K
KLAUS
Gast
Hi all,
ich hatte ja zugesagt, das Waisenhaus "BAAN CHIANG PING" in Chiangmai zu besuchen, was einige Freunde unserer Gruppe schon regelmaessig tun.
Hier mein Bericht:
Erster Eindruck/Beschreibung:
Zunaechst war ich erstaunt, ob der Groesse des Gelaendes.
Wir fuhren also am Haupteingang ein, gleich vorne sind die Haeuser der Jungs, der groesseren, die schon zur Schule gehen.
Etwas weiter dann die Unterkuenfte der Betreuer und
sonstiges Personal,
das Gelaende macht einen weitraeumigen und parkaehnlichen Eindruck, sehr gepflegt.
Nun fahren fast bis zum Ende des Gelaendes, wo weitere Einzelhaeuser stehen, wir parken an der "Hauptstrasse" gegenueber und gehen auf schmalen Wegen zu den Haeusern, die zwar nicht mehr neu sind, aber auch einen guten Eindruck hinterlassen, massiv Stein/Beton gebaut und eben dem Zweck angepasst.
Die einzelnen Haeuser beherbergen verschiedene Altersgruppen, wir besuchen hauptsaechlich das Haus der Kleinkinder (Baby,s) , wo auch eine Gruppe der "Krabbelkinder" und bis 3 Jahre etwa untergebracht sind.
Ein Gebaeude ist den HIV/AIDS-kranken Kindern vorbehalten,
mein Freund meinte fuer meinen ersten Besuch waere es nicht notwendig, dieses Haus zu besuchen, das sollten wir dann spaeter mal tun...
-------
Erste Kontakte:
Da es regnete, hatte unsere Gruppe den Mittagsschlaf etwas ausgedehnt und wir hatten Gelegenheit noch ein wenig im Gelaende herumzugehen...
So kamen wir an ein Haus, dessen Mitte offen ist und mit Baenken und Tischen ausgestattet, um also auch bei Regen mit den Kindern zu spielen, an der Luft.
Etwa 40 Kinder um die 3 bis 5 jahre, spielten unter Anleitung einer Gruppe von Jugendlichen
(Schueler u. Studenten) mit den Kindern Gemeinschaftsspiele und sangen zur Gitarre Kinderlieder...
Eine Weile schauten wir zu......
Eine aeltere Dame, es war eine pensionierte Lehrerin, wie sie uns erzaehlte, hat diese Gruppe betreut, die Jugendlichen sind mit Freude dabei, das ist zu spueren,
die Lehrerin hat einen Grossteil der Jugendlichen aus Problemfamilien , in ihrem Haus Waerme und Unterstuetzung gewaehrt und nun geben die grossen Kid,s ein Stueck der erhaltenen Liebe an die KLEINEN weiter...
----------
Wir also nun zu "unseren Kindern", ich, der ich nun das erste mal dort bin, war schon gespannt, wie das so
gehen wird,
der Raum dieser Gruppe ist gut 30 m2 rechteckig gross.
Rechter Hand, neben dem Eingang eine Anrichte,TV und
ein Radioplayer.
Linker Hand ein grosses Becken, zum Waschen der Kinder und eine grosse "Tonne" wo die verbrauchte Kleidung gesammelt wird, an der linken Fensterfront ein hoher Tisch und dahinter die aufgestapelten Matratzen der Kinder, ansonsten ist der Raum leer, die Front gegenueber dem Eingang hat einen grosser Spiegel , der den Raum optisch vergroessert.
2-3 Matratzen liegen auf dem Boden, wie gut, das konnte ich spaeter nutzen.....
DIE KINDER:
Eine gemischte Gruppe, lt. Plan zwischen 1 Jahr ,4 Monate und 3 Jahre , 1 Monat alt.
20 Kinder, eine Betreuerin, manchmal kommt eine 2. Betreuerin dazu, sie scheint zwischen den beiden Gruppen im Haus zu wechseln, je nach Arbeitsaufwand.
Es ist noch eine Volontaerin da, eine junge Studentin aus Japan....
Ich also rein, etwas hinter meinem Freund..:-)
Dann aber war ich gleich mittendrin, nichts von angst oder besonderer Zurueckhaltung zu spueren, doch ich sehe, natuerlich sind da verschiedene Charaktere, wie auch anders kann es sein...
