
Jinjok
Senior Member
Themenstarter
Es war einmal ein kleines Dorf. Das Dorf war eine eingeschworen Gemeinschaft, jeder kannte jeden und man kam miteinander aus. Da gab es auch ein paar dominantere Bewohner, die aufgrund ihrer Statur oder ihrer furchteinfloessenden Art aber auch durch ihre Taten den Respekt der anderen genossen. Dann gab es noch den Dorf-Chef. Der war gar nicht furchteinfloessend. Ein netter Herr, der den ganzen Tag seinen Geschaeften nachging und jeden Abend zufrieden das Treiben in dem Dorf betrachtete, was er selbst geschaffen hatte. Zu ihm kamen die Bewohner, wenn etwas mit dem Dorf nicht klappte und der Chef bemuehte sich so schnell und gut es eben ging fuer eine Verbesserung zu sorgen. Da war im Dorf ein Jeder zufrieden und hatte ein Auskommen.
Nun war es auch bekannt, dass wir nicht das einzige Dorf auf der Welt waren. Jenseits des dichten Waldes der unser kleines Dorf umgab, waren viele solcher kleinen Doerfer, die ein Dorf-Chef sich oder zusammen mit einem Anderen gebaut hat. Gelegentlich schafften es Besucher aus den anderen Doerfern zu uns zu gelangen, mancher bleib auch bei uns weil es ihm gefiel aber die meisten zogen weiter, oder kamen regelmaessig auf ihren rastlosen Wanderungen durch die Doerfer immer wieder vorbei um uns von den Anderen zu erzaehlen.
Mit der Zeit wurde der dichte Wald von den viele Pfaden zwischen den Doerfen immer lichter und bald schon konnte man die anderen Doerfer sehen und hoeren was dort geschah. Es entwickelte sich eine reger Verkehr zwischen den Doerfern und jeder lies sich schliesslich dort nieder, wo es ihm am besten gefiel. Nicht jeder mochte unser beschauliches Dorf wo nur manchmal der dominante, knurrige Huene etwas ueber die Straenge schlug und von den anderen besaenftigt wurde. Aber alles in allem war es ein sehr friedliches Dorf. Wenn es Uneinigkeiten gab, fand man immer nach kurzer Zeit die richtigen Worte, weiter gut miteinander auszukommen
Hier wurde abends Geschichten erzaehlt. Die mittlerweile vielen Dazugekommenen hatten einiges gesehen von der Welt jenseits der Doerfer und bereichteten von ihren Erlebnissen. Die jungen, die auch vorhatten in die Welt jenseits der Doerfer zu gehen, lauschten jeden Abend gebannt den Erzaehlungen der Alten. Aber das Dorf war nicht mehr geschuetzt und fuer sich allein und von den umliegenden Dorfern aus konnte man hoeren was mancher so fuer intime Dinge preiszugeben hatte. Das machte die Leute natuerlich verwundbar gegen boesartigen Zauber und Missgunst. Auch der ruppige, knurrige Huene bekam das zu spueren.
So beschloss man, sich abends zum Geschichten erzaehlen in eine kleine Huette in der Mitte des Dorfen zurueckzuziehen, von wo aus die anderen Dorfer und die frisch Hinzugekommenen nichts hoeren konnten. Nun sprudelten die privaten Hoehenfluege und Tiefpunkte der Bewohner so richtig hervor und es war eine Freude ihnen zuzuhoeren. Manchmal kam man dort aber auch zusammen, um sich zu beraten, was denn von der einen oder anderen Entwicklung zu halten waere, ohne das jemand von aussen diese Gespraeche fuer seine Zwecke beinflussen konnte. Es war eben eine kleine Huette in der jeder jedem vetraute.
Nun waren da ja bekannterweise noch viele Doerfer wie unseres, viel kleine, feine mit wenigen Bewohnern in denen ist ruhig und freidlich zuging, fast schon langweilig wie man in den wenigen richtig grossen Doerfern meinte. Da waren Doerfer dort war es laut und lustig. Hier konnte offen das Frecheste und auch Unanstaendigste erzaehlt werden ohne dass sich darueber einer schaemen musste. Es war eben das Dorf fuer das leichte Leben, den Spass und der Lust. Ernste Gespraeche oder Kummer wurden hier vom Dorfhuenen mit der unheimlich grossen Klappe mit verbaler Brachialgewalt unterbunden. Man nannte ihn den Jawoll-Huenen, weil er eine Manie hatte alles mit dem Wort Jawoll zu bekraeftigen.
