen meine irdenen Kundschafter nun ein trostloses Dasein inmitten pinkfarbener Toilettenpapierbehälter, "Bring me to the water" - singender Makrelennachbildungen und eines im Sekundentakt mit dem Schwanz schlagenden Uhren-Katers auf Vertikos und Fernsehern.

Und die aus edlem Sandelholz gehauenen Figürchen hat im Gegenzug ein nicht ganz so grausames Schicksal ereilt, jedoch haben sie in der hiesigen Unterkühltheit das Duften schnell aufgegeben. Einige wenige scheinen beseelt zu sein, den ab und an muss ich das aus kleinsten Löchern rieselnde Holzmehl entsorgen.

Xenu
 
Jinjok

Jinjok

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@Xenusion
Du erinnerst mich daran, daß ich mal nach dem Verbelib des tönernen Gesellen erkunden muß, den ich meiner Zukünftigen bei ihrem ersten Besuch in Preteet Jöreman für ihre Eltern mitgegeben hatte. Im Vorgarten oder im Haus sah ich ihn bei meinen 4 Besuchen nicht. Obwohl er würde zu der Blinkenden Lichterkette (hier sagt man Weihnachtsbaumbeleuchtung) über dem Tao/Pla-Teich passen.
mfg jinjok
 
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xenusion

Gast
Das könnte inhaltlich auch nach "Farangs in Thailand" passen:

Es waren einmal sieben Zwerge, die lebten hinter den sieben Bergen. Tag für Tag suchten sie im Bergwerk nach Gold. Jeder der Zwerge war rechtschaffen, fleißig und achtete den Anderen. Wenn einer von ihnen müde wurde, so ruhte er sich aus, ohne dass das die Anderen erzürnten. Wenn es einem von ihnen an etwas mangelte, so gaben die Anderen bereitwillig und gerne. Abends, wenn das Tagewerk geschafft war, aßen sie einträchtig ihr Brot und gingen zu Bett. Am siebten Tage jedoch ruhten sie. Doch eines Tages meinte einer von ihnen, dass sie so recht nicht wüssten, wie viel denn geschafft sei und begann, die Goldklumpen zu zählen, die sie Tag für Tag aus dem Bergwerk schleppten. Und weil er so mit Zählen beschäftigt war, schufteten die anderen für ihn mit. Bald nahm ihn seine neue Arbeit derart in Anspruch, dass er nur noch zählte und die Hacke für immer beiseite legte.

Nach einer Zeit hob ein Murren an unter den Freunden, die mit Argwohn auf das Treiben des Siebten schauten. Dieser erschrak und verteidigte sich, das Zählen sei unerlässlich, so sie denn wissen wollten, welche Leistung sie vollbracht hatten und begann, den Anderen in allen Einzelheiten davon zu erzählen. Und weil er nicht erzählen konnte, während die Anderen hackten und hämmerten, so legten sie alle ihre Schaufeln beiseite und saßen am Tisch zusammen.

So entstand das erste MEETING. Die anderen Zwerge sahen das feine Papier und die Symbole, aber schüttelten die Köpfe, weil sie es nicht verstanden. Es dauerte nicht lange und der CONTROLLER (denn so nannte er sich fortan!) forderte, die Zwerge, die da tagein, tagaus schufteten, möchten ihm ihre Arbeit beweisen, in dem sie ihm Zeugnis auf Papier ablegten über die Menge Goldes, die sie mit den Loren aus dem Berg holten. Und weil er nicht verstehen konnte, warum die Menge schwankte, so berief er einen unter ihnen, die Anderen zu führen, damit der Lohn recht gleichmäßig ausfiele. Der Führer nannte sich MANAGER und legte seine Schaufel für immer nieder.

Nach kurzer Zeit arbeiteten also nur noch Fünf von ihnen, allerdings mit der Auflage, die Arbeit aller Sieben zu erbringen. Die Stimmung unter den Zwergen sank, aber was sollten sie tun? Als der Manager von ihrem Wehklagen hörte, dachte er lange und angestrengt nach und erfand die TEAMARBEIT. So sollte jeder von ihnen gemäß seiner Talente nur einen Teil der Arbeit erledigen und sich spezialisieren.