Ein 2-jaehriger Junge kommt auf mich zu, zupft "fordern" an meinem Hosenbein und streckt mir seine kleinen Haedchen entgegen, also hochgenommen und schon schmiegt sich der Kleine liebevoll an meine Schulter....
Gleichzeitig zupfen nun 2 bis 3 Kinder an meiner Hose, oder einige auch schauen , das sie bemerkt werden und
ich erkenne unschwer den Wunsch , sie meochten auch gerne zu mir kommen,
eine schwierige Situation und neu fuer mich....
Will ich den kleinen, der mich zuerst erobert hat, loslassen, haegt er sich an mich, krallt sich fest,
er will halt bei mir bleiben...
Nun, was soll ich tun, die Kinder um mich herum bekommen halt so gut es geht kleine Streicheleinhaeiten, dann aber setze ich mich auf die Matratzen und siehe eine gute Idee:-), jetzt kann ich bis zu 3 , gar 4 Kinder betreuen um mich rum, eine streckt mir die Bausteiner entgegen, ander wollen mir auch ihre Steine zeigen und ich soll "reparieren", sie machen sie immerwieder kaputt, ich soll sie dann zusammenstecken...
Mein Freund hat da eine andere Methode, er hat ja seine "Gruppe" schon gefunden, die immer zu ihm kommen, er tobt durch den Raum, die Kinder hinterher...:-) Mal den Einen hoch, mal die Andere Hoch, auch gut, aber Gerangel um den besten Platz auch hier...
Dann der Abschied, gegen 16 Uhr ist die Volontaer und Besuchszeit vorbei, die Kinder werden auf das Abendessen und die Nacht vorbereitet...
"Mein" Junge heisst uebrigens "PET", was "DIAMANT"
bedeutet, wie man mir sagt...
Der Abschied geht recht schnell, weil besser, noch ein winken an alle durch die Glastuer und ab...
Nun weis ich,
ich werde wiederkommen......
Nachtrag:
Das Heim hat etwa 200 Kinder zu betreuen,
dafuer stehen etwa 80 Betreuer und sonstige Helfer in allen Bereichen zur Verfuegung, das ist nicht viel,
vieles bleibt , trotz Bemuehungen einfach auf der Strecke...
Samstag/Sonntag sind nur wenige Volontaere da, wie ich erfahre, in der Woche, kommen sehr viele freiwille Helfer, um die Kinder zu betreuen und ihnen ein wenig Zuneigung zu schenken, ich habe gemerkt, dass das sehr wichtig ist und die Kinder "Hunger" nach Liebe und Zuwendung haben....
Im Treppenhaus des Gebaeudes sind grosse Fototafeln angebracht, wo Kinder, bzw. deren Eltern, Bilder von ehemaligen Insassen des Heimes gesandt haben,
die jetzt durch Adoption in guten Familien,
Liebe, Betreuung und Erziehung erhalten,
also eine Zukunft haben.
Viele Laender Europa,s, auch D, sind dort vertreten, Amerika und natuerlich auch Thailand selbst.
Die Heimleitung freut sich, so habe ich erfahren, wenn Kinder durch Adoption eine Familie und eine Zukunft finden.
Eine Tafel informiert, wass das Heim zur Zeit benoetigt und um was sie bitten, wenn Hilfe angeboten und erfragt wird.
Hier einige Beispiele:
Milch(Babynahrung) die Einheit zu 250 Baht
Matratzen 1.800 Baht
Schlaf-Decken,
besonders Handtuecher verschiedener Groessen,
und es sind verschiedene Hygieneartikel,
eigentlich alles, was man zur Koerperpflege braucht, aufgefuehrt.
Reis ist auch angegeben als Bedarf.
Schlussbemerkung:
Das Heim ist zwar ein staatlich eingerichtetes und
finanziertes Haus,
trotzdem ist auch der Staat ueberfordert alles noetigen Mittel aufzubringen, die Betreuer sind staatl. Angestellte(Beamte) geben sich bestimmt Muehe den Kindern ein Zuhause zu geben,
aber die Gesellschaft ist aufgerufen zu helfen, zumal durch die Situation der Ueberbelegung auch Defizite entstehen!
Ich konnte bei meinem ersten besuch nicht alles in Erfahrung bringen, zumal die Leitung ja nicht zur Verfuegung stand, die Buero,s haben sonnabends geschlossen, werde aber, wenn gewuenscht,
gerne nochmal darueber berichten und Informationen zu dieser Einrichtung geben.