Aber auch die lustigen Gesellen durften sich nicht zuweit aus ihren Hutten wagen, denn der Jawoll-Huene bewachte sein Dorf gut. Auch wenn es ihm nicht gehoerte, er passte auf, dass nichts passierte was dem froehlichen Leben eine bittere Note gab. Der Chef konnte sich natuerlich nicht so ruhig zuruecklehnen wie in den ruhigen kleinen Doerfern. Das lustige Leben forderte seinen Tribut, denn die bunten Lichter zogen allerhand Gesindel an, die aus den ruhigen und kleinen Doerfen immer alsbald verjagt wurden.
So lebten sie eine Weile in den einzelnen Doerfer fuer sich bis man im bunten Spassdorf auf die Idee kam, mal etwas besonders fuer die Doerfer in der weiten Welt zu tun. Dort wo das Leben nicht so sicher und schoen ist. Das war die Idee vom Jawoll-Huenen. Ausgesprochen wars schnell, aber er hatte wohl den Mund zu frueh aufgemacht, denn er wusste noch nicht so richtig wie er das schaffen konnte. Dann kam da ein Wanderer durch die Doerfer und hatte genau die selbe Idee. Helfen fuer die armen Dorfer am anderen Ende der Welt. Da haettet Ihr den Jawoll-Huenen sehen sollen, wie der seine Idee als sein Eigentum verteidigte und den Wanderer aus dem bunten Dorf jagte. Schliesslich wollte er ja dem anderen Ende der Welt helfen. Dabei sah er gar nicht wie viel Hilfe am anderen Ende der Welt gebraucht wurde.
Auch der Wanderer hatte schwere Zeiten, denn zu helfen ist gar nicht so einfach, zu viele Dinge musste auf dem langen Weg bedacht werden und zu viele Menschen in den Doerfern zweifelten an der Wahrhaftigkeit der Helfer. Aber Gutes setzt sich immer durch und als die Hilfe fuer die der Wanderer geworben hatte endlich begann zu existieren, hatte auch der Jawoll-Huene seine Idee auf eine praktische Grundlage gestellt.
Nun musste er nur noch die Leute dazu bringen, sich an seiner Hilfe zu beteiligen. Das gelang ihm im buntern Spassdorf recht schnell. So sehr die Leute sich auch an leichter Unterhaltung und derben Spaessen erfreuten, haben sie doch alle auch ein gutes Herz und ihnen war das Leid nicht zu fremd, was sie auf ihren Wanderungen an das andere Ender der Welt gesehen hatten. Und alle haben auch viel Sympatie fuer die Leute, die sie am anderen Ende immer so herzlich enpfangen haben. Und sowas vergisst man nicht, auch nicht im Spassdorf.
Aber der Jawoll-Huene war gar nicht zufrieden, was aus seinem Dorf zu holen war und so schickte er seine Getreuesten aus, in den anderen Doerfern der Umgebeung fuer seine Hilfe zu werben. Bis seine Getreuen in unser kleines ruhiges Dorf kamen. Da fiel das laute Werben sofort auf und man errinnerte sich an die Diskussionen mit dem Wanderer zuvor. Aber viele waren auch bereit sich an dieser Hilfe zu beteiligen. Dennoch zog nun der Jawoll-Huene selbst in die umliegenden Doerfer, um selbst mit seiner vom Spassdorf bewaehrten derben Sprache fuer seine Hilfe zu werben und es war auch eine Freude wie es sich entwickelte.
Nun traf der Jawollhuene in unserem kleine Dorf mit dem hier dominierenden knurrigen Huenen zusammen. Die beiden waren sich gar nicht gut. Sie waren sich lange aus dem Wege gegangen und nun standen sie sich hier gegenueber. Die meisten im kleine ruhigen Dorf waren ganz arglos und sahen nur die Hilfe, die der Jawoll-Huene an das andere Ende der Welt bringen wollte. Sie kannten ja auch nicht seine Schreckensherrschaft im Spassdorf, wo sich kaum einer gegen seine verbale Brachialgewalt aufzulehnen wagt. Nun machte es den Getreuen des Jawoll-Huenen, die ihm aus dem Spassdorf zahlreich in des kleine ruhige Dorf gefolgt waren grossen Spass, den hiesigen knurrigen Huenen zu reizen.