Aber ach! Das Tagewerk wurde nicht leichter und wenn einer von ihnen krank wurde, wussten die Anderen weder ein noch aus, weil sie die Arbeit ihres Nächsten nicht kannten. So entstand der TAYLORISMUS.

Als der Manager sah, dass es schlecht bestellt war um seine KOLLEGEN, bestellte er einen unter ihnen zum GRUPPENFÜHRER, damit er die Anderen ermutigte. So musste der Manager nicht mehr sein warmes Kaminfeuer verlassen. Leider legte auch der Gruppenführer, der nunmehr den Takt angab, die Schaufel für immer nieder und traf sich mit dem Manager öfter und öfter zu Meetings. So arbeiteten nur noch Vier.

Die Stimmung sank und damit alsbald die Fördermenge des Goldes. Als die Zwerge wütend an seine Bürotür traten, versprach der Manager Abhilfe und organisierte eine kleine Fahrt mit dem Karren, damit sich die Zwerge zerstreuten. Damit aber die Menge Goldes nicht nachließ, fand die Fahrt am Wochenende statt. Und damit die Fahrt als GESCHÄFTSREISE abgesetzt werden konnte, hielt der Manager einen langen Vortrag, den er in fremdartige Worte kleidete, die er von einem anderen Manager gehört hatte, der andere Zwerge in einer anderen Mine befehligte. So wurden die ersten ANGLIZISMEN verwendet.

Eines Tages kam es zum offenen Streit. Die Zwerge warfen ihre kleinen Schaufeln hin und stampften mit ihren kleinen Füßen und ballten ihre kleinen Fäuste. Der Manager erschrak und versprach den Zwergen, neue Kollegen anzuwerben, die ihnen helfen sollten. Der Manager nannte das OUTSOURCING. Also kamen neue Zwerge, die fremd waren und nicht recht in die kleine Gemeinde passten. Und weil sie anders waren, musste auch für diese ein neuer Führer her, der an den Manager berichtete. So arbeiteten nur noch Drei von ihnen.

Weil jeder von ihnen auf eine andere Art andere Arbeit erledigte und weil zwei verschiedene Gruppen von Arbeitern zwei verschiedene ABTEILUNGEN nötig werden ließen, die sich untereinander nichts mehr schenkten, begann, unter den strengen Augen des Controllers, bald ein reger Handel unter ihnen. So wurden die KOSTENSTELLEN geboren.

Jeder sah voller Misstrauen auf die Leistungen des Anderen und hielt fest, was er besaß. So war ein Knurren unter ihnen, dass stärker und stärker wurde. Die zwei Zwerge, die noch arbeiteten, erbrachten ihr Tagewerk mehr schlecht als recht. Als sich die Manager und der Controller ratlos zeigten, beauftragten sie schließlich einen UNTERNEHMENSBERATER.

Der strich ohne die geringste Ahnung hochnäsig durch das Bergwerk und erklärte den verdutzten Managern, die Gründe für die schlechte Leistung sei darin zu suchen, das die letzten Beiden im Bergwerk verbliebenen Zwerge ihre Schaufeln falsch hielten. Dann kassierte er eine ganze Lore Gold und verschwand so schnell, wie er erschienen war.

Während dessen stellte der Controller fest, dass die externen Mitarbeiter mehr Kosten verursachten als Gewinn erbrachten und überdies die AUSLASTUNG der internen Zwerge senkte. Schließlich entließ er sie. Der Führer, der die externen Mitarbeiter geführt hatte, wurde zweiter Controller.

So arbeitete nur noch ein letzter Zwerg in den Minen. Tja, und der lernte in seiner kargen Freizeit, die nur noch aus mühsam errungenen abgebummelten Überstunden bestand, SCHNEEWITTCHEN kennen, die ganz in der Nähe der Mine ihre Dienste anbot. Bei Schneewittchen holte er sich die Syphilis und schloss sein Dasein elendiglich.