Gruss Klaus
ich hatte ja zugesagt, das Waisenhaus "BAAN CHIANG PING" in Chiangmai zu besuchen, was einige Freunde unserer Gruppe schon regelmaessig tun.
Hier mein Bericht:
Erster Eindruck/Beschreibung:
Zunaechst war ich erstaunt, ob der Groesse des Gelaendes.
Wir fuhren also am Haupteingang ein, gleich vorne sind die Haeuser der Jungs, der groesseren, die schon zur Schule gehen.
Etwas weiter dann die Unterkuenfte der Betreuer und
sonstiges Personal,
das Gelaende macht einen weitraeumigen und parkaehnlichen Eindruck, sehr gepflegt.
Nun fahren fast bis zum Ende des Gelaendes, wo weitere Einzelhaeuser stehen, wir parken an der "Hauptstrasse" gegenueber und gehen auf schmalen Wegen zu den Haeusern, die zwar nicht mehr neu sind, aber auch einen guten Eindruck hinterlassen, massiv Stein/Beton gebaut und eben dem Zweck angepasst.
Die einzelnen Haeuser beherbergen verschiedene Altersgruppen, wir besuchen hauptsaechlich das Haus der Kleinkinder (Baby,s) , wo auch eine Gruppe der "Krabbelkinder" und bis 3 Jahre etwa untergebracht sind.
Ein Gebaeude ist den HIV/AIDS-kranken Kindern vorbehalten,
mein Freund meinte fuer meinen ersten Besuch waere es nicht notwendig, dieses Haus zu besuchen, das sollten wir dann spaeter mal tun...
-------
Erste Kontakte:
Da es regnete, hatte unsere Gruppe den Mittagsschlaf etwas ausgedehnt und wir hatten Gelegenheit noch ein wenig im Gelaende herumzugehen...
So kamen wir an ein Haus, dessen Mitte offen ist und mit Baenken und Tischen ausgestattet, um also auch bei Regen mit den Kindern zu spielen, an der Luft.
Etwa 40 Kinder um die 3 bis 5 jahre, spielten unter Anleitung einer Gruppe von Jugendlichen
(Schueler u. Studenten) mit den Kindern Gemeinschaftsspiele und sangen zur Gitarre Kinderlieder...
Eine Weile schauten wir zu......
Eine aeltere Dame, es war eine pensionierte Lehrerin, wie sie uns erzaehlte, hat diese Gruppe betreut, die Jugendlichen sind mit Freude dabei, das ist zu spueren,
die Lehrerin hat einen Grossteil der Jugendlichen aus Problemfamilien , in ihrem Haus Waerme und Unterstuetzung gewaehrt und nun geben die grossen Kid,s ein Stueck der erhaltenen Liebe an die KLEINEN weiter...
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Wir also nun zu "unseren Kindern", ich, der ich nun das erste mal dort bin, war schon gespannt, wie das so
gehen wird,
der Raum dieser Gruppe ist gut 30 m2 rechteckig gross.
Rechter Hand, neben dem Eingang eine Anrichte,TV und
ein Radioplayer.
Linker Hand ein grosses Becken, zum Waschen der Kinder und eine grosse "Tonne" wo die verbrauchte Kleidung gesammelt wird, an der linken Fensterfront ein hoher Tisch und dahinter die aufgestapelten Matratzen der Kinder, ansonsten ist der Raum leer, die Front gegenueber dem Eingang hat einen grosser Spiegel , der den Raum optisch vergroessert.
2-3 Matratzen liegen auf dem Boden, wie gut, das konnte ich spaeter nutzen.....
DIE KINDER:
Eine gemischte Gruppe, lt. Plan zwischen 1 Jahr ,4 Monate und 3 Jahre , 1 Monat alt.
20 Kinder, eine Betreuerin, manchmal kommt eine 2. Betreuerin dazu, sie scheint zwischen den beiden Gruppen im Haus zu wechseln, je nach Arbeitsaufwand.
Es ist noch eine Volontaerin da, eine junge Studentin aus Japan....
Ich also rein, etwas hinter meinem Freund..:-)
Dann aber war ich gleich mittendrin, nichts von angst oder besonderer Zurueckhaltung zu spueren, doch ich sehe, natuerlich sind da verschiedene Charaktere, wie auch anders kann es sein...