Er fiel aber auch viel zu einfach darauf herein und wurde immer wuetender, was langsam auch den anderen Bewohnern das kleinen Dorfes nicht mehr gefiel. Eines Tages kam dann wieder mal ein Wanderer des Wegs und hoerte gerade wieder einen Zornesausbruch des knurrigen Huenen gegenueber dem Jawoll-Huenen. Der Wanderer hat dem knurrigen Huenen aber ordentlich die Meinung gesagt, das hat nur so geschepperte. Nun wurde aber der knurrige Huehne abends in der privaten Huette von seinen anderen Dorfbewohnern ob seines Zornesausbruchs zur Rede gestellt. Hier sah man nicht, das die hinzugekommenen Leute aus dem Spassdorf den knurrigen Huenen schon tagelang immer wieder gereizt hatten, dass ihm nun der Krragen geplatzt war und er sich mit Worten vergass.
Nun hatte der knurrige Huene schon die ganzen Tage ueberlegt, ob es nicht besser waere wieder in sein kleines Heimatdorf in den fernem Bergen im Uhrenland zurueck zukehren. Als sich nun die Bewohner des Dorfes gegen ihn stellten, war die tagelang in der Schwebe haengende Entscheidung gefallen, er packte sein kleines Buendel und hinterlies nur eine kurzen Abschiedbrief und alle seine vielen Geschichten, die er seit Gruendung des Dorfes miterzaehlt hatte. Bevor noch einer der Dorfbewohner Adieu sagen konnte, war er schon hinter den Bergen verschwunden.
Nun gabe es aber einige Bewohner des kleine ruhigen Dorfes, die den knurrigen Huenen vermissten und beschwerten sich bei den hinzugekommenen Bewohneren aus dem Spassdorf. Jetzt fegte ein wahres Inferno durch das ehemals so kleine und ruhige Dorf. Aus allen Doerfern kamen sie angelaufen und gafften und spuckten. Langverschollene Wanderer tauchten auf und gaben ihr Urteil ueber den knurrigen und seine verbliebenden Freunde ab. Der Jawoll-Huene unterstuetzt von seinen Getreuen aus den Spassdorf fand das so richtig gut und war in seinem Element. Nun war er der Huene in zwei Doerfern und fing auch alsbald an mit seinen Getreuen die Raenkespiele, die sie im Spassdorf als Zeitvertrieb betrieben hier im wehrlosen ruhigen kleinen Dorf zu spielen.
Sogar die ehemals so friedliche Bewohner des kleinen ruhigen Dorfes gingen nun gegenseitig aufeinander los, weil sie in den Missverstaendnissen und den vielen Gespraechen die in allen Hutten gleichzeitig stattfanden gar nicht mehr wussten wer Freund und Feind war. In diesen Tumulten konnte man ploetzlich sehen, wer auf welcher Seite stand und Wanderer die nur sehr selten hier waren kamen ploetzlich um sich wortreich einzumischen. Sie schlugen auf das Andenken an den knurrigen Huenen ein, der sich ja nicht mehr wehren konnte. Als andere aufstanden um das Andenken an den knurrigen Huenen zu verteidigen, schlugen sie auch auf diese ein, bis sich bald keiner der ruhigen Bewohner des kleinen Dorfes getrauten was zu sagen. Es waren nur noch die ausgelassen feiernden Stimmen der hinzugekommemen Spassdorfbewohner zu hoeren.
Dann kam die Nacht und er Dorf-Chef wollte wie ueblich sein von ihm geschaffenes Dorf und das beschauliche Leben darin mit seinen viele warmherzigen Geschichten betrachten. Aber es gefiel ihm gar nicht was er sah und er verschloss schnell ein paar der Huetten in denen am meisten intrigiert worden ist. Die Nacht bracht herein und Totenstille senkte sich ueber das vom Chaos des Tages verwuestete kleine und ehemals so friedliche Dorf.
Am naechsten Morgen sah man, das ehemals so kleine und ruhige Dorf hat sich veraendert. Es ist nicht kaputtgegangen, aber es wird nicht mehr die Atmosphaere fuer die gemuetlichen Abende mit Gespraechen ueber Schmerz und Freude, Leid und Sehnsucht haben. Das Laute der Welt ist ins kleine Dorf gekommen und das hat es veraendert. Das ist der Lauf der Dinge. Man kann keine Mauern bauen um das Laute, Fremde oder Boese aufzuhalten. Man muss in dieser Welt ueberleben. Vielen werden sich nun abends nicht mehr so weit aus ihrer eigenen Huette wagen. Sie werden versuchen neue kleine Gespraeche zu fuehren, fuer die es in dieser neuen lauten Spasswelt keinen Platz mehr gibt.