Die Firma ging pleite, die Manager und Gruppenführer und Controller aber fanden sich mit großzügigen Summen gegenseitig ab und verdrückten sich, um der Anklage wegen Untreue und Unfähigkeit zu entgehen, ins Ausland oder zu anderen Bergwerken, wo sie alsbaldigst mit ihrem unheilvollen Tun fortfuhren.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben Sie noch heute - vielleicht in Thailand?
 
DisainaM

DisainaM

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Respektvoller Umgang mit anderen Kulturen ist für diese Kultur ein schwieriges Thema.
Obgleich ich nicht Anhänger einer christlichen Religion bin, wundere ich mich auch, das es für viele Pornohersteller jahrzehntelang kein Problem bereitete, Kreuze und andere religiöse Symbole als Hintergrunddekoration von Rammelszenen zu verwenden.

Da wundert es natürlich auch nicht, das diese Kultur, die schon zu ihren eigenen Symbolen den religiösen Bezug verloren hat, nun so auch mit religiösen Symbolen aus anderen Kulturen umgeht.

So findet man Buddhafiguren als Dekorationsgegenstände in allen möglichen Umgebungen, weshalb man das thailändische Exportverbot von alten Buddhas für Farangs wieder etwas besser verstehen kann.
 
I

Iffi

Gast
Als ich diesen Artikel in meinem rheinisch heimischen Lokalblatt las, wurde mir echt komisch. Buddhafiguren neben Gartenzwergen im Blumenbeet und auf dem Rasen? Erst bei genauerem Lesen, wurde klar, dass die Überschrift doch ein bisschen anders gemeint war.

Wenn mich jemand fragt, was mir lieber ist:

1. Eine Buddhafigur an ihrem ausgesuchten Platz in einer Wohnung in Thailand oder an sonst dafür bestimmten Plätzen

oder

2. Eine Buddhafigur zur Zierde auf dem Fenstersims

fällt mir die Antwort leicht. (1.)

Es ist allerdings so, dass auch der Fall (2.) im buddhistischen Sinne nichts Verwerfliches ist. Die Figur selber ist nur ein Stück Materie. Erst der Geist und die Einstellung des Betrachter geben ihr einen tieferen buddhistischen Sinn, oder keinen, und das ist auch nicht schlimm.
Wer diesen tieferen Sinn nicht zu vergeben mag, ist im buddhistischen Sinne bemitleidenswert, denn er verpasst die Gelegenheit und das Angebot, sich auf den Pfad der Erlösung zu begeben.
Das wird nicht mit Blitz und Donner bestraft, sondern bewirkt einfach ein Verweilen in leidhaften Zuständen, die wir selber oft nicht als solche empfinden, weil wir auch glückliche und zufriedenen Momente erleben.

So weit, so gut. Was ich nicht so gut fände, ist, wenn sich jemand in Gegenwart eines Buddhisten (egal, ob in Deutschland, aber schlimmer noch in Thailand) bewusst und mit Absicht respektlos gegenüber einer solchen "Figur" benimmt. Nicht etwa, weil er damit diesem Stück Materie Unrecht täte, sondern weil er die Einstellung des buddhistischen Menschen damit kränken könnte, der alleine durch seine Anwesenheit die Figur mit Bedeutung füllt.

Weiss nicht, ob ich hier verständlich rüberkomme. Aber ihr könnt ja fragen...
 
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xenusion

Gast
@Jinjok
die blinkende Lichterkette über dem Teich, sicher ohne Tragseil und Trenntrafo oder FI-Schalter, gibt mir ja sehr zu denken...



Zum Thema der kulturellen Prägung:

Ein ägyptischer Pharao lasst den Namen seines Vorgängers aus allen Steinen tilgen.
In ihren Gräbern drängeln sich ungläubige Touristen.
In Spanien wird eine riesige muslimische Moschee unwiederbringlich zu einer Kirche umgebaut.
In Bayern, Schottland, in der leninistischen Sovjetunion werden Kirchen zu Ställen profanisiert.
Im Bamian-Tal zerstören die Taleban 1500 Jahre alte 53m hohe Buddhastatuen, im Kabuler Nationalmuseum werden alle Zeugnisse nichtislamischer Kulturen, die die Plünderungen durch die Russen überstanden haben, vernichtet.