Ein 2-jaehriger Junge kommt auf mich zu, zupft "fordern" an meinem Hosenbein und streckt mir seine kleinen Haedchen entgegen, also hochgenommen und schon schmiegt sich der Kleine liebevoll an meine Schulter....
Gleichzeitig zupfen nun 2 bis 3 Kinder an meiner Hose, oder einige auch schauen , das sie bemerkt werden und
ich erkenne unschwer den Wunsch , sie meochten auch gerne zu mir kommen,
eine schwierige Situation und neu fuer mich....
Will ich den kleinen, der mich zuerst erobert hat, loslassen, haegt er sich an mich, krallt sich fest,
er will halt bei mir bleiben...
Nun, was soll ich tun, die Kinder um mich herum bekommen halt so gut es geht kleine Streicheleinhaeiten, dann aber setze ich mich auf die Matratzen und siehe eine gute Idee:-), jetzt kann ich bis zu 3 , gar 4 Kinder betreuen um mich rum, eine streckt mir die Bausteiner entgegen, ander wollen mir auch ihre Steine zeigen und ich soll "reparieren", sie machen sie immerwieder kaputt, ich soll sie dann zusammenstecken...
Mein Freund hat da eine andere Methode, er hat ja seine "Gruppe" schon gefunden, die immer zu ihm kommen, er tobt durch den Raum, die Kinder hinterher...:-) Mal den Einen hoch, mal die Andere Hoch, auch gut, aber Gerangel um den besten Platz auch hier...
Dann der Abschied, gegen 16 Uhr ist die Volontaer und Besuchszeit vorbei, die Kinder werden auf das Abendessen und die Nacht vorbereitet...
"Mein" Junge heisst uebrigens "PET", was "DIAMANT"
bedeutet, wie man mir sagt...
Der Abschied geht recht schnell, weil besser, noch ein winken an alle durch die Glastuer und ab...
Nun weis ich,
ich werde wiederkommen......
Nachtrag:
Das Heim hat etwa 200 Kinder zu betreuen,
dafuer stehen etwa 80 Betreuer und sonstige Helfer in allen Bereichen zur Verfuegung, das ist nicht viel,
vieles bleibt , trotz Bemuehungen einfach auf der Strecke...
Samstag/Sonntag sind nur wenige Volontaere da, wie ich erfahre, in der Woche, kommen sehr viele freiwille Helfer, um die Kinder zu betreuen und ihnen ein wenig Zuneigung zu schenken, ich habe gemerkt, dass das sehr wichtig ist und die Kinder "Hunger" nach Liebe und Zuwendung haben....
Im Treppenhaus des Gebaeudes sind grosse Fototafeln angebracht, wo Kinder, bzw. deren Eltern, Bilder von ehemaligen Insassen des Heimes gesandt haben,
die jetzt durch Adoption in guten Familien,
Liebe, Betreuung und Erziehung erhalten,
also eine Zukunft haben.
Viele Laender Europa,s, auch D, sind dort vertreten, Amerika und natuerlich auch Thailand selbst.
Die Heimleitung freut sich, so habe ich erfahren, wenn Kinder durch Adoption eine Familie und eine Zukunft finden.
Eine Tafel informiert, wass das Heim zur Zeit benoetigt und um was sie bitten, wenn Hilfe angeboten und erfragt wird.
Hier einige Beispiele:
Milch(Babynahrung) die Einheit zu 250 Baht
Matratzen 1.800 Baht
Schlaf-Decken,
besonders Handtuecher verschiedener Groessen,
und es sind verschiedene Hygieneartikel,
eigentlich alles, was man zur Koerperpflege braucht, aufgefuehrt.
Reis ist auch angegeben als Bedarf.
Schlussbemerkung:
Das Heim ist zwar ein staatlich eingerichtetes und
finanziertes Haus,
trotzdem ist auch der Staat ueberfordert alles noetigen Mittel aufzubringen, die Betreuer sind staatl. Angestellte(Beamte) geben sich bestimmt Muehe den Kindern ein Zuhause zu geben,
aber die Gesellschaft ist aufgerufen zu helfen, zumal durch die Situation der Ueberbelegung auch Defizite entstehen!
Ich konnte bei meinem ersten besuch nicht alles in Erfahrung bringen, zumal die Leitung ja nicht zur Verfuegung stand, die Buero,s haben sonnabends geschlossen, werde aber, wenn gewuenscht,
gerne nochmal darueber berichten und Informationen zu dieser Einrichtung geben.
Gruss Klaus