Letzte Änderung: Jinjok am 05.10.01, 13:15
Nun war es auch bekannt, dass wir nicht das einzige Dorf auf der Welt waren. Jenseits des dichten Waldes der unser kleines Dorf umgab, waren viele solcher kleinen Doerfer, die ein Dorf-Chef sich oder zusammen mit einem Anderen gebaut hat. Gelegentlich schafften es Besucher aus den anderen Doerfern zu uns zu gelangen, mancher bleib auch bei uns weil es ihm gefiel aber die meisten zogen weiter, oder kamen regelmaessig auf ihren rastlosen Wanderungen durch die Doerfer immer wieder vorbei um uns von den Anderen zu erzaehlen.
Mit der Zeit wurde der dichte Wald von den viele Pfaden zwischen den Doerfen immer lichter und bald schon konnte man die anderen Doerfer sehen und hoeren was dort geschah. Es entwickelte sich eine reger Verkehr zwischen den Doerfern und jeder lies sich schliesslich dort nieder, wo es ihm am besten gefiel. Nicht jeder mochte unser beschauliches Dorf wo nur manchmal der dominante, knurrige Huene etwas ueber die Straenge schlug und von den anderen besaenftigt wurde. Aber alles in allem war es ein sehr friedliches Dorf. Wenn es Uneinigkeiten gab, fand man immer nach kurzer Zeit die richtigen Worte, weiter gut miteinander auszukommen
Hier wurde abends Geschichten erzaehlt. Die mittlerweile vielen Dazugekommenen hatten einiges gesehen von der Welt jenseits der Doerfer und bereichteten von ihren Erlebnissen. Die jungen, die auch vorhatten in die Welt jenseits der Doerfer zu gehen, lauschten jeden Abend gebannt den Erzaehlungen der Alten. Aber das Dorf war nicht mehr geschuetzt und fuer sich allein und von den umliegenden Dorfern aus konnte man hoeren was mancher so fuer intime Dinge preiszugeben hatte. Das machte die Leute natuerlich verwundbar gegen boesartigen Zauber und Missgunst. Auch der ruppige, knurrige Huene bekam das zu spueren.
So beschloss man, sich abends zum Geschichten erzaehlen in eine kleine Huette in der Mitte des Dorfen zurueckzuziehen, von wo aus die anderen Dorfer und die frisch Hinzugekommenen nichts hoeren konnten. Nun sprudelten die privaten Hoehenfluege und Tiefpunkte der Bewohner so richtig hervor und es war eine Freude ihnen zuzuhoeren. Manchmal kam man dort aber auch zusammen, um sich zu beraten, was denn von der einen oder anderen Entwicklung zu halten waere, ohne das jemand von aussen diese Gespraeche fuer seine Zwecke beinflussen konnte. Es war eben eine kleine Huette in der jeder jedem vetraute.
Nun waren da ja bekannterweise noch viele Doerfer wie unseres, viel kleine, feine mit wenigen Bewohnern in denen ist ruhig und freidlich zuging, fast schon langweilig wie man in den wenigen richtig grossen Doerfern meinte. Da waren Doerfer dort war es laut und lustig. Hier konnte offen das Frecheste und auch Unanstaendigste erzaehlt werden ohne dass sich darueber einer schaemen musste. Es war eben das Dorf fuer das leichte Leben, den Spass und der Lust. Ernste Gespraeche oder Kummer wurden hier vom Dorfhuenen mit der unheimlich grossen Klappe mit verbaler Brachialgewalt unterbunden. Man nannte ihn den Jawoll-Huenen, weil er eine Manie hatte alles mit dem Wort Jawoll zu bekraeftigen.
Aber auch die lustigen Gesellen durften sich nicht zuweit aus ihren Hutten wagen, denn der Jawoll-Huene bewachte sein Dorf gut. Auch wenn es ihm nicht gehoerte, er passte auf, dass nichts passierte was dem froehlichen Leben eine bittere Note gab. Der Chef konnte sich natuerlich nicht so ruhig zuruecklehnen wie in den ruhigen kleinen Doerfern. Das lustige Leben forderte seinen Tribut, denn die bunten Lichter zogen allerhand Gesindel an, die aus den ruhigen und kleinen Doerfen immer alsbald verjagt wurden.