Der Wahnsinn hat Methode, Kulturfrevel zieht sich durch alle Zeiten und Kulturen.
Selbst die Kommerzialisierung des Glaubens ist nicht erst seit dem Ablass- und Reliquienhandel im Mittelalter ein Thema.
Es fällt mir schwer einzusehen, was diese mit blinkenden Leuchtdioden versehenen Buddhafigürchen und die rotierenden Reisschüsseln, die chipgesteuert wie Spielautomaten in billigen Kneipen daherkommen, mit religiöser Andacht oder Erhabenheit zu tun haben sollen. Aber ebenso wenig, was in bayerischen Devotionalienläden vor sich hin leidet.

Von einigen tahiländischen Tempeln ist mir bekannt, dass die Einheimischen sie meiden: zum Einen, weil dort zu viele Ausländer mit Videokameras ihrer Opfer harren und weil zum Anderen die dort angesiedelten Händler dreist die Blumen und anderen Opfergaben regelmässig zurückholen und erneut verkaufen.

Ein Atheist ist mir in Thailand noch nie begegnet. Nach meinem Dafürhalten verhält sich der buddhistische Gläubige ebenso opportunistisch wie der anbendländische. Aber öfter. Einschränkung: ich beziehe mich auf Beobachtungen im reichen Thailand. In Sri Lanka, Myanmar oder Cambodia hat sich das noch nicht soweit entwickelt.

Xenu
 
Jinjok

Jinjok

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@Xenusion
Ohne Tragseil ohne alles in Regen ... ;-)
 
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xenusion

Gast
...und über den Draht führt eine Ameisenstrasse mit dem Zwang zur Entscheidung: durch die Lüsterklemme oder drumherum?
:crazy:
Xenu
 
Jinjok

Jinjok

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@Xenusion
Inzwischen hab ich meine Frau nochmal gefragt: Der Zwerg ist übrigens gut verwahrt im Schrank mit all den anderen Souvenirs, wo er nicht vom Bangkokker Stadtregen verschmutzt wird oder gar geklaut wird. Außerhalb Pattayas wird es in Thailand davon wohl nur wenige freilaufende Exemplare geben und wird daher als wertvoll eingestuft.
mfg jinjok
 
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MrLuk

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Nichts ist den Leuten je (auf Dauer) heilig gewesen - weshalb sollte es also eine Buddhafigur sein?

Währenddem ihr hier munter drauflosphilosophiert, habe ich heute Nachmittag in meinem Shop eine vergüldete Mangoholzfigur, ein Sawadee (Tempelwächter) als Buddha à 100 EUR verkauft:-)
 
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xenusion

Gast
Hi Mr.Luk

so ein Teil (eine Sawadee Ka) hat sich meine Tochter bei CNX eingefangen. Der Chinese hatte hoch und heilig versprochen, es mit einer Spedition nach BKK zu senden. Davor kann ich nur warnen. Am Tag vor dem Abflug war noch nichts da, am letzten Tag mussten wir es in Flughafennähe bei der Spedition abholen, vereinbart war Lieferung frei Haus. Die Wellpappe war aufgepopelt ("Thais sind neugierig" wurde uns gesagt).
Aber für 100E hätten wir dort die ganze Familie Sawadee mitnehmen können...

Gruss Xenu
 
M

MrLuk

Gast
Xenu,

Verstehst du jetzt weshalb dasTeil hier 100 EUR gehandelt wird???:-) Wenn ich mir all den Ärger und den Stress nicht bezahlen ließe, dann wäre ich schön blöd...
Naja, aber dann kommt irgend so ein Baumarkt und bestellt zehn 40' Kontainer aus Indonesien und verscherbelt die Dinger für 10 EUR das Stück - dann bin ich heilfroh wenn ich nicht auch noch das gleiche "Modell" habe:-)
Die Thais spucken sich wenigstens nicht gegenseitig in die Suppe! Das erledigen die Chinesen:-)
 
Thema:

Buddha kontra Gartenzwerg

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