So lebten sie eine Weile in den einzelnen Doerfer fuer sich bis man im bunten Spassdorf auf die Idee kam, mal etwas besonders fuer die Doerfer in der weiten Welt zu tun. Dort wo das Leben nicht so sicher und schoen ist. Das war die Idee vom Jawoll-Huenen. Ausgesprochen wars schnell, aber er hatte wohl den Mund zu frueh aufgemacht, denn er wusste noch nicht so richtig wie er das schaffen konnte. Dann kam da ein Wanderer durch die Doerfer und hatte genau die selbe Idee. Helfen fuer die armen Dorfer am anderen Ende der Welt. Da haettet Ihr den Jawoll-Huenen sehen sollen, wie der seine Idee als sein Eigentum verteidigte und den Wanderer aus dem bunten Dorf jagte. Schliesslich wollte er ja dem anderen Ende der Welt helfen. Dabei sah er gar nicht wie viel Hilfe am anderen Ende der Welt gebraucht wurde.
Auch der Wanderer hatte schwere Zeiten, denn zu helfen ist gar nicht so einfach, zu viele Dinge musste auf dem langen Weg bedacht werden und zu viele Menschen in den Doerfern zweifelten an der Wahrhaftigkeit der Helfer. Aber Gutes setzt sich immer durch und als die Hilfe fuer die der Wanderer geworben hatte endlich begann zu existieren, hatte auch der Jawoll-Huene seine Idee auf eine praktische Grundlage gestellt.
Nun musste er nur noch die Leute dazu bringen, sich an seiner Hilfe zu beteiligen. Das gelang ihm im buntern Spassdorf recht schnell. So sehr die Leute sich auch an leichter Unterhaltung und derben Spaessen erfreuten, haben sie doch alle auch ein gutes Herz und ihnen war das Leid nicht zu fremd, was sie auf ihren Wanderungen an das andere Ender der Welt gesehen hatten. Und alle haben auch viel Sympatie fuer die Leute, die sie am anderen Ende immer so herzlich enpfangen haben. Und sowas vergisst man nicht, auch nicht im Spassdorf.
Aber der Jawoll-Huene war gar nicht zufrieden, was aus seinem Dorf zu holen war und so schickte er seine Getreuesten aus, in den anderen Doerfern der Umgebeung fuer seine Hilfe zu werben. Bis seine Getreuen in unser kleines ruhiges Dorf kamen. Da fiel das laute Werben sofort auf und man errinnerte sich an die Diskussionen mit dem Wanderer zuvor. Aber viele waren auch bereit sich an dieser Hilfe zu beteiligen. Dennoch zog nun der Jawoll-Huene selbst in die umliegenden Doerfer, um selbst mit seiner vom Spassdorf bewaehrten derben Sprache fuer seine Hilfe zu werben und es war auch eine Freude wie es sich entwickelte.
Nun traf der Jawollhuene in unserem kleine Dorf mit dem hier dominierenden knurrigen Huenen zusammen. Die beiden waren sich gar nicht gut. Sie waren sich lange aus dem Wege gegangen und nun standen sie sich hier gegenueber. Die meisten im kleine ruhigen Dorf waren ganz arglos und sahen nur die Hilfe, die der Jawoll-Huene an das andere Ende der Welt bringen wollte. Sie kannten ja auch nicht seine Schreckensherrschaft im Spassdorf, wo sich kaum einer gegen seine verbale Brachialgewalt aufzulehnen wagt. Nun machte es den Getreuen des Jawoll-Huenen, die ihm aus dem Spassdorf zahlreich in des kleine ruhige Dorf gefolgt waren grossen Spass, den hiesigen knurrigen Huenen zu reizen.
Er fiel aber auch viel zu einfach darauf herein und wurde immer wuetender, was langsam auch den anderen Bewohnern das kleinen Dorfes nicht mehr gefiel. Eines Tages kam dann wieder mal ein Wanderer des Wegs und hoerte gerade wieder einen Zornesausbruch des knurrigen Huenen gegenueber dem Jawoll-Huenen. Der Wanderer hat dem knurrigen Huenen aber ordentlich die Meinung gesagt, das hat nur so geschepperte. Nun wurde aber der knurrige Huehne abends in der privaten Huette von seinen anderen Dorfbewohnern ob seines Zornesausbruchs zur Rede gestellt. Hier sah man nicht, das die hinzugekommenen Leute aus dem Spassdorf den knurrigen Huenen schon tagelang immer wieder gereizt hatten, dass ihm nun der Krragen geplatzt war und er sich mit Worten vergass.
Nun hatte der knurrige Huene schon die ganzen Tage ueberlegt, ob es nicht besser waere wieder in sein kleines Heimatdorf in den fernem Bergen im Uhrenland zurueck zukehren. Als sich nun die Bewohner des Dorfes gegen ihn stellten, war die tagelang in der Schwebe haengende Entscheidung gefallen, er packte sein kleines Buendel und hinterlies nur eine kurzen Abschiedbrief und alle seine vielen Geschichten, die er seit Gruendung des Dorfes miterzaehlt hatte. Bevor noch einer der Dorfbewohner Adieu sagen konnte, war er schon hinter den Bergen verschwunden.
Nun gabe es aber einige Bewohner des kleine ruhigen Dorfes, die den knurrigen Huenen vermissten und beschwerten sich bei den hinzugekommenen Bewohneren aus dem Spassdorf. Jetzt fegte ein wahres Inferno durch das ehemals so kleine und ruhige Dorf. Aus allen Doerfern kamen sie angelaufen und gafften und spuckten. Langverschollene Wanderer tauchten auf und gaben ihr Urteil ueber den knurrigen und seine verbliebenden Freunde ab. Der Jawoll-Huene unterstuetzt von seinen Getreuen aus den Spassdorf fand das so richtig gut und war in seinem Element. Nun war er der Huene in zwei Doerfern und fing auch alsbald an mit seinen Getreuen die Raenkespiele, die sie im Spassdorf als Zeitvertrieb betrieben hier im wehrlosen ruhigen kleinen Dorf zu spielen.
Sogar die ehemals so friedliche Bewohner des kleinen ruhigen Dorfes gingen nun gegenseitig aufeinander los, weil sie in den Missverstaendnissen und den vielen Gespraechen die in allen Hutten gleichzeitig stattfanden gar nicht mehr wussten wer Freund und Feind war. In diesen Tumulten konnte man ploetzlich sehen, wer auf welcher Seite stand und Wanderer die nur sehr selten hier waren kamen ploetzlich um sich wortreich einzumischen. Sie schlugen auf das Andenken an den knurrigen Huenen ein, der sich ja nicht mehr wehren konnte. Als andere aufstanden um das Andenken an den knurrigen Huenen zu verteidigen, schlugen sie auch auf diese ein, bis sich bald keiner der ruhigen Bewohner des kleinen Dorfes getrauten was zu sagen. Es waren nur noch die ausgelassen feiernden Stimmen der hinzugekommemen Spassdorfbewohner zu hoeren.
Dann kam die Nacht und er Dorf-Chef wollte wie ueblich sein von ihm geschaffenes Dorf und das beschauliche Leben darin mit seinen viele warmherzigen Geschichten betrachten. Aber es gefiel ihm gar nicht was er sah und er verschloss schnell ein paar der Huetten in denen am meisten intrigiert worden ist. Die Nacht bracht herein und Totenstille senkte sich ueber das vom Chaos des Tages verwuestete kleine und ehemals so friedliche Dorf.
Am naechsten Morgen sah man, das ehemals so kleine und ruhige Dorf hat sich veraendert. Es ist nicht kaputtgegangen, aber es wird nicht mehr die Atmosphaere fuer die gemuetlichen Abende mit Gespraechen ueber Schmerz und Freude, Leid und Sehnsucht haben. Das Laute der Welt ist ins kleine Dorf gekommen und das hat es veraendert. Das ist der Lauf der Dinge. Man kann keine Mauern bauen um das Laute, Fremde oder Boese aufzuhalten. Man muss in dieser Welt ueberleben. Vielen werden sich nun abends nicht mehr so weit aus ihrer eigenen Huette wagen. Sie werden versuchen neue kleine Gespraeche zu fuehren, fuer die es in dieser neuen lauten Spasswelt keinen Platz mehr gibt.
Letzte Änderung: Jinjok am 05.10.01, 13